Stadt setzt die Schiene gegen die Bahn durch

Strecken und Fahrzeuge des Güterverkehrs
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Stuttgarter Zeitung
Es ist schon kurios: die Deutsche Bahn möchte von einem Schienenanschluss in Reutlingen für Gütertransporte nichts mehr wissen, die Stadt dagegen will alle Optionen für die Schiene offen halten.
Die Leipziger Richter wiesen die Beschwerde der Bahn AG und der Firma Aurelis Real Estate gegen die Nichtzulassung der Revision in einem Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg vom März 2009 zurück. Nun kann die Stadt ihr Vorkaufsrecht für das Gelände des Güterbahnhofs nutzen.
Also selten freue ich mich so, dass die DB einen Rechtsstreit verloren hat.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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Jean
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Beitrag von Jean »

Gut so. Ein Sieg für die Schiene. Zeigt mal wieder das die Infrastruktur nicht in den Händen der DB gehört!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Da sieht man es mal wieder: Die Bahn denkt nur an den kurzfristigen Reibach, die Stadt denkt weiter. Leider war man in Stuttgart nicht so schlau und baut nun Protzpaläste auf den alten Güterbahnhof. Erfreut euch der LKWs!
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

c-a-b @ 2 Mar 2010, 12:03 hat geschrieben: Da sieht man es mal wieder: Die Bahn denkt nur an den kurzfristigen Reibach, die Stadt denkt weiter. Leider war man in Stuttgart nicht so schlau und baut nun Protzpaläste auf den alten Güterbahnhof. Erfreut euch der LKWs!
Naja, Güterverkehrszentren und sowas baut man heutzutage ja sowieso nicht mehr direkt in die Innenstadt...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Die Bahn macht nur das, was die Politik von ihr fordert: Sparen, sparen, sparen. Das wäre auch nicht anders wenn das Netz eine Behörde mit demselben Auftrag wäre. Also bitte schimpft nicht immer nur über die Bahn, sondern sprecht lieber mal eure Bundestagsabgeordneten darauf an.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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JeDi
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Beitrag von JeDi »

c-a-b @ 2 Mar 2010, 12:03 hat geschrieben: Da sieht man es mal wieder: Die Bahn denkt nur an den kurzfristigen Reibach, die Stadt denkt weiter. Leider war man in Stuttgart nicht so schlau und baut nun Protzpaläste auf den alten Güterbahnhof. Erfreut euch der LKWs!
Da stellt sich aber ehrlich die Frage, wofür man Stuttgart HGbf noch brauchen würde...
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

JeDi @ 2 Mar 2010, 14:33 hat geschrieben: Da stellt sich aber ehrlich die Frage, wofür man Stuttgart HGbf noch brauchen würde...
Es wäre schön wenn man ihn noch brauchen würde. Könnte einige LKWs einsparen.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ich bezweifle, ob das eine gute Idee von Reutlingen war.
Stuttgarter Zeitung @ , hat geschrieben:Auf dem rund 7,3 Hektar großen Gelände soll in absehbarer Zeit eine Logistikhalle für Speditionen entstehen und wohl auch ein Umschlagplatz für den Containerverkehr. Sobald sich die Wirtschaftlichkeitsrechnung für Transporte - wie von vielen Fachleuten prognostiziert - vom Lkw zugunsten der Schiene verschiebt, soll der Reutlinger Güterbahnhof wieder zu dem werden, was er bis 1988 war: ein Umschlagplatz für Waren aller Art von der Straße auf die Schiene. Gedacht wird laut Reutlingens Baubürgermeisterin Ulrike Hotz auch an eine Restmüllumladestation.
Die Güterzüge fahren in die Innenstadt, dort wird die Ladung auf LKW umgeschlagen und diese fahren dann wieder durch die Innenstadt auf die Autobahn. Güterverkehrszentren gehören in Autobahnnähe, wie z.B. Köln-Eifeltor.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 2 Mar 2010, 16:13 hat geschrieben: Ich bezweifle, ob das eine gute Idee von Reutlingen war.


Die Güterzüge fahren in die Innenstadt, dort wird die Ladung auf LKW umgeschlagen und diese fahren dann wieder durch die Innenstadt auf die Autobahn. Güterverkehrszentren gehören in Autobahnnähe, wie z.B. Köln-Eifeltor.
Oder man nimmt die CargoTram - vom Güterverkehrszentrum im Industriegebiet transportiert sie VW-Teile direkt ins Werk :)
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 2 Mar 2010, 16:16 hat geschrieben: Oder man nimmt die CargoTram - vom Güterverkehrszentrum im Industriegebiet transportiert sie VW-Teile direkt ins Werk :)
Das ist ein Sonderfall für einen Kunden, aber wirklich eine gute Lösung.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 2 Mar 2010, 16:18 hat geschrieben: Das ist ein Sonderfall für einen Kunden, aber wirklich eine gute Lösung.
Gut schon, nur halt nicht flächendeckend einsetzbar. Wobei, in vielen Großstädten sehe ich sehr viel Potential für so eine Lösung. Paradox ist natürlich, dass in Dresden gerade ein Autohersteller der Kunde ist :lol:
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 2 Mar 2010, 16:13 hat geschrieben: Güterverkehrszentren gehören in Autobahnnähe, wie z.B. Köln-Eifeltor.
Hängt von der Art des Zentrums ab. So wie sich das ließt ist dan in Reutlingen wohlmehr für die lokale Versorgung gedacht? In dem Fall ist der Autobahnanschluß wohl relativ egal.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von c-a-b »

Wenn man in den Innenstädten nicht nur Büroburgen hat, dann kann das durchaus sinnvoll sein. Und Anlieferung/Abgang zu einem zentrumsnahem Umschlagplatz hätte durchaus Vorteile. Bei einer klügeren Güterverkehrspolitik wohlgemerkt. Es müssten nicht nur Containerzüge sein.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 2 Mar 2010, 16:42 hat geschrieben:Hängt von der Art des Zentrums ab. So wie sich das ließt ist dan in Reutlingen wohlmehr für die lokale Versorgung gedacht? In dem Fall ist der Autobahnanschluß wohl relativ egal.
Das lese ich nicht unbedingt daraus. Aber möglich ist das schon. Ich kenne Reutlingen nicht und daher auch nicht das Einzugsgebiet und das Frachtaufkommen.

Die großen Logistikunternehmen sitzen im Großraum Stuttgart in Autobahnnähe. Auch das GVZ Kornwestheim, das für die Region zuständig ist, befindet sich in der Nähe zur A81. Dort findet der Umschlag von der Schiene zur Straße und umgekehrt statt.

Verstehe mich jetzt bitte nicht falsch, es wäre wünschenswert, wenn die Rechnung in Reutlingen aufginge, aber ich habe meine Zweifel (und ich kenne den Markt). Aber angesichts des lächerlich geringen Kaufpreises ist die Stadt an ein Gelände gekommen, dass sie im Falle eines Nichtgelingens anderweitig sehr gut nutzen oder zu einem wesentlich höheren Kaufpreis weiterverkaufen kann.
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Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 2 Mar 2010, 16:13 hat geschrieben: Ich bezweifle, ob das eine gute Idee von Reutlingen war. Die Güterzüge fahren in die Innenstadt, dort wird die Ladung auf LKW umgeschlagen und diese fahren dann wieder durch die Innenstadt auf die Autobahn. Güterverkehrszentren gehören in Autobahnnähe, wie z.B. Köln-Eifeltor.
Äh, direkter Autobahnanschluß wird in Reutlingen doch eher etwas schwierig ..?!?

Abgesehen davon liegt der Hbf in Reutlingen nicht mitten in der Innenstadt sondern eher an deren Rand. Der Gbf liegt auf der stadtabgewandten Seite versetzt dazu. So gesehen sollten der Reutlinger Altstadt potenzielle Horrorszenarien erspart bleiben. Und über Güterverkehr auf der Schiene dürfte sich die HzL freuen.
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Beitrag von JeDi »

c-a-b @ 2 Mar 2010, 15:25 hat geschrieben: Könnte einige LKWs einsparen.
Ja? Dahingehend würde ich jetzt eher die Umschlaghalle in [acronym title="TSV: Stuttgart-Vaihingen <Bf>"]TSV[/acronym] betrauern...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

146225 @ 2 Mar 2010, 17:17 hat geschrieben:Äh, direkter Autobahnanschluß wird in Reutlingen doch eher etwas schwierig ..?!?
B27 und B28 sind zumindest zweistreifig je Fahrtrichtung ausgebaut, wenn mein Routenplaner mich nicht täuscht ;). Für einen Logistiker aber immer noch kein Grund, hier ein Zentrum zu bauen.
146225 @ 2 Mar 2010, 17:17 hat geschrieben:Abgesehen davon liegt der Hbf in Reutlingen nicht mitten in der Innenstadt sondern eher an deren Rand. Der Gbf liegt auf der stadtabgewandten Seite versetzt dazu. So gesehen sollten der Reutlinger Altstadt potenzielle Horrorszenarien erspart bleiben. Und über Güterverkehr auf der Schiene dürfte sich die HzL freuen.
Eine Stadt besteht nicht nur aus der Alt- bzw. Innenstadt. Wenn ich mir das so auf Google Maps anschaue, liegen beide Bahnhöfe mitten in der Stadt.
Google-Karte
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 2 Mar 2010, 17:35 hat geschrieben: B27 und B28 sind zumindest zweistreifig je Fahrtrichtung ausgebaut, wenn mein Routenplaner mich nicht täuscht ;).
Wenn du schon eine Google-Karte einbindest: Schau doch mal drauf. Reutlingen HGbf liegt direkt an der B28. Und wo in Reutlingen die B27 sein soll, musst du mir auch noch erklären :)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Wie gesagt: Die Frage ist was da konkret umgeschlagen werden soll. Für die Müllumladestation braucht man keinen Autobahnanschluss - man karrt den Müll ja nicht hunderte Kilometer mim LKW durch Deutschland, um ihn dann in Reutlingen umzuschlagen, sondern der Müll kommt aus der Umgebung. Wenn das Zentrum für die Anlieferung der umgebenden Industrieanlagen gedacht ist, wozu braucht man dann bitte eine Autobahn? Es geht ja gerade darum, den Güterfernverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, und die Feinverteilung mim LKW zu machen, und nicht darum, einen Schnittpunkt zwischen internationalem LKW- und internationalem Bahnverkehr zu erzeugen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von JeDi »

Boris Merath @ 2 Mar 2010, 17:41 hat geschrieben: Wie gesagt: Die Frage ist was da konkret umgeschlagen werden soll. Für die Müllumladestation braucht man keinen Autobahnanschluss - man karrt den Müll ja nicht hunderte Kilometer mim LKW durch Deutschland, um ihn dann in Reutlingen umzuschlagen, sondern der Müll kommt aus der Umgebung.
Der Müll würde aus dem Zollern-Alb-Kreis kommen - das is doch noch ne Ecke weiter südlich.
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Beitrag von Autobahn »

JeDi @ 2 Mar 2010, 17:39 hat geschrieben:Wenn du schon eine Google-Karte einbindest: Schau doch mal drauf. Reutlingen HGbf liegt direkt an der B28. Und wo in Reutlingen die B27 sein soll, musst du mir auch noch erklären :)
Du kommst von der A8 über die B27 zu B28. Soviel hatte ich Dir eigentlich zugetraut.
Boris @ , hat geschrieben:Wie gesagt: Die Frage ist was da konkret umgeschlagen werden soll. Für die Müllumladestation braucht man keinen Autobahnanschluss - man karrt den Müll ja nicht hunderte Kilometer mim LKW durch Deutschland, um ihn dann in Reutlingen umzuschlagen, sondern der Müll kommt aus der Umgebung. Wenn das Zentrum für die Anlieferung der umgebenden Industrieanlagen gedacht ist, wozu braucht man dann bitte eine Autobahn? Es geht ja gerade darum, den Güterfernverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, und die Feinverteilung mim LKW zu machen, und nicht darum, einen Schnittpunkt zwischen internationalem LKW- und internationalem Bahnverkehr zu erzeugen.
Es ist schon richtig, dass im Fall der Müllumladestation der aus der Region umgeschlagen wird. Das ist ja auch gut so. Es ist auch richtig, den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Jetzt kann man sich aber darüber streiten, welchen Bereich man für die Feinverteilung mit dem LKW definiert. Vom GVZ Kornwestheim sind es 70 Km bis Reutlingen.

Selbst nach den bis 1998 geltenden gesetzlichen Bestimmungen für den LKW-Verkehr gehört diese Entfernung zum Nahverkehr, der ebenso wie der Fernverkehr genehmigungspflichtig war. Die heute existierenden EU-Verordnungen haben diese ersetzt, unterscheiden aber nur noch danach, ob es sich um innerstaatlichen oder grenzüberschreitenden Verkehr handelt.

Es steht die Frage im Raum, ob sich ein Mini-GVZ rechnet und nicht was wünschenswert wäre. Nochmal, ich wünsche der Stadt Reutlingen viel Erfolg mit dem Projekt, meine Zweifel bleiben aber.
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 2 Mar 2010, 18:23 hat geschrieben: Du kommst von der A8 über die B27 zu B28. Soviel hatte ich Dir eigentlich zugetraut.
Nö - A8/B27/B464 wäre das Mittel meiner Wahl - wozu über Tübingen fahren?
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Beitrag von Autobahn »

JeDi @ 2 Mar 2010, 18:34 hat geschrieben: Nö - A8/B27/B464 wäre das Mittel meiner Wahl - wozu über Tübingen fahren?
Routenplaner, Ortsansässige sind im Vorteil ;)
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 2 Mar 2010, 18:23 hat geschrieben: Jetzt kann man sich aber darüber streiten, welchen Bereich man für die Feinverteilung mit dem LKW definiert. Vom GVZ Kornwestheim sind es 70 Km bis Reutlingen.
Warum sollte man von Kornwestheim nach Reutlingen mim LKW fahren?
Es steht die Frage im Raum, ob sich ein Mini-GVZ rechnet und nicht was wünschenswert wäre.
Also die letzte Frage die im Raum stand ist wie die LKWs zur Autobahn kommen - nicht ablenken.

Ob es sich rechnet hängt wesentlich davon ab was an Unternehmen in der ist, die das GVZ nutzen können - und ich gehe mal davon aus dass Du davon ähnlich wenig Ahnung hast wie ich. Ich gehe aber mal davon aus dass da schon einiges dort sein wird, sonst würde die Stadt sowas ja nicht planen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 2 Mar 2010, 18:52 hat geschrieben:Warum sollte man von Kornwestheim nach Reutlingen mim LKW fahren?
Weil es möglicherweise wirtschaftlicher ist.
Boris Merath @ 2 Mar 2010, 18:52 hat geschrieben:Also die letzte Frage die im Raum stand ist wie die LKWs zur Autobahn kommen - nicht ablenken.
Die LKW kommen üblicherweise über Stadt-, Landes- und Bundesstraßen zur Autobahn :lol:
Boris Merath @ 2 Mar 2010, 18:52 hat geschrieben:Ob es sich rechnet hängt wesentlich davon ab was an Unternehmen in der ist, die das GVZ nutzen können - und ich gehe mal davon aus dass Du davon ähnlich wenig Ahnung hast wie ich. Ich gehe aber mal davon aus dass da schon einiges dort sein wird, sonst würde die Stadt sowas ja nicht planen.
Ich erwähnte ja bereits, dass ich das Einzugsgebiet des Gbf. Reutlingen und die Unternehmensstruktur nicht im Einzelnen kenne. Von daher kann ich selbstverständlich keine Prognose abgeben. Ich kann mich nur auf eigene Erfahrungswerte und die Entscheidungen von Logistikkonzernen stützen. Und da ist Reutlingen sicher nicht der Nabel des Transportwesens. Auch wenn dort die Spedition Willi Betz ihren Hauptsitz hat. Die haben nämlich mit der Eisenbahn wenig am Hut.

Ich erwähnte auch, dass ich der Stadt Reutlingen ein gutes Gelingen wünsche. Also warten wir es ab.
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 2 Mar 2010, 19:26 hat geschrieben: Weil es möglicherweise wirtschaftlicher ist.
Du hast offenbar den Sinn eines Güterbahnhofes nicht verstanden.
Ich kann mich nur auf eigene Erfahrungswerte und die Entscheidungen von Logistikkonzernen stützen. Und da ist Reutlingen sicher nicht der Nabel des Transportwesens.
Das ist nicht das Ziel eines Güterbahnhofs. Ein Güterbahnhof ist die Schnittstelle zwischen Bahn und LKW zur Versorgung der Unternehmen im Nahbereich. Es geht ja nicht darum eine Drehscheiber eines großen Logistikunternehmens zu errichten.

Transportablauf wäre z.B. Zementfabrik - Zementverladung auf Bahn - München Nord Rbf - Kornwestheim Rbf - Reutlingen Gbf - LKW-Umladung - lokaler Fertigbetonhersteller. Ich wüsste nicht wofür diese Transportkette eine Autobahn braucht.

Dass dort Dachser nicht seine Europaumschlagzentrale eröffnet ist schon klar - aber das ist doch gar nihct der Sinn von einem Güterbahnhof.
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 2 Mar 2010, 20:01 hat geschrieben:Du hast offenbar den Sinn eines Güterbahnhofes nicht verstanden.
Ich habe viel mehr verstanden, als Du es Dir vorstellen kannst.

Sorry Boris, aber Du kennst die Mechanismen der Logistik nicht. Natürlich wäre ein solche Transportkette wünschenswert, aber sie ist nicht wirtschaftlich, leider. Begreife doch bitte, dass ich von Realitäten schreibe, und nicht einer autogeilen Ideologie nachhänge. Ich könnte viel bei der Feinverteilung der Güter profitieren, wenn weniger LKW im Fernverkehr auf der Straße wären? Dämmert da etwas?

Aber möglicherweise bist Du ja immun gegen Argumente, die nicht dem "Ohmschen Gesetz" entsprechen ;). Transportlogistik läuft eben ein klein wenig anders, als feste elektrische Formeln. Damit will ich Dein Wissen darüber nicht diskreditieren, im Gegenteil, ich achte Dich dafür. Mir war es aber schon in der Schulzeit nicht geheuer. Achte aber bitte auch das Fachwissen Anderer, wenn es sich um ein anderes Fachgebiet handelt.
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 2 Mar 2010, 22:15 hat geschrieben: Sorry Boris, aber Du kennst die Mechanismen der Logistik nicht. Natürlich wäre ein solche Transportkette wünschenswert, aber sie ist nicht wirtschaftlich, leider. Begreife doch bitte, dass ich von Realitäten schreibe, und nicht einer autogeilen Ideologie nachhänge.
Doch, den Eindruck, dass Du alles was Dir nicht in den Kram passt, ausblendest, habe ich durchaus, und hier bin ich nicht alleine. Du kritisierst die Planung eines Güterbahnhofes damit, dass der Güterbahnhof nicht nahe genug an der Autobahn ist, und deswegen die LKWs des Güterfernverkehrs nicht zum Güterbahnhof kommen - das ist aber nunmal eine absolute Themaverfehlung. Einen GüterBAHNhof baut man nunmal nicht, um Waren von LKW auf LKW umzuschlagen.

Ich wüsste also nicht was irgendwelche Realitäten jetzt mit der Frage einer verkehrlichh sinnvollen Lage zu tun haben.

Zum Thema ob das Projekt sinnvoll ist oder nicht habe ich nur geschrieben, dass ich das nicht beurteilen kann - also auch hier stellt sich mir die Frage, wo ich mit dieser Aussage irgendeine Realität übersehen soll. Und wie gesagt: Ich bezweifle mal sehr, dass Du eine Ahnung davon hast, was es dort vor Ort an Industrie gibt, für die ein solches Konzept interessant sein könnte. Ich gehe jedenfalls mal davon aus dass die Stadt sich schon was entsprechendes dabei überlegt hat.
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Beitrag von Autobahn »

@ Boris

Du verwechselst oder vermischt da aber ein GVZ mit einem klassischen Güterbahnhof, den es in der Praxis nicht mehr oder in nur noch selten gibt.

Aber gut, ich wünschte schon weiter oben der Stadt Reutlingen viel Erfolg. Und damit ist für mich das Thema durch.
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Beitrag von JeDi »

Boris Merath @ 2 Mar 2010, 22:40 hat geschrieben: Doch, den Eindruck, dass Du alles was Dir nicht in den Kram passt, ausblendest, habe ich durchaus, und hier bin ich nicht alleine. Du kritisierst die Planung eines Güterbahnhofes damit, dass der Güterbahnhof nicht nahe genug an der Autobahn ist, und deswegen die LKWs des Güterfernverkehrs nicht zum Güterbahnhof kommen - das ist aber nunmal eine absolute Themaverfehlung. Einen GüterBAHNhof baut man nunmal nicht, um Waren von LKW auf LKW umzuschlagen.
Man braucht den GüterBAHNhof aber, um Güter von der Bahn auf einen LKW-Vor/Nachlauf zu bringen.

Wohnst du direkt am Bahnhof oder brauchst du noch einen Vorlauf? Ist dein Ziel direkt am Bahnhof oder brauchst du noch einen Nachlauf? Die Fälle in denen man das nicht braucht, sind doch sehr überschaubar - egal, ob Personenverkehr oder Logistik.
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