MVG testet mehr Sicherheit in der U-Bahn

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Die MVG testet mehrere Systeme zur Erhhung der Sicherheit in der U-Bahn
München - Nach einigen tragischen Unfällen in der U-Bahn will die MVG nun doch mehr für die Sicherheit an den Bahnsteigen tun. Gleich mehrere Systeme werden getestet – auch die Videoüberwachung des Gleisbetts. Die Forderung gab es schon lange.
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bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

Ich kann mich nur wiederholen, es muss endlich ein Langfristkonzept her, irgendwann muss man ja anfangen, Bahnsteigtüren einzuführen. Die Ausrede das ginge in München nicht wegen der unterschiedlichen Türabstände der Baureihen lasse ich auch nicht gelten, zumindest an den am stärksten nachgefragten Relationen kann man ja homogen nur noch eine Baureihe einsetzen. Andere Netze, die schon einen heterogenen Fuhrpark haben wegen unterschiedlichen Tunnelprofilen, schaffen das ja auch. Man möchte halt nicht, "haben wir schon immer so gemacht, da könnte ja jeder kommen". Bahnsteigtüren sind was Pünktlichkeit und Sicherheit angeht einfach die Ideallösung, darum werden sie auch weltweit sukzessive eingeführt und neue Metrosysteme gleich damit geplant.
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

bayerhascherl @ 17 Mar 2012, 11:51 hat geschrieben: Ich kann mich nur wiederholen, es muss endlich ein Langfristkonzept her, irgendwann muss man ja anfangen, Bahnsteigtüren einzuführen. Die Ausrede das ginge in München nicht wegen der unterschiedlichen Türabstände der Baureihen lasse ich auch nicht gelten, zumindest an den am stärksten nachgefragten Relationen kann man ja homogen nur noch eine Baureihe einsetzen.
Umm dann die 18 C-Züge auf den nachfrageschwächsten Linien einzusetzen? Da wo man den Durchgang nicht im geringsten braucht? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, wie du die U1/U2 oder dar die U3/U6 homogen mit 18 C-Zügen betreiben willst.

Und warum sie die Pünktlichkeit verbessern sollen, weiss ich auch nicht. Ich glaube, dem durchschnittlichen Zwischen-die-Tür-Springer ist es wurscht, ob er zwischen zwei oder vier Türflügel springt...
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Beitrag von elchris »

Nein, bayerhascherl, das ist keine Ausrede - mit dem derzeitigen Fuhrpark und der verbauten Streckentechnik ist das nicht möglich, das würde mindestens einen komplett neuen Fuhrpark bedeuten (den ich aus anderen Gründen jedoch begrüssen würde) - und der ganzen Gesellschaft horrende Kosten aufzudrücken, um einer kleinen Gruppe autarke Mobilität zu ermöglichen kostet mein Toleranzempfinden aus.

Ich hab großen Respekt vor Sehbehinderten, die sich ins Stadtgetümmel bewegen - wer das allerdings macht, muss den einen Grundsatz, das jeder Schritt vorher mit dem Stock ertastet wird, beachten - und würde damit sofort feststellen, dass er nicht in einen Türbereich sondern in einen Wagenübergang "einsteigen" möchte. Eine aufmerksame Gesellschaft (Fahrer und Passanten) sind da günstigere und zweckmässige Einrichtungen, als technischen Aufwand zu betreiben, dass auch unbehinderte Doofe noch weniger zu beachten brauchen.

*dong* "Wegen einer Türstörung kann der Bahnhof Marienplatz derzeit nicht angefahren werden".
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Und vor allem: Punktgenaues Halten (und nichts anderes müsste man praktizieren) kostet Zeit, Zeit die man in der HVZ einfach nicht hat, und schon gar nicht, wenn man alle zwei Minuten fahren will.
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mvgmichael
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Beitrag von mvgmichael »

Man sollte mal sich in anderen Städten umschauen. Wo sonst betreibt man einen solchen Aufwand? Paris? Budapest? Berlin? Hamburg?
Nicht die unverschuldeten Unfälle (eine blinde Person fällt ins Gleis), sondern die offensichtlich betrunkenen Personen waren in jüngster Zeit die "Ursachen" der Personenunfälle. Ich streite nicht ab, dass diese weniger tragisch sind aber im Gegensatz zu den anderen tun mir die nicht leid!

Das Thema "Alkohol" müsste m.E. auf politischer Ebene angegangen werden und dann auch entsprechend sanktioniert werden. Aber das ist ein anderes Thema!!!

Warum soll jetzt im weitesten Sinne der Steuerzahler für die fiktive absolute Sicherheit von Besoffenen aufkommen? Wenn die Situation eine andere wäre und die Ursachen anders wären, würde ich mich ja auf ein solches System einlassen. Aber wegen sowas sicher nicht. Und wer sich bitteschön auf die Bahnsteigkante (wie am 24.12??!!) setzt und dann zwischen dem Zug eingelemmt - mal ehrlich! Für wen sollen wir denn sonst noch sorgen? Als nächstes fangen wir dann an, die Trambahn in einem "Stahlgitterkäfig" fahren zu lassen, dass ja niemand mehr mit einer Bahn zusammenstoßen kann?!
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Beitrag von Bayernlover »

Also dass nur alkoholisierte Personen in Unfälle bei der U-Bahn verwickelt werden, halte ich für zu kurz gedacht. Ich denke dabei unter anderem an die unzähligen körperlich beeinträchtigten Leute mit Sehschwäche etc.
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Beitrag von mvgmichael »

Bayernlover @ 17 Mar 2012, 17:22 hat geschrieben: Also dass nur alkoholisierte Personen in Unfälle bei der U-Bahn verwickelt werden, halte ich für zu kurz gedacht. Ich denke dabei unter anderem an die unzähligen körperlich beeinträchtigten Leute mit Sehschwäche etc.
Habe ich doch geschrieben, dass es nicht NUR sind!
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Beitrag von Bayernlover »

120 137-5 @ 17 Mar 2012, 17:23 hat geschrieben: Habe ich doch geschrieben, dass es nicht NUR sind!
Du hast aber mit diesem Satz
Warum soll jetzt im weitesten Sinne der Steuerzahler für die fiktive absolute Sicherheit von Besoffenen aufkommen?
suggeriert, dass das Problem zumindest mehrheitlich beim Alkohol liegt. Und das halte ich für falsch :)
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Jean
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Beitrag von Jean »

Wieso hat es so lange ohne Probleme funktioniert? Überall muss mehr Technik rein um die Dummheit der Leute zu kompensieren...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Zum einen wissen wir nicht, wie viele solcher Unfälle sich vor dreißig, fünfzig oder 100 Jahren zugetragen haben. Und schon gar nicht, aus welchem Grund sie passierten. Sie waren - wenn überhaupt - nur eine kleine Meldung in der örtlichen Presse wert.

Ich bin z.B. 1963 Zeuge eines Straßenbahnunfalls geworden. Eine ältere Frau wurde von einer Straßenbahn erfasst, als sie an einer Haltestelle die Gleise überqueren wollte, um auf den anderen Bahnsteig zu gelangen. Sie lag vor dem Schienenräumer unter der Bahn (damals natürlich noch Hochflur) und wurde dadurch nicht überrollt. Trotzdem erlag sie noch am Unfallort ihren schweren Verletzungen. Abgesperrt wurde damals natürlich nichts. Jeder Umstehende konnte zusehen, wie die Feuerwehr die Verunglückte unter der Bahn hervor zog.

Nachdem die Frau geborgen war, setzte die Straßenbahn ihre Fahrt fort. Ob der Fahrer ausgewechselt wurde, kann ich heute nicht mehr sagen, aber solche Diskussionen über Schock und daraus resultierender (temporärer) Fahrdienst-Untauglichkeit waren damals noch nicht üblich. Das mag vielleicht auch daran liegen, das die Fahrer noch einer Generation angehörten, wo der Tod durch Kriegseinwirkungen zum Alltag gehörte.

Auch in den örtlichen Printmedien fand dieser Unfall keine Beachtung!

Früher ™ ließen sich die Türen - nicht nur bei der Berliner S-Bahn - während der Fahrt öffnen. Wie oft dabei jemand zu Schaden gekommen ist, wissen wir heute nicht mehr. Es waren "Einzelfälle", die nicht weiter beachtet wurden. Dabei gab es bei den alten Straßenbahnen immer ein Schild: "Auf- und Abspringen während der Fahrt verboten!"

Aber schon seit vielen Jahren gelten andere Sicherheitsvorschriften. In vielen Teilen ist es gut so, manchmal ist es auch übertrieben.

Als Gedanke für U-Bahnhöfe. Bahnsteigtüren scheitern an den unterschiedlichen Abständen, das ist klar. Warum nicht ein absenkbares, den ganzen Bahnsteig durchlaufendes Gitter *), dass sich erst nach Stillstand des Zuges in sekundenschnelle hebt (und natürlich kurz vor Abfahrt des Zuges wieder senkt)?

*) es gibt so genannte Schnelllauftore
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 17 Mar 2012, 18:39 hat geschrieben: Als Gedanke für U-Bahnhöfe. Bahnsteigtüren scheitern an den unterschiedlichen Abständen, das ist klar. Warum nicht ein absenkbares, den ganzen Bahnsteig durchlaufendes Gitter *), dass sich erst nach Stillstand des Zuges in sekundenschnelle hebt (und natürlich kurz vor Abfahrt des Zuges wieder senkt)?
Wahlweise zu langsam oder zu gefährlich - je nach Geschwindigkeit. Von zu teuer mal ganz abgesehen, dazu dürfte das auch vom Brandschutz her sehr problematisch sein.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Jean
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Beitrag von Jean »

Stimmt, der Tunnel dient ja auch als Fluchtweg...somit scheiden Türen da eh aus...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 17 Mar 2012, 18:47 hat geschrieben:Wahlweise zu langsam oder zu gefährlich - je nach Geschwindigkeit. Von zu teuer mal ganz abgesehen, dazu dürfte das auch vom Brandschutz her sehr problematisch sein.
Langsam sind dies Schnelllauftore beileibe nicht, ein Tor von ca. vier Metern schließt und öffnet sich in ca. zwei Sekunden. Zudem stoppen sie sofort, wenn ein Gegenstand im Weg steht oder hinein gerät und fahren zurück. Dafür sorgen spezielle Sensoren. Ich kenne solche Tore aus der Praxis. Mir ist kein Unfall durch ein solches Tor bekannt. Möglicherweise war mal jemand zu schnell und hat nicht abgewartet, bis das Tor auf war ;). Dann ist aber nur das Tor kaputt. Aber das geht nicht, wenn ein Fahrgast davor läuft, da muss schon etwas schwereres kommen, z.B. ein Gabelstapler :lol:

Es bestünde also keine Unfallgefahr durch die Tore, da ein Fahrgast sicher nicht stundenlang auf den Türknopf drücken würden, wenn dieser abgeschaltet ist. Wie heute auch, wird er sich ärgern, aber aus dem Sensorbereich treten. Und schwups, ist das Tor zu.

Zum Fluchtweg im Brandfall. In dem Fall muss ohnehin der U-Bahn Verkehr eingestellt werden, zumindest auf dem Abschnitt. Es besteht also kein Problem, den Fluchtweg in einen solchen Fall durch Öffnen der Tore zu gewährleisten. Im umgekehrten Fall, also von einem Brand an anderer Stelle, könnte die Station nicht verraucht werden ;)

Von den Kosten dürfte es sich im Rahmen halten, zumindest im Vergleich zu anderen diskutierten Maßnahmen. Es war auch nur ein Gedanke ohne bestimmte Forderungen. Aber siehe meinen vorherigen Beitrag, früher™ ging man viel lässiger mit dem Problem um.
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Beitrag von NJ Transit »

Das System hat aber zwei gewaltige Schwachstellen: Was passiert. wenn das Sensorsystem mal aus irgendwelchen Gründen ausfallen sollte? Und was, wenn die Tore im Brandfall trotzdem nicht öffnen, ja, wenn vielleicht sogar die Antriebe schon durch den Brand beschädigt wurden? Keine Technik ist perfekt, es kann immer Ausfälle geben, und ich wüsste gerne, ob die geringen Unfallzahlen nur daher kommen, da sie vergleichsweise selten verbaut werden bzw. nur von wenigen, aufmerksamen Personen frequentiert werden.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Das mit den Toren dachte ich mir auch. Wenn das System versagt und die Tore nicht mehr aufgehen bricht dann Panik aus...Die Bahnhöfe müssen von vorne herein dafür vorgesehen worden sein sonst gibt es Probleme...(Fluchtwege).
Wie es nun bei der Metro Linie 1 gelöst wurde, das wäre interessant zu wissen...
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Beitrag von NJ Transit »

Jean @ 18 Mar 2012, 09:03 hat geschrieben: Das mit den Toren dachte ich mir auch. Wenn das System versagt und die Tore nicht mehr aufgehen bricht dann Panik aus...Die Bahnhöfe müssen von vorne herein dafür vorgesehen worden sein sonst gibt es Probleme...(Fluchtwege).
Wie es nun bei der Metro Linie 1 gelöst wurde, das wäre interessant zu wissen...
Dort wurden, soweit ich weiss, eh nur halbhohe Bahnsteigtüren verbaut.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Reicht trotzdem um Leute tot zu trampeln... :ph34r: :ph34r:
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Beitrag von chris232 »

Dann gibt's sowieso noch zwei Möglichkeiten: Zum einen kann man auch dafür eine "Notentriegelung" einbauen, zum anderen kann man auch Türen in Falttore einbauen - und schon sind die Brandschutzprobleme gelöst.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Jean @ 17 Mar 2012, 17:41 hat geschrieben: Wieso hat es so lange ohne Probleme funktioniert? Überall muss mehr Technik rein um die Dummheit der Leute zu kompensieren...
Danke. Genau das ist auch meine Meinung.
Mann, was müssen wir uns bislang in Todesgefahr befunden haben. Ein Wunder, dass die Milliarden U-Bahnfahrgäste das bislang überlebt haben... <_<
bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

Die Gegenargumente lauten also wieder mal "Das haben wir schon immer so gemacht, da könnte ja Jeder kommen".

Und wieso sollte bei defekten Bahnsteigtüren (eher) "Panik" ausbrechen als bei defekten Zugtüren. Die Bahnsteigtüren können im Störungsfall genauso manuell geöffnet werden. Es muss schon mit Magie zugehen dass dieses System in der Pariser Metro seit Jahren problemlos funktioniert und die dortigen Erfahrungen alle Argumente für Bahnsteigtüren bestätigen (schnellere Abfertigung, mehr Sicherheit).
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Das Gegenargument lautet: "Sinnlose Geldverschwendung, da es ohne dem auch funktioniert hat".
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Außerdem sind Bahnsteigtüren keinesfalls ungefährlich...
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Beitrag von Martin H. »

Ich kann das mobil leider nicht gucken, noch zwei Tage lang. Ist das das mit dem Hochflurbus?
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Beitrag von Bummelbahn »

Man betrachtet bei dem Thema leider immer nur den Bahnhof für mögliche Verbesserungen. Aber man sollte auch mal daran denken, was man an den Zügen selbst ändern könnte, damit z.B. Blinde einen Wagenübergang nicht mit einer Tür verwechseln. Hier gäbe es grundsätzlich ein zwei Möglichkeiten:

1. Wagenübergänge mit Innen- und Außenfaltenbalg, wo bei der Außenbalg bündig mit der Wagenkontur abschließt, so dass man praktisch keinen Wagenübergang ertasten kann. Solche Doppelbälge werden heute schon in vielen Metros eingesetzt und sind nicht viel teuerer und wartungsaufwändiger als normale mit nur einem Balg.

2. Verkleidung der Wagenkontur an den Übergängen mit Gummielementen, wie z.B. beim TGV oder dem Shinkansen. Dort wird es zwar wegen der Aerodynamik gemacht, aber es wäre auch bei U-Bahnen als klare Barriere zwischen den Wagen erkennbar. Die Dinger sind ja aus Gummi und können auf der Kurveninnenseite auch etwas zusammengedrückt werden.

Damit hätte man schonmal das Risiko, dass Leute in die Wagenübergänge fallen, vollständig ausgeräumt und das ganz ohne Bahnsteigtüren.

Und für den Rest des Gleisbereichs kann man doch mal das System aus Nürnberg einbauen, welches sich dort sehr gut bewährt hat.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ja ist es...wozu die da Türen eingebaut haben verstehe ich allerdings nicht wirklich...
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Beitrag von Jean »

welches sich dort sehr gut bewährt hat.
Ich lese zwar was anderes aus den Nachrichten zu diesem Thema aber gut...Das System ist immer noch nicht zuverlässig...
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Beitrag von spock5407 »

Wir haben in den nächsten Jahren genug Sanierungsbedarf im U-Bahnbereich und brauchen die entsprechenden Finanzmittel dort. Ferner der Ersatz der alten A-Züge.
Da hab ich als zahlender Fahrgast nicht die geringste Lust, solche unnötigen Spielereien zu finanzieren, die ausser zusätzliches Potential für Betriebsstörungen keinen zusätzlichen Platzkilometer bringen.
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Beitrag von Bummelbahn »

Jean @ 18 Mar 2012, 18:52 hat geschrieben: Ich lese zwar was anderes aus den Nachrichten zu diesem Thema aber gut...Das System ist immer noch nicht zuverlässig...
Das Nürnberger System hat schon mehrere Unfälle verhindert:
http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/...nchen-1.1739226

Dass man zum Anfang mit diesem neuen System mit Kinderkrankheiten kämpfen musste stimmt. Doch in der Zwischenzeit läuft es sehr gut und hat wie gesagt schon mehrere Unfällt verhindert, weil es zuverlässig Alarm geschlagen und den Zug ab abfahren gehindert hat. Aber natürlich wird es mit den Ernenntnissen des Alltags immer weiter entwickelt und wenn sich München dafür entscheiden würde, dann hätte es ein ausgereiftes System, dass wie gesagt seine Kinderkrankheiten lange überwunden hat.

Man könnte sich ja in München z.B. am Marienplatz, dem Sendlinger Tor, dem Hbf oder der Münchner Freiheit mal so ein System testweise einbauen lassen und dann nach einer gewissen Zeit Bilanz ziehen.
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Beitrag von Jean »

Dann stelle ich wieder die Frage: wozu haben wir dann die Fahrer...oder die Notgriffe?
Ich erwarte auch nicht, dass eine Zeitung aus Nürnberg das Gegenteil sagen wird...Nürnberg ist ja stolz auf seinen Millionengrab! (Und dafür mussten nun in Januar die Fahrpreise überproportional steigen...)
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