Normalpreisfahrgäste, Anteil?

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
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Beitrag von Mühldorfer »

Wie groß ist denn bei Eisenbahnfahrten in Deutschland der Anteil derjenigen die zum vollem Normalpreis fahren?

Also weder Bahncard, Großkunden, Länderticket, Sparpreis, Gruppenreisen, rail&fly, Zeitkarten, Verkehrsverbünde, Spezialangebote via Pauschalreisen usw.

Gibt es da nach Reiseweite differenzierte veröffentlichte Daten?
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Ein Thema, das mich auch sehr interessieren würde, da das eine Menge Rückschlüsse auf die Richtigkeit (oder eben auch nicht) der Preispolitik der DB möglich machen würde.
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Mehdorn höchstselbst hatte ja mal verkündet, daß eh nur noch 10% der Kunden den Normalpreis nutzen würde. Darunter versteht man wohl den wirklichen Normalpreis sowie direkt darauf anwendbare Rabatte mit BC 25/50.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Mühldorfer @ 27 Jan 2011, 16:09 hat geschrieben: Wie groß ist denn bei Eisenbahnfahrten in Deutschland der Anteil derjenigen die zum vollem Normalpreis fahren?
20% sind Normalpreiskarten - Aussage vom Grube gestern.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Bayernlover »

Boris Merath @ 27 Jan 2011, 16:19 hat geschrieben: 20% sind Normalpreiskarten - Aussage vom Grube gestern.
Gestern bei Beckmann oder wo? Und wenn das so ist, wär das bitter...
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Laut einer offiziellen Pressemitteilung der Bahn aus dem August 2008 waren nur 11% aller Tickets Normalpreis-Fahrkarten ohne Rabatt, siehe dieser Beitrag.

Wenn jetzt von 20% gesprochen wird, ist Grube entweder falsch informiert, oder der Anteil hat sich in den letzten zwei Jahren deutlich erhöht (was angesichts Sparmaßnahmen in den Firmen, die für Geschäftsreisen vom Flieger auf den ICE umgestiegen sind, teilweise durchaus plausibel sein könnte).
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Beitrag von khoianh »

Oliver-BergamLaim @ 27 Jan 2011, 17:34 hat geschrieben: Wenn jetzt von 20% gesprochen wird, ist Grube entweder falsch informiert, oder der Anteil hat sich in den letzten zwei Jahren deutlich erhöht (was angesichts Sparmaßnahmen in den Firmen, die für Geschäftsreisen vom Flieger auf den ICE umgestiegen sind, teilweise durchaus plausibel sein könnte).
Oder die 20% schließen Nutzer von Bahncard 25/50 mit ein.

Ich meine, notwendig ist der Normalpreis ja nur noch für solche, die wirklich am gleichen Tag noch fahren müssen und nicht in der Lage waren, früher eine Fahrkarte zu kaufen oder solche, die unbedingt flexibel sein müssen. Sogar am Tag davor bekommt man Sparpreise zumindest für die höchste Preiskategorie, was immer noch ein großer Preisvorteil ist.
Die einzige Lösung für die Verkehrswende wäre Home Office für alle... - flickr
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Beitrag von Bayernlover »

Wie will man am Tag vorher Sparpreise bekommen? Oder meinst Du explizit nicht das Dauerspezial? Sinnvoller wäre es im übrigen, das Preisniveau generell zu senken und dafür die ganzen Sonder-, Mondschein-, nach-Mekka-bet-Angebote abzuschaffen, die sorgen nämlich dafür dass das Bahnreisen zu bestimmten Preisen nicht planbar ist.
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Falsch. Die Vorbuchfrist liegt drei Tage vor dem Reisedatum. Und auch dann kriegt man nicht mehr für jede Verbindung einen Sparpreis.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Tequila @ 27 Jan 2011, 17:59 hat geschrieben: Falsch. Die Vorbuchfrist liegt drei Tage vor dem Reisedatum. Und auch dann kriegt man nicht mehr für jede Verbindung einen Sparpreis.
Und was ist mit den älteren Mitbürgern, die sich mit dem Internet überhaupt nicht auskennen?
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Beitrag von tobster »

Autobahn @ 27 Jan 2011, 18:59 hat geschrieben: Und was ist mit den älteren Mitbürgern, die sich mit dem Internet überhaupt nicht auskennen?
Sparpreise verkaufen (Fernverkehrs-)Automat und Schalter genauso.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Sparpreise schön und gut, aber was nutzt mir des Geraffel, wenn es auf einigen Relationen nur zu unmöglichen Zeiten und an einigen Tagen überhaupt nicht angeboten wird?

Und auch Automaten bieten nicht alle Sparpreismöglichkeiten an... Selber erlebt... Letzten September: Wollte Anfang Oktober von Freising nach Dresden mit Frauli... Erste Klasse, 2 Personen ohne BC... Im Internet Sparpreis verfügbar für Hin-und Rückfahrt, da ich aber keine Kreditkarte hatte blieb mir der Weg versperrt, also zum nächsten Automaten (Langenbach) - und der spukte für die Verbindungen keinen Sparpreis aus... Ab zum Bahnhof Freising und vor Ort den Sparpreis gekauft - allerdings mit Servicezuschlag...

Wenn ich aber am Samstag fahren will, dann gibts zu 99% keinen Sparpreis mehr zu ergattern. Sparpreise gelten auch nur, wenn auf der gesamten Reise mindestens ein Abschnitt im IC/EC/ICE gefahren wird - ne prima Idee für Gegenden, die vom echten Fernverkehr abgehängt wurden (Sachsen-Franken-Magistrale, München-Landshut-Regensburg, ...)

Was die Bahn braucht ist ein einfaches Preissystem wie bei ihrem größtem Konkurenten - dem Auto! Wenn ich beschließe von A nach B zu fahren, egal ob lang- oder kurzfristig sind die Kosten zu 100% kalkulierbar, denn es ist sehr unwahrscheinlich (nicht unmöglich - aber dann hätten wir so oder so andere Probleme!), dass der Spritpreis innerhalb von Tagen um 200-1000% steigt!

Außerdem werden durch die aktuellen Regelungen Kleingruppen eher benachteiligt, da alle den Fahrpreis zu 100% zahlen müssen.

Ich wünsche folgende Änderungen im Preissystem: Mitfahrerrabatte gibt es wieder (früher immerhin 50%), die Sparpreise werden zurückgefahren, dafür gibt es Rabatte bei entsprechender Vorkaufsfrist ( früher gabs ne Weile Rabatte, wenn man ein paar Tage vor Abfahrt gebucht hatte) und die BC50 gilt auch für Sparpreise...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von Bayernlover »

Fichtenmoped @ 27 Jan 2011, 20:09 hat geschrieben: Ich wünsche folgende Änderungen im Preissystem: Mitfahrerrabatte gibt es wieder (früher immerhin 50%), die Sparpreise werden zurückgefahren, dafür gibt es Rabatte bei entsprechender Vorkaufsfrist ( früher gabs ne Weile Rabatte, wenn man ein paar Tage vor Abfahrt gebucht hatte) und die BC50 gilt auch für Sparpreise...
Das kann man nur so unterschreiben. Rabatte bei früherer Planung gerne - aber bitte planbar und nicht nach dem Lotterieverfahren.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

tobster @ 27 Jan 2011, 19:02 hat geschrieben: Sparpreise verkaufen (Fernverkehrs-)Automat und Schalter genauso.
Die Omi, die sich mit dem Internet nicht auskennt, wird auch mit dem Automaten nicht klar kommen, und ob am Schalter immer auf die Sparpreise zu Vollmondzeiten hingewiesen wird, glaube ich kaum.

Ein weiteres Problem hat Fichtenmoped angesprochen, die Zahlungsweise. nicht jeder hat eine Kreditkarte und/oder will sie im Internet einsetzen.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 27 Jan 2011, 20:59 hat geschrieben: Die Omi, die sich mit dem Internet nicht auskennt, wird auch mit dem Automaten nicht klar kommen, und ob am Schalter immer auf die Sparpreise zu Vollmondzeiten hingewiesen wird, glaube ich kaum.
Der Anteil derer, die weder Internet noch Automaten bedienen können, ist so gering, dass sich mehr Schalter dafür nicht lohnen würden, sonst hätte die Bahn längst reagiert. Im übrigen ist die Zahl der Leute ohne Kenntnis von solchen Dingen rückläufig und geht langfristig gegen Null.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Bayernlover @ 27 Jan 2011, 21:22 hat geschrieben: Der Anteil derer, die weder Internet noch Automaten bedienen können, ist so gering, dass sich mehr Schalter dafür nicht lohnen würden, sonst hätte die Bahn längst reagiert.
Blödsinn. DIe Öffnungszeiten richten sich nicht nach Bedarf. Siehe München. DIe zwischen 21 und 22 Uhr geöffneten Schalter waren immer mit Kunden belegt. Trotzdem macht man jetzt um 21 Uhr bereits zu. Mit Nachfrage hat das weniger zu tun als mit reinen Einsparungen.

Und was die alten betrifft: Die können doch ins Reisebüro ^^
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Beitrag von Bayernlover »

Flo_K @ 27 Jan 2011, 21:47 hat geschrieben: Mit Nachfrage hat das weniger zu tun als mit reinen Einsparungen.
Ja klar. Und wenn man durch die Schließung so viele Kunden einbüßen würde, dass am Ende ein dickes Minus steht, würde man es nicht machen. So scheint es sich dann doch zu lohnen eine Stunde früher zu schließen.
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Beitrag von Ionenweaper »

khoianh @ 27 Jan 2011, 17:51 hat geschrieben:Ich meine, notwendig ist der Normalpreis ja nur noch für solche, die wirklich am gleichen Tag noch fahren müssen und nicht in der Lage waren, früher eine Fahrkarte zu kaufen oder solche, die unbedingt flexibel sein müssen. Sogar am Tag davor bekommt man Sparpreise zumindest für die höchste Preiskategorie, was immer noch ein großer Preisvorteil ist.
Also das mit den Sparpreisen stimmt nicht ganz (würde ich an Stelle der Bahn allerdings noch ändern, zumindest bis eine gewisse Kapazität die man für Normalpreisfahrgäste vorhält, nicht überschritten wurde, die gerne auch von den Erfahrungen auf den Auslastungen einer Linie abhängen), ansonsten stimmt ich der Aussage zu. Das die Normalpreise einen eher geringen Anteil einnehmen spricht überhaupt nicht gegen das DB-Preissystem.

Das ist eine einfache Preisdiskriminierung, hier im wesentlichen durch die Faktoren Zeit und Flexiblität der Reise abgedeckt. Sicher planen kann man immer mit dem Normalpreis, mit dem man die höhere Zahlungsbereitschaft von kurzfristig Reisenden abdeckt (Geschäftsreisende, Leute die Suchkosten nach günstigen Preisen scheuen und daher potentiell Bequemlichkeitaufschlag zahlen, kurzfristig wirklich nötige Reisen).

Ich wette das hat zu einem höheren Gesamtbetrag geführt, der pro Zug geführt wird. Die Sparpreise tragen einfach dazu bei, das man die Züge zu allen Zeiten gleichmäßiger auslastet. Daher ist es logisch das Samstags kaum welche verfügbar sind, die Züge werden auch zu höheren Preisen voll. Warum niedrigere Preise anbieten? Führt zu Überkapazitäten. Wenn man bezahlte Mobilität als Staat will, soll man nicht die Preise vorschreiben, sondern die dazu nötige Menge an Zügen anbieten. Aber DB Fernverkehr ist ja eigenwirtschaftlich...

Folgenden Verbesserungsmöglichkeiten, sowohl aus Unternehmenssicht als auch aus Kundensicht stimme ich allerdings zu:

- Die 3-Tages-Sperre für die Spezialpreise ist noch zu hoch. Ich würde die eher im Zeitrahmen von rund 6 Stunden ansetzen. Dafür braucht man aber ein ausgeklügeltes System, ab welcher die Auslastung die Sparpreise entfallen (und damit Platz für Normalpreisfahrgäste schaffen), das ist sicher je nach Zug und Tag anders - eventuell sollte man in den letzten Tagen/Stunden auch einen Zeitfaktor einbauen, der die Höhe der Spezialpreise bestimmt.
- Die Nichtanerkennung der Bahncard 50 ist in der Tat ein Unding, da man so einige treue Fahrgäste ausschließt. Außerdem heißt die ja nicht zwingend, das man mehr fern fährt - die kann auch für regelmäßige Fahrten über Verbundgrenzen sinnvoll sein. Zuminst den 25%-Rabatt der Bahncard 25 sollte man denen auch gewähren, und 50% prüfen (die Bahncard ist ja nicht umsonst nicht geschenkt).
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Beitrag von Mühldorfer »

Ionenweaper @ 28 Jan 2011, 00:32 hat geschrieben: Daher ist es logisch das Samstags kaum welche verfügbar sind, die Züge werden auch zu höheren Preisen voll.
Meiner Beobachtung nach ist im ICE-Fernverkehr Sonnabends-Nachmittag und -Abend und Sonntags vor 11:00 Uhr etwa es besonders leer,

Genügend Zeit für Fernstrecken.......

Die Züge des Wochenendticket-Fußballtourismus sind eine andere Sache....
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Beitrag von bayerhascherl »

Die Bahn wird nie einsehen dass es dem Normalkunde nicht um jeden Cent geht sondernum Einfachheit und sich auch nicht veräppelt vorzukommen wenn der Sitznachbar mit selber Route stolz berichtet nur 1/4 bezahlt zu haben oder dergleichen mehr.

Ein simples Preissystem mit genau zwei Zugklassen im DB eigenen Verkehr (also dem Fernverkehr; Regionalverkehre sind ja eh Sachen der Bestellerländer). ICE und Rest. Wäre auch bezüglich Fahrtzeiten und Wagenmaterial angemessen. Ohne Sparpreise etc., mit einer Bahncard. EINE, keine 50 25 100 und so weiter, sondern genau eine. 50 euro Jahrespreis, 50 % Rabatt auf die beiden Preisklassen. Wenn man nun wie ein Beamter denkt, von einer statischen Menge an Fahrgästen ausgeht, würde man sagen ohje das gibt ja Einbußen. Wenn man wie ein Unternehmer denkt dann wird man wissen was für einen enormen Anreiz die Leute dann haben mehr mit der Bahn zu fahren. Ein Zug kostet immer gleich viel, egal wie voll er ist und wie gut ausgelastet. Also gilt es die Auslastung zu maximieren. Da sind Vielfahrer, wer nur mal zu Weihnachten fährt wird sich trotzdem keine Bahncard kaufen (schon alleine weil es Aufwand bedeutet; die Leute sind nicht solche Sparfüchse wie vorauseilend angenommen wird), doch genau richtig und 50% vom Normalpreis ist immer noch mehrt als 0% weil die Leute das Auto nehmen. U.a. weil ihnen die Bahn zu komplitzierte Tarife hat.
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Beitrag von Mühldorfer »

Statt Sparpresie, Supersparpresie und Zugbindung einerseits, hoch rabattierter Fahrkarten wie ameropa, rail&fly mit freier Zugwahl andernseits eine alternativen Vorschlag.

1. Was sind im Fernverkehr die Hauptzeiten (vereinfacht)?

a) sehr stark von Sonntag 15:00 - Montag 13:00 und

B) Freitags von 12:00 - Sonnabend 12:00

reduziert übrige Tage von 6:30 - 9:00 und 16:00 - 18:30.

Deshalb die Idee 5 Preise:

1. Monatskarte, BC100.

2. Normalpreis völlig freie Zugwahl.

3. Normalticket reduziert mit obigen "Sperrzeiten" aber trotzdem freie Zugwahl und ohne Vorausbuchung spontan kaufbar. 2 Tage Gültigkeit im Fernverkehr.

4. BC50 mit völlig freier Zugwahl.

5. BC50 und Normalticket etwa 60% reduziert, Geste gegenüber Stammkunden mit obigen "Sperrzeiten" aber trotzdem freie Zugwahl und ohne Vorausbuchung spontan kaufbar. 2 Tage Gültigkeit im Fernverkehr.

Alles andere an Rabattierung streichen.
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Beitrag von Ionenweaper »

bayerhascherl @ 28 Jan 2011, 10:39 hat geschrieben:Die Bahn wird nie einsehen dass es dem Normalkunde nicht um jeden Cent geht sondernum Einfachheit und sich auch nicht veräppelt vorzukommen wenn der Sitznachbar mit selber Route stolz berichtet nur 1/4 bezahlt zu haben oder dergleichen mehr.
Unterschiede im Preis für das gleiche Produkt, die durch unterschiedliche Zeitpunkte des Kaufes verursacht werden, werden von dem Großteil der Menschen akzeptiert. Dementsprechend wird es kaum jemanden so gehen, wie du hier schreibst. Ähnliches sieht man ja auch im Flugzeug, und auch Veolia hat für ihren InterConnex nach vielen verschiedenen Preismodellen sich auf dieses System mit höheren Normalpreis und günstigen Sparpreis mehrerer Stufen festgelegt.

Übrigens gehen die Leute die die Preise festlegen grade nicht davon aus, dass die Fahrgastmenge statisch, ganz im Gegenteil: Jeder hat einen unterschiedlichen Maximalpreis, den für eine bestimmte Strecke und unter gegebenen Reiseeigenschaften (Fahrzeit, Komfort etc.) bezahlen will. Deswegen sind einheitliche Preise auch Mist. Mittwoch mittags hat man eben noch viel Platz, da ein weiterer Fahrgast kaum was kostet, bietet man eben viele Plätze für "weitere Fahrgäste" à 29 Euro an. Der würde nämlich sonst vermutlich nicht mitfahren. Den kurzfristig buchenden Geschäftsreisen (weiß noch nicht welchen Zug er nehmen soll), sowie der Person die dringend nach München muss, kann man hingegen auch 100 Euro für die selbe Reise abnehmen - da sie trotzdem noch mitfahren.
Bei einheitlichem Preis von 70 Euro fehlt der 29€-Fahrgast, da ihm das zu teuer ist, und vom Geschäftsreisenden fehlen 30€. Macht summa sumarum 59€ weniger. Das ist halt doof. Trotzdem ist das noch besser, als einheitlich 29€ zu verlangen, wo man noch weniger Einnahmen hätte. Insofern wird man dann den Sparpreis-Fahrgast nicht bedienen.

Im gleichen Zug sonntags braucht man keinen 29€-Preis anzubieten, da er eh voll wird. So holt man den maximalen Ertrag aus den Zügen heraus...

Man hat insofern noch eine weitere Produktdifferenzierung: Der Sparpreis ist zuggebunden, der Normalpreis nicht. Und für nicht zuggebundene Karten sind Leute bereit, erhebliche Aufpreise zu bezahlen. Deswegen wäre es völlig schwachsinnig, keine Karten mehr mit Zugbindung zu verkaufen - diese generieren MEHR Kunden, da man keinen Festpreis mehr setzen muss, mit denen man einzelne Kunden ausschließt.
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Beitrag von Bayernlover »

Ionenweaper @ 28 Jan 2011, 15:36 hat geschrieben: Im gleichen Zug sonntags braucht man keinen 29€-Preis anzubieten, da er eh voll wird. So holt man den maximalen Ertrag aus den Zügen heraus...
Und schickt eine Menge Leute auf die Straße, denn ich kenne keinen der für über 100€ von Berlin nach München fahren würde, schon gar nicht wenn derjenige selbst ein Auto besitzt.
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Beitrag von tobster »

Mühldorfer @ 28 Jan 2011, 15:14 hat geschrieben: Statt Sparpresie, Supersparpresie und Zugbindung einerseits, hoch rabattierter Fahrkarten wie ameropa, rail&fly mit freier Zugwahl andernseits eine alternativen Vorschlag.

1. Was sind im Fernverkehr die Hauptzeiten (vereinfacht)?

a) sehr stark von Sonntag 15:00 - Montag 13:00 und

B) Freitags von 12:00 - Sonnabend 12:00

reduziert übrige Tage von 6:30 - 9:00 und 16:00 - 18:30.

Deshalb die Idee 5 Preise:

1. Monatskarte, BC100.

2. Normalpreis völlig freie Zugwahl.

3. Normalticket reduziert mit obigen "Sperrzeiten" aber trotzdem freie Zugwahl und ohne Vorausbuchung spontan kaufbar. 2 Tage Gültigkeit im Fernverkehr.

4. BC50 mit völlig freier Zugwahl.

5. BC50 und Normalticket etwa 60% reduziert, Geste gegenüber Stammkunden mit obigen "Sperrzeiten" aber trotzdem freie Zugwahl und ohne Vorausbuchung spontan kaufbar. 2 Tage Gültigkeit im Fernverkehr.

Alles andere an Rabattierung streichen.
Ich finde eigentlich das Konzept der Sparpreise wie sie aktuell sind besser, weil zugbezogen und nicht Tageszeit bezogen.

Ich bin beispielsweise schon öfters die Strecke Frankfurt-Passau gefahren. Dort gibt es abends einen IC-Umlauf mit 11 Wagen nach Passau, morgens wieder zurück nach Frankfurt; tagsüber fahren ICE-T mit 7 Wagen, die noch dazu weiter nach Wien fahren. Dieser IC ist in deiner Morgensperrzeit zwischen Passau und Nürnberg - und garantiert nicht voll. Der Zug ist nur so lang, weil er weiter durchs Rheintal nach Hamburg fährt. Tagsüber die ICEs sind deutlich voller.
Was ich damit sagen will: Teilweise gibt es (umlaufbedingt) Überkapazitäten zu eigentlich starken Reisezeiten, es macht keinen Sinn diese Züge für billigere Tickets zu sperren.
Ein weiteres Argument: Manchmal gibts mehrere mögliche Reiserouten, z.B. Frankfurt-Köln, Frankfurt-Kassel, München-Frankfurt, München-Würzburg, die nicht alle gleich ausgelastet sind.

Daher finde ich vom Konzept an sich her gesehen es deutlich sinnvoller, über die Preise die Auslastung zu steuern. Steuerung rein nach Zeit finde ich unnötig ungenau.

Grade unter Studenten wie mir kenn ich da auch genügend Leute, die sagen:
"Ach wurscht, dann fahr mer halt acht Stunden mit Ländertickets durch die Gegend wenn das billiger ist."
oder "Dann sitzen wir eben mal irgendwo zwei drei Stunden rum."

Trotzdem kann man sicherlich noch genügend sinnvoll vereinfachen.
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Beitrag von bayerhascherl »

Bayernlover @ 28 Jan 2011, 15:50 hat geschrieben: Und schickt eine Menge Leute auf die Straße, denn ich kenne keinen der für über 100€ von Berlin nach München fahren würde, schon gar nicht wenn derjenige selbst ein Auto besitzt.
Eben. Und das wäre auch mit einer noch so tollen Neubaustrecke so. Egal ob Fernbus (soll ja bald geöffnet werden), PKW oder Flugzeug...es gibt nichts wo die Bahn soviel besser ist wie sie teurer ist. Meist umgekehrt. Wenn man sich den Verkehrsmix in Deutschland anschaut - im Fernverkehr SANKEN die Fahrgastzahlen sogar seit der Umstrukturierung von Bundesbahn in DB AG - und mit Japan, Schweiz und anderen Nationen wo die Eisenbahn stark gefördert wird vergleicht dann erschrickt man im ersten Moment.

Den Fehler den wir im städtischen ÖPNV in der Nachkriegszeit machten, in dem Land wo die Straßenbahn erfunden wurde hat man großflächig die Schienen aus den Straßen gerißen um den großen Uncle Sam zu kopieren in seiner Lebensweise und bis heute nicht annähernd diese Schäden wieder kompensiert, haben wir auch bei der Eisenbahn mit 30 jähriger Verzögerung gemacht. Abbau von Nebenbahnen, von Industriegleisen, von Überholgleisen, von Weichen, von Haltepunkten, von Werkstattkapazität, von Wagenpark... das einzige wo aufgerüstet wurde, und zwar mit Milliardenverschwendung, war der HGV der pro investiertem Euro aber um den Faktor 30 (!!!!!!!) weniger Menschen transportiert als im Regional- und Mittelstreckenverkehr möglich ist. Bei Einzelfällen wie Stuttgart 21 ist der Faktor sogar noch exzessiver.

So kommt das Paradoxum dass das System Bahn in Deutschland zusammenschrumpft und immer schlechter wird und trotzdem die Preise bei längeren Strecken, gerade also die Distanzen wo eine Konkurrenz zum Flugzeug propagiert wird (aus welchem Selbstzweck auch immer), jenseits von Gut und Böse sind.

Im Übrigen nervt die Abzockerei der Billigflieger, bei den Großcarriern geht der Trend immer mehr zu Festpreisen mit Mischkalkulation im Europaverkehr, die Leute nicht weniger. Und die Bahn ist ja nicht mal billig, nur komplitziert.

Wer die Bahn liebt der muss sie scharf kritisieren. Auf dem aktuellen Kurs wird sie zugrunde gerichtet. Sukzessive. Punktuell kommt es ja schon zum Systemkollaps, ich sage nur Berlin.

Im Übrigen sticht das Auslastungsargument vielleicht aus der Sicht eines Controlers, aber nicht aus Fahrgastperspektive. Statt den Fahrgast dazu zu "erziehen" die Bahn dann zu nutzen wenn es genehm ist (bzw. ihn zumeist schlicht zu vergraulen) hat sich das Angebot am Fahrgast zu orientieren. Alles andere ist strategisch eine Milchmädchenrechnung.
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Beitrag von Ionenweaper »

bayerhascherl @ 28 Jan 2011, 20:27 hat geschrieben: Im Übrigen sticht das Auslastungsargument vielleicht aus der Sicht eines Controlers, aber nicht aus Fahrgastperspektive. Statt den Fahrgast dazu zu "erziehen" die Bahn dann zu nutzen wenn es genehm ist (bzw. ihn zumeist schlicht zu vergraulen) hat sich das Angebot am Fahrgast zu orientieren. Alles andere ist strategisch eine Milchmädchenrechnung.
Das sich das Angebot daran orientieren soll, da stimmt ich zu. Aber das geht halt nicht, in dem man die Preise beeinflusst, sondern in dem man Kapazitäten für mehr Züge schafft. Das Preissystem kann dann gleich aussehen, dürfte sich dann halt alles auf einem etwas niedrigeren Niveau einstellen. Aber auch wenn mir mehr Leute transportieren wollen, müssen wir kein Geld ausm Fenster schmeißen.
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Beitrag von Autobahn »

@ bayernhascherl

Ich erlaube mir, das Thema völlig emotionslos anzugehen. Bereits Ende der 1920er Jahre war die Massenmobilisierung mittels Auto in Europa absehbar, sie wurde durch den Krieg nur verzögert.

Nach den verheerenden Folgen des Krieges hat man vielerorts den grundsätzlichen Fehler gemacht, die alten Strukturen wieder aufzubauen. Um bei dem Beispiel Straßenbahn/Tram zu bleiben, warum hat man damals nicht von Anfang an die Gleistrassen vom übrigen Verkehr getrennt? Wenn möglich, sogar unterirdisch. Selbst ohne Kraftfahrzeugverkehr ein Gewinn für die Anwohner.

Wie ich in meinem nicht gerade kurzen Leben beobachten konnte, folgten Straßenbau und Einstellung von Nebenstrecken dem Motorisierungsgrad. Warum? Möglicherweise weil das Angebot der Eisenbahn nicht mit dem Anspruch der Bevölkerung gewachsen ist und diese daher das Auto bevorzugten.

Im Regionalbereich kam nach der Bahnreform eine kleine Trendwende, wenn durch Ausschreibungen attraktive Angebote gemacht wurden. Auf einer Strecke sogar mit einem Erfolg von mehr als 3.000%!

Die wenigsten Menschen in Deutschland lieben die Eisenbahn. Sie wollen möglichst schnell von A nach B, und das zum günstigsten Preis und in der schnellstmöglichen Zeit. Und da macht es schon einen Unterschied, ob der ICE von Köln nach Frankfurt über die Westerwaldachterbahn fährt, oder über die beschauliche Rheinstrecke.

Das Preissystem sollte einfach und überschaubar sein. Die Frühbucherrabatte hat sich die Bahn ja von der Luftfahrtbranche abgeschaut. Ich finde sie bei beiden Verkehrsträgern unübersichtlich.

(Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie ich einen „Frühbucherrabatt“ an meiner Tankstelle bekomme :lol: , das wäre dann ein „Warentermingeschäft“)
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Beitrag von Fichtenmoped »

Also ich zahl in der ersten Klasse nie mehr als 104,50Euro/Person und Strecke egal wohin die Reise mit der Bahn geht... ;) http://www.bahn.de/p/view/angebot/preis/no...rmalpreis.shtml

Also hätten wir schon mal eine Maximalgrenze - praktisch, wenn an im hintersten Winkel Deutschlands lebt, unpraktisch dafür in der Mitte :o
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von Mühldorfer »

bayerhascherl @ 28 Jan 2011, 20:27 hat geschrieben: Im Übrigen sticht das Auslastungsargument vielleicht aus der Sicht eines Controlers, aber nicht aus Fahrgastperspektive. Statt den Fahrgast dazu zu "erziehen" die Bahn dann zu nutzen wenn es genehm ist (bzw. ihn zumeist schlicht zu vergraulen) hat sich das Angebot am Fahrgast zu orientieren. Alles andere ist strategisch eine Milchmädchenrechnung.
Andernseits gibt es Lastobergrenzen, für den PKW-Verkehr werden Staus UND hohe Kapitalkosten ( die Hubraumsteeur ist auch unter Systemlogik so zusehen ) von den Nutzern akzeptiert.

Beim Schienenverkehr werden weder "Stau" = Stehplätze noch Verspätungen aber so akzeptiert.

Deshalb ist eine Kapazitästauslastungslenkung auch für den Fahrgast sinnvoll.
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ICE-T-Fan
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Mühldorfer @ 28 Jan 2011, 15:14 hat geschrieben: Statt Sparpresie, Supersparpresie und Zugbindung einerseits, hoch rabattierter Fahrkarten wie ameropa, rail&fly mit freier Zugwahl andernseits eine alternativen Vorschlag.

1. Was sind im Fernverkehr die Hauptzeiten (vereinfacht)?

a) sehr stark von Sonntag 15:00 - Montag 13:00 und

B) Freitags von 12:00 - Sonnabend 12:00

reduziert übrige Tage von 6:30 - 9:00 und 16:00 - 18:30.

Deshalb die Idee 5 Preise:

1. Monatskarte, BC100.

2.  Normalpreis völlig freie Zugwahl.

3. Normalticket reduziert mit obigen "Sperrzeiten" aber trotzdem freie Zugwahl und ohne Vorausbuchung spontan kaufbar. 2 Tage Gültigkeit im Fernverkehr.

4. BC50 mit völlig freier Zugwahl.

5. BC50 und Normalticket etwa 60% reduziert, Geste gegenüber Stammkunden mit obigen "Sperrzeiten" aber trotzdem freie Zugwahl und ohne Vorausbuchung spontan kaufbar. 2 Tage Gültigkeit im Fernverkehr.

Alles andere an Rabattierung streichen.
Ich würde die Idee modifizeren:

1.) Normalpreis auf dem heutigen IC-Niveau, kein Komfortaufschlag mehr für ICE
a) 2. Klasse = 60% vom Fahrpreis der ersten Klasse
B) bei SFS-Anteil bis 10 Euro Aufschlag pro Fahrt, je nach SFS-Anteil (Ich nenne es mal HGV-Infrastruktur-Abgabe, die auch direkt an DB Netz fließen sollte.)

Folgende Aufschläge bei Fahrwegalternativen:
10 Euro:
* SFS KRM <-> Rheintal
* SFS Erfurt-Nürnberg <-> Frankenwald
* SFS Würzburg-Hannover <-> Strecke via Eichenberg-Bebra-Hersfeld
* SFS Wolfsburg-Berlin <-> Strecke via Magdeburg

7,50 Euro:
* SFS Mannheim-Stuttgart <-> Strecke über Heidelberg
* SFS Erfurt-Leipzig <-> Strecke via Naumburg
* SFS NIM <-> Strecke via Augsburg
* SFS Wendlingen-Ulm <-> Geislinger Steige

5,00 Euro:
* SFS Frankfurt-Mannheim <-> Riedbahn, Strecke via Worms, Strecke via Darmstadt

Pauschalabgaben für Strecke ohne echte Alternative:
5,00 Euro:
* SFS Hamburg-Berlin
* SFS Karlsruhe-Baden-Baden-Offenburg-Freiburg

2,50 Euro:
* SFS Hamburg-Hannover
* SFS Hamburg-Bremen-Münster
* SFS Berlin-Leipzig

2.) Dauerspezialsparpreis mit Zugbindung für 25% vom Normalpreis

3.) Bahncard 50 für 100 Euro im Jahr, in beiden Klassen gültig, 50% Rabatt auf Gesamtpreis inklusive aller Zuschläge und Reservierungsendgeld

4.) Bahncard 100 und Monatskarte (Bahncard 100 = 11 Monatskarten zum Maximalpreis)

5.) Endgeld für Reservierungen: 1,50 Euro für 2. Klasse, 2,50 Euro für 1. Klasse, 10 Euro für innerdeutschen Nachtzug, 15 Euro für Sprinter

Dann hat man die Wahl:

Normalpreis -> volle Flexibilität für Gelegenheitsfahrer
Bahncard 50 -> für beispielsweise Wochenendpendler
Dauerspezial -> für geplante Ausflüge, Urlaubsreisen, fest terminierte Geschäftstermine
Bahncard100 und Monatskarte für Tagespendler
Gruß Markus aus Eisenach,
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