"Wiener Regelung" - Zwangsschließen

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
Dark Angel
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Beitrag von Dark Angel »

P-fan @ 23 Dec 2012, 19:18 hat geschrieben: Es empfiehlt sich die Übernahme z. B. der Wiener Regelung.
Das heißt?
P-fan
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Beitrag von P-fan »

Dark Angel @ 23 Dec 2012, 19:45 hat geschrieben: Das heißt?
Durchsage "Zug fährt ab" und unmittelbar danach Schließen der Türen. Es war leider ein Fehler, als in den 80er-Jahren das "Bitte" beim "zurückbleiben" eingeführt wurde.
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
Dark Angel
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Beitrag von Dark Angel »

Rein theoretisch müsste garnix gesagt werden. Die Leute sind so oder so sauer, wenn die Tür nimmer aufgeht, auch wenn schon dreimal vorher gesagt wurde, dass man zurückbleiben soll. Einfach die Freigabe wegnehmen und sobald die letzte menschliche Blockade zwischen den Gummilippen verschwunden ist, losfahren.

Die gesonderte Ankündigung der Abfahrt wäre dann nur noch an Pufferbahnhöfen wie Pasing nötig, da an den anderen Stationen jeder weiß, dass nicht viel Zeit für Fahrgastwechsel ist.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Dark Angel @ 23 Dec 2012, 21:20 hat geschrieben: Rein theoretisch müsste garnix gesagt werden. Die Leute sind so oder so sauer, wenn die Tür nimmer aufgeht, auch wenn schon dreimal vorher gesagt wurde, dass man zurückbleiben soll. Einfach die Freigabe wegnehmen und sobald die letzte menschliche Blockade zwischen den Gummilippen verschwunden ist, losfahren.

Die gesonderte Ankündigung der Abfahrt wäre dann nur noch an Pufferbahnhöfen wie Pasing nötig, da an den anderen Stationen jeder weiß, dass nicht viel Zeit für Fahrgastwechsel ist.
Zwangsschließen ohne vorherige Durchsage dürfte aber schwierig werden...
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Beitrag von Dark Angel »

Kommt auf die Definition des Zwangsschließens an. Vielleicht bin ich da zu naiv, aber bisher war das für mich das aktive, nicht aufhaltbare Zufahren der Türen. Wenn einfach nur der grüne Knopf nicht mehr leuchtet, ist das für mich keine Zwangsschließung.
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S-Bahn 27
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Beitrag von S-Bahn 27 »

TramBahnFreak @ 23 Dec 2012, 21:36 hat geschrieben:
Dark Angel @ 23 Dec 2012, 21:20 hat geschrieben: Rein theoretisch müsste garnix gesagt werden. Die Leute sind so oder so sauer, wenn die Tür nimmer aufgeht, auch wenn schon dreimal vorher gesagt wurde, dass man zurückbleiben soll. Einfach die Freigabe wegnehmen und sobald die letzte menschliche Blockade zwischen den Gummilippen verschwunden ist, losfahren.

Die gesonderte Ankündigung der Abfahrt wäre dann nur noch an Pufferbahnhöfen wie Pasing nötig, da an den anderen Stationen jeder weiß, dass nicht viel Zeit für Fahrgastwechsel ist.
Zwangsschließen ohne vorherige Durchsage dürfte aber schwierig werden...
Also bei der S-Bahn musst du das Zwangsschließen in der Regel nicht ankündigen. Das muss nur gemacht werden, wenn es für den Tf unmöglich ist, den gesamten Zugverband einzusehen.
Gemeint ist damit, dass auch bei voller Ausnutzung der Länge des Handmikros (wo ja auch der Taster fürs Zwangsschließen dran is) noch immer nicht der ganze Zug beobachtet werden kann.
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Beitrag von uferlos »

Das muss nur gemacht werden, wenn es für den Tf unmöglich ist, den gesamten Zugverband einzusehen.
Gemeint ist damit, dass auch bei voller Ausnutzung der Länge des Handmikros (wo ja auch der Taster fürs Zwangsschließen dran is) noch immer nicht der ganze Zug beobachtet werden kann.
schmarrn, wenn ich den Zug nicht ganz einsehen kann, ist Zwangsschließen keine gute Lösung. Ich als Tf bin voll in der Verantwortung, wenn ich die Türen Zwangsschließe und trotz Ankündigung jemanden einklemme und abfahre.... (Stichwort: Hundeleine... Hund drin, Herrchen draußen, Leine um die Hand gewickelt)

Beim Zwangsschließen muss ich immer den ganzen Zug einsehen, falls das nicht möglich ist und ich, aus welchen Gründen auch immer, Zwangsschließen muss, muss ich halt hinter laufen und schauen ob alles passt.
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S-Bahn 27
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Beitrag von S-Bahn 27 »

uferlos @ 23 Dec 2012, 22:16 hat geschrieben: schmarrn, wenn ich den Zug nicht ganz einsehen kann, ist Zwangsschließen keine gute Lösung. Ich als Tf bin voll in der Verantwortung, wenn ich die Türen Zwangsschließe und trotz Ankündigung jemanden einklemme und abfahre.... (Stichwort: Hundeleine... Hund drin, Herrchen draußen, Leine um die Hand gewickelt)

Beim Zwangsschließen muss ich immer den ganzen Zug einsehen, falls das nicht möglich ist und ich, aus welchen Gründen auch immer, Zwangsschließen muss, muss ich halt hinter laufen und schauen ob alles passt.
Erst nachdem alle Türen geschlossen sind und der gelbe "T" Leuchtmelder Dauerlicht zeigt muss geschaut werden, dass auch wirklich nichts mehr in den Türen klemmt.
Das heißt an Bahnsteigen wie Hauptbahnhof oder Stachus dann natürllich letzendlich schon: den Zug ablaufen.

Aber für das Zwangsschließen an einem Bahnsteig der gerade ist, wie etwa Rosenheimer Platz, muss man als Tf keine Ansage machen. Man muss aber halt den Türschließvorgang an allen Türen beobachten und danach dann nochmals vergewissern, dass auch wirklich alles zu is, bevor man losfährt.
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Beitrag von JeDi »

Wenn ihr mit Fahrzeugen ohne Piepsen fahrt, müsst ihr auch ankündigen.


Bei den WL kommt das "Zug fährt ab" übrigens erst NACH schließen der Türen.
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Beitrag von Dark Angel »

Die Türen piepsen mehr als genug.
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Beitrag von P-fan »

JeDi @ 23 Dec 2012, 22:55 hat geschrieben:Bei den WL kommt das "Zug fährt ab" übrigens erst NACH schließen der Türen.
Nein, es wird direkt VOR dem Schließen der Türen gesagt, hab es oft genug erlebt.
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
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Beitrag von JeDi »

Vorm Türenschließen: Zurückbleiben, vor der Abfahrt: Zug fährt ab. Seit 2010.

(Vorher gabs aber nur das "Zug fährt ab" vorm Türen schließen)
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Beitrag von JeDi »

Dark Angel @ 23 Dec 2012, 22:57 hat geschrieben: Die Türen piepsen mehr als genug.
Im 420.5-7 aber nicht...
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Beitrag von Dark Angel »

JeDi @ 23 Dec 2012, 23:35 hat geschrieben: Im 420.5-7 aber nicht...
die wo aktuell fahren? Sind in München nicht die 423er unterwegs? Und nur um München gings doch grad, oder?
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Beitrag von ropix »

P-fan @ 23 Dec 2012, 23:01 hat geschrieben: Nein, es wird direkt VOR dem Schließen der Türen gesagt, hab es oft genug erlebt.
Türen sind zu. Dann kommt Zug fährt ab, und der Zug fährt ab, nicht ohne seine Fahrgäste darauf hinzuweisen dass zurückbleiben auch zurückbleiben bedeutet.
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Beitrag von P-fan »

JeDi @ 23 Dec 2012, 23:33 hat geschrieben:Vorm Türenschließen: Zurückbleiben, vor der Abfahrt: Zug fährt ab. Seit 2010.

(Vorher gabs aber nur das "Zug fährt ab" vorm Türen schließen)
Hab es jetzt auch den Kommentaren hier http://www.youtube.com/watch?v=xkN02K85nIU entnommen, dass es in Wien geändert wurde. Schade, ist wohl der FALSCHE Weg, wie man in München ja sieht.
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Beitrag von JeDi »

Dark Angel @ 23 Dec 2012, 23:43 hat geschrieben: die wo aktuell fahren? Sind in München nicht die 423er unterwegs? Und nur um München gings doch grad, oder?
Es ging um "die S-Bahn". Und bei der S-Bahn Rhein-Main fahren genau diese Fahrzeuge.
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Beitrag von JeDi »

P-fan @ 23 Dec 2012, 23:51 hat geschrieben:
JeDi @ 23 Dec 2012, 23:33 hat geschrieben:Vorm Türenschließen: Zurückbleiben, vor der Abfahrt: Zug fährt ab. Seit 2010.

(Vorher gabs aber nur das "Zug fährt ab" vorm Türen schließen)
Hab es jetzt auch den Kommentaren hier http://www.youtube.com/watch?v=xkN02K85nIU entnommen, dass es in Wien geändert wurde. Schade, ist wohl der FALSCHE Weg, wie man in München ja sieht.
Was genau ist daran eigentlich so schlecht?
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Beitrag von ropix »

Also im August 2012 war es immer noch so - Zurückbleiben [bitte], Türschließen ggf. mit Warnton, Zug fährt ab, Abfahrt
-
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Beitrag von ms0815 »

Ich finde dieses "Zurückbleiben bitte" unmittelbar vorm Türen schließen überflüssig. Da würde der Warnton genausogut reichen.
Was mir fehlt ist eine Warnung 15 sec. bevor der Zug die Türen schliest ("Einsteigen bitte") an Stationen an denen die Züge regelmäßig etwas länger stehen.
Bei der U-Bahn gibt es das teilweise an den Endhaltestellen, aber nicht standardmäßig, muss der Fahrer wohl manuell machen.
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ET 474
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Beitrag von ET 474 »

ms0815 @ 24 Dec 2012, 01:17 hat geschrieben:Ich finde dieses "Zurückbleiben bitte" unmittelbar vorm Türen schließen überflüssig. Da würde der Warnton genausogut reichen.
Aus diesem Grunde soll in Hamburg das "Zurückbleiben bitte" in den nächsten Jahren auch entfallen und auf den Warnton reduziert werden. Beim DT5 ertönt der Warnton nur noch, wenn beim Abfertigungsvorgang noch eine Tour geöffnet ist, ansonsten nicht. Die DT4 werden in den nächsten Jahren dem angeglichen.
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Beitrag von P-fan »

JeDi @ 24 Dec 2012, 00:39 hat geschrieben:
P-fan @ 23 Dec 2012, 23:51 hat geschrieben:
JeDi @ 23 Dec 2012, 23:33 hat geschrieben:Vorm Türenschließen: Zurückbleiben, vor der Abfahrt: Zug fährt ab. Seit 2010.

(Vorher gabs aber nur das "Zug fährt ab" vorm Türen schließen)
Hab es jetzt auch den Kommentaren hier http://www.youtube.com/watch?v=xkN02K85nIU entnommen, dass es in Wien geändert wurde. Schade, ist wohl der FALSCHE Weg, wie man in München ja sieht.
Was genau ist daran eigentlich so schlecht?
Eine Bitte muß man nicht unbedingt erfüllen, denken viele Fahrgäste, macht doch nix, wenn der Zug läppische 10 Sekunden später abfährt. An der nächsten Station wiederholt sich das, und so weiter ...

Am Ende ist man fast bei 1 Minute und blockiert den nächsten Zug beim 2-Min.-Abstand. Deshalb ist das "Bitte", das die Wiener nun leider auch eingeführt haben, falsch.
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hmmueller
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Beitrag von hmmueller »

JeDi @ 23 Dec 2012, 23:33 hat geschrieben: Vorm Türenschließen: Zurückbleiben, vor der Abfahrt: Zug fährt ab. Seit 2010.

(Vorher gabs aber nur das "Zug fährt ab" vorm Türen schließen)
... das hab ich ja gar nicht mitgekriegt (trotz einigen U-Bahnfahrten in Wien seither). Das elegant-grantig-optimierte "Zwap" von routinierten Fahrern hat uns schon vor dreißig Jahren erheitert und vermutlich alle Nicht-Wiener ratlos zurückgelassen (von den "zurückgebliebenen Münchnern" waren wir aber auch begeistert).
Meine Eisenbahngeschichten - "Von Stellwerken und anderen Maschinen ..."
Die Organe der Bahnerhaltung sind ermächtigt, den Arbeitern zur Aneiferung angemessene Quantitäten von Brot, Wein oder Branntwein unentgeltlich zu verabfolgen. Nr. XXVII - Vorschriften für das Verhalten bei Schneefällen, K. k. Österreichische Staatsbahnen, Gültig vom 1. Oktober 1906; Artikel 14(5)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

P-fan @ 24 Dec 2012, 07:50 hat geschrieben: Eine Bitte muß man nicht unbedingt erfüllen, denken viele Fahrgäste, macht doch nix, wenn der Zug läppische 10 Sekunden später abfährt. An der nächsten Station wiederholt sich das, und so weiter ...

Am Ende ist man fast bei 1 Minute und blockiert den nächsten Zug beim 2-Min.-Abstand. Deshalb ist das "Bitte", das die Wiener nun leider auch eingeführt haben, falsch.
Ich glaube nicht dass ein Fahrgast wenn er versucht einen Zug noch zu erwischen so weit über die deutsche Sprache nachdenkt. Da dürfte es völlig egal sein ob jetzt "Bitte zurückbleiben", "Zurückbleiben bitte", "Du Arschloch" oder "Der Mond fährt gleich ab" durchgesagt wird.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Autobahn »

Mal eine Frage dazu. Am Bahnsteig stehen 100 Reisende. Davon schaffen es 50, die S-Bahn in der vorgesehenen Zeit zu betreten. Was ist mit dem Rest?
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 24 Dec 2012, 14:33 hat geschrieben: Mal eine Frage dazu. Am Bahnsteig stehen 100 Reisende. Davon schaffen es 50, die S-Bahn in der vorgesehenen Zeit zu betreten. Was ist mit dem Rest?
Diese Frage stellt sich ausschließlich bei der Nürnberger U-Bahn - alle anderen Systeme haben irgendeine Form der Kontrolle, ob der Fahrgastwechsel beendet ist (oder hab ich bei der Nürnberger U-Bahn irgendeine Einrichtung übersehen?).
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von JeDi »

P-fan @ 24 Dec 2012, 07:50 hat geschrieben: Eine Bitte muß man nicht unbedingt erfüllen, denken viele Fahrgäste, macht doch nix, wenn der Zug läppische 10 Sekunden später abfährt. An der nächsten Station wiederholt sich das, und so weiter ...

Am Ende ist man fast bei 1 Minute und blockiert den nächsten Zug beim 2-Min.-Abstand. Deshalb ist das "Bitte", das die Wiener nun leider auch eingeführt haben, falsch.
Der kleine aber feine Unterschied zwischen "Bitte zurückbleiben" und "Zurückbleiben, bitte"...
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Boris Merath @ 24 Dec 2012, 14:35 hat geschrieben: (oder hab ich bei der Nürnberger U-Bahn irgendeine Einrichtung übersehen?).
Nein, hast Du nicht. Die fährt so, wie sie programmiert wurde. Die Aufenthaltszeiten sind an Knotenpunkten zwar etwas höher, aber auf Beendigung des Fahrgastwechsels wird nicht gewartet. Während der Bauarbeiten am Plärrer sind am Opernhaus regelmäßig Fahrgäste draußen geblieben, weil die Zeit zu knapp war.
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Beitrag von Boris Merath »

Daniel Schuhmann @ 24 Dec 2012, 15:14 hat geschrieben: Nein, hast Du nicht. Die fährt so, wie sie programmiert wurde. Die Aufenthaltszeiten sind an Knotenpunkten zwar etwas höher, aber auf Beendigung des Fahrgastwechsels wird nicht gewartet. Während der Bauarbeiten am Plärrer sind am Opernhaus regelmäßig Fahrgäste draußen geblieben, weil die Zeit zu knapp war.
Das ist dann eigentlich ein Fall für die manuelle Abfertigung entweder vor Ort oder durch die Leitstelle, was AFAIK ja durchaus vorgesehen ist.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 24 Dec 2012, 14:35 hat geschrieben:Diese Frage stellt sich ausschließlich bei der Nürnberger U-Bahn - alle anderen Systeme haben irgendeine Form der Kontrolle, ob der Fahrgastwechsel beendet ist (oder hab ich bei der Nürnberger U-Bahn irgendeine Einrichtung übersehen?).
Schön, aber das Thema "Zwangsschließen" und "Zurückbleiben (bitte)" assoziiert bei mir eben, das z. B. in München der Fahrgastwechsel u. U. nicht abgewartet werden soll.

P.S.: Bei den 423er schließen doch die Türen automatisch nach ein paar Sekunden wenn niemand in der Lichtschranke steht (zumindest bei der S-Bahn Köln).
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