Schweres Zugunglück in Oslo
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Wie kann das sein, dass ein Güterzug einfach so ohne Fahrer losrollt? Was ist nur mit den Sicherungsanlagen los ?Ein Güterzug fährt führerlos quer durch Oslo und bringt beim Entgleisen am Hafen eine Lagerhalle zum Einsturz. Drei Menschen kommen dabei ums Leben.

[img]http://img91.imageshack.us/img91/6929/u ... 873071.jpg[/img]Top 3 der Verspätungsgründe (2008)
1.) Verzögerungen im Betriebsablauf
2.) Warten auf Anschlussfahrgäste
3.) Bauarbeiten an der Strecke
1.) Verzögerungen im Betriebsablauf
2.) Warten auf Anschlussfahrgäste
3.) Bauarbeiten an der Strecke
Auch auf die PZB würde eine Reihe führerloser Güterwagen nicht reagieren. Und was für Sicherungsanlagen gibt es sonst? Nix, außer paar Gleisbremsen in Güterbahnhöfen - die haben aber eigentlich einen anderen Sinn.Mittelrheinbahn @ 24 Mar 2010, 20:40 hat geschrieben:
Wie kann das sein, dass ein Güterzug einfach so ohne Fahrer losrollt? Was ist nur mit den Sicherungsanlagen los ?![]()
Gefälle, ein einfaches Wort mit gefährlicher Wirkung.Bayernlover @ 24 Mar 2010, 19:48 hat geschrieben:Habs grad in den Nachrichten gesehen - Güterwaggons sind durch die halbe Stadt gekurvt? Wie geht das?
Das werden die "Sachverständigen" zu ermitteln versuchen.Mittelrheinbahn @ , hat geschrieben:Wie kann das sein, dass ein Güterzug einfach so ohne Fahrer losrollt?
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Prellbock, GleissperreTaschenschieber @ 24 Mar 2010, 20:42 hat geschrieben: Auch auf die PZB würde eine Reihe führerloser Güterwagen nicht reagieren. Und was für Sicherungsanlagen gibt es sonst? Nix, außer paar Gleisbremsen in Güterbahnhöfen - die haben aber eigentlich einen anderen Sinn.
@MRB: Wie du doch treffend festgestellt hast - es wird an der Wartung im Güterverkehr gespart, deswegen passieren immer mehr Unfälle. :ph34r:
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Sinnlose Stammtischparolen... Selbst ein nagelneuer Güterwagen direkt vom Hersteller wird auf einer neu gebauten Trasse entlaufen, solange diese abschüssig ist, die Bremsen gelöst sind und keine Handbremse, Hemmschuh o.ä. den Wagen festhält.chris232 @ 24 Mar 2010, 22:34 hat geschrieben:@MRB: Wie du doch treffend festgestellt hast - es wird an der Wartung im Güterverkehr gespart, deswegen passieren immer mehr Unfälle. :ph34r:
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So schlimm es ist, aber wo Menschen arbeiten, passieren auch Fehler. Da können die Mitarbeiter noch so gut ausgebildet sein und sorgfältig arbeiten, wenn man genügend Arbeitsvorgänge hat, wird irgendwann mal eine Unaufmerksamkeit passieren. Deswegen muss man versuchen, die Unzulänglichkeiten des Menschens möglichst eeinzudämmen über technische und organisatorische Vorkehrungen - einen hundertprozentigen Schutz gibt es aber nicht.
Da kann man auch dem einzelnen, der diesen Fehler begangen hat, in meinen Augen keinen Vorwurf machen, sofern er nicht bewusst geschlampt hat.
Da kann man auch dem einzelnen, der diesen Fehler begangen hat, in meinen Augen keinen Vorwurf machen, sofern er nicht bewusst geschlampt hat.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Es sind bei uns in Bayern auch schon ganze 420er entlaufen, das geht nicht nur mit Güterwagen...
Allerdings frage ich mich, gab's in dem Fall hier keine Schutzweichen oder eine andere Möglichkeit die Wagen wenn auch unsanft aufzuhalten, bevor sie anscheinend mit mehr als 100 km/h durch die Stadt rollen? Oder ist das so schnell gegangen, dass man gar nicht mehr wirklich reagieren konnte? Eigentlich denke ich, müsste es so sein, dass die Wagen durch entsprechend gestellte Weichen gar nicht erst aus dem Rangierbahnhof abhauen können.
Allerdings frage ich mich, gab's in dem Fall hier keine Schutzweichen oder eine andere Möglichkeit die Wagen wenn auch unsanft aufzuhalten, bevor sie anscheinend mit mehr als 100 km/h durch die Stadt rollen? Oder ist das so schnell gegangen, dass man gar nicht mehr wirklich reagieren konnte? Eigentlich denke ich, müsste es so sein, dass die Wagen durch entsprechend gestellte Weichen gar nicht erst aus dem Rangierbahnhof abhauen können.
Nun, nein, das nicht. Aber es ist durchaus gebräuchlich, wenn Gleise abgebaut werden oder um eine Einfahrt mit mehr als 30 km/h zu vermeiden, einfach einen kleinen Stummel mit Prellbock ranzuschweißen.Taschenschieber @ 25 Mar 2010, 13:33 hat geschrieben: Prellböcke sind aber in der Ausfahrt eines Güterbahnhofs eher suboptimal - auch Gleissperren sind da eher nich üblich, oder?
Beispiel: Güterbahnhof mit Umfahrgleis. In der Ausfahrt auf die Strecke baust du als Flankenschutz für die Umfahrung einfach ein Stumpfgleis daneben, wo in Grundstellung der Weiche alle weglaufenden rein geleitet werden. Bietet nebenbei die Möglichkeit, mit dem Gleis deine Lok umrangieren zu können ohne vorbeifahrende Züge zu blockieren. Ist also durchaus machbar.
@Bayernlover: Ich meine, das war eine Aussage im Thema zur Entgleisung in Untertürkheim. Wenn ich da dem falschen Autor unrecht zukommen lasse, bitte ich das zu verzeihen.
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Stimmt, so würde es gehen - aber was, wenn ein anderer Zug in diese Richtung eine Ausfahrstraße hat? Hundertprozentige Sicherheit lässt sich auch so nicht erreichen.chris232 @ 25 Mar 2010, 16:57 hat geschrieben: Beispiel: Güterbahnhof mit Umfahrgleis. In der Ausfahrt auf die Strecke baust du als Flankenschutz für die Umfahrung einfach ein Stumpfgleis daneben, wo in Grundstellung der Weiche alle weglaufenden rein geleitet werden. Bietet nebenbei die Möglichkeit, mit dem Gleis deine Lok umrangieren zu können ohne vorbeifahrende Züge zu blockieren. Ist also durchaus machbar.
Bremsversagen soll der Auslöser für das Unglück sein:
http://www.google.com/hostednews/afp/artic...CQzRaR9--rypoPw
http://www.google.com/hostednews/afp/artic...CQzRaR9--rypoPw
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Müsste man nicht (wie z.B. am Rangierbahnhof) feste Einrichtungen am Gleis haben, welche einen Zug oder einzelne Waggons abbremsen?
Zumindest auf ner Strecke durch die Stadt - wenn die "Kilometerlang" durch die Stadt rollen und man sie nicht aufhalten kann, kann man echt dankbar sein, dass die nicht noch nem Personenzug in die Quere kamen...
Zumindest auf ner Strecke durch die Stadt - wenn die "Kilometerlang" durch die Stadt rollen und man sie nicht aufhalten kann, kann man echt dankbar sein, dass die nicht noch nem Personenzug in die Quere kamen...
Für die dauerhafte werktägliche U8
sommerzeitfreier Lebensstil
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Im Bericht steht:Autobahn @ 26 Mar 2010, 07:28 hat geschrieben: Bremsversagen soll der Auslöser für das Unglück sein:
http://www.google.com/hostednews/afp/artic...CQzRaR9--rypoPw
100 km/h? Ist das wirklich so? Dann hätten die Wagen doch sicher einen noch viel, viel größeren Schaden angerichtet, doer? :unsure:Der Zug aus 16 Wagons war am Mittwoch ohne Lokomotive mehrere Kilometer durch Oslo gefahren, teilweise rasten die Wagons mit hundert Kilometern pro Stunde über die Gleise. Am Ende entgleiste er und brachte eine Lagerhalle zum Einsturz. Der Großteil der Wagons stürzte in den Oslofjord.
[img]http://img91.imageshack.us/img91/6929/u ... 873071.jpg[/img]Top 3 der Verspätungsgründe (2008)
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Also ich finde, so ein paar Wagen mit 100 km/h haben doch ausreichend Schaden angerichtet. Solange sie auf den Gleisen bleiben, ist der Schaden ja gering. Man hat übrigens auch Personenzüge umgeleitet, die Wagen sind also nicht inkognito durch die Gegend gerast, man wusste nur einfach nicht, wie man sie hätte stoppen sollen.Mittelrheinbahn @ 26 Mar 2010, 11:41 hat geschrieben: 100 km/h? Ist das wirklich so? Dann hätten die Wagen doch sicher einen noch viel, viel größeren Schaden angerichtet, doer? :unsure:
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.