Fernverkehrsanbindung Dessau Hbf

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Egon
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Beitrag von Egon »

Was haltet ihr davon das der Hbf von Dessau nicht mehr per Fernverkehr bedient wird sondern nur noch im Nahverkehr.
Ich würde mir eine neue Anbindung an den Fernverkehr wünschen.
Ich würde mich über Ideen für eventuelle Linien freuen.
146225
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Beitrag von 146225 »

Nach dem Zusammenstreichen des Mittelstreckenfernverkehrs soll es ja angeblich noch mehrere Großstädte in Deutschland geben - gut, Dessau mit ~ 89.000 Einwohnern ist offiziell keine - die dieses Schicksal teilen. Der Blick auf die Netzkarte sagt mir, daß es höchstens in der Nord-Süd-Relation Berlin - Leipzig sinnvoll möglich sein dürfte, FV via Dessau zu führen, statt via Lutherstadt Wittenberg. Ist natürlich eine Infrastruktur- und Fahrzeitenfrage, von der erreichbaren Zahl potenzieller Fahrgäste mal abgesehen.

Andere Relationen wie z.B. Magdeburg - Dessau (Kopf) - Lutherstadt Wittenberg - Elsterwerda - Dresden sind m.E. im derzeitigen Geschäftsumfeld des Fernverkehrs nicht realistisch. Ebenso wird wohl Magdeburg - Leipzig immer via Halle (Saale) sinnvoller bleiben.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich halte Dessau für nicht fernverkehrswürdig.
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Beitrag von 146225 »

Iarn @ 14 Mar 2010, 22:36 hat geschrieben: Ich halte Dessau für nicht fernverkehrswürdig.
Das dürfte aber erst so deutlich gesagt werden, wenn der SPFV auch nicht mehr in Rosenheim, Günzburg, Göppingen, ... und so weiter hält, nicht wahr ?
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ICE-T-Fan
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Iarn @ 14 Mar 2010, 22:36 hat geschrieben: Ich halte Dessau für nicht fernverkehrswürdig.
Mit knapp 90.000 Einwohner ist diese Stadt aber unter den Top100 der größten deutschen Städte.

Da es in Deutschland kaum Metropolen und auch nur eine Hand voll Städte über 250.000 Einwohner gibt, ist jede größere Stadt fernverkehrswürdig.

Fernverkehr muss ja nicht zwangsweise IC oder gar ICE sein, Fernverkehr ist alles mit einer Fahrstrecke von über sagen wir mal 250 km und das hätte auch Dessau verdient. Ein schneller RE kann m.E. auch Fernverkehr darstellen.

Ostdeutschland exklusive Berlin wird bis auf die Linien 26, 27, 28 und 50 eh zum RE-Paradies mutieren, da sich die anderen ICE/IC/EC-Linien nicht so wirklich lohnen.
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Beitrag von 146225 »

ICE-T-Fan @ 14 Mar 2010, 23:53 hat geschrieben: Da es in Deutschland kaum Metropolen und auch nur eine Hand voll Städte über 250.000 Einwohner gibt, ist jede größere Stadt fernverkehrswürdig.
Sehr richtige Grundsatzfeststellung !
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Laut Wikipedia: Liste der Großstädte in Deutschland gibt es in Deutschland 27 Städte über 250k, soviel zu der Handvoll.
Dessau ist Rang 93, es ist die Frage ob es in Deutschland umbedingt 100 oder mehr Fernverkehrshalte braucht. Rosenheim hat zwar "nur" 60k Einwohner, aber dazu kommen noch mal über 250k im Landkreis. Eine dermaßen große Bevölkerungsansammlung sehe ich in der Umgebung von Dessau nicht, hinzu kommt, dass Dessau nicht an einer Fernverkehrstrasse liegt.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Iarn @ 15 Mar 2010, 10:58 hat geschrieben: Dessau ist Rang 93, es ist die Frage ob es in Deutschland umbedingt 100 oder mehr Fernverkehrshalte braucht. Rosenheim hat zwar "nur" 60k Einwohner, aber dazu kommen noch mal über 250k im Landkreis. Eine dermaßen große Bevölkerungsansammlung sehe ich in der Umgebung von Dessau nicht, hinzu kommt, dass Dessau nicht an einer Fernverkehrstrasse liegt.
Gerade weil die Stadt Dessau so relativ isoliert ist, ist ein FV-Halt sinnvoll, da die Transportkette NV->FV hier viel zu langsam wäre.
Rosenheim liegt in der Nachbarschaft von München und da lassen sich durch schnellen NV sinnvolle Transportketten herstellen.

Für mich gibt es da eine klare Aufgabentrennung: FV spielt den Knotenverbinder und Abholer, NV spielt zu Zubringer und Verteiler.
NV sollte nicht die Funktion des FV übernehmen.. d.h. z.B. Nahverkehrszüge Leipzig-Dresden, Rostock-Berlin, Nürnberg-München oder Würzburg-Frankfurt halte ich für ziemlichen Blödsinn.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von lekomat »

Gerade weil die Stadt Dessau so relativ isoliert ist, ist ein FV-Halt sinnvoll, da die Transportkette NV->FV hier viel zu langsam wäre.
Rosenheim liegt in der Nachbarschaft von München und da lassen sich durch schnellen NV sinnvolle Transportketten herstellen.
Rosenheim liegt aber an 2 Fernverkehrsstrecken, wichtige Anschlüsse, Urlaubsgebiete usw... Hast du schonmal geschaut wieviele Leute in Rosenheim aus einem FV Zug in der Regel ein/aussteigen?
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Beitrag von ICE-T-Fan »

lekomat @ 15 Mar 2010, 17:50 hat geschrieben:
Gerade weil die Stadt Dessau so relativ isoliert ist, ist ein FV-Halt sinnvoll, da die Transportkette NV->FV hier viel zu langsam wäre.
Rosenheim liegt in der Nachbarschaft von München und da lassen sich durch schnellen NV sinnvolle Transportketten herstellen.
Rosenheim liegt aber an 2 Fernverkehrsstrecken, wichtige Anschlüsse, Urlaubsgebiete usw... Hast du schonmal geschaut wieviele Leute in Rosenheim aus einem FV Zug in der Regel ein/aussteigen?
Meine Argumentation geht ja pro Dessau und nicht kontra Rosenheim.

Von mir aus kann auch Rosenheim seinen FV so behalten wie er ist. Rein von der geographischen Lage wäre es nicht absolut notwendig, aber auch nicht schlecht. Gleiches gilt auch für Oberhausen, Essen, Bochum, Gelsenkirchen, Krefeld, Leverkusen, Hanau oder Potsdam. Diese Städte bräuchten auch nicht lebensnotwendig einen FV-Anschluss, aber schaden tut es ja auch nicht.
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Beitrag von firefly »

ICE-T-Fan @ 15 Mar 2010, 17:42 hat geschrieben: Für mich gibt es da eine klare Aufgabentrennung: FV spielt den Knotenverbinder und Abholer, NV spielt zu Zubringer und Verteiler.
NV sollte nicht die Funktion des FV übernehmen.. d.h. z.B. Nahverkehrszüge Leipzig-Dresden, Rostock-Berlin, Nürnberg-München oder Würzburg-Frankfurt halte ich für ziemlichen Blödsinn.
Eine RE-Linie wie Leipzig-Dresden zu trennen wäre ja wohl der grösste Quatsch überhaupt. Ein Attraktiver SPV braucht auch NV-Linien, die ordentlich durchgebunden sind. Eigenwirtschaftlicher Fernverkehr ist viel zu teuer für die meisten Menschen. Sie sind ausschliesslich auf Nahverkehrszüge angewiesen.
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Beitrag von Xenon »

lekomat @ 15 Mar 2010, 17:50 hat geschrieben: Rosenheim liegt aber an 2 Fernverkehrsstrecken, wichtige Anschlüsse, Urlaubsgebiete usw... Hast du schonmal geschaut wieviele Leute in Rosenheim aus einem FV Zug in der Regel ein/aussteigen?
Wobei doch ein guter Teil von den Ein- und Aussteigern lediglich München-Pendler sein dürften.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

firefly @ 15 Mar 2010, 22:24 hat geschrieben: Eine RE-Linie wie Leipzig-Dresden zu trennen wäre ja wohl der grösste Quatsch überhaupt. Ein Attraktiver SPV braucht auch NV-Linien, die ordentlich durchgebunden sind. Eigenwirtschaftlicher Fernverkehr ist viel zu teuer für die meisten Menschen. Sie sind ausschliesslich auf Nahverkehrszüge angewiesen.
Dieser RE ist ja eigentlich Fernverkehr, dementsprechend sollte er auch behandelt werden.
Für mich ist Nahverkehr nur die Grundanbindung aller Stationen und nicht Großstadt-Zwischenverkehre.

Auch den RE1 Göttingen-Erfurt-Chemnitz halte ich für Fernverkehr, weil diese Linie mit der Nahverkehrsfunktion kaum etwas zu tun hat.
Es ist halt eine recht häufig haltende Linie, aber sie erfüllt eindeutig eine Fernverkehrsfunktion. Sie ist sogar in Erfurt und Göttingen in den Fernverkehr eingetaktet.
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Beitrag von Fastrider »

Ich halte Fernverkehr für Dessau nicht für sinnvoll, solage man von München nach Regensburg auch im Pseudo-Fernzug (ALEX) fahren muss. Gera oder Chemnitz wären viel wichtiger und da gibts wenigstens noch sinnvolle Fernstrecken (Richtung Erfurt und Hof).
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Beitrag von 146225 »

Fastrider @ 15 Mar 2010, 22:44 hat geschrieben: Ich halte Fernverkehr für Dessau nicht für sinnvoll, solage man von München nach Regensburg auch im Pseudo-Fernzug (ALEX) fahren muss. Gera oder Chemnitz wären viel wichtiger und da gibts wenigstens noch sinnvolle Fernstrecken (Richtung Erfurt und Hof).
Die Begründung ist aber schon ein bißchen abenteuerlich, oder ? Was der eine nicht hat, darf der andere nicht bekommen ?
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Fastrider @ 15 Mar 2010, 22:44 hat geschrieben: Ich halte Fernverkehr für Dessau nicht für sinnvoll, solage man von München nach Regensburg auch im Pseudo-Fernzug (ALEX) fahren muss. Gera oder Chemnitz wären viel wichtiger und da gibts wenigstens noch sinnvolle Fernstrecken (Richtung Erfurt und Hof).
Was hat denn der Alex mit Dessau zu tun?

Ich halte HGV-Fernverkehr für Frankfurt nicht sinnvoll, solange zwischen San Francisco und Los Angeles kein richtiger HGV existiert.
(Immer zwei Städte die mehr potentielle Kundschaft bieten als dieses popelige Frankfurt.)

Absolut blödsinniges Argument.

Dessau ist nicht mehr oder minder wichtig als andere vergleichbare Städte. Das einzige Argument was ich gelten lassen würde, ist die Lage bzgl. typischer FV-Linien im Liniengesamtnetz. Da hat Dessau durch die ABS über Jüterborg halt verloren. Man könnte man für Dessau immer noch FV auf der Altstrecke anbieten.
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Beitrag von Bayernlover »

146225 @ 15 Mar 2010, 22:51 hat geschrieben: Die Begründung ist aber schon ein bißchen abenteuerlich, oder ? Was der eine nicht hat, darf der andere nicht bekommen ?
Man muss sich von oben nach unten durcharbeiten - und nicht mit 15.000er-Städten beginnen und dabei 200.000er-Städte außer Acht lassen?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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146225 @ 15 Mar 2010, 22:51 hat geschrieben: Die Begründung ist aber schon ein bißchen abenteuerlich, oder ? Was der eine nicht hat, darf der andere nicht bekommen ?
Willkommen im deutschen Fürstendenken ... ähm Pluralismus ;)
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Beitrag von Fastrider »

ICE-T-Fan @ 15 Mar 2010, 22:52 hat geschrieben: Dessau ist nicht mehr oder minder wichtig als andere vergleichbare Städte. Das einzige Argument was ich gelten lassen würde, ist die Lage bzgl. typischer FV-Linien im Liniengesamtnetz. Da hat Dessau durch die ABS über Jüterborg halt verloren. Man könnte man für Dessau immer noch FV auf der Altstrecke anbieten.
Aber das loht sich nicht. Extra wegen Dessau eine FV-Linie einrichten. Und weil es eben abseits der FV-Linien liegt, loht es sich nicht, extra für eine Stadt mit weniger als 100'000 einwohnern eine einzurichten. Sonst müsste man das für andere sogar grössere Städte auch tun.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Fastrider @ 15 Mar 2010, 23:20 hat geschrieben: Aber das loht sich nicht. Extra wegen Dessau eine FV-Linie einrichten. Und weil es eben abseits der FV-Linien liegt, loht es sich nicht, extra für eine Stadt mit weniger als 100'000 einwohnern eine einzurichten. Sonst müsste man das für andere sogar grössere Städte auch tun.
Das ist doch mal ein vernünftiges Argument. Bisher kam es eher so rüber, als wenn du die grundsätzliche Fernverkehrswürdigkeit von Dessau als isoliert betrachtete Stadt in Frage stellen wolltest.

Es ist halt die Frage, ob eine bestimmte Stadt an einer existierenden oder potentiell existierenden FV-Linie liegt.
Tut sie dass, kann sie immer noch mit B-Verkehr der Marke IR/D-Zug angeschlossen werden, oder wie es jetzt so schön auf neubahndeutsch heißt (I)RE,
Liegt sie es nicht und lohnt sich auch keine Umlegung einer nahe vorbei führenden Linie, so hast du recht, dann kann man es nicht übers Knie brechen, dann muss halt ein NV-Zubringer zum nächsten FV-Knoten eingerichtet werden.
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