TGV vs ICE aus Sicht des Triebwagenfuehrers
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Nein, i. d. R. wurde immer am Grenzbahnhof getauscht und das wird auch heute meistens so praktiziert. Allerdings gibt es bei den HGV-Verkehren nach Frankreich durchgehende Einsätze, es fahren DB-Tf nach Paris und umgekehrt welche der SNCF durch. Dafür brauchen beide aber die jeweils andere Ausbildung in Landessprache. Das ist teuer und daher wird das nur in solchen Fällen praktiziert.TramBahnFreak @ 12 Apr 2012, 12:51 hat geschrieben: Französischer Zug - französisches Personal... ob da wohl ein Zusammenhang besteht?![]()
Nur weil der Zug da und dort herkommt, heißt es noch lange nicht dass das Personal komplett drauf bleibt.
Ob allerdings SNCF-Tf planmäßig bis München durchfahren ist eine Frage, von Paris durchgehend kann ich mir nicht vorstellen, da das den Arbeitsschutzrahmen sprengen würde und die SNCF-Leute legen da normal auch Wert darauf dass zeitmäßig nichts überschritten wird.
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Bei einem Lokwechsel ist das von dir geschilderte System schon klar, aber bei einem triebzug konnte ich einen Personalwechsel nur selten beobachten - ob ich jetzt die andere sprache lerne, oder die Bedienung des anderen Tfz dürfte ja im Grunde auch egal sein, zumal ich beim Tfz die Sprache auch können mussElectrification @ 12 Apr 2012, 13:46 hat geschrieben: Nein, i. d. R. wurde immer am Grenzbahnhof getauscht und das wird auch heute meistens so praktiziert. Allerdings gibt es bei den HGV-Verkehren nach Frankreich durchgehende Einsätze, es fahren DB-Tf nach Paris und umgekehrt welche der SNCF durch. Dafür brauchen beide aber die jeweils andere Ausbildung in Landessprache. Das ist teuer und daher wird das nur in solchen Fällen praktiziert.
Nur weil der Zug da und dort herkommt, heißt es noch lange nicht dass das Personal komplett drauf bleibt.
Ob allerdings SNCF-Tf planmäßig bis München durchfahren ist eine Frage, von Paris durchgehend kann ich mir nicht vorstellen, da das den Arbeitsschutzrahmen sprengen würde und die SNCF-Leute legen da normal auch Wert darauf dass zeitmäßig nichts überschritten wird.

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TramBahnFreak @ 12 Apr 2012, 13:56 hat geschrieben:Nicht wirklich.Electrification,12 Apr 2012, 13:46 hat geschrieben:ob ich jetzt die andere sprache lerne, oder die Bedienung des anderen Tfz dürfte ja im Grunde auch egal sein, zumal ich beim Tfz die Sprache auch können muss![]()
Für den TGV POS gibt es eine Richtlinie 493 (Triebfahrzeuge bedienen) auf deutsch.
Da steht alles drin, was der Tf wissen muss.
Ansonsten läuft mittlerweile viel im Führerstand über Piktogramme statt Beschriftungen.
Da steht dann nimmer "Stromabnehmer senken", sondern da ist ein nettes Piktogramm daneben, das einen gesenkten Stromabnehmer zeigt.
Damit dürfte klar sein, was damit gemeint ist.
Und den Computer bzw. die Displayanzeige und Sprachausgabe kann man bestimmt auf deutsch umstellen.
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Also dieser Claude Buchi scheint wohl recht mediengeil zu sein...
In dieser Reportage kann man ihm beim ICE Fahren zuschauen:
http://www.youtube.com/watch?v=hHSwYD60vX0
Gleich am Anfang on Teil 3 sieht man den Systemwechsel an der Grenze:
http://www.youtube.com/watch?v=plIxIkwgd0c...&feature=relmfu

In dieser Reportage kann man ihm beim ICE Fahren zuschauen:
http://www.youtube.com/watch?v=hHSwYD60vX0
Gleich am Anfang on Teil 3 sieht man den Systemwechsel an der Grenze:
http://www.youtube.com/watch?v=plIxIkwgd0c...&feature=relmfu
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Wer in Deutschland fährt muss auch die enstprechende Berechtigung haben und dazu gehört z. B. deutsch in Wort und Schrift. Also dürfen nur Tf die die deutsche Betriebsdienstprüfung haben nach Deutschland bzw. Tf die die französische haben nach Frankreich.TramBahnFreak @ 12 Apr 2012, 13:56 hat geschrieben: Bei einem Lokwechsel ist das von dir geschilderte System schon klar, aber bei einem triebzug konnte ich einen Personalwechsel nur selten beobachten - ob ich jetzt die andere sprache lerne, oder die Bedienung des anderen Tfz dürfte ja im Grunde auch egal sein, zumal ich beim Tfz die Sprache auch können muss![]()
Personalwechsel an der Landesgrenze bzw. am Grenzbahnhof ist auch bei Triebzügen der Regelfall. In den meisten Fällen macht es auch Sinn, da so jeder durch den Wechsel am Abend wieder im eigenen Bett schlafen kann. Ebenso müssen Arbeitsschutzpausen usw. eingehalten werden. Dazu wie erwähnt die hohen Kosten für die zusätzlichen Ausbildungen, Sprachen und Auslandszulagen.
Das lohnt eigentlich eh nur im Fernverkehr. Im Regionalverkehr gibt es wenige durchgehende Züge, die meist nur bis zum Grenzbahnhof fahren und im Güterverkehr wird maximal bis zum nächsten Güterbahnhof gefahren, wo eh neu zusammengestellt wird.
Das alles hat wenig mit der Bedienung des Zuges zu tun, aber der Tf muss mit dem Fahrdienst kommunizieren können, die deutschen Vorschriften kennen und dazu eben auch eine Prüfung ablegen.
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Macht sich vermutlich gut und die SNCF schickt ihn immer, wenn die Medien fragen hamAlso dieser Claude Buchi scheint wohl recht mediengeil zu sein...

Ich bin mal ein bisschen zynisch und sage: Deutsch zu lernen ist einfacher als das ganze Rechts- und Vorschriftengekrempel, das auf deutschen Strecken gilt und das man als TF können muss (wahlweise gerne Deutsch durch Französisch ersetzen, ich glaube nicht, das sich das viel gibt)Bei einem Lokwechsel ist das von dir geschilderte System schon klar, aber bei einem triebzug konnte ich einen Personalwechsel nur selten beobachten - ob ich jetzt die andere sprache lerne, oder die Bedienung des anderen Tfz dürfte ja im Grunde auch egal sein, zumal ich beim Tfz die Sprache auch können muss
Und ICE/TGV Fahren ist bestimmt noch mal um einiges leichter zu lernen als die jeweilige Landessprache. Macht also durchaus sinn, das Personal zu tauschen. Selbst wenn die Führerstandsbeschriftung in keltischer Runenschrift verfasst wäre und das Handbuch nur auf Klingonisch und Silmaril verfügbar.

Ich habe Claude Buchi in Frankfurt kennen gelernt. Er ist im Elsas zweisprachig aufgewachsen. Somit hat er beide "Muttersprachen". Er hat die Baureihenkenntnis sowohl für die TGV-Duplex als auch die Mehrsystem-ICE, dazu die notwendige Kenntnis der jeweiligen Vorschriften und Streckenkunde.
Mediengeil? Wie man es nimmt. Er ist auf jeden Fall ein Mann, den man vorzeigen kann. Angst vor der Presse hat er auf jeden Fall nicht.
Mediengeil? Wie man es nimmt. Er ist auf jeden Fall ein Mann, den man vorzeigen kann. Angst vor der Presse hat er auf jeden Fall nicht.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Ich glaube das liegt weniger an ihm. Er ist aber auch ein sehr sympatischer und netter Mensch.Also dieser Claude Buchi scheint wohl recht mediengeil zu sein...![]()
Zum Tf-Wechsel: Zwischen Stuttgart und München fahren deutsche Tf. Zwischen Stuttgart und Paris deutsche und französische, manchmal wird in Strasbourg gewechselt.
Gruß Alex
Stur lächeln und winken, Männer! Lächeln und winken!
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Macht Sinn, da in Stuttgart eh Richtungswechsel ist. Abgesehen davon könnte das sonst Probleme mit der durchgehenden Fahrzeit ohne Pause geben.Alexh @ 17 May 2012, 12:49 hat geschrieben: Zum Tf-Wechsel: Zwischen Stuttgart und München fahren deutsche Tf. Zwischen Stuttgart und Paris deutsche und französische, manchmal wird in Strasbourg gewechselt.
Besser ist es eh, da man dann alles so einplanen kann dass es möglichst wenig Fremdübernachtungen gibt. Wenn Stuttgart - München von Münchner Personal gefahren wird, dann kann das so geplant werden dass an der Heimatdienststelle Feierabend und Dienstbeginn ist, also familienfreundlich.
- 423-Treiber
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Sind Stuttgarter Lokführer, die den TGV nach München bringen. Beim Zugbegleitpersonal wird gemischt gefahren, in der einen Richtung ist ein Deutscher Zf und in der anderen Richtung ein Franzose. Für den TGV gibt es 3 "Klassen" an Lokführern:
1. Baureihenausbildung TGV, aber nur deutscher Führerschein, hierfür reicht die deutsche Sprache
2. Baureihenausbildung TGV mit Ausbildung Grenzverkehr Straßburg, auch hierfür reicht die deutsche Sprache
3. Baureihenausbildung TGV und Vollausbildung SNCF, muss deutsch und französisch können
1. Baureihenausbildung TGV, aber nur deutscher Führerschein, hierfür reicht die deutsche Sprache
2. Baureihenausbildung TGV mit Ausbildung Grenzverkehr Straßburg, auch hierfür reicht die deutsche Sprache
3. Baureihenausbildung TGV und Vollausbildung SNCF, muss deutsch und französisch können