Zeitarbeitsfirma

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
Antworten
panamas
Jungspund
Beiträge: 4
Registriert: 20 Jan 2012, 10:07

Beitrag von panamas »

Liebe Leute,

ich habe mal einen bericht gesehen vorgestern bei ZDF , ist ärgerlich, dass dieser sehr spät gekommen ist, schaut euch den an und bildet euch euer Urteil darüber....Ich kann nur sagen, Leiharbeit gehört abgeschafft, nach dem gesehenen Film ist das bestättigt.

http://www.youtube.com/watch?v=sUi9GkgFJ6E
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10227
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Ich habe mal gehört, daß es ein EVU gibt, welches seine Angestellten mies bezahlt. Ich bin dafür, daß alle EVU sofort verboten werden.

Ich bin seit über 10 Jahren in der Zeitarbeit. Mit übertariflicher Bezahlung, Zuschlägen für Sontags, spät, Nacht, FEiertagsarbeit, Weihnachts- und Urlaubsgeld, phasenweise sogar Dienstwagen auf Kosten der ZA-Firma, und ein sehr vertrauenvolles Verhältnis zur Chefin. Was will ich mehr?

wie der Bericht zeigt, gibt es über 16.000 ZA-Firmen. Ja, darunter sind viele "schwarze Schafe". Aber deswegen ZA als solche verteufeln ist auch nicht wirklich richtig.
Mr Burns
Mitglied
Beiträge: 43
Registriert: 17 Jan 2012, 20:43
Wohnort: Witten

Beitrag von Mr Burns »

Gerade hier bei uns im Eisenbahnbereich ist die Zeitarbeit doch wirklich nicht zu verteufeln. Equal Pay ist gewährleistet, nicht nur durch den Rahmentarifvertrag für Lokführer, sondern auch durch die gute Arbeitsmarktlage. Letztes Jahr hielt Keolis-Chef Hans Leister ein Großwort auf der GDL-Bezirksversammlung in Bochum und legte dar, daß die Leihlokführer das Unternehmen deutlich mehr Geld kosten als fest angestellte, aber daß der Mangel an Personal den Bahnen keine andere Wahl läßt. Und für die Arbeitnehmer ist die Zeitarbeit dann durchaus attraktiv: Sie verdienen nicht weniger, haben aber sehr viel mehr Abwechslung bei ihrer Arbeit. Sie sehen mehr Strecken, mehr Züge und mehr von der Welt.
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Bei der Eisenbahn ist die Zeitarbeit jetzt im Vergleich zu anderen Branchen nicht das große Problem, vor allem weil die Zeitarbeitskräfte dort oftmals sogar besser dran sind.

Es gibt Zeitarbeitsfirmen wie die MEV, die einen Tarifvertrag haben und wo die Bedingungen vernünftig und den Arbeitsschutzgesetzen entsprechend sind.

In der Branche gibt es einen großen Personalmangel, wer aber aus welchen Gründen auch immer in die Zeitarbeit will, der sollte zu den seriösen Anbietern wechseln. MEV z. B. versucht die Leute soweit möglich immer heimatnah einzusetzen, machen sicher auch einige andere.

Wer zu den schwarzen Schafen geht, ist m. E. selber schuld oder so schlecht ausgebildet dass ihn keiner will (was vorkommt, da es im Umschulungswesen dutzende unseriöse Firmen gibt).

Zu den großen Betrieben kann man immer gehen und vor allem greift jedes seriöse EVU auf eines dieser anerkannten Verleihbetriebe zurück.
Die schwarzen Schafe kommen nur bei Kleinst-EVU zum Zug, wo dann mal 20 Stunden am Stück gefahren wird. Aber wie gesagt, das hat jeder selbst in der Hand.
Bei Umschulungen zum Tf rate ich eh dazu das über große EVU zu machen und nicht bei so Anbietern wie in einer großen sächsischen Stadt.


Allgemein betrachtet ist es unsinnig die Zeitarbeit abzuschaffen, da sie ein wichtiges arbeitspolitisches Instrument ist. Jedoch zwingend ist die Einführung von "Equal Pay", denn kein Zeitarbeiter sollte weniger für die gleiche Tätigkeit verdienen als ein fester Angestellter. Meiner Meinung nach müsste man aufgrund der Flexibilität sogar generell mehr verdienen.
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10227
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Eine der häufigsten Ausbeutungsmethoder bei der ZA ist es übrigens, die Leute in Tarifstufe 1 anzustellen, und dann aber an Arbeitsstellen einzusetzen, welche mindestens Stufe 2, wenn nicht sogar Stufe 3 sind.

Stufe 1 deckt nur einfache Tätigkeiten, welche nach einer kurzen Einweisung ohne jede Einarbeitungszeit durchgeführt werden können ab.

Stufe 2 sind Tätigkeiten, welche eine grünliche Einweisung und / oder Anlernphase bedingen.

Stufe 3 sind Tätigkeiten, für die es einer abgeschlossenen Berufsausbildung bedarf.

Stufe 4 sind Schichtleiter, Vorarbeiter und dergleichen

Stufe 5 Abteilungsleiter

Stufe 6 Betriebsleiter / Geschäftsleiter

und Stufe 7 Unternehmensführung

sprich der gelernte Schlosser bei Daimler aus dem Bericht müsste mindestens nach Stufe 3 entlohnt werden - das sind mindestens 13 Euro je Stunde. Zwar immer noch nicht die 17, welche Daimler zahlt, aber eben doch schon mehr als die 7,89, welche nicht gesetzlicher Mindestlohn (den gibt es nicht) , sondern IGZ-Tarif Stufe 1 darstellt.

Übrigens sind ZA-Fimen noch nichteinmal verpflichtet, sich nach einem der drei Tarifverträge für Zeitarbeit zu richten, und können diesen legal unterbieten.

Wenn ich seh, daß eine Bekannte von mir via (eine andere) ZA bei Real an der Kasse arbeitet, und nur Stufe 1 bekommt, dann stellen sich mir die Haare auf. Sie hat zwar keinen Berufabschluss, aber mehrere Jahre Erfahrung, zudem ist jede Kassentätigkeit schon nicht mehr mit Stufe 1 vereinbar. Und doch hält sie die Füsse still, weil sie froh ist, einen Job gefunden zu haben, den sie mit ihren Kindern (3 Stück - allein erziehend) vereinbaren kann, weil es immer nur ein paar Stunden sind.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21336
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

Zeitarbeit gehört in meinen Augen verboten. Das ist nix weiter als moderne Sklaverei. :rolleyes:
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Lazarus @ 20 Jan 2012, 19:04 hat geschrieben: Zeitarbeit gehört in meinen Augen verboten. Das ist nix weiter als moderne Sklaverei. :rolleyes:
Wenn das dein Josef Schmid hört, der hat da aber ganz sicher eine andere Meinung.

Wie gesagt, die Zeitarbeit an sich ist nichts böses, sie sollte aber auf ihren eigentlichen Grund reduziert werden, nämlich das Abdecken von Auftragsspitzen und nicht das Aushöhlen von Tarifverträgen und anderen gesetzlichen Regelungen, die nicht zum Spaß da sind.
Daher braucht es Equal Pay und darum braucht die Zeitarbeit nur die einfache gesetzliche Regelung dass die Zeitarbeiter mind. das gleiche bekommen müssen wie die Festangestellten.

Das derzeitige System hat uns ja Rot-Grün seinerzeit eingebrockt, u. a. ein Herr Clement, der heute, welch Wunder, in der Zeitarbeitsbranche seine Brötchen verdient.
Das zeigt mal wieder wie unabhängig die Politik in Wahrheit ist!
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10227
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Lazarus @ 20 Jan 2012, 19:04 hat geschrieben: Zeitarbeit gehört in meinen Augen verboten. Das ist nix weiter als moderne Sklaverei. :rolleyes:
Auch Zeitarbeit kann nicht dafür, daß die U5 nicht nach Pasing fährt.

Auch Equal Pay ist nicht so einfach, wie es den Anschein hat. Ein Facharbeiter bei Firma X bekommt ein anderes Gehalt als ein Facharbeiter der gleichen Branche der Firma Y. Der Leiharbeiter, der mal bei Firma X, und mal bei Firma Y eingesetzt wird, kann und darf aber nicht die gleiche Tätigkeit heute zu diesem, und morgen zu jenem Stundenlohn verrichten, das wäre ja auch wieder nicht gerecht.

Auch innerhalb der Fima gibt es selten gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Wer 15 Jahre Berufserfahrung mitbringt, bekommt oft gewisse Treuezuschläge, die der frisch ausgelernte Geselle nicht bekommt. Oder ein Quereinsteiger, der neu ins Unternehmen kommt. Wem also soll man den Leiharbeiter gleich stellen? der Stammkraft, der jungen Gesellen, oder der Quereinsteiger?

Noch dazu gibt es natürlich auch bei der ZA solche und solche Die Motiverten, erfahrenen, und fähigen, und die, die sich - dezent ausgedrückt - weniger hervor tun. Die Firma bestellt 5 Leute, und weiss nicht ob sie 5 Gute bekommt, 5 Mittelmässige, oder 5 Pfeiffen, also ist sie nicht bereit, schon mal pauschal 5* Top-Gehalt zu zahlen, ohne zu wissen, welche Qualität sie "bekommt".


Prinzipiell halte ich das Prinzip der Gehaltsstufen gemäss Qualifizierungsgrad schon nicht verkehrt. Nur müsste es eben konsequent angewandt werden, so daß es eben nicht mehr möglich ist, gelernte Fachkräfte unterhalb von Gehaltsstufe 3 zu entlohnen.

Aber auch hier wieder ein neuer Fallstrick: Gelernter Koch, auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Sobald der Mann mehr als 6 Monate arbeitslos gemeldet ist, darf das AA auch auf "geringer qualifizierte" Arbeitsstellen vermitteln. Und alle 6 Monate gehts eine Stufe weiter runter, so daß ein ehemaliger Küchenbrigade-Führer nach 18 Monaten ohne Job sich beim Dönerwagen auf dem EDEKA-Parkplatz vorstellen muss, wenn er keine Sperre riskieren will.
Ergo darf das AA völlig legal Fachkräfte weit unter deren Facharbeiter-Tarif vermitteln. Warum also sollte es der ZA verboten sein, Fachkräfte auf einem niedrigeren Level einzustellen, und zu tarifieren?

Das Thema lässt sich beliebig auswalzen - so einfach ist es nunmal nicht...
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Cloakmaster @ 20 Jan 2012, 20:10 hat geschrieben: Auch Equal Pay ist nicht so einfach, wie es den Anschein hat. Ein Facharbeiter bei Firma X bekommt ein anderes Gehalt als ein Facharbeiter der gleichen Branche der Firma Y. Der Leiharbeiter, der mal bei Firma X, und mal bei Firma Y eingesetzt wird, kann und darf aber nicht die gleiche Tätigkeit heute zu diesem, und morgen zu jenem Stundenlohn verrichten, das wäre ja auch wieder nicht gerecht.
Dann muss man eben einen Zeitarbeitstarifvertrag der verbindlich für alle ZA-Firmen ist, festlegen, der auf jede Branche einzeln eingeht und die Gehälter der Zeitarbeitskräfte müssten sich immer an den besten Tarifverträgen der jew. Branche orientieren, in der Metallindustrie z. B. den Metallertarif, auch wenn der Zeitarbeiter in einem Schandbetrieb arbeitet der aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten ist müsste der höhere Metallertarif bezahlt werden.

So könnte man zukunftsfeste Strukturen schaffen, immer aber mit der Devise dass kein Zeitarbeiter weniger verdient als der beschäftigte feste Mitarbeiter eines Betriebes.
Autoverbot
Kaiser
Beiträge: 1062
Registriert: 13 Dez 2010, 13:53

Beitrag von Autoverbot »

In der DDR gab es keine Zeitarbeit, alle hatten reguläre Beschäftigungsverhältnisse. Ich verstehe bis heute nicht, warum sich die DDR der BRD anschloss und nicht andersrum ;)
U5 = letzter U-Bahn-Neu- und Ausbau in München!
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10227
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Electrification @ 20 Jan 2012, 20:22 hat geschrieben: Dann muss man eben einen Zeitarbeitstarifvertrag der verbindlich für alle ZA-Firmen ist, festlegen, der auf jede Branche einzeln eingeht und die Gehälter der Zeitarbeitskräfte müssten sich immer an den besten Tarifverträgen der jew. Branche orientieren, in der Metallindustrie z. B. den Metallertarif, auch wenn der Zeitarbeiter in einem Schandbetrieb arbeitet der aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten ist müsste der höhere Metallertarif bezahlt werden.

So könnte man zukunftsfeste Strukturen schaffen, immer aber mit der Devise dass kein Zeitarbeiter weniger verdient als der beschäftigte feste Mitarbeiter eines Betriebes.
Netter Ansatz. Es war schon eine Errungenschaft, die unterschiedlichen Branchenverbände darauf zu vereinen,, überhaupt Tarifverträge in der ZA einzuführen. Seither gibt es zwei Tarifverträge, einmal nach BZA (Bundesverband Zeitarbeit und Personalüberlassung) und nach IGZ (Interessenverband deutscher Zeitarbeitsunternehmen) , und tatsächlich - da war mir entgangen - seit 1.1.2012 einen einheitlichen gesetzlichen Mindestlohn von 7,89 je Stunde. Der Tarifvertrag sieht auch prompt jene 7,89 € (West, Ost: 7,01€) je Stunde auf Stufe 1 vor - zum 1. November 2012 wird sowohl der Mindestlohn als auch das Tarifgehalt auf 8,19 € (7,50€ Ost) angehoben, jede Unterschreitung dieser Grenzen ist nun ebenfalls ausdrücklich verboten. Zuvor waren Klauselns zulässig, einen Teil des Gehalts "anzurechnen", wenn zB der Leihbetrieb seine MA auf auf eigene Kosten zum Einsatzort bringt.

Und: Nun gibt es sogar 9 Gehaltsstufen, statt bisher 7.

Die meisten Zeitarbeitsfirmen haben sich einem der beiden Tarifverträge angeschlossen, auch wenn bei weitem nicht alle dem jeweiligen Branchenverband beigetreten sind.
Nun zu fordern, daß ZA-Tarifverträge die jeweilgen Branchentarifverträge nicht unterschreiten dürfen ist eine gute Idee, wird aber noch sehr viel politische Überzeugungsarbeit kosten.
panamas
Jungspund
Beiträge: 4
Registriert: 20 Jan 2012, 10:07

Beitrag von panamas »

Diese pseudoMindestlöhne von 7 bis 8 Euro sind doch geradezu eine bodenlose Frechheit, im Idealfall hat man gut 850 € netto , nach Abzug der Miete und der Lebenshaltungskosten, ist man ziemlich schnell pleite.

Viele Vergessen aber, dass das Einkommen die Grundlage für die spätere Rentenberechnung ist, in diesem Zusammenhang warnte schon der Sozialverband, dass es zu AltersArmut kommen wird.

http://www.focus.de/finanzen/news/geringve...aid_662481.html

Da kann man stolz auf Deutschland sein, es ist so wie verdaut werden und später ausgeschieden, - die Konzerne und Leihbuden haben gute Rendite erwirtschaftet, - der Arbeitnehmer einst Sklave, darf sich die Lebensmittel aus der Mülltonne holen, weil bis dahin nicht nur die Rente extrem niedrig ist, sondern auch die Lebenshaltungskosten gestiegen sind.

Aber darüber denkt wohl keiner nach in diesem Land, schliesslich ist man ja möglicherweise nicht selbst davon betroffen.

Davon abgesehen, eine Sauerei, Firma A schickt Person B zu Firma C und Firma C überweist Gehalt an Firma A und Person B kriegt nur Taschengeld...das ist Sklaverei und Zuhälterei !!!!
Fichtenmoped
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2286
Registriert: 05 Jul 2010, 16:12
Wohnort: LK Freising

Beitrag von Fichtenmoped »

Ich war lange bei der Zeitarbeitsbranche zum ausbeuten...

Erstens: Es gibt verschiedene Firmen, ich war bei einer die gut bezahlt hat und auch bei einer die schlecht bezahlt hat. Der größte Unterschied bei beiden ist der, dass die eine Zeitarbeitsfirma (die ausgebeutet hat) nicht mehr existiert. Es gilt immer noch der Spruch "When you paid Peanuts, you get monkeys!" (Wenn Du Bananen zahlst, bekommst Du Affen!) - und eine Zeitarbeitsfirma die längere Zeit ihre Mitarbeiter schlecht behandelt hat irgendwann Probleme mit dem Ersatz ausgeschiedener Mitarbeiter und auch Probleme mit den Kunden...

Zweitens: Ein Zeitarbeiter läuft für das Unternehmen, das ihn "ausleiht" als (variable) Betriebskosten und NICHT als Personalkosten. Ein gewaltiger Buchhaltungstechnischer Unterschied!

Drittens: Ein Unternehmen das stark auf Zeitarbeiter setzt bekommt früher oder später Probleme mit der Qualifikation der neuen Zeitarbeiter. Denn wenn ein Zeitarbeiter (vor allem wenn er länger als 6Monate bei einem Unternehmen ausgeliehen wird) nicht fest übernommen wird, dann sucht er sich eine andere (Fest-)Anstellung. Und dann wird es schwierig. Bei meiner Zeit bei einem Halbleiterhersteller (als Zeitarbeiter) wurde eine Kopfprämie ausgelobt für jeden neuen Mitarbeiter (für die Zeitarbeitsfirma) der geworben wurde gab es 500€, 250€ sofort und 250€ nach Ablauf der Probezeit... Später gab es noch andere Zuckerl, nach meinen Weggang (in eine Festanstellung) wurden die Prämien auf 1.000€ angehoben, es gab sogar Vorschuss und Hilfe bei der Wohnungssuche...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Benutzeravatar
Jojo423
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4714
Registriert: 21 Nov 2006, 15:48
Wohnort: München bei Pasing Wahlheimat: Schweizer Alpen

Beitrag von Jojo423 »

Cloakmaster @ 20 Jan 2012, 20:10 hat geschrieben: Auch Zeitarbeit kann nicht dafür, daß die U5 nicht nach Pasing fährt.
YMMD! :lol:
Viele Grüße
Jojo423
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

@Fichtenmoped

Die schwarzen Schafe der Zeitarbeitsbranche haben es aber nur schwer wenn die Wirtschaft boomt und die Leute freie Wahl haben. Wenn es schlechter läuft, haben viele Menschen oftmals gar keine Alternative und genau das sichert denen dann ihre Existenz.
Daher müssen auch zwingend gesetzliche Regelungen her, damit man die schwarzen Schafe ausbremsen kann.

Grundsätzlich sollte Zeitarbeit wirklich wieder da hin wo es herkam, zur Abdeckung von Auftragsspitzen.
Der tolle Herr Clement hat ja erst diese Branche so toll beschenkt, auf Kosten der Arbeitnehmer.
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10227
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Es ist, wie so oft: Prinzipiell würde die aktuellen gesetzlichen Regelungen ausreichen - wenn sie denn eingehalten würden. Bevor man die Rechtslage verschäft, sollte der Gesetzgeber wesentlich mehr Augenmerk darauf richten, daß die schon bisher geltenden Gesetze auch eingehalten werden.
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Ich persönlich würde auch sagen - Zeitarbeit an sich ist nichts falsches. Zum einen wird man in Firmen immer mal wieder kurzfristige Personalengpässe haben - sei es wegen besonders viel Aufträgen, hohem Krankenstand oder was auch immer. Zum anderen gibt es Menschen, die gerne unterwegs sind und wechselnde Arbeitsplätze mögen. Wenn die Zeitarbeiter auch noch entsprechend höher entlohnt werden, eine durchaus sinnvolle Sache.

Allerdings wird die Zeitarbeit halt häufig missbraucht, um Tarifverträge oder gesetzliche Regelungen zu umgehen - und das ist natürlich ein Skandal, hier gehört wesentlich stärker durchgegriffen. Lösen könnte man das Problem zum Beispiel, indem man vorschreibt dass ein Zeitarbeiter grundsätzlich deutlich besser entlohnt werden muss als ein festangestellter.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Antworten