Auch das gibt es anscheinend auch in der Schweiz: Die SBB wollen in ihren neuen Flirt-Triebzügen anscheinend den Sitzkomfort drastisch verringern, was von einigen Seiten stark kritisiert wird.
Wenn RE-Züge von alten Eilzug- und Fernverkehrswagen auf neue RE-Triebwagen umgestellt werden, gibt's eigentlich immer solche Beschwerden.
Ich denke mal, es ist zudem so ähnlich wie beim Fugger-Express: Man kriegt einfach die Leute nicht mehr anders unter. Bei der Südostbahn ist das warscheinlich wie mit agilis, die haben dieses hohe Fahrgastaufkommen so nicht und können sich den Platz leisten. Allerdings stört mich selbst an dieser Theorie ein bisschen, warum die SBB bei Stadler nicht statt FLIRT die doppelstöckigen KISS geordert hat, die man ja eh schon im Bestand hat. Gut, die können nicht im gesamten SBB-Netz verkehren, das könnte schon wieder die Lösung sein.
DAS ist ein Einwand, auf den ich auch gerne eine Antwort hätte!
Die Sache ist ganz einfach: Der TGV der SNCF und die SBB haben deswegen recht hohe Marktanteile, weil sie schnell sind bzw. eine hohe Taktfrequenz, gute Anschlüsse und den ganzen Kram bieten. Und so sehr ich komfortable Züge mag, als normaler Fahrgast geht das im Zweifel über den Komfort, vor allem wenn die Fahrpreise kaufkraftbereinigt günstiger sind als in Deutschland.
Leute, die SBB verkauft ihren Kunden STECKDOSEN in den Eurocitys (und NUR da) als Novum... im Jahr 2011! Die Erste Klasse hat als einzigen Vorteil, dass man da auf hochfrequentierten Strecken MANCHMAL einen Sitzplatz bekommt (in der 2. Klasse steht man generell), einen erhöhten Komfort habe ich mit der Lupe suchen müssen, es gibt selbst in Intercitys kein Bordbistro (nur den Waggelima), von Zürich HB abgesehen (und dann auch nur 1. Klasse oder Railteam Vielfahrerkarte) keine Lounges und das zu einem Preis wo es einem die Zehennägel aufrollt.
In Basel SBB warten Berufstätige lieber 30 Minuten auf den ICE nach Zürich als diese Unverschämtheit von SBB-IC zu nehmen!
Die SBB mag in der Botanik vielleicht ein paar Vorteile haben (zumindest wenn man von Bünzliwil nach Pfäffikon will), aber der ITF verlängert die Fahrzeiten für Intercitys immens, das Rollmaterial ist einem versifften Bpmz nicht einmal ebenbürtig.
Ihr könnt nicht im einen Thema sagen, die SBB betreibt in der kleinen Schweiz eh eigentlich nur Nahverkehr und im anderen Thema die SBB-Wagen mit ICE und TGV vergleichen. Bei einem fairen Vergleich mit vergleichbarer Länge des Zuglaufs, z.B. SBB IC2000 vs. DB RE-Dosto oder SBB ICN vs. DB 612 weiß ich nicht, ob die SBB dann noch so grässlich schlecht abschneidet, wie manche immer tun. Dann sind auch Steckdosen im Jahr 2011 nicht mehr so richtig selbstverständlich.
Und klar, wenn ich statt einem normalen "RE" aufpreisfrei (!) einen ICE bekomme, okay, dann würde ich den auch nehmen, wenn es sich einigermaßen verlustfrei einplanen lässt, siehe meinen ersten Absatz. Das ist quasi der "MüNüX-Gedanke"... Dass die SBB-IC aber leer wären, weil Horden von Leuten lieber auf den ICE warten (der dann wie so oft nicht kommt, weil er auf seinem langen Laufweg in deutschen Netz noch irgendwo festhängt und keine oder nur eine lange Ausweichroute fahren kann), kann ich nicht wirklich bestätigen, im Gegenteil. Ich würde sagen, du redest wirr.
Dass die nicht mehr ganz taufrischen SBB-Wagen noch bzw. wieder auf IC/EC-Linien nach Deutschland eingesetzt werden, hat doch maßgeblich damit zu tun, dass die DB nicht in der Lage war, neue Züge einzusetzen bzw. selbst keine Wagen übrig hat:
1. Die
EC München - Zürich sollte schon vor über 10 Jahren mit
ICE-TD betrieben werden, die Geräte scheiterten aber bekanntlich recht kläglich. Wenn es Deutschland dann irgendwann geschafft haben sollte, die Elektrifizierung der Allgäubahn durchzuziehen, dann will man es wohl nochmal mit Neigetechnik-Triebzügen versuchen, dann aber warscheinlich mit SBB-Zügen, vielleicht ja
ETR 610...
2. Der
ICE (Frankfurt -) Stuttgart - Zürich wird nur deswegen mit SBB-Wagen betrieben, weil bei der DB wegen der Achsenprobleme die ICE "
eingeschränkt verfügbar" sind. Die SBB hat aber genug Wagen, um einfach mal so auf zwei ex-ICE Linien auszuhelfen. Oder warum stellt die DB nicht einfach eben ein paar Apmz/Bpmz-Garnituren hin?
3. Und auf den beiden
EC-Zugpaaren Chur - Hamburg (- Kiel) laufen bzw. liefen neben den SBB-Wagen in der Vergangenheit auch nicht EC-konforme
Bimz der DB mit. Dass so ein langer innerdeutcher Zuglauf mit kurzem schweizer Nachlauf mit SBB-Wagen betrieben wird, hat entweder mit einem Kilometerausgleich zu tun oder damit, dass die DB eben keine Züge hat, um alle Zugläufe auf dieser Verbindung mit ICE zu bestücken. Dafür könnte auch sprechen, dass die DB hier teilweise mit
Leihloks fährt. Da in Basel SBB die Fahrtrichtung gewechselt wird, hat das auch nichts mit der fehlenden CH-Tauglichkeit von 101 und 120 zu tun...
Ergo, die SBB-Wagen, von der diese anscheinend ausreichend in funktionsfähigem Zustand hat, fahren praktisch nur ersatzweise nach Deutschland, weil die DB ihre Fernverkehrsflotte nicht im Griff hat, so schaut's aus, Leute. Hätte die SBB nicht solche Reserven, die deutsche BWLer in den Wahnsinn treiben würden, müsste man auf Stuttgart/München - Zürich warscheinlich mit
Säuferzugwagen oder eingeschränktem Zugverkehr Vorlieb nehmen.
An das würde ich jetzt mal ganz schwer denken, wenn ich gedenke in arg überheblichem Tonfall über die SBB herzuziehen! <_<