Ich bin Azubi als LRF in Sachsen und stehe jetzt kurz vor meiner Zwischenprüfung.
Vielleicht könnt ihr mir ein wenig bei der Vorbereitung helfen. Keiner meiner Leute kann mir genau sagen, was ich bei einer Zugprüfung genau zu machen habe. Könnt ihr mir da was zu den Richtlinien sagen - also nicht, wie es in der Praxis abläuft? Würde mich freuen.
Ich hab zwar EiB F gelernt, aber bis zur Zwischenprüfung ist EiB F und L/T doch so ziemlich das gleiche.
So dramatisch war die Zwischenprüfung gar nicht. Die ham uns ein paar Güterwagen hingestellt, da mussten wir ne volle Bremsprobe und eben die Zugprüfung machen.
Bei der Zugprüfung war dann auf Dinge zu achten wie Überkuppelung, irgendwelche nicht gesicherte bewegliche Teile (z.B. die Schotterrutschen bei einem Fcs), bei einem T-Wagen war das Dach nicht richtig geschlossen, ansonsten allerhand Sachen im Bereich des Fahrwerks und der Bremsen (Bremssohlen kaputt/abgenutzt/nicht richtig gesichert; die Schaken von der Federung, da haben irgendwo Sicherungsstifte gefehlt, etc.), dann waren die Wagen bezettelt, da waren dann zwei überladene Wagen dabei, auf einem Langträger lagen mehrere Schottersteine, die mussten uns auch auffallen und entfernt werden, und lauter so Zeug.
Die Richtlinien?
Naja, für die Bremsprobe halt die 915.01, und dann für die Schäden an den Wagen gabs so ein kleines Büchlein, mit laminierten Seiten, das auch die Wagenmeister haben, da fällt mir der Ril-Name aber nimmer ein. Da drin gehts darum, bei welchem Schaden was zu veranlassen ist und wie der Wagen zu bezetteln ist, etc.
LRFin @ 5 Mar 2011, 22:43 hat geschrieben: Keiner meiner Leute kann mir genau sagen, was ich bei einer Zugprüfung genau zu machen habe.
Also Euer zuständiger Ausbilder für Wagentechnik und Bremsprobe sollte Euch da schon gesagt und gezeigt haben was da zu machen ist und wie das korrekterweise abläuft - bei mir war das zumindest damals so ...
Danke erst mal für die Tips! In der Art hatte ich das auch gedacht.
Natürlich haben mir meine Ausbilder gesagt, worauf es ankommt. Mir ging es darum, dass ich mal die geschriebenen RiL nachlesen konnte, da doch erfahrungsgemäß in der Praxis jeder andere Prioritäten setzt. Praxis ist eben anders als Theorie.
ich kann dir zwar nicht direkt helfen, da Zug-/Wagenprüfung nicht zu meinen Obliegenheiten zählt (ich lasse fahren). Aber ich kenne es eigentlich so, daß mir das für mich relevante Regelwerk zumindest als Dienststück zur Verfügung steht. Und wenn du einen deiner Ausbilder mal nett darum bittest, dann lädt er dir diese vielleicht mal als PDF auf einen Stift.
Hallo,
grundsätzlich geht es ja darum, festzustellen, ob sich die zu prüfenden Wagen in einem betriebssicheren und verkehrstauglichen (Unterschied sollte klar sein) Zustand befinden. Was alles dazu gehört und wie das zu prüfen ist, sollte im Rahmen der Wagenprüferausbildung vermittelt worden sein (einige Tipps was alles für Fehler eingebaut sein können wurden ja schon gegeben), für Reisezugwagen ist die Ril 983.95 maßgebend, für Güterzüge dieses kleine Büchlein im Kontoauszugs-Format (zumindest war das damals so, Ril- Nummer ist mir aber auch entfallen).
Jetzt geht es wohl darum, diese ganzen Prüfschritte in eine für die Prüfung sinnvolle Reihenfolge zu bringen, also konkret wie das dann in der Prüfung abläuft. Hier sind wohl die Ausbilder für Wagentechnik die passenden Ansprechpartner.
Bei mir wurde damals eine solche Zugprüfung im Rahmen der IHK-Zwischenprüfung verlangt, bei uns waren das allerdings Reisezugwagen da es ja um den Wagenprüfer P ging.
Der Ablauf war im Prinzip folgender, dass man als Prüfling vor eine Wagengruppe gestellt wurde mit der Aufforderung "mach mal", also drumrumlaufen, Türen, Laufwerk, Kuppelzustand usw. kontrollieren und innen durchgehen und Türen, Technik, Beleuchtung usw. prüfen und Störungsanzeigen in den Schaltschränken beachten. Die Prüfer sind teilweise in einigem Abstand hinter uns hergelaufen, teilweise aber auch dann irgendwo stehengeblieben und haben sich unterhalten. Ziel war es, die gefundenen Fehler korrekt in die jeweiligen Bordbücher einzutragen, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen und natürlich auch die Relevanz der Mängel zu beurteilen (eine defekte Leuchtstoffröhre im Großraum ist vielleicht gerade mal "komfortmindernd", während eine defekte Einstiegsbeleuchtung dagegen "sicherheitsrelevant" ist und Maßnahmen erforderlich sind. Eine schadhafte Verriegelung einer DFT oder ein Schaden am Laufwerk kann widerum durchaus betriebsgefährdend sein. Bei den Dosto der 3. Generation war natürlich gefordert, mit der MMI zu arbeiten und die Fehlercodes der Rechner abzufragen und nach Beschreibung abzuarbeiten. Eine Schwierigkeit war noch, dass einer der Prüfer auch einer der Fachautoren der Ril 983.95 war und natürlich sehen wollte, dass und wie mit "seinem" Regelwerk gearbeitet wird.
Insgesamt eigentlich kein Hexenwerk, natürlich sind die Schwerpunkte beim Güterzug andere als beim Reisezug, aber das Vorgehen wurde mit uns (leider aber auch erst auf massiven Druck unsererseits) vor der Prüfung noch einmal gezielt mit uns geübt.
Wie gesagt, redet mit eurem Ausbildungsbetrieb und den Wagentechnik-Ausbildern, evtl. ist es ja möglich mal einen Wagenmeister bei seiner Arbeit zu begleiten (wenn ihr das noch nicht gemacht habt?), von denen erfährt man auch so manchen Tipp. Wünsche dir jedenfalls viel Erfolg bei der Prüfung.
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
143 094-1 @ 6 Mar 2011, 21:38 hat geschrieben: für Güterzüge dieses kleine Büchlein im Kontoauszugs-Format (zumindest war das damals so, Ril- Nummer ist mir aber auch entfallen).
Also wir haben im Bremsproben-Seminar mehrfach Bremsproben gemacht, und als dann der Wagenprüfer G dran war, mehrfach das ganze kombiniert durchgeführt. So wie es auch in der Zwischenprüfung dann quasi verlangt war.
Find ich ein bisschen schwach, dass das bei euch scheinbar nicht der Fall ist.