Länder wollen Direktvergabe fördern

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Nach einem Bericht der FTD Deutschland wollen die Länder die Verkehrsleistungen ohne Ausschreibung an die DB Regio vergeben.

Quelle:
http://zughalt.de/ftd-laender-wollen-direk...gaben-foerdern/
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Beitrag von Bayernlover »

Schöner Vorwand, um Leistungen kürzen zu können, man hat ja dann kein Geld mehr...
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Bogestra
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Beitrag von Bogestra »

Ja, wir haben im VRR bereits größere Abbestellungen gehabt und in Sachsen sind auch diejenigen, die am meisten direkt vergeben haben diejenigen, die am lautesten jammern. Angesichts solcher Gesetzesvorhaben bin ich der Auffassung, daß die Regionalisierungsgelder noch immer zu hoch sind und fordere eine pauschale Senkung um 20%.
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Beitrag von Bayernlover »

Bogestra @ 12 Sep 2010, 11:52 hat geschrieben: Ja, wir haben im VRR bereits größere Abbestellungen gehabt und in Sachsen sind auch diejenigen, die am meisten direkt vergeben haben diejenigen, die am lautesten jammern. Angesichts solcher Gesetzesvorhaben bin ich der Auffassung, daß die Regionalisierungsgelder noch immer zu hoch sind und fordere eine pauschale Senkung um 20%.
Als könnte man nach Lust und Laune zu überteuerten Preisen direkt vergeben...
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Beitrag von Bogestra »

Nicht wenn die Regionalisierungsgelder signifikant gesenkt werden. Solange Aufgabenträger überteuerte Direktvergaben gesetzlich festschreiben wollen ist das ein deutliches Indiz dafür, daß das Budget viel zu hoch ist.
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Beitrag von O 530 L »

Woher willst du wissen, dass Direktvergaben überteuert sind?

Ich begrüße diesen Vorstoß, da man so an bewährten Konzepten festhalten kann(das RB-Netz Bayerischer Wald wär so ein Kandidat).
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Beitrag von Bayernlover »

Bogestra @ 12 Sep 2010, 16:56 hat geschrieben: Nicht wenn die Regionalisierungsgelder signifikant gesenkt werden. Solange Aufgabenträger überteuerte Direktvergaben gesetzlich festschreiben wollen ist das ein deutliches Indiz dafür, daß das Budget viel zu hoch ist.
Man hat aber jetzt schon so wenig Geld, oder glaubst Du wirklich, dass Direktvergaben so viel teurer sind - wenn es sie denn wirklich gibt?

Edit: Befürworten muss man Direktvergaben noch lange nicht. Da auch bei einer Ausschreibung jede Schraube eine eigene Klausel im Vertrag bekommt, sind die Spielräume der neuen EVU sehr gering. Bei Nichterfüllung hagelt's auch sofort deftige Strafen.
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 12 Sep 2010, 16:51 hat geschrieben:Als könnte man nach Lust und Laune zu überteuerten Preisen direkt vergeben...
Im Prinzip sind Ausschreibungen ein alter Hut, denn die öffentliche Hand ist per Gesetz dazu verpflichtet, sparsam mit den Steuergeldern umzugehen. Wenn eine Kommune einen neuen Dienstwagen für den Bürgermeister oder ein neues Fahrzeug für die Stadtreinigung braucht, wird sie nicht zu einem beliebigen Autohändler gehen und sie das Auto "einpacken" lassen. Solche Dinge wurden schon seit Urzeiten im Amtsblatt veröffentlicht und jeder interessierte Autohändler konnte sein Gebot abgeben. Die Verbreitung des Amstblattes war/ist aber regional beschränkt. Kommunale Verkehrsbetriebe haben auch schon immer bei der Beschaffung ihrer Fahrzeuge Ausschreibungen vorgenommen. Und selbstverständlich wurden auch Bauaufträge schon immer ausgeschrieben.

Neu ist seit der Bahnreform, dass auch Verkehrsleistungen ausgeschrieben werden müssen. Und daran haben sich viele noch nicht so richtig gewöhnt, vor allem nicht solche Mitbürger, die ein gewisses DB-Gen in sich tragen. Sie träumen davon, dass alles wieder so wird, wie vor der Bahnreform, wo es keine Rolle spielte, wer die Musik bezahlt. Das die Bundesbahn unretable Linien eingestellt und viele Strecken stillgelegt hat, übersehen sie gerne. Möglicherweise hegen sie auch den Gedanken, das fehlende Geld von Berlin einzufordern.
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Beitrag von Bogestra »

Bayernlover @ 12 Sep 2010, 17:08 hat geschrieben: Man hat aber jetzt schon so wenig Geld, oder glaubst Du wirklich, dass Direktvergaben so viel teurer sind - wenn es sie denn wirklich gibt?
Vielleicht hat man ja (gerade im VRR) auch deshalb so wenig Geld, weil man auf Direktvergaben setzt? Das Problem ist, daß die Aufgabenträger überhaupt keinen Anreiz haben, wirtschaftlich zu handeln. Nicht einmal die Länder, denn die Regionalisierungsmittel werden ja aus dem Bundeshaushalt bereitgestellt. In einer Studie für den Bundesverband der Verbraucherzentralen fordert Holger Krawinkel, man möge die Regionalisierungsgelder anders verteilen: Neben einem Sockelbetrag sollen die Aufgabenträger, die gut wirtschaften, mehr Geld erhalten, während die Aufgabenträger, die schlecht wirtschaften, weniger erhalten.

In Nordrhein-Westfalen ist es genau andersrum: Die Landesregierung nimmt dem NWL das Geld weg, das durch den Wegfall der Regionalfaktoren eingespart wird und gibt es dem VRR. Dadurch mußten die zusätzlichen Leistungen, die im NWL bestellt werden sollten, wieder storniert werden, während das Geld im VRR in einem unwirtschaftlichen Direktvertrag einfach so versenkt wird. Und das kann nicht sein, es ist inakzeptabel, wenn gut wirtschaftende Aufgabenträger für das Mißmanagement anderer finanziell haften müssen.

Das sieht bei Euch im Freistaat etwas anders aus, weil Ihr ja nur "eine" BEG habt, die entweder als ganzes gut oder als ganzes schlecht wirtschaftet. Aber auch in Bayern sind die Gelder begrenzt, man muß mit dem Etat auskommen, einen Nachschlag gibt es nicht. Es ist daher die Pflicht der Aufgabenträger, mit dem vorhandenen Geld so sparsam wie möglich umzugehen. In jeder anderen Branche wären Direktvergaben milliardenschwerer öffentlicher Aufträge völlig unvorstellbar. Wir reden ja hier nicht von "einem" Dienstwagen und der Frage, ob man mit der Daimler-Benz E-Klasse im Vergleich zum Audi A6 oder zum 5er BMW ein paar hundert Euro sparen kann, sondern wir reden hier von einem milliardenschweren Auftragsvolumen. Und solange die Aufgabenträger das freihändig an ein beliebiges Privatunternehmen vergeben können ist das das überdeutliche Indiz, daß sie über ein Budget verfügen, das höher als notwendig ist. Deshalb halte ich es als Konsequenz daraus für richtig, die Regionalisierungsgelder signifikant zu senken. Das gesparte Geld kann man durchaus für Bonus-Malus-Regelungen den Aufgabenträgern zur Verfügung stellen, die sinnvoll arbeiten. Ziel ist es nicht, Geld für den Verkehrsträger Schiene im Bundeshaushalt zum Löcher stopfen zu verwenden, sondern hohe Wirtschaftlichkeit sicherzustellen.
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Beitrag von 146225 »

Naja, wenn ich sehe das Baden-Württemberg nach geltendem Verkehrsvertrag > 9 €/km zahlt, und dafür aber immer noch klotzgebremste n-Schleudern unterwegs sind, dann kann ich ein derartiges Ansinnen nur scharf verurteilen. Mehr Geld für das EVU der Wahl ist nicht automatisch bessere Leistungen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von Bayernlover »

146225 @ 12 Sep 2010, 20:52 hat geschrieben: Naja, wenn ich sehe das Baden-Württemberg nach geltendem Verkehrsvertrag > 9 €/km zahlt, und dafür aber immer noch klotzgebremste n-Schleudern unterwegs sind, dann kann ich ein derartiges Ansinnen nur scharf verurteilen. Mehr Geld für das EVU der Wahl ist nicht automatisch bessere Leistungen.
Das ist natürlich richtig. Prinzipiell bin ich auch dafür, alles auszuschreiben.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

146225 @ 12 Sep 2010, 20:52 hat geschrieben:Naja, wenn ich sehe das Baden-Württemberg nach geltendem Verkehrsvertrag > 9 €/km zahlt, und dafür aber immer noch klotzgebremste n-Schleudern unterwegs sind, dann kann ich ein derartiges Ansinnen nur scharf verurteilen. Mehr Geld für das EVU der Wahl ist nicht automatisch bessere Leistungen.
Off Topic from Autobahn @ , hat geschrieben:Da ist ja Taxifahren (in Düsseldorf) richtig billig. Abgesehen von der Grundgebühr von 5,50 € incl. der ersten zwei Kilometer beträgt der Preis 1,70 € für jeden darüber hinaus gefahrenen Kilometer. Bei Großraumtaxen (bis zu acht Personen) wird ein pauschaler Aufschlag von 3,00 € fällig.  ;)
Ohne Ausschreibungen, die Neufahrzeuge fordern, wären klotztgebremste abcdefghijklmnxyz-Wagen noch bis zu ihrem natürlichen Zerfall bei der DB im Einsatz.

Anmerkung: Man möge mir nicht zutreffende Baureihen in der alphabetetischen Aufzählung nachsehen. Meine Bezeichnung "abcdefghijklmnxyz-Wagen" sind ein dramaturgisches Element und ohne direkten Bezug zu tatsächlich existierenden Baureihen etc.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 12 Sep 2010, 21:57 hat geschrieben: Ohne Ausschreibungen, die Neufahrzeuge fordern, wären klotztgebremste abcdefghijklmnxyz-Wagen noch bis zu ihrem natürlichen Zerfall bei der DB im Einsatz.
Neufahrzeuge kann man genauso auch bei Direktvergaben fordern - und dass vor Beginn der Ausschreibungen noch nie neues Fahrzeugmaterial von der DB angeschafft worden wäre wäre mir jetzt auch neu.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Xenon »

146225 @ 12 Sep 2010, 20:52 hat geschrieben: Naja, wenn ich sehe das Baden-Württemberg nach geltendem Verkehrsvertrag > 9 €/km zahlt, und dafür aber immer noch klotzgebremste n-Schleudern unterwegs sind, dann kann ich ein derartiges Ansinnen nur scharf verurteilen. Mehr Geld für das EVU der Wahl ist nicht automatisch bessere Leistungen.
Finde auch, dass ausgeschrieben werden sollte. Lag der Zugkilometerpreis für München-Passau nicht sogar im Centbereich?
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Boris Merath @ 12 Sep 2010, 22:00 hat geschrieben: Neufahrzeuge kann man genauso auch bei Direktvergaben fordern - und dass vor Beginn der Ausschreibungen noch nie neues Fahrzeugmaterial von der DB angeschafft worden wäre wäre mir jetzt auch neu.
Warum wurden die Silberlinge nochmal angeschafft? Wegen veraltetem Fuhrpark, oder irgendsowas war da doch.

edit: Richtig ist aber imho, bei einer Ausschreibung, die Silberlinge erlaubt, werden diese auch weiter eingesetzt, weil man ansonsten eh keine Chance hat.
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Beitrag von DumbShitAward »

Die Frage ist doch nicht, was dem Bundesrat da so im Kopf rumgeistert, sondern, ob das überhaupt mit Europarecht vereinbar ist. Müssen denn nicht solche Aufträge per Definition europaweit ausgeschrieben werden, oder denke ich da zu eindimensional? So oder so, das letzte Wort hat wohl hier der EuGH.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Xenon @ 12 Sep 2010, 22:18 hat geschrieben: Finde auch, dass ausgeschrieben werden sollte. Lag der Zugkilometerpreis für München-Passau nicht sogar im Centbereich?
Richtig. Vor der Ausschreibung: 8,50 € pro km im Großen Verkehrsdurchführungsvertrag. Nach der Ausschreibung 0,75 € pro km.

Bei einer Ausschreibung etwa des RE 1 im VRR, der die meiste Zeit knackevoll ist (zumindest im Kernbereich Dortmund - Köln), wäre ähnliches zu erwarten.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Bogestra
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Beitrag von Bogestra »

Zwischen Dortmund und Aachen ist der RE1 immer ausgesprochen gut gefüllt. Ich weiß aber nicht, was für ein Vertrag zwischen DB und NVR vorliegt, aber zumindest zwischen Dortmund und Düsseldorf könnte der VRR mit Sicherheit einiges sparen. Dabei wäre eine Ausschreibung alsbald möglich, denn wirkliche Änderungen wird es ja nicht geben, nur weil einzelne Linien auf einmal nicht mehr "RE 1" sondern "RRX 1" heißen. Man braucht ein Verkehrskonzept für die Region bei der solche Fragen ganz zuletzt geklärt werden können.
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Beitrag von 425-583-2 »

Bogestra @ 13 Sep 2010, 02:18 hat geschrieben: Zwischen Dortmund und Aachen ist der RE1 immer ausgesprochen gut gefüllt. Ich weiß aber nicht, was für ein Vertrag zwischen DB und NVR vorliegt, aber zumindest zwischen Dortmund und Düsseldorf könnte der VRR mit Sicherheit einiges sparen. Dabei wäre eine Ausschreibung alsbald möglich, denn wirkliche Änderungen wird es ja nicht geben, nur weil einzelne Linien auf einmal nicht mehr "RE 1" sondern "RRX 1" heißen. Man braucht ein Verkehrskonzept für die Region bei der solche Fragen ganz zuletzt geklärt werden können.
Was man hier im Ruhrpott haben muss, vorallem in NRW, ein ganzer Aufgabenträger und nicht zig. Denn der VRR wirtschaftet sich runter....

Ob der RRX überhaupt kommt, dürfte die nächste große Frage sein ;)

Ich bin zwar kein großer Freund der Direktvergaben, aber finde ich, sollte man die ein oder anderen Linien doch direktvergeben ohne das da irgendein Verein kommt und rumjammert.
Desweiteren finde ich sollte zumindest bei dem Thema S-Bahn jeder Aufgabenträger entscheiden dürfen, ob er direkt vergibt oder ausschreibt.
Nein, ich hab nichts gegen Privatbahnen, ich find die DB nur besser als alle andere!
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Beitrag von Bayernlover »

425-583-2 @ 14 Sep 2010, 12:09 hat geschrieben: Ich bin zwar kein großer Freund der Direktvergaben, aber finde ich, sollte man die ein oder anderen Linien doch direktvergeben ohne das da irgendein Verein kommt und rumjammert.
Mit welchem Recht? Um Deine geile DB weiter zu füttern?
Desweiteren finde ich sollte zumindest bei dem Thema S-Bahn jeder Aufgabenträger entscheiden dürfen, ob er direkt vergibt oder ausschreibt.

Siehe oben.
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Beitrag von 425-583-2 »

Bayernlover @ 14 Sep 2010, 12:19 hat geschrieben: Mit welchem Recht? Um Deine geile DB weiter zu füttern?

Hast du nicht richtig gelesen? :rolleyes: Anscheinend nicht.

Ich sagte eindeutig, dass ich KEIN großer Freund der Direktvergaben bin, aber es dennoch toleriere, wenn man die eine oder andere Linie direkt vergibt. Ich sprach nicht dabei, dass man die DB alles gibt, dies habe ich in keinem Satz erwähnt. :rolleyes: Man kann ja auch anderen Unternehmen direkt vergeben, ist logisch.

Desweiteren finde ich sollte zumindest bei dem Thema S-Bahn jeder Aufgabenträger entscheiden dürfen, ob er direkt vergibt oder ausschreibt.

Siehe oben.
Ich sagte, es soll jedem, zumindest bei diesem Thema, selber überlassen sein, ob er ausschreibt oder direkt vergibt. Und auch hier: Man kann Direktvergaben auch an einem anderen Verkehrsunternehmen vergeben :rolleyes: Aber eines soll gesagt sein: Ich finde, und das ist meine persönliche Meinung, dass die DB das einzige Unternehmen ist, der eine S-Bahn in so einer Größenordnung, wie z.B., bedienen kann.
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Beitrag von Bayernlover »

Und wie entscheidet man dann, an wen man vergibt? Schon ist man in einer Ausschreibung...
Und dass andere Unternehmen keine S-Bahn betreiben können, ist eine Lüge, bitte schau ab Dezember mal nach Bremen.
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Beitrag von 425-583-2 »

Bayernlover @ 14 Sep 2010, 12:46 hat geschrieben: Und wie entscheidet man dann, an wen man vergibt? Schon ist man in einer Ausschreibung...
Und dass andere Unternehmen keine S-Bahn betreiben können, ist eine Lüge, bitte schau ab Dezember mal nach Bremen.
In Bremen ist es eine RegioSBahn .... ;) Hast du nicht zugehört? Es war meine Meinung, die kann mit deiner Meinung nicht übereinstimmen, aber eine Lüge ist das nicht. Und übrigens kannst du ja noch garnicht wissen, ob die NWB eine S-Bahn betreiben kann, die läuft ja erst im Dez. ;) Also kannst du momentan NUR Thesen aufstellen, aber wissen tust du es nicht.

PS: Ich schätze die NWB als ein großen Verkehrsunternehmen ein und mag sie auch, aber sie könnte z.B. die S-Bahn Rhein Ruhr nicht alleine stemmen ;)
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Beitrag von Bayernlover »

425-583-2 @ 14 Sep 2010, 12:57 hat geschrieben: Hast du nicht zugehört? Es war meine Meinung, die kann mit deiner Meinung nicht übereinstimmen, aber eine Lüge ist das nicht.
Eine Lüge nicht, aber inhaltlicher Blödsinn.
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Beitrag von Autobahn »

@ 425-583-2

Ich verweise noch einmal auf den Eingangsbeitrag. Es geht den Ländern einzig und allein um die Direktvergabe an die DB AG, nicht an andere EVU! Bogestra hat ja die wahrscheinliche Motivation in NRW so schön dargelegt.

Deine Behauptung, dass nur die DB AG in der Lage sei, in Rhein-Ruhr eine S-Bahn zu betreiben, kann ich so nicht stehen lassen. Allerdings ist für ein anderes EVU eine gewisse Vorbereitungszeit notwendig, die bei einem solch großen Netz länger dauert, als bei einzelnen Linien. Züge kauft man eben nicht mal von der Stange und die Finanzierung ist auch zu beachten.

Daher wird man, wenn es so weit ist, die S-Bahn Rhein-Ruhr in einzelnen Losen ausschreiben und schon können viele Bunte S-Bahn Züge durchs Revier rollen :P
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Beitrag von 425-583-2 »

Bayernlover @ 14 Sep 2010, 13:07 hat geschrieben: Eine Lüge nicht, aber inhaltlicher Blödsinn.
Nur weil man nicht deine Meinung teilt ist es blödsinn :rolleyes:

@Autobahn: Ich weiß, ich habe es nur insgesamt gesehen.
Das mit der S-Bahn ist so gemeint, dass eine Privatbahn nicht das ganze S-Bahn System stemmen kann, aber unter vielen Losen ist dies möglich ;) Aber als Gesamtpaket ist es kaum für eine Privatbahn zu stemmen, da ist die DB noch Herr im Haus ;)
Nein, ich hab nichts gegen Privatbahnen, ich find die DB nur besser als alle andere!
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Beitrag von KnutR »

425-583-2 @ 14 Sep 2010, 14:44 hat geschrieben:@Autobahn: Ich weiß, ich habe es nur insgesamt gesehen.
Das mit der S-Bahn ist so gemeint, dass eine Privatbahn nicht das ganze S-Bahn System stemmen kann, aber unter vielen Losen ist dies möglich ;) Aber als Gesamtpaket ist es kaum für eine Privatbahn zu stemmen, da ist die DB noch Herr im Haus ;)
Und warum soll das nur möglich sein, wenn man es in "vielen Losen" gewinnt?

Es ist völlig unerheblich ob ein Netz in vielen Losen "zusammengewonnen" wird oder als ein Gesamtpaket
gewonnen wird. Es kommt hier einzig und allein auf die Finanzkraft der Unternehmen an, auch Fahrzeuge
für einen Gewinnfall zu stellen (sind sie ja doch meist als Neufahrzeuge vorgeschrieben). Da geht es um nichts
anderes. Und genau da sollte es eben sogar besser sein ein großes Netz auf einmal zu gewinnen, denn
dann kann man beim Leasingunternehmen der Fahrzeuge eventuell sogar noch Rabatte aushandeln, weil
man ja eine große Anzahl an Fahrzeugen least.

Und man sollte nicht vergessen, dass die meisten Privatbahnen in Deutschland heute zu Großkonzernen wie
Arriva Deutschland (als Konzerngesellschaft für das Deutschlandpaket Arrivas - momentan noch in DB-Hand), Veolia,
Benex oder Keolis gehören, die diese entsprechende Finanzkraft aufweisen.
Mit freundlichen Grüßen aus Berlin
Knut Rosenthal

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Beitrag von Bayernlover »

425-583-2 @ 14 Sep 2010, 14:44 hat geschrieben: Nur weil man nicht deine Meinung teilt ist es blödsinn :rolleyes:
Nein, das ist nicht meine Meinung, sondern eine Tatsache. Wenn man an jemanden vergibt, muss man vorher aussuchen, an wen. Das nennt man dann Ausschreibung. Manchmal macht man es bei der DB eben nicht, aus Bequemlichkeit oder warum auch immer.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Didy »

Bayernlover @ 14 Sep 2010, 12:19 hat geschrieben:Mit welchem Recht? Um Deine geile DB weiter zu füttern?
Och, ich sehe durchaus Gründe wieso eine Direktvergabe auch mal sinnvoll sein kann.

Beispielsweise bei großen S-Bahn-Netzen wie München, weil:
  • Man ein Desaster wie beim 440er verhindern will (zumal bei der S-Bahn München um die FÜNFfache anzahl Züge wie beim Augsburger 440er geht und für die Fahrten im Stamm nicht beliebiges Ersatzmaterial verwendet werden kann) und man deswegen eine Ablösung der Fahrzeuge über 1-3 Jahre (wie 420->423) einem radikalen Schnitt bevorzugt.
  • Weil man den Fahrgästen die Kinderkrankheiten (die sich auch über Jahre ziehen können, siehe ET423 Herbstlaubbremse) nur alle 30 Jahre am Ende der Fahrzeuglebensdauer antun möchte, nicht alle 10 Jahre am Ende des Vertrages
  • Weil die ideale Lage für ein BW in der Nähe der Stammstrecke schon vergeben ist und man mit nem BW in der Pampa ggf. schlechter auf Störungen reagieren kann
Weil so ein Drama wie beim 440er in einem ohnehin schon empfindlichen System wie der Stammstrecke, das kostet auch Fahrgäste.


Und die BOB wieder an die BOB zu vergeben wird wohl auch kaum jemand was dagegen haben? Da sind ja insbesondere die Fahrgäste dafür auf die Barrikaden gegangen!
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Beitrag von Bayernlover »

Didy @ 15 Sep 2010, 21:14 hat geschrieben: [*]Man ein Desaster wie beim 440er verhindern will (zumal bei der S-Bahn München um die FÜNFfache anzahl Züge wie beim Augsburger 440er geht und für die Fahrten im Stamm nicht beliebiges Ersatzmaterial verwendet werden kann) und man deswegen eine Ablösung der Fahrzeuge über 1-3 Jahre (wie 420->423) einem radikalen Schnitt bevorzugt.
Bei so großen Netzen macht es sowieso Sinn, die Fahrzeuge weiterzuverkaufen. Gut, das wird in den meisten Fälle natürlich nicht funktionieren. Trotzdem muss man bei jedem S-Bahn-Netz irgendwann neue Fahrzeuge beschaffen.
[*]Weil man den Fahrgästen die Kinderkrankheiten (die sich auch über Jahre ziehen können, siehe ET423 Herbstlaubbremse) nur alle 30 Jahre am Ende der Fahrzeuglebensdauer antun möchte, nicht alle 10 Jahre am Ende des Vertrages

Da lassen sich ja die Vertragslaufzeiten entsprechend anpassen.
[*]Weil die ideale Lage für ein BW in der Nähe der Stammstrecke schon vergeben ist und man mit nem BW in der Pampa ggf. schlechter auf Störungen reagieren kann[/LIST]

Ab 1.10. muss die Bahn ihre BW's auch für fremde Anbieter freigeben, um genau diesen Nachteil ausgleichen zu können.
Und die BOB wieder an die BOB zu vergeben wird wohl auch kaum jemand was dagegen haben? Da sind ja insbesondere die Fahrgäste dafür auf die Barrikaden gegangen!

Wenn es nichts zu beanstanden gibt, wird man die BOB auch wieder an die BOB vergeben - auch ohne Proteste ;)
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