Reverstaatlicherung der britischen Bahn?
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Die ganze Bahnprivatisierung in UK war sowieso eine einzige Katastrophe und diente nur dazu, die Taschen einiger weniger auf Kosten der Allgemeinheit zu füllen.
Interessant finde ich nur, dass die Torries nun das Strassennetz privatisieren wollen, also dort schon wieder jemand Reibach machen will. Aber es finden sich leider in jedem Land genug Blöde, die konservative Parteien wählen, die dann unser öffentliches Eigentum verscherbeln.
Interessant finde ich nur, dass die Torries nun das Strassennetz privatisieren wollen, also dort schon wieder jemand Reibach machen will. Aber es finden sich leider in jedem Land genug Blöde, die konservative Parteien wählen, die dann unser öffentliches Eigentum verscherbeln.
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Hallo,
privatisierte Bahnen kennen Spitzengehälter, in UK bis zu 400 000Pfund genannt, was gab es für Grube, Mehdorn, Dürr, Ron Sommer bei der Telekom?
Die hohchprofitable Reichspost, die preussischen Staatsbahnen wurden von Beamten geführt die immer jeweils weniger verdienten als der Reichskanzler.....
Und es gab immer genügend qualifizierte Beamte die beförderungswillig und- fähig waren, also gute Leute muß man nicht mit Millionen locken.
privatisierte Bahnen kennen Spitzengehälter, in UK bis zu 400 000Pfund genannt, was gab es für Grube, Mehdorn, Dürr, Ron Sommer bei der Telekom?
Die hohchprofitable Reichspost, die preussischen Staatsbahnen wurden von Beamten geführt die immer jeweils weniger verdienten als der Reichskanzler.....
Und es gab immer genügend qualifizierte Beamte die beförderungswillig und- fähig waren, also gute Leute muß man nicht mit Millionen locken.
Profitabel? Das ich nicht lache! Ja, der Fernmeldedienst der Reichspost war profitabel, dank der "fürsorglichen" Politik" der Behörde, für eine Minute Ferngespräch dem Bittsteller Unsummen abzuknöpfen. Aber die Eisenbahn war schon immer defizitär.Mühldorfer @ 26 Mar 2012, 21:15 hat geschrieben:Die hohchprofitable Reichspost, die preussischen Staatsbahnen wurden von Beamten geführt...
Aber immer noch ein Bruchteil von einem Industriellen, wie Krupp (der übrigens der "Erfinder" der heutigen Sozialkassen war)Mühldorfer @ 26 Mar 2012, 21:15 hat geschrieben:die immer jeweils weniger verdienten als der Reichskanzler.....
Nein, Beamte muss man nicht locken. Die haben ein bestimmtes Gen. Niemand wird ohne diese Gen freiwillig Beamter. Ich weiß nicht, ich glaube es ist eine Kreuzung aus Masochismus, Sadismus und (Denk-)Faulheit.Mühldorfer @ 26 Mar 2012, 21:15 hat geschrieben:Und es gab immer genügend qualifizierte Beamte die beförderungswillig und- fähig waren, also gute Leute muß man nicht mit Millionen locken.
1. Sie ertragen alle Vorschriften (nennt sich heute KoRiL)
2. Sie schikanierten die Kunden und malträtierten sie mit Vorschriften
3. das ist selbsterklärend gemäß 1. und 2.
Das trifft aber auf alle "Behörden" zu, ich brauche das aber nicht für eine Fahrt von A nach B.
Habe ich vergessen:
http://www.youtube.com/watch?v=d_D1mYBBHgM
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Gibt's hier nicht irgendwo einen Antrag auf Sperrung, Beitragsbegrenzung oder so? Bei so viel gequirlter Scheiße muss es doch irgendwo ne Bremse geben? <_<
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Der Antrag ist abgelehntchris232 @ 27 Mar 2012, 01:37 hat geschrieben: Gibt's hier nicht irgendwo einen Antrag auf Sperrung, Beitragsbegrenzung oder so? Bei so viel gequirlter Scheiße muss es doch irgendwo ne Bremse geben? <_<

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Leider nein. Und dass die heutige Bahn profitabel ist ist auch ein Märchen.chris232 @ 27 Mar 2012, 01:37 hat geschrieben: Gibt's hier nicht irgendwo einen Antrag auf Sperrung, Beitragsbegrenzung oder so? Bei so viel gequirlter Scheiße muss es doch irgendwo ne Bremse geben? <_<
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Mach meinen Job mal ne Woche und dann reden wir weiter... keine 40h Woche aber große Töne spucken.Autobahn @ 27 Mar 2012, 01:33 hat geschrieben:
Nein, Beamte muss man nicht locken. Die haben ein bestimmtes Gen. Niemand wird ohne diese Gen freiwillig Beamter. Ich weiß nicht, ich glaube es ist eine Kreuzung aus Masochismus, Sadismus und (Denk-)Faulheit.
1. Sie ertragen alle Vorschriften (nennt sich heute KoRiL)
2. Sie schikanierten die Kunden und malträtierten sie mit Vorschriften
3. das ist selbsterklärend gemäß 1. und 2.
Das trifft aber auf alle "Behörden" zu, ich brauche das aber nicht für eine Fahrt von A nach B.
Habe ich vergessen:
http://www.youtube.com/watch?v=d_D1mYBBHgM
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Da hätt ich dann aber doch gerne ne Begründung zu. Die Deutsche Bahn AG erzielt definitiv Gewinne - angeblich sogar aus volkswirtschaftlicher Sicht (kann ich nicht beurteilen - ich bin kein Volkswirt).Boris Merath @ 27 Mar 2012, 04:06 hat geschrieben: Leider nein. Und dass die heutige Bahn profitabel ist ist auch ein Märchen.
Die Gewinne kann übrigens jedermann in den Geschäftsberichten nachlesen.
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Ich rede auch nicht von der "deutschen Bahn AG", sondern von der Bahn als Gesamtes - also von den Kosten für den Staat, die der Betrieb des Eisenbahnnetzes verursacht, gegenüber den Gewinnen.JeDi @ 27 Mar 2012, 09:46 hat geschrieben: Da hätt ich dann aber doch gerne ne Begründung zu. Die Deutsche Bahn AG erzielt definitiv Gewinne - angeblich sogar aus volkswirtschaftlicher Sicht (kann ich nicht beurteilen - ich bin kein Volkswirt).
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Wie wäre es denn, du würdest dich mal mit dem Inhalt des Artikels auseinandersetzen, statt im Stile Sarrazins andere Leute zu beleidigen?Autobahn @ 27 Mar 2012, 01:33 hat geschrieben: Nein, Beamte muss man nicht locken. Die haben ein bestimmtes Gen. Niemand wird ohne diese Gen freiwillig Beamter. Ich weiß nicht, ich glaube es ist eine Kreuzung aus Masochismus, Sadismus und (Denk-)Faulheit.
1. Sie ertragen alle Vorschriften (nennt sich heute KoRiL)
2. Sie schikanierten die Kunden und malträtierten sie mit Vorschriften
3. das ist selbsterklärend gemäß 1. und 2.
Das war nämlich nicht mal zum Lachen.
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Die Bahn gehört zur Daseinsvorsorge. Und sie ist ja auch nicht wirklich "privat". Sie wird öffentlich ausgeschrieben und in vielen Fällen durch öffentliche Unternehmen (oder welche mit öffentlichen Teilhabern) bedient. "Privat" im Sinne von "vollkommen unabhängig" ist was anderes.Mannerl @ 27 Mar 2012, 13:17 hat geschrieben: Immerhin ist eigentlich das meiste bei uns privat. Ob Autobau, Flugzeugbau, der Handwerker um die Ecke , ja sogar der Bäcker ist aus Gewinn aus. Und weshalb sollte gerade die Bahn nicht privat sein?
Das mit den Beamten kommentiere ich mal lieber nicht.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Wenn die Bahn zur Daseinsvorsorge gehört...Bayernlover @ 28 Mar 2012, 20:13 hat geschrieben:Die Bahn gehört zur Daseinsvorsorge.
Unter "Daseinsvorsorge" verstehe ich das so, daß die Bahn unabhängig von der Rentabelität, sowie der Kosten-Nutzen-Faktor alle Strecken auch die ehemalige Strecken, die in der damaligen Zeit von den Zügen befahren wurden, den Personenverkehr aufrechterhalten und die Strecken, die keinerlei Rentabelität (sagen wir mal so: Im Schnitt fahren täglich etwa 3-5 Fahrgäste) aufweisen, behalten sollte. Das nennt man "Daseinsvorsorge". Was wiederum auch heißt, daß die Bahn trotzdem Verluste erwirtschaften muß, damit alle auf sämtlichen Strecken und in sämtlichen Bahnhöfen an das Bahnnetz angeschlossen ist. Da darf man sich nicht wundern, wenn -auch nach mehr als 40 Jahre- alte Züge rumfahren.
Nur hatte die Bundesbahn es mal jahrelang bewiesen, daß das Daseinsvorsorge vom Geld abhängt und das heißt, daß weder die Bahn, noch der Staat, noch die Steuerzahler für den Erhalt der Strecken und den Weiterbetrieb auf diversen Strecken, in denen die KNF gegen Null tendiert, aufkommen will. Und: Ich war in der Vergangenheit schon lange der Ansicht, daß der Betrieb nur dann erhalten bleibt, wenn die Strecken und Zugverbindungen rentabel sind. Und unter Rentabelität verstehe ich, daß die Einnahmen auf den Strecken und in den Zugverbindungen, die Gesamtbetriebskosten größer als 1 (Vorausgesetzt, daß die Auslastung in einzelnen Zügen hoch ausfällt, damit die Fahrgäste billig, wie möglich mit der Bahn fahren können) liegen - die Bahn muß nicht profitabel agieren, aber der Kostendeckungsgrad müßte meiner Meinung nach höher ausfallen, sonst kann das zu unvorhergesehenen Folgen kommen, was es zu einer faden Beigeschmack kommen kann. Sprich: Je weniger Leute fahren und je geringer die Einnahmen aufgrund der geringen Auslastung ausfallen, um so mehr bestand die Gefahr, daß die Bahn die Fahrpläne ausdünnen müßte, um die Kosten auffangen zu können.
Auch vor Einführung von Taktfahrplänen war ich ebenfalls der Ansicht: Erst mehr Fahrgäste, dann mehr Angebot und nicht umgekehrt.
Das heißt also: Je mehr Fahrgäste bereit sind, mit der Bahn zu fahren, umso eher steigt auch die Bereitschaft der Bahn (also die Staatsbahn), etwas mehr für das Angebot zu sorgen. Und warum? Weil durch die Auslastung die Einnahmen steigen und wenn mehr Geld zur Verfügung steht, dann hat das Unternehmen - also die Bahn zum Beispiel - auch Mittel dafür, um das Angebot auf der gleichen Strecke auszubauen.
Aus der Vergangenheit wurden auch daraus Lehren gezogen und deshalb wird vor dem Ausbau des Angebotes erstmal untersucht, ob die KNF höher als 1 liegt, trifft das zu, dann wird das Angebot ausgebaut. Ist aber die KNF negativ, dann läßt man das bleiben. War das nicht so, daß das NVBW das Angebot auf der Murrbahn ausdünnen wollte und aufgrund der Beschwerde die Kürzung zurücknehmen mußte? Hat jemand von Euch schon mal daran gedacht, daß der Erhalt des Angebotes bzw. von Verbindungen Geld kostet und nur dann lohnt, wenn die Auslastung von "Zwischenverbindungen" ausreichend ist, um die KNF höher als 1 erreichen zu können!? Und wegen S21 kommen in Zukunft auch noch weitere Einschnitte auf uns zu, wenn das Land den Verkehr nicht länger finanzieren kann.
Die Bahn ist nicht nur Daseinsvorsorge sie ist Infrastruktur. Und vor allem nicht austauschbar. Passt dir dein Bäcker nicht geh zum nächsten passt dir dein Handwerker nicht geh zum nächsten. Passt dir dein Verkehrsunternehmen nicht tja ich würde dir nicht empfehlen auf den nächsten zu Warten... welche Stecke wird schon von mehr als einem Anbieter mehr oder weniger zur gleichen Zeit versorgt?was haben denn manche bloß gegen Privatisierung?
Immerhin ist eigentlich das meiste bei uns privat. Ob Autobau, Flugzeugbau, der Handwerker um die Ecke , ja sogar der Bäcker ist aus Gewinn aus. Und weshalb sollte gerade die Bahn nicht privat sein?
Zum andere ist das Problem das Öffentliche Infrastruktur und Unternehmen eher nur in einigen Bereichen deckungsgleichhe Ziele haben. Ein Unternehmen hat kein Interesse daran Infrastruktur zu Bauen / unterhalten damit du zur Arbeit kommst, ein Unternehmen will nur möglichst viel Gewinn erzielen. Dem Staat liegt dann schon wieder mehr daran das du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit kommst.
Deswegen bin ich der festen Meinung das Strom, Wasser, Telekommunikation, Straßen und die Bahn in öffentliche Hände gehören nicht in Private. Mir ist noch kein größere Fall bekannt wo sich Privatisierung wirklich gelohnt hat, im gegenteil das war für Steuerzahler immer ein draufzahler...
Ein Gutes Beispiel ist glaub ich auch die Straßenbahn in Wien die haben vor ein paar Jahren ihren ganzen Fahrzeugpark verkauft um ihn dann wieder zu Mieten das ende der Geschichte nach ca. 3-4 Jahren hatten sie die Einnahmen die sie aus dem Verkauf hatten dem Vermieter wieder zurück gegeben... (bin mir mit Wien nicht mehr ganz sicher).
Je mehr Anbieter in ein Netz kommen desto unübersichtlicher und Teurer wird es. In jedem Unternehmen will man Synergien ausnutzen bis zum geht nicht mehr aber wenn es Privatisierung der Infrastruktur geht ist plötzlich das gegenteil besser? Interessant.
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Es geht ja mehr darum das die Bahn nicht in die Hände von Spekulanten gerät, die als einziges Ziel haben Profit zu machen. Dieser Profit wird erreicht durch Einsparungen bei der Wartung, beim Service, Reduzierung des Personals und teurere Fahrkarten.
Solange die DB noch zu 100% dem Staat gehört ist es noch nicht so weit, sollte sie aber an die Börse kommen dann ist die Wahrscheinlichkeit groß das es so wie in Großbritanien kommen wird.
Solange die DB noch zu 100% dem Staat gehört ist es noch nicht so weit, sollte sie aber an die Börse kommen dann ist die Wahrscheinlichkeit groß das es so wie in Großbritanien kommen wird.
Gerade die Telekommunikation ist das beste Beispiel, das Wettbewerb die Preise nach unten treibt. Gott sei dank haben die Mobilfunkbetreiber aber auch eigene Netze aufgebaut. Abgesehen davon, das sie es mussten, sie haben der Telekom ohnehin nicht getraut. Und das zu Recht, wenn man sich die Geschichte der alternativen Festnetzprovider anschaut.Rev @ 28 Mar 2012, 21:39 hat geschrieben: Deswegen bin ich der festen Meinung das Strom, Wasser, Telekommunikation, Straßen und die Bahn in öffentliche Hände gehören nicht in Private. Mir ist noch kein größere Fall bekannt wo sich Privatisierung wirklich gelohnt hat, im gegenteil das war für Steuerzahler immer ein draufzahler...
Je mehr Anbieter in ein Netz kommen desto unübersichtlicher und Teurer wird es. In jedem Unternehmen will man Synergien ausnutzen bis zum geht nicht mehr aber wenn es Privatisierung der Infrastruktur geht ist plötzlich das gegenteil besser? Interessant.
Vor nicht allzu langer Zeit wollte ich einen Festnetzanschluss beantragen. Kein DSL, sondern nur Sprachtelefonie. Geht bei der Telekom nicht, bzw. kostet über 20 Euro, aber nur Flat für das Telekom Festnetz. Festnetznummern anderer Anbieter kosten Geld. Bei Vodafone hätte ich einen Anschluss "mit Strippe" bekommen, der kostet aber 29,90 Euro, weil die Telekom für die "letzte Meile" kräftig zur Kasse bittet. Ohne Strippe, also über das Mobilfunknetz von Vodafone bekomme ich das für 9,90 Euro incl. Flat für alle Festnetznummern, egal welchem Provider sie gehören.
O.K., das kann man mit der Bahn nicht vergleichen, weil es 1. keinen Platz für neue Eisenbahnstrecken gibt und 2. die Kosten viel zu hoch sind.
Im Prinzip hast Du recht, die Infrastruktur ist Aufgbabe des Staates, aber nicht der Betrieb. Monopole nutzen keine Synergien, warum auch, sie kassieren doch sowieso, "la coste" es was es wolle.
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Ach, der Mehdorn war schon auf dem besten Weg dorthin - in der extremsten Form bei der S-Bahn-Berlin zu sehen, die komplett heruntergewirtschaftet wurde, um möglichst viel Gewinn heraus zu pressen. Grube wiederum hat von den Eigentümern jetzt den Auftrag, die Bahn zu sanieren - und macht wie es scheint auch genau das.leinfelder @ 28 Mar 2012, 21:50 hat geschrieben:Solange die DB noch zu 100% dem Staat gehört ist es noch nicht so weit, sollte sie aber an die Börse kommen dann ist die Wahrscheinlichkeit groß das es so wie in Großbritanien kommen wird.
Es ist nicht das beste, sondern ein unbrauchbares Beispiel, weil gleichzeitig mit der Privatisierung die Infrastrukturkosten durch die technische Entwicklung massiv in den Keller gerauscht sind. Es ist schlicht nicht möglich zu sagen, welchen Anteil die Privatisierung daran hat - der größte Teil dürfte aber auf die technische Weiterentwicklung verfallen. Aber das haben wir schon oft genug durchgekaut....Autobahn @ 28 Mar 2012, 23:30 hat geschrieben: Gerade die Telekommunikation ist das beste Beispiel, das Wettbewerb die Preise nach unten treibt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Aber auch nur in Ballungsräumen oder an Orten wo es die Gemeinden gut bezahlen und das Wirtschaftspakete greift... Ich zahl für ne 2000er Leitung fast das gleiche wie jemand in der Stadt mit 50.000... von daher würde ich das nicht als gelungen ansehen.Gerade die Telekommunikation ist das beste Beispiel, das Wettbewerb die Preise nach unten treibt
Aber das ist der Punkt wo ich mir sage warum muss ich dann Unternehmen Steuergelder geben die mit dem Geld dann nur annähernd das machen was gemacht werden muss. Dann bin ich so weit und sag dann kann es der Staat auch gleich Bauen und Betreiben denn einfach wieder ein Unternehmen daraufzusetzen das dann möglich auf Gewinnmaximierung aus ist kann auch nicht das wahre sein. Sicher die alten Staatsbetriebe warn nicht lahm und schwer fällig aber ein Staatsunternehmen das ähnlich wie ein Unternehmen geführt wird und auf Gewinn reinvestition ausgelegt ist könnte vielleicht für solche dinge das richtige sein.Im Prinzip hast Du recht, die Infrastruktur ist Aufgbabe des Staates, aber nicht der Betrieb. Monopole nutzen keine Synergien, warum auch, sie kassieren doch sowieso, "la coste" es was es wolle.
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Zustimmung, ich versuche mir eine Stadt vorzustellen mit 6 Unternehmen die Abwassernetze betreiben, Wohnhaus mit 40 Eigentumswohnungen und diese an 6 Klärwerke angeschlossen, die Wohnungen an 5 Fernwärme udn 4 Gasnetzleitungsystem, 7 Stromhausanschlüsse....Rev @ 28 Mar 2012, 21:39 hat geschrieben:
Deswegen bin ich der festen Meinung das Strom, Wasser, Telekommunikation, Straßen und die Bahn in öffentliche Hände gehören nicht in Private. Mir ist noch kein größere Fall bekannt wo sich Privatisierung wirklich gelohnt hat, im gegenteil das war für Steuerzahler immer ein draufzahler...
Wenn schon Privat, dann auch die Netze...
Sorry Boris, kennst Du noch den Minutenpreis beim C-Netz der Deutschen Bundespost? Ich frage gar nicht nach den Preisen beim B-Netz und schon gar nicht beim A-Netz. Zumindest beim C-Netz lagen sie bei ca. 1,60 DM die Minute.Boris Merath @ 28 Mar 2012, 23:46 hat geschrieben:Es ist nicht das beste, sondern ein unbrauchbares Beispiel, weil gleichzeitig mit der Privatisierung die Infrastrukturkosten durch die technische Entwicklung massiv in den Keller gerauscht sind. Es ist schlicht nicht möglich zu sagen, welchen Anteil die Privatisierung daran hat - der größte Teil dürfte aber auf die technische Weiterentwicklung verfallen. Aber das haben wir schon oft genug durchgekaut....
Für das D-Netz mussten die Telekom und Mannesmann Mobilfunk (heute Vodafone) ein komplett neues Netz aufbauen, später auch E-Plus und Viag Interkomm (heute O2). Die Infrastrukturkosten sind durch die Nachfrage in den Keller gerauscht und die Minutenpreise durch die Nachfrage und den Wettbewerb unter den Anbietern.
Im Festnetz haben die Mitbewerber heute auch schon eigene Infrastruktur, nur noch nicht die letzte Meile. Und mit dieser geschenkten Infrastruktur aus Bundespostzeiten scheffeln sie immer noch Geld.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Und? B- und C-Netz hat auch völlig andere Rahmenbedingungen als das D-Netz, das kann man nicht vergleichen. Die Infrastrukturkosten pro Teilnehmer waren im B- und C-Netz erheblich teurer als im D-Netz - und das schlägt sich natürlich auch auf die Preise durch.Autobahn @ 29 Mar 2012, 23:27 hat geschrieben: Sorry Boris, kennst Du noch den Minutenpreis beim C-Netz der Deutschen Bundespost? Ich frage gar nicht nach den Preisen beim B-Netz und schon gar nicht beim A-Netz. Zumindest beim C-Netz lagen sie bei ca. 1,60 DM die Minute.
Und warum machen sie das? Weil sie ein gewinnorientiertes Unternehmen sind, und keine non-profit-Organisation wie eine Behörde.Und mit dieser geschenkten Infrastruktur aus Bundespostzeiten scheffeln sie immer noch Geld.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Das C-Netz war technisch bedingt auf 800.000 Teilnehmer begrenzt, wie es ursprünglich auch jeweils für die ersten beiden D-Netze geplant war. Mit den beiden E-Netzen wären also 3,2 Millionen Teilnehmer möglich gewesen. Das C-Netz hatte im Dezember 1988 bundesweit 98.762 und in West-Berlin 2.076 Teilnehmer.Boris Merath @ 30 Mar 2012, 01:29 hat geschrieben:Und? B- und C-Netz hat auch völlig andere Rahmenbedingungen als das D-Netz, das kann man nicht vergleichen. Die Infrastrukturkosten pro Teilnehmer waren im B- und C-Netz erheblich teurer als im D-Netz - und das schlägt sich natürlich auch auf die Preise durch.
Erst durch den Wettbewerb und die dadurch sinkenden Minutenpreise wurden das D- und E-Netz so stark nachgefragt, dass weiter Netzvorwahlen eingeführt werden mussten. Heute haben wir über 100 Millionen Handyanschlüsse in Deutschland.
P.S.: Die ersten D-Netztarife lagen in etwa auf dem Niveau des C-Netzes

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