1965, Schnellfahr München Augsburg

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Mühldorfer
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Beitrag von Mühldorfer »

Während der Verkehrsaustellung 1965 und später ab 1968 zwischen München und Augsburg 200km/h, auf wieviel Kilometenr konnten damals die 200km/h am Stück gefahren werden?
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_M...burg#Geschichte
Rund die Hälfte der 62 km langen Strecke (km 8,7 bis km 19,2 und km 20,1 bis  54,8) konnte mit 200 km/h befahren werden, dagegen zwischen km 19,2 und km 20,1 nur 120 km/h.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Mühldorfer @ 1 Feb 2011, 18:17 hat geschrieben: Während der Verkehrsaustellung 1965 und später ab 1968 zwischen München und Augsburg 200km/h
Dieser Satz kein Verb?
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rockstar84
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Beitrag von rockstar84 »

Michi Greger @ 1 Feb 2011, 23:19 hat geschrieben: Dieser Satz kein Verb?
Wurde eingespart ;)
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Während der Verkehrsaustellung 1965 und später ab 1968 zwischen München und Augsburg 200km/h, auf wieviel Kilometer konnten damals die 200km/h am Stück gefahren werden?
Bei Maisach (Lkr. Fürstenfeldbruck) befand sich zu damaliger Zeit noch eine Strassenüberführung an einer relativ engen Kurve, nach dieser Überführung beschleunigte der Zug dann auf die 200 km/h bis kurz vor Augsburg. Nach Abriss dieser Überführung wurde der Radius auch an dieser Stelle für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt.

In den Großraumwagen waren Tachos eingebaut, die die aktuelle Geschwindigkeit anzeigten.

Die Züge fuhren von einem Sonderbahnsteig ab Messegelände Theresienhöhe nach Augsburg und zurück.

In einer Ausstellungshalle war ein Führerstand einer 103 (damals noch E03) aufgebaut, an dem das Publikum selbst das Fahren einer Lok simulieren konnte, ab diesem Zeitpunkt wurde auch die Linienzugbeeinflussung mit ihrer Rückmeldung auf eine Anzeige auf der Lok als Voraussetzung für die neue Höchstgeschwindigkeit des IC-Netztes eingeführt.

Ich habe mir von meinem schmalen Taschengeld sowohl den Eintritt zur Ausstellung als auch eine Fahrt nach Augsburg gegönnt.

Zusätzlich wurden hier auch Prototypen der zukünftigen Münchner U-Bahn-Wagen gezeigt.


Viele Grüsse,

Fritz
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

riedfritz @ 2 Feb 2011, 13:34 hat geschrieben: Bei Maisach (Lkr. Fürstenfeldbruck) befand sich zu damaliger Zeit noch eine Strassenüberführung an einer relativ engen Kurve, nach dieser Überführung beschleunigte der Zug dann auf die 200 km/h bis kurz vor Augsburg. Nach Abriss dieser Überführung wurde der Radius auch an dieser Stelle für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt.
Um Maisach herum ist die Strecke über viele Kilometer kerzengerade. Wo sollte da eine Kurve gewesen sein? :unsure:
Beste Grüße usw....
Christian


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eightyeight
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Beitrag von eightyeight »

riedfritz @ 2 Feb 2011, 13:34 hat geschrieben: Die Züge fuhren von einem Sonderbahnsteig ab Messegelände Theresienhöhe nach Augsburg und zurück.
Wo war der der Bahnsteig und wie sah dann die Linienführung auf die Strecke nach Augsburg aus?
Ohne Zaster beißt der Mensch ins Straßenpflaster.
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Michi Greger @ 1 Feb 2011, 23:19 hat geschrieben: Dieser Satz kein Verb?
Ne, bei Mühldorfer nicht, öfter schreibt nicht verständlich.
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rob74
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Beitrag von rob74 »

Wildwechsel @ 3 Feb 2011, 08:19 hat geschrieben: Um Maisach herum ist die Strecke über viele Kilometer kerzengerade. Wo sollte da eine Kurve gewesen sein? :unsure:
"Zwischen km 19,2 und km 20,1" ist laut Wiki irgendwo zwischen Olching und Esting, und da ist in der Tat eine Kurve, allerdings keine sehr enge, und irgendwie sieht's auch nicht so aus, als ob die mal viel enger war :unsure:. Kann aber auch sein, dass die Geschwindigkeitsbeschränkung nur wegen des BÜs war, nicht wegen der Kurve. Kennt man ja heute auch noch, z.B. der leidige Bahnübergang Balanstraße an der S7-Ost, wo die S-Bahnen stadtauswärts "schleichen" müssen, damit der BÜ Zeit hat zu schließen.

Das klingt aber nach einem ziemlichen Schildbürgerstreich - über 30 km für 200 km/h ausbauen und zwischendrin eine winzige Lücke lassen, so dass die Züge die 200 km/h vermutlich nur auf 10 von den 30 km auch wirklich fahren konnten.
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Wo war der der Bahnsteig und wie sah dann die Linienführung auf die Strecke nach Augsburg aus?
Wenn Du von der Theresienwiese aus Richtung altes Messegelände schaust links (müsste irgendwo Halle 20 oder höher gewesen sein) war früher ein Übergang zum Bauzentrum mit Fertighausaustellung, dort führt in einem Einschnitt eine Bahnlinie durch (vermutlich die Verbindung vom Ostbahnhof über Südbahnhof Richtung Laim/ bzw. Hbf).

An dieser Stelle war ein provisorischer Bahnsteig aufgebaut und eine ganze Reihe aktueller Lokomotiven und Waggons (Personen u- Güterwagen) standen dort zur Besichtigung. Ausserdem gab es Führerstandsmitfahrten auf einer Rangierlok (es könnte eine V 90 gewesen sein).

Von dort aus dürfte der Zug über Laim Richtung Augsburg gefahren sein.

Weiter oben steht übrigens eine Wikipedia-Angabe, die ich nicht bestätigen kann. Die Strecke war damals sicher bereits komplett mit LZB ausgestattet, und vielleicht auch auf den genannten Abschnitten für 200 km/h zugelassen gewesen sein, doch von München bis Mammendorf fuhren die Züge nicht mit 200 km/h sondern höchstens 160, wo sie nochmals abgebremst wurden und erst nach der Kurve voll aufdrehten.

Obwohl (oder weil!) man die Geschwindigkeit in den mit Klimaanlage und Sonnenschutzverglasung ausgestatteten Großraumwagen der späteren IC-s kaum mitbekam, war die Fahrt ein Erlebnis, waren wir als Fahrschüler doch nur die 3-achsigen Umbauwagen des Münchner Vorortverkehrs gewohnt.

Man spürte auch die enorme Beschleunigung, die alles bisher dagewesene in den Schatten stellte.


Viele Grüße,

Fritz

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riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Das klingt aber nach einem ziemlichen Schildbürgerstreich - über 30 km für 200 km/h ausbauen und zwischendrin eine winzige Lücke lassen, so dass die Züge die 200 km/h vermutlich nur auf 10 von den 30 km auch wirklich fahren konnten.



Hallo Rob 74,

vielleicht liest Du Dir die Jahreszahl, wann die Ausstellung stattfand nochmal durch. Ich weiß nicht, wieviele E 03 es zu diesem Zeitpunkt bereits gab.

Die Olympischen Spiele waren für 1972 geplant!

München hatte noch keine S-Bahn und U-Bahn, IC-Verkehr war erst in Planung, deshalb hat man für die "Internationale Verkehrsausstellung" diese Fahrten veranstaltet wahrscheinlich auch, um diese Technologie auch für andere Länder interessant zu machen.

Der Münchner Flughafen hieß Riem und befand sich dort, wo jetzt die Neue Messe ist.

Im übrigen sind es von Maisach bis Augsburg 30 km auf denen der Zug 200 fuhr. Glaubst Du, dass ich, der selbst mitgefahren ist, einer Verarschung zum Opfer gefallen bin.

Warum Schildbürgerstreich? Die Kurve war vorhanden, sie konnte aber bis zum Zeitpunkt der Ausstellung nicht beseitigt werden.
Wie willst Du denn wissen, wie vor 45 Jahren die Strecke verlief?


Viele Grüße,

Fritz
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

eightyeight @ 3 Feb 2011, 10:39 hat geschrieben: Wo war der der Bahnsteig und wie sah dann die Linienführung auf die Strecke nach Augsburg aus?
Von der Messe gab es ein Gleis zum Münchner Hbf. Eine direkte Verbindung nach Pasing gab es meines Wissens nach nicht, ich denke die Fahrten gingen zum Hbf rein und haben dann umgedreht.

Die Glesie an der Messe wurden übrigens zu Demonstrationszwecken von einem Relaisstellwerk gestellt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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rob74
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Beitrag von rob74 »

riedfritz @ 3 Feb 2011, 16:20 hat geschrieben: vielleicht liest Du Dir die Jahreszahl, wann die Ausstellung stattfand nochmal durch. Ich weiß nicht, wieviele E 03 es zu diesem Zeitpunkt bereits gab.

Die Olympischen Spiele waren für 1972 geplant!

München hatte noch keine S-Bahn und U-Bahn, IC-Verkehr war erst in Planung, deshalb hat man für die "Internationale Verkehrsausstellung" diese Fahrten veranstaltet wahrscheinlich auch, um diese Technologie auch für andere Länder interessant zu machen.
Die Jahreszahl war mir schon bewusst - mein Missverständnis lag woanders: ich hab wohl überlesen, dass die 200-km/h-Züge nur als Sonderzüge während der Messe gefahren sind. Ich dachte, man hätte 1965 tatsächlich schon fahrplanmäßig so schnelle Züge gehabt. Für "Demonstrationsfahrten" war das kurze "Nadelöhr" mit geringer Höchstgeschwindigkeit nicht so schlimm...

Sorry - war nicht persönlich gemeint!
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Beitrag von riedfritz »

Von der Messe gab es ein Gleis zum Münchner Hbf.
Das Gleis besteht ja heute noch, hat aber im Grunde nichts mit der Messe zu tun!
Es dient als Südumgehung des Hbf. für alle Züge, die von Norden oder Westen kommen und den Hauptbahnhof Richtung Osten umfahren.
Schau Dir mal den Stadtplan an, sogar heute noch führt die von mir beschriebene Strecke südlich der Theresienwiese nach Westen und teilt sich dort unweit des Bauhaus an der Landsberger Straße in einen Zweig, der zum Hbf führt und im Bereich des Bahnhofs Laim /Landsberger Str. auf die Strecke nach Pasing führt.


Die Vorführzüge fuhren nicht vom Hauptbahnhof sondern vom Messegelände an der Theresienwiese nach Augsburg und zurück. Sonst hätte man ja die Loks sowohl im HBf München als auch, wie geschehen, in Augsburg umhängen müssen!
Vermutlich wurde der Zug (es handelte sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine einzige Garnitur) während der Messe in München Süd oder Mü-Ost bereitgestellt, da er nur kurz zum Ein- bzw. Aussteigen anhielt.


Viele Grüße

Fritz
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riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Hallo Rob,

Du hattest offensichtlich auch übersehen, dass die Gesamtstrecke, die gefahren wurde, ca. 60 und keine 30 km beträgt.

Westlich von Maisach wurde erst später die Umgehungsstraße in der Nähe des Industriegebietes Maisach gebaut und dabei die alte Straßenüberführung entfernt.
Womöglich haben 1965 die entsprechenden Grundstücke noch gar nicht der Bahn gehört!

Ich kenn mich dort ein wenig aus, weil ich am Fliegerhorst in Neubiberg und FFB eine Zeitlang stationiert war.

Viele Grüße

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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Stimmt, die Züge fuhren gar nicht vom Messegelände aus, sondern nebenan an der normalen Strecke - das hatte ich falsch im Kopf.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

riedfritz @ 3 Feb 2011, 16:20 hat geschrieben: Warum Schildbürgerstreich? Die Kurve war vorhanden, sie konnte aber bis zum Zeitpunkt der Ausstellung nicht beseitigt werden.
Wie willst Du denn wissen, wie vor 45 Jahren die Strecke verlief?
Es gibt für alles historische Quellen. So kann man auch herausfinden, wie vor 45 Jahren die Streckenführung war.

Ich sehe zwar auch nicht, wo da mal eine besonders enge Kurve gewesen sein könnte; und die einzige mir bekannte Straßenüberführung "bei Maisach" ist die vor paar Jahren dann doch irgendwann mal abgerissene "ewige Brücke" bei Gernlinden, aber vielleicht kannst du uns ja doch noch ein paar Informationen geben?

Gruß Michi
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Boris Merath @ 3 Feb 2011, 18:49 hat geschrieben: Von der Messe gab es ein Gleis zum Münchner Hbf. Eine direkte Verbindung nach Pasing gab es meines Wissens nach nicht, ich denke die Fahrten gingen zum Hbf rein und haben dann umgedreht.
Nein, es gab direkt am Südring einen Behelfsbahnsteig, siehe hier (bisserl runterscrollen).
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Christian


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rob74
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Beitrag von rob74 »

Wildwechsel @ 4 Feb 2011, 07:29 hat geschrieben: Nein, es gab direkt am Südring einen Behelfsbahnsteig, siehe hier (bisserl runterscrollen).
Wenn ich das richtig sehe, lag der also in dem Bereich, der heute überdeckelt ist?
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

riedfritz @ 3 Feb 2011, 19:48 hat geschrieben: es handelte sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine einzige Garnitur
Genau, aber man hat dennoch alle vier Vorserien-E03 benutzen müssen, da - wenn ich das richtig im Kopf habe - es der Bundesbahn ständig die Fahrmotoren gegrillt hat. Eine stand mit ausgebauten Motoren auf der Theresienhöhe, eine war im Einsatz, eine in Reparatur und die letzte als Reserve abgestellt.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von riedfritz »

Wie auf dem Foto zu sehen ist, war es nur ein Behelfsbahnsteig, für die Fahrt nach Augsburg stieg man auf der linken Seite in den Zug ein. Es ging dann als Falschfahrt (ich glaube das nennt der Eisenbahner so) Richtung Laim.
.........ständig die Fahrmotoren gegrillt hat
Das Führerhaus der Zuglok war voll von Leuten, die wahrscheinlich alle irgendwelche Überwachungsaufgaben hatten.
Nach meiner Erinnerung fand täglich nur eine Fahrt statt.


Viele Grüße

Fritz
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

rob74 @ 4 Feb 2011, 08:29 hat geschrieben: Wenn ich das richtig sehe, lag der also in dem Bereich, der heute überdeckelt ist?
Darüber hab ich auch schon nachgegrübelt und bin zu keinem Ergebnis gekommen.
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Beitrag von rob74 »

Wildwechsel @ 7 Feb 2011, 13:07 hat geschrieben: Darüber hab ich auch schon nachgegrübelt und bin zu keinem Ergebnis gekommen.
Müsste eigentlich - auf dem fünften Schwarzweißbild von DS-Online sieht man links der Bahnstrecke das grüne Gebäude am U-Bf. Poccistraße (den "Lindwurmhof") mit den zwei hohen Giebeln, und rechts davon das Stellwerk am Südbahnhof. Die anderen Gebäude wurden wohl erst später gebaut. Folgerichtig müsste die Brücke, die man sehen kann, die an der Radlkoferstraße sein. Und der Bahnsteig ist kurz davor, also müsste es der überdeckelte Bereich sein.
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Beitrag von riedfritz »

die an der Radlkoferstraße sein
Genau richtig, das Bau-u. Fertighauszentrum an der Radlkoferstraße (jetzt, wo Du es sagst, ist mir der Name auch wieder parat) war links von der Brücke, also im Süden, das Messegelände rechts, der Behelfsbahnsteig befand sich auf der Südseite der viergleisigen Bahnstrecke!

Viele Grüße,

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Beitrag von Systemfehler »

rob74 @ 7 Feb 2011, 13:40 hat geschrieben: Müsste eigentlich - auf dem fünften Schwarzweißbild von DS-Online sieht man links der Bahnstrecke das grüne Gebäude am U-Bf. Poccistraße (den "Lindwurmhof") mit den zwei hohen Giebeln, und rechts davon das Stellwerk am Südbahnhof. Die anderen Gebäude wurden wohl erst später gebaut. Folgerichtig müsste die Brücke, die man sehen kann, die an der Radlkoferstraße sein. Und der Bahnsteig ist kurz davor, also müsste es der überdeckelte Bereich sein.
Tatsache... dann ist der Behelfsbahnsteig tatsächlich in München Süd gewesen, quasi am Gleis Laim - Süd.
Der Bahnsteig befindet sich innerhalb des Bahnhofs.

Eine mögliche Betriebsführung könnte also so gewesen sein:

- Zug kommt aus Ri Laim von der Fahrt aus Augsburg in MS an
- Halt am Bahnsteig, wenige 100m hinter dem Esig, alle Leute steigen aus
- nach mündl. Zustimmung des Fdl zur Weiterfahrt: Weiterfahrt ins Bahnhofsgleis bis zum Zielsignal (Asig Ri Mü Ost)
- Umfahren des Zuges, Fahrbereitmeldung
- Fahrt mit Befehl 2 und 4 (also die heutigen Befehle, früher hießen die ja anders) aufs Gegengleis nach Laim
- kurzer Halt am Bahnsteig, Leute steigen ein, Zug fährt weiter nach Laim, ab da ganz normal Ri Pasing - Augsburg

Müsste ich mal meine alten Kollegen vom Südbahnhof fragen, vielleicht war der eine oder andere damals ja schon dort (was ich aber kaum glaube...).

Der Bahnsteig muss quasi hier zwischen Radlkofer- und Ganghoferstraße gelegen haben.
Interessant wäre jetzt nur, wie und von wo der Zugang erfolgt ist.
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Beitrag von eightyeight »

Systemfehler @ 7 Feb 2011, 22:20 hat geschrieben: Interessant wäre jetzt nur, wie und von wo der Zugang erfolgt ist.
Da der Teil früher nicht gedeckelt war, wir man wohl eine Treppe über die Böschung verlegt haben. Somit konnte man direkt vom Geländer der alten Messe, an die Bahnstrecke bzw. auf den Bahnsteig.

Weil wir grad dabei sind: Weiß jemand wieso man das ganze gedeckelt hat?
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Beitrag von riedfritz »

Da der Teil früher nicht gedeckelt war, wir man wohl eine Treppe über die Böschung verlegt haben. Somit konnte man direkt vom Geländer der alten Messe, an die Bahnstrecke bzw. auf den Bahnsteig.
Beinahe richtig!

Vom Messegelände aus ist man zuerst noch über eine Brücke gegangen und von dort eine Treppe hinunter auf den Bahnsteig, der wie ich schon mehrmals sagte, am südlichen der vier Gleise lag. Wenn man also Richtung Laim schaut auf dem Gleis links aussen!!!!!!

Viele Grüsse,

Fritz
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Beitrag von Russischer Spion »

riedfritz @ 2 Feb 2011, 13:34 hat geschrieben:In einer Ausstellungshalle war ein Führerstand einer 103 (damals noch E03) aufgebaut, an dem das Publikum selbst das Fahren einer Lok simulieren konnte, ab diesem Zeitpunkt wurde auch die Linienzugbeeinflussung mit ihrer Rückmeldung auf eine Anzeige auf der Lok als Voraussetzung für die neue Höchstgeschwindigkeit des IC-Netztes eingeführt.
Das waren noch Zeiten :lol: ! Wer mehr ueber den IC-Verkehr mit Tempo 200 erfahren moechte, dem empfehle ich folgenden Film anzuschauen:

Vertrauen verpflichtet

Teil 1

Teil 2
-
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Also, ich war heute nach langer Zeit wieder einmal in München und konnte es mir aufgrund des Interesses nicht antun, das alte Messegelände auf meiner Route zu meiden.

Wie richtig vermutet, ist der Teil, wo der Zug abfuhr in der Zwischenzeit gedeckelt.

Ca. 50 m bis 100 m westlich (also Richtung Laim) befand sich eine Fußgängerbrücke als Verbindung zwischen Messegelände und dem Bauzentrum an der Radlkoferstraße. Dieses Bauzentrum existiert nicht mehr, die Fertighausausstellung wurde meines Wissen ebenfalls nach Mü-Riem verlagert.

Dort wo die sich Fußgängerbrücke (kein Holzsteg, sondern eine Betonkonstruktion) befand, beginnt die Einhausung. Bei genauem Hinsehen sind noch Betonstützen mit Auflagern für die Widerlager zu sehen, die wahrscheinlich Überbleibsel des Fußgängerstegs sind.


Viele Grüße

Fritz
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Beitrag von Systemfehler »

Ach, die Vertrauen verpflichtet-Filme sind cool! Die hab ich vor längerer Zeit schon mal angeschaut. Bemerkenswert, dass die technisch hinsichtlich Zugsicherungs- und Beeinflussungssysteme doch so ziemlich ins Detail gehen!

Hab den Film meinem Vater, seines Zeichens pensionierter Tf vom damaligen "Bw München 1", gezeigt. Die beiden Tf aus dem Film hat er gleich wieder erkannt, und nach kurzer Zeit sogar wieder deren Namen gewusst. Find ich lustig, wie klein die Welt ist. :)
Der eine von den beiden, der der fährt (also nicht der Beimann) war wohl irgendwie so ne Art Lehrlokführer, und war auch öfters mal in irgendwelchen Bundesbahnfilmen mit dabei.
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