Automatische Lastabbremsung

Rund um die Technik der Bahn
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Weihnachtsmann
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Beitrag von Weihnachtsmann »

Tach

Habe mir letztens einen IC angeschaut und an den Reisezugwagen kein "A" gesehen. Das heißt ja, dass die IC Wagen keine Automatische Lastabbremsung haben.

Jetzt frag ich mich wie das dann mit den Bremsen läuft, denn alle anderen Triebwagen / Reisezugwagen die halbwegs neu sind habe ein "A". Denn wenn der Wagen voll ist und keine Automatische Lastabbremsung hat, dann würde der Wagen doch viel zu schlecht bremsen!?


Gibt es da vielleicht eine andere Möglichkeit das Gewicht der Reisenden zu kompensieren, oder haben die da einfach vergessen den Kennbuchstaben "A" anzuschreiben??



Bis später
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Hallo,

wenn Du schreibst, Kennbuchstabe, hast Du da in der Bauartenanschrift, zum Beispiel Bpmz oder Arkimbz geschaut oder in der Bremsanschrift, die beim IC so aussehen kann. KE-PR-A-Mg (D).
Ich schau morgen noch mal aber eigentlich haben IC-Wagen schon eine Automatische Lastabbremsung.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Edit geht nicht mehr:

Hallo,

Du hattest scheinbar recht, alle IC- Wagen die ich heute gesehen habe hatten keine Automatische Lastabbremsung, zumindest laut Anschrift. Da muss ich mich noch mal schlau machen, wie das bei denen geht.
Weihnachtsmann
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Beitrag von Weihnachtsmann »

Martin H. @ 4 Mar 2011, 14:58 hat geschrieben: Edit geht nicht mehr:

Hallo,

Du hattest scheinbar recht, alle IC- Wagen die ich heute gesehen habe hatten keine Automatische Lastabbremsung, zumindest laut Anschrift. Da muss ich mich noch mal schlau machen, wie das bei denen geht.
Das wäre super, denn die brauchen ja auch sowas. Ansonsten würden die Wagen entweder überbremst oder zu schwach gebremst.

:)
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Hier heißt es dazu - etwa bis zur Mitte scrollen - folgendes: "Alle anderen Reisezugfahrzeuge haben entweder eine automatische Lastabbremsung (vielfach bei Nahverkehrsfahrzeugen, wie S-Bahnen und "Silberlingen", zu finden), oder die Schwankungen in ihrem Gesamtgewicht sind zu unwesentlich – etwa bei einem Fernverkehrswagen, der schon von sich aus mindestens 39 t Gewicht mitbringt (meistens schwerer, am schwersten sind die Bvmz, die Mittelwagen der ICE 1 und 2 und Schlafwagen mit über 50 t Leergewicht). Hier können gar nicht so viele Reisende einsteigen, daß sich ein Umstellen eines Lastwechsels lohnen würde – diese Wagen werden nur über die Bremsstellungen "gesteuert"."
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

So viel mehr ist das teils gar nicht, erst recht nicht bei DoStos, gut, da passt wieder mehr rein.
Dann muss ich wenigstens nicht fragen, danke.

Aber ein FV- Wagen kann ja eigentlich auch ganz schön voll werden, so dass...
Weihnachtsmann
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Beitrag von Weihnachtsmann »

Rohrbacher @ 4 Mar 2011, 16:14 hat geschrieben:Hier
Danke dir für den Link.

Habe dort etwas interessanten gefunden:

"R-Rot (angeschriebenes Bremsgewicht; ist keine eigene Bremsstellung) = schnell und sehr stark, das Fahrzeug hat dann zusätzlich einen Schnellbremsbeschleuniger: nichts anderes als ein Ventil, was bei sehr schnellem und starkem Druckabfall in der HLL zusätzlich 20 l Luft ins Freie entläßt."

Frage mich ob das mit den 20 Liter Luft ins Freie 100% stimmt. Denn man hört nur, dass ab einem gewissen Druckabfall in der HLL, der Schnellbremsbeschleuniger einen großen Querschnitt öffnet und mehr nicht. Sind diese 20 Liter erfunden, oder stimmt diese Angabe wirklich?

Besten Dank
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Ich halte das für einen Durchschnittswert, wenn man jetzt die Lufthähne zwischen Wagen öffnet und die Lok bereits nachspeist, aber der SBB versehentlich meint, abblasen zu müssen weil der Druck schnell gesunken ist macht er dies beim Füllen mit einer V60 (geringe Nachspeisewirkung) durchaus 20 Sekunden bis er unter dem Druck X ist, leitet man hingegen eine Schnellbremsung ein ist der Spuk nach einer Sekunde vorbei.
Weihnachtsmann
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Beitrag von Weihnachtsmann »

Noch eine weitere Frage zu dem Link.

#

Dort steht folgendes, Zitat:

"Eine Mg-Bremse wird man bei Loks vergeblich suchen (Triebwagen und Triebzüge können natürlich welche haben). Grund: eine Lok soll immer auch beim Bremsen ihren Zug straffen, d.h. ihm vorausfahren, nicht ihn abbremsen. Hätte eine Lok Mg-Bremsen, würde sie stärker bremsen als der Zug, d.h. die Wagen würden auf die Lok auflaufen, von ihren Federpuffern wieder zurückprallen, wieder auflaufen – unkontrollierbare Zerrungen und Stauchungen im Zug wären die Folge, bis hin zu Zugtrennungen oder Entgleisungen. Darum muß die Lok immer schwächer bremsen als der Zug."

#

Wenn das so wäre, dann müssten doch die Loks immer voraus fahren. Aber was ist wenn der Stwg voraus ist, dann würde es ja zum auflaufen der Wagen / der Lok kommen. Also kann das doch irgendwie nicht richtig sein was da geschrieben steht. Oder Hat der Stwg das gleiche Bremsverhalten wie eine Lok??


http://www.103er.de/daten/bahntechnik/bremse.htm

Artikel Bremse / Dynamische Bremsen an Triebfahrzeugen. / fast ganz unten, letzten Sätze.

Guts Nächtle
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Das ist wohl auf den Fall bezogen, dass die Lok voraus fährt. Ein geschobener Wendezug findet in dem Beitrag wohl keine Berücksichtigung.
Weihnachtsmann
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Beitrag von Weihnachtsmann »

Systemfehler @ 15 Mar 2011, 20:57 hat geschrieben:Das ist wohl auf den Fall bezogen, dass die Lok voraus fährt. Ein geschobener Wendezug findet in dem Beitrag wohl keine Berücksichtigung.
Aber wenn es dann so wäre wie er auf der Homepage schreibt:

Das die Lok den Zug straffen muss und ihn nicht abbremsen darf wegen dem auflaufen der Wagen "Zugstößen etc". Dann würde ja genau das passieren, wenn die Lok von hinten schiebt.

Also irgendwie ist das unglaubwürdig. Auser die Stwg haben das gleiche Bremsverhalten, was ich aber leider nicht beurteilen kann. :ph34r:
GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Weihnachtsmann @ 16 Mar 2011, 16:50 hat geschrieben: Also irgendwie ist das unglaubwürdig. Auser die Stwg haben das gleiche Bremsverhalten, was ich aber leider nicht beurteilen kann. :ph34r:
Wenn der Stwg mit Mg bremst, wird das der restliche Zug i. d. R. wohl auch tun. Gibt es evtl. Regelungen, wie viel % des Zugs eine Mg haben müssen, dass diese eingesetzt werden darf?

Stwg mit Mg + Wagenzug ohne dürfte jedenfalls ein Ausnahmefall sein. Wagenzüge komplett ohne Mg sind aber recht verbreitet, die könnten dann mit ner Mg-Lok echt Probleme machen und sehr schnell zur Überpufferung führen...
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Weihnachtsmann
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Beitrag von Weihnachtsmann »

GSIISp64b @ 16 Mar 2011, 17:02 hat geschrieben:Wenn der Stwg mit Mg bremst, wird das der restliche Zug i. d. R. wohl auch tun.
Abgesehen von der Lok ja, aber keine Ahnung worauf du nun hinaus willst.
GSIISp64b @ 16 Mar 2011, 17:02 hat geschrieben:Stwg mit Mg + Wagenzug ohne dürfte jedenfalls ein Ausnahmefall sein.
Darum geht es doch garnicht. Sondern es geht um das Bremsverhalten der Lok / des Stwg. Wenn dieser vorausfährt, ob er den Zug strafft oder nicht "beim bremsen".

Das Stwg und Wagenzug MG haben ist ja wohl klar.
GSIISp64b @ 16 Mar 2011, 17:02 hat geschrieben:Wagenzüge komplett ohne Mg sind aber recht verbreitet, die könnten dann mit ner Mg-Lok echt Probleme machen und sehr schnell zur Überpufferung führen...
Es geht darum ob eine Lok bzw. ein Stwg den Zug "straffffffen". Und nicht um Irgendwelche Wagen mit oder ohne Mg.

Also hier nochmal, extra für "dich":

Straffen Lok und Stwg den Zug, oder nicht.
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Beitrag von GSIISp64b »

Weihnachtsmann @ 16 Mar 2011, 18:20 hat geschrieben: Abgesehen von der Lok ja, aber keine Ahnung worauf du nun hinaus willst.

Darum geht es doch garnicht. Sondern es geht um das Bremsverhalten der Lok / des Stwg. Wenn dieser vorausfährt, ob er den Zug strafft oder nicht "beim bremsen".
Wenn nicht nur das erste Fahrzeug bremst, sondern bis auf das letzte Fahrzeug der gesamte Zug, ist die Gefahr eines Überpufferns nicht so stark gegeben wie in Fällen, in denen nur das erste Fahrzeug bremst. Entscheidend ist da auch nicht das "Straffen", sondern eher das Vermeiden eines allzu starken Auflaufens.
Also hier nochmal, extra für "dich":

Straffen Lok und Stwg den Zug, oder nicht.
Danke, dass du mir gleich Blödheit unterstellst, nur weil du meine Antwort nicht verstehst.

Abgesehen davon könntest "du" bitte mal nachlesen, wann man Anführungszeichen benutzt.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Ich werfe mal in den Raum - was passiert eigentlich, wenn ich 'ne Lok mit 170 BrH vor paar Wagen mit jeweils 110 BrH häng?

Und noch viel schlimmer: wie schaffen's dann die Österreicher mit nicht mehr Unfällen als wir hier, Züge zu fahren, obwohl die Regelungen zur Bremse dort grad mal gefühlte 5% des Umfangs haben? :rolleyes:


PS: Die Kombination "Mg-Stwg" und "nicht-Mg-Wagen" ist gar nicht mal so selten. Und selbst wenn nur der 2. Wagen 'ne Mg hat und der Rest nicht - trotzdem isses irgendwie bisher immer gut gegangen... Zum Thema Mg einschalten sagt die 408 für scheibengebremste Wagen übrigens sinngemäß: Nur, wenn im Fahrplan P oder R oder R+Mg gefordert wird. Wie's mit Klotzbremsen aussieht hängt dann noch davon ab, ob mindestens 2/3 der Wagen in R oder R+Mg laufen - aber so viele Klotz-Mg-Wagen gibt's ja hierzulande eh nimmer...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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