Muc_train @ 26 Dec 2012, 10:24 hat geschrieben:mich würde sehr interessieren wie gut die Arbeitsbedingungen als Trambahnfahrer sind?
Mal so, mal so. Man sollte im wesentlichen mit 3 Sachen zurechtkommen: Schichtdienst, nicht immer freundlicher Kontakt mit Fahrgästen, Straßenverkehr.
So viel ich weis gibt es ja welche wo bei den Stadtwerken angestellt sind und welche von extern. Bei einem größen Münchner Automobilkonzern kenne ich das bereits, wobei da eine richtige "Zweiklassengesellschaft" herrscht, zwischen fest Angestellt mit 35 Stunden Woche, vielen Sicherheiten und höherer Bezahlung und dem garnicht so kleinen Teil über Zeitarbeit (es wird fast nur noch über extern Eingestellt) mit 40 Stunden Woche, jederzeit den Job verlieren zu können und geringerer Bezahlung. Ist das bei der MVG ebenfalls so?
"Externe" Fahrer gibt es nicht. Wie schon vorher geschrieben, es gibt die Altverträge der Stadtwerke, die neueren Verträge der Stadtwerke und die bei der MVG angestellten Fahrer (=die aktuelle Art der Verträge).
Die Arbeitszeit ist für alle gleich, nur das Geld nicht...
Allgemein würde mich mal interessieren wie die Arbeitsbedigungen so geregelt sind, in nehme an Schichtarbeit aus Frühschicht, Nachmittagsschicht und den kleinen Teil der Nachtlinien?
Wechselschichtarbeit aus Früh(ca.04:00 - ca.14:00), Tag(ca.07:00 - ca.17:00), Mitte(ca.11:00 - ca.21:00), Spät(ca.17:00 - ca.02:00) und - selten - Nacht(ca.22:00 - ca.06:00), wobei die Nachtfahrer ein Volk für sich sind, als "normaler" kriegt man fast keine Nachtdienste, es sei denn man will mit aller Gewalt.
Die Schichtwochen können munter zwischen diesen Dienstzeiten springen, eine normale Woche soll rückwärts rollierende Zeiten haben, also 1. Tag Spät, 2. Tag Mitte, 3. Tag Tag und 4. Tag Frühdienst. Aber was ist schon ne normale Woche

Gibt auch Wochen mit nur Frühdiensten, oder wilde Kombinationen von heute früh, morgen Spät.
Aber wie werden z.b. Pausen geregelt, es dürfte ja nicht zulässig sein, das der Trambahnfahrer 8 Stunden am Stück arbeitet und nur die kleinen Pausen der Wendezeit hat?
Zulässig sind maximal 6h am Stück, am Tag nicht mehr als 10 Stunden. Danach 11 Stunden Ruhe.
Ich habe auch schon öfters erlebt das ein Fahrerwechsel z.B. am Sendlinger Tor und HBF Nord stattfindet, heißt das die Arbeit beginnt und endet nicht unbedingt in Steinhausen sondern kann an beliebigen Plätzen sein?
Richtig. So kommen auch die Pausen zustande. Du fängst z.B. am Sendlinger Tor an, fährst 2,5 Runden (das sind dann etwa 4h) und wirst am Hauptbahnhof dann wieder abgelöst. Dann hast du etwa 45-60min Pause, und dann löst du wiederum einen anderen Fahrer ab, fährst wieder 4h und wirst wieder abgelöst.
In Tagesrandlage kann Dienstbeginn bzw. Ende natürlich im Betriebshof sein z.B. Frühdienst: Ausrücken vom Betriebshof, Pause nach 4h am Sendlinger Tor, zweiter Dienstteil beginnt am Hauptbahnhof, Feierabend dan nach weiteren 4h wieder ebenda.
Oder im Spätdienst: Anfangen und Pause in der Stadt, aber dann nachts Einrücken zum Betriebshof.
Ist es eigentlich so, dass die Trambahnfahrer auch ausschließlich Tram fahren, oder ebenfalls U-Bahn und Bus?
Wenn Du nen Busschein bereits hast, kannst du Tram+Bus fahren. Ausgebildet wird aber nur Tram. (Es gibt Leute, die mehr fahren, das ist aber nicht der Normalfall. Tram+U-Bahn z.B. durch Wechseln von einem bereich zum anderen, aber die alte Fahrberechtigung weiter erhalten)
Gruß Michi