Einst schönster Bahnhof der Rbd Erfurt verrottet

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
joschie99
Jungspund
Beiträge: 5
Registriert: 23 Jul 2009, 20:03

Beitrag von joschie99 »

Der Bahnhof von Kölleda an der Pfefferminzbahn (Sömmerda-Großheringen) fristet seit Jahren ein trostloses Dasein. Eine Sanierung wäre hier wie auf sehr vielen anderen kleineren Bahnhöfen dringendst angebracht. Auch ist der Bahnhof nicht barrierefrei, sondern nur durch einen Verkehrstunnel welcher sich in dem schlimmsten nur denkbaren Zustand befindet zu erreichen.

Nun haben sich zwei engagierte Bürger aus Kölleda zusammengetan und eine Petition verfasst. Welche zum Zweck hat, die Schaffung eines barrierefreien Zuganges zum Bahnsteig in Kölleda zu fordern.

Die Petition ist hier zu erreichen:

https://www.openpetition.de/petition/online...ahnhof-koelleda

Und kann noch online bis zum 13. April 2013 mitgezeichnet werden
Benutzeravatar
Galaxy
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3292
Registriert: 07 Mär 2011, 18:17

Beitrag von Galaxy »

Einerseits habe ich Verständnis dafür das Bürger wollen das vergammelte Gebäude und Einrichtungen saniert werden. Es muss anderseits aber auch die Frage gestellt werden wo die Menschen meinen das das hiezu nötige Geld herkommen soll? Wenn ich mir Bilder vom Bahnhofsgebäude und Tunnel anschaue, schätze ich das eine komplette Sanierung schnell € 5.000.000 erreichen kann. Falls das Gebäude unter Denkmalschutz steht kann man noch mal ordentlich an der Kasse drehen. Für einen Bahnhof der für die Bahn keine Relevanz hat. Die DB hat über 4.000 klein, und mittelgroße Bahnhöfe. Setzt man bei allen € 5.000.000 an, was realistisch ist, ist man bei € 20 Milliarden. Wahrscheinlich sogar weit aus mehr. Ideale wäre es wenn die Bahn (die ja immerhin ein Staatskonzern ist) den Bahnhof einfach an die Gemeinde verschenken würde. Dann kann die, und die Bürger, damit machen was sie will. Es gibt einen Spruch "Put your money where your mouth is" Petitionen im Internet ausfüllen ist sicherlich kostengünstiger. Ja, mir ist durchaus bewusst das sich die DB hier querstellt. Das hat wahrscheinlich damit zu un, das selbst ein vergammelter Bahnhof zu schmerzhaften Abschreibungen führt wenn man ihn verschenkt.

Übrigens was am Tunnel ein "schlechtes Licht auf die Stadt" wirft, und "abschreckend und keinesfalls einladend" wirkt wie die Petition es formuliert, sind sicherlich die vielen grotesken Graffiti. Da ich kaum annehme das Menschen von Berlin, und München anreisen um in Kölleda Graffiti zu legen handelt es sich wohl eher um Nestbeschmutzer.
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

Das hat wahrscheinlich damit zu un, das selbst ein vergammelter Bahnhof zu schmerzhaften Abschreibungen führt wenn man ihn verschenkt.


Die alten Bahnhöfe sind sicher schon abgeschrieben, ein Verschenken würde also ausser dem Notar kein Geld kosten.
Die Frage ist, ob ihn die Gemeinde haben will, sie hat u.U. dann ein weiteres Objekt, für das sie sich den Unterhalt nicht leisten kann oder will.

Barrierefreiheit ist ein unendliches Thema.
Ob sich in diesem Ort aufgrund des Fahrgastaufkommens eine Anlage für 500.000 Euro lohnt?
Da gibt es Städte mit 30000 Einwohnern, die noch keine behindertengerechten Zugänge haben!

Die Petition haben Leute aus Süddeutschand unterschrieben, die wahrscheinlich bis heute nicht wissen, wo der Ort liegt.


Viele Grüße,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Auer Trambahner
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10806
Registriert: 04 Mai 2005, 08:58
Wohnort: Drunt in da greana Au
Kontaktdaten:

Beitrag von Auer Trambahner »

Das ist das Problem an derartigen Onlinepetitionen und -abstimmungen, da werden einfach zuviele Freundschafts- oder Mitleidsstimmen gegeben.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
Spirit of ChristianMUC
Haudegen
Beiträge: 679
Registriert: 23 Sep 2011, 16:57
Wohnort: Bratonozici

Beitrag von Spirit of ChristianMUC »

Gehört der Bf Kölleda überhaupt noch der DB? Die zugehörige Strecke ist ja an die Thüringer Eisenbahn (ThE) verkauft worden...
Ich glaube, dass die Welt sich noch mal ändern wird - und dann Gut über Böse siegt,
dass irgendjemand uns auf unseren Wegen lenkt - und unser Schicksal in die Hände nimmt.
Ja, ich glaube an die Ewigkeit - und dass jeder jedem mal vergibt.
Alle werden wieder voreinander gleich, jeder kriegt, was er verdient.
(DTH - Wünsch DIR was)
firefly
Kaiser
Beiträge: 1667
Registriert: 02 Feb 2008, 13:02
Wohnort: UWEH
Kontaktdaten:

Beitrag von firefly »

Das ist natürlich bescheuert, dass die Bahn beim Gleisrückbau in Kölleda einen vom Bahnhofsgebäude weit entfernten Inselbahnsteig mit zwei Bahnsteig-Gleisen hat stehen lassen. Glücklicher wäre es gewesen, einen Hausbahnsteig einzurichten. Da liesse sich Stufenfreiheit besser und kostengünstiger schaffen.

Nur würde selbst dann Stufenfreiheit in Kölleda wenig nützen, solange in Sömmerda und Grossheringen die Bahnsteige nur 34 cm bzw 28 cm hoch sind. Von den anderen Unterwegs-Halten der Pfefferminz-Bahn wollen wir in diesem Zusammenhang besser gar nicht erst sprechen.
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Das grundsätzliche Problem ist dass die Bahnhöfe zur Bahnreform auf die DB AG übergegangen sind und nicht in Bundeseigentum verblieben sind. Das hätte eigentlich ein Sondervermögen des BEV werden müssen und dann hätte das BEV die Bahnhöfe an die Kommunen weitergegeben oder selber betrieben, mittels einer Bahnhofsbetreibergesellschaft.

So hätte man sich auch die Stationsgebühren sparen können, denn diese Stationsgesellschaft würde einen Pauschalbetrag bekommen.

Wobei ich auch beim derzeitigen System die Stationsgebühren abschaffen würde, da sie und die Trassengebühren die Kosten in die Höhe treiben und den SPNV irgendwann unbezahlbar machen.
Auch hier müsste ein Pauschalbetrag her, der für den Unterhalt der Stationen bereitgestellt wird und kein durchlaufender Posten im SPNV mehr ist.
GSIISp64b
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4350
Registriert: 14 Feb 2011, 16:45

Beitrag von GSIISp64b »

Natürlich sind Bahnhöfe noch im Bundeseigentum, genau wie die gesamte DB AG.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18028
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

firefly @ 27 Feb 2013, 16:08 hat geschrieben: Nur würde selbst dann Stufenfreiheit in Kölleda wenig nützen, solange in Sömmerda und Grossheringen die Bahnsteige nur 34 cm bzw 28 cm hoch sind. Von den anderen Unterwegs-Halten der Pfefferminz-Bahn wollen wir in diesem Zusammenhang besser gar nicht erst sprechen.
Das ist jetzt wieder Henne-Ei-Argumentation: Wenn dort nicht, braucht man ja da nicht anzufangen, und weil man da nicht anfängt, braucht man dort auch nicht weitermachen...

Es ist zwar richtig, daß es sinnvoller für die Nutzer ist, gleich ganze Strecken / Regionen auf einheitliche Bahnsteighöhe zu bringen [vgl. z.B. S-Bahn Rhein-Neckar], aber wo dies aus politisch-bürokratischer Trödelei und/oder örtlichen besonderen Gegebenheiten nicht möglich ist, sollte man die möglichen Dinge auch nicht unbedingt bis auf St. Nimmerlein verschieben.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

Es ist zwar richtig, daß es sinnvoller für die Nutzer ist, gleich ganze Strecken / Regionen auf einheitliche Bahnsteighöhe zu bringen [vgl. z.B. S-Bahn Rhein-Neckar], aber wo dies aus politisch-bürokratischer Trödelei und/oder örtlichen besonderen Gegebenheiten nicht möglich ist, sollte man die möglichen Dinge auch nicht unbedingt bis auf St. Nimmerlein verschieben.

Man muss sich aber überlegen, ob man das Geld für eine Strecke, deren Personenverkehr im 2-Stunden-Takt durchgeführt wird, wirklich ausgeben soll. Bis die Strecke fertig umgebaut ist, entschließt sich womöglich der Landkreis den Personennahverkehr ganz auf Busse umzustellen und das Geld ist zum Teufel!

Das Daimler-Motorenwerk wird evtl. durch Werksbusse angefahren und bringt der Bahn auch keine Nutzer.


Viele Grüsse,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Benutzeravatar
Entenfang
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8133
Registriert: 27 Aug 2012, 23:19
Wohnort: München

Beitrag von Entenfang »

riedfritz @ 28 Feb 2013, 11:35 hat geschrieben: Bis die Strecke fertig umgebaut ist, entschließt sich womöglich der Landkreis den Personennahverkehr ganz auf Busse umzustellen und das Geld ist zum Teufel!
Hoffentlich nicht... Hat man denn nicht schon genug Strecken stillgelegt? Die Investition in den Bahnhof könnte auch an Anreiz sein, dei Strecke zu erhalten.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

Das ist unlogisch und fern der Realität.

Es kommt darauf an, wieviel Verkehr derzeit und in Zukunft auf einer Strecke abgewickelt wird und nicht darauf, wieviel in der Vergangenheit investiert wurde.
Nicht der Zustand der Bahnhöfe und wieviele andere Strecken nicht mehr existieren bestimmen die Entscheidung, sondern die Verkehrsentwicklung und die Aussichten auf rentablen Betrieb.


Viele Grüße,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

riedfritz @ 28 Feb 2013, 11:35 hat geschrieben: Man muss sich aber überlegen, ob man das Geld für eine Strecke, deren Personenverkehr im 2-Stunden-Takt durchgeführt wird, wirklich ausgeben soll. Bis die Strecke fertig umgebaut ist, entschließt sich womöglich der Landkreis den Personennahverkehr ganz auf Busse umzustellen und das Geld ist zum Teufel!

Dann fährt am Ende kaum noch einer mit und das Busnetz wird auch ausgedünnt. Sogenannte "Angebotsumstellungen" die uns schon zu Bundesbahnzeiten als Verbesserung verkauft wurden, haben in den seltensten Fällen geklappt. Fast immer brachen die Fahrgastzahlen noch weiter ein und am Ende fuhr nur noch mehr oder weniger der Schülerverkehr.

Die Frage wäre ja ob man mit einem Stundentakt nicht die Situation verbessern könnte. Ein Versuch wäre es wert. Denn die Fixkosten sind ja die gleichen, aber mit einem besseren Angebot macht man eine Strecke grundsätzlich attraktiver.
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

Electrification:
Die Frage wäre ja ob man mit einem Stundentakt nicht die Situation verbessern könnte. Ein Versuch wäre es wert. Denn die Fixkosten sind ja die gleichen, aber mit einem besseren Angebot macht man eine Strecke grundsätzlich attraktiver.


Im Grunde bin ich Deiner Meinung, doch betriebswirtschaftlich schreibst Du Unsinn.
Durch die Anschaffung von mehr Zügen (Verdoppelung der Taktfrequenz) und mehr Personal, höherer Verschleiss, usw. erhöhen sich auch die Fixkosten.


Viele Grüsse,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

riedfritz @ 28 Feb 2013, 18:51 hat geschrieben: Durch die Anschaffung von mehr Zügen (Verdoppelung der Taktfrequenz) und mehr Personal, höherer Verschleiss, usw. erhöhen sich auch die Fixkosten.
Ich bin mit der Strecke nicht vertraut, aber es wäre ja evtl. möglich mit der gleichen Anzahl an Fahrzeugen den Betrieb aufrecht zu erhalten und das Personal hätte evtl. weniger Betriebsunterbrechungszeiten.

Wenn z. B. Zweizugbetrieb herrscht und ein Stundentakt auch mit Zweizugbetrieb möglich wäre, dann würde das mehr bringen. Ist natürlich immer alles eine Frage der Verhältnismäßigkeit.

Es ist also immer die Frage ob man für mehr Züge auch wirklich mehr Züge und mehr Personal braucht oder ob man die Umläufe dadurch nicht einfach wirtschaftlicher gestalten kann und so unnötige Standzeiten vermeidet.
GSIISp64b
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4350
Registriert: 14 Feb 2011, 16:45

Beitrag von GSIISp64b »

Electrification @ 28 Feb 2013, 21:46 hat geschrieben: Ich bin mit der Strecke nicht vertraut, aber es wäre ja evtl. möglich mit der gleichen Anzahl an Fahrzeugen den Betrieb aufrecht zu erhalten und das Personal hätte evtl. weniger Betriebsunterbrechungszeiten.

Wenn z. B. Zweizugbetrieb herrscht und ein Stundentakt auch mit Zweizugbetrieb möglich wäre, dann würde das mehr bringen. Ist natürlich immer alles eine Frage der Verhältnismäßigkeit.
Und wenn das ginge, wäre das ein ganz schöner Ausnahmefall.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Electrification @ 28 Feb 2013, 21:46 hat geschrieben: Wenn z. B. Zweizugbetrieb herrscht und ein Stundentakt auch mit Zweizugbetrieb möglich wäre, dann würde das mehr bringen. Ist natürlich immer alles eine Frage der Verhältnismäßigkeit.
Ist prinzipiell schön möglich - ich hab jetzt aber keine Ahnung, ob die Garnituren in der Zwischenstunde irgendwo anders fahren.
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

Electrification
Ich bin mit der Strecke nicht vertraut, aber es wäre ja evtl. möglich mit der gleichen Anzahl an Fahrzeugen den Betrieb aufrecht zu erhalten und das Personal hätte evtl. weniger Betriebsunterbrechungszeiten.


Im Prinzip sind wir uns ja einig. Wenn der obige Fall Realität ist, und man denkt nicht an eine Erhöhung der Taktfrequenz, habe ich die Befürchtung, dass die Planungen aufgrund geringen Fahrgastaufkommens früher oder später in die andere Richtung gehen. Wie auf einem Video zu sehen ist, für der Zug schon zu DDR-Zeiten, zumindest teilweise, lediglich mit einem Doppelstockwagen!

Ich denke, dass bei einem Zweistundentakt sowieso kein Schülerverkehr mehr stattfindet.


Viele Grüsse,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

riedfritz @ 1 Mar 2013, 08:14 hat geschrieben: Im Prinzip sind wir uns ja einig. Wenn der obige Fall Realität ist, und man denkt nicht an eine Erhöhung der Taktfrequenz, habe ich die Befürchtung, dass die Planungen aufgrund geringen Fahrgastaufkommens früher oder später in die andere Richtung gehen. Wie auf einem Video zu sehen ist, für der Zug schon zu DDR-Zeiten, zumindest teilweise, lediglich mit einem Doppelstockwagen!

Ich denke, dass bei einem Zweistundentakt sowieso kein Schülerverkehr mehr stattfindet.
Wenn man sich auf den Satellitenkarten eines bestimmten Betreibers so umsieht, dann sind Kölleda und Buttstädt die einzig größeren Orte an der Strecke.
Güterverkehr findet glaube ich noch (glaube da mal was gelesen zu haben, kann aber auch ein anderer Standort dieser Firma sein) nach Kölleda zu MDC statt, wenn mich nicht alles täuscht, ich denke mal von Sömmerda aus.

Ein großes Verkehrsaufkommen ist nicht zu erwarten, denn eine überregionale Bedeutung als Verbindungsstrecke dürfte es jetzt auch nicht gerade haben.

Kölleda ist auch laut Wikipedia ein Schulstandort mit Gymnasium und Regelschule (Realschule? Mix aus Haupt- und Realschule?), wo sicher viele (bzw. die noch vorhandenen) Schüler dorthin pendeln.
Da Sömmerda sicher selbst versorgt ist, eher aus östlicher Richtung und selbst wenn dort die Schüler per Bahn anreisen wird das nicht die Welt ausmachen.

Früher oder später dürfte die Strecke wohl ernsthafte Probleme bekommen, vielleicht ist da der Zweistundentakt noch zweckmäßig.

An der Reisezeit kann es nicht liegen, die liegt unter einer Stunde und der Routenplaner bringt einem für die Autofahrt in etwa die selbe Fahrzeit.

Hoffen wir das Beste für die Strecke.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Es gibt auf der Strecke 2 Zugpaare Sömmerda <-> Muttstädt morgens und mittags, die von der Zeitlage her zu den Schulzeiten passen könnten...
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

Wie vermutet:
Zitat Homepage Gymnasium Kölleda:
Die Bushaltestelle für alle Schulbusse befindet sich direkt neben der Schule


Ob da noch viel für die Bahn übrigbleibt?


Viele Grüsse,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

riedfritz @ 1 Mar 2013, 15:43 hat geschrieben: Wie vermutet:
Zitat Homepage Gymnasium Kölleda:

Ob da noch viel für die Bahn übrigbleibt?
Der Fußweg vom Bahnhof zum Gymnasium beträgt auch ca. 17 Minuten, sogesehen wird da wohl die Mehrheit auch mit dem Bus anreisen. Viele werden es in der Ecke ja eh nicht mehr sein.

Allerdings stelle ich mir genau deswegen die Frage wieso bei der dünnen Besiedlung überhaupt noch ein Gymnasium in Kölleda existiert, wo doch ca. 10 km weiter in Sömmerda auch eins steht.
In Bayern sind da die Abstände auf dem Land oftmals viel größer, bei meist noch mehr Schülern.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Electrification @ 1 Mar 2013, 15:52 hat geschrieben: In Bayern sind da die Abstände auf dem Land oftmals viel größer, bei meist noch mehr Schülern.
Das liegt an der Bayrischen Schulpolitik.
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

JeDi @ 1 Mar 2013, 16:13 hat geschrieben: Das liegt an der Bayrischen Schulpolitik.
Ich weiß aber nicht ob es auf Dauer finanzierbar ist, in einer dünn besiedelten Gegend wie in der Gegend um Sömmerda und Kölleda gleich zwei Gymnasien die nicht weit voneinander entfernt sind, inkl. der zugehörigen Infrastruktur, Verwaltung und mehr Personal, aufrecht zu erhalten.
Ob hier eine Konzentration der Kräfte im strategisch besser gelegenen Sömmerda (dafür eine deutlich bessere Ausstattung, es wäre ein Unterricht wünschenswert wo jeder Schüler seinen eigenen Laptop hat und die Schulen technisch aufgerüstet sind) nicht die bessere Lösung wäre, bei gleichzeitiger Aufwertung selbiger Einrichtung, ist durchaus eine Frage wert.

Bayerische Schulpolitik hin oder her. Es ist erschreckend wenn Hamburger Gymnasiasten der Oberstufe reihenweise an der bayerischen Realschulprüfung in Mathematik scheitern!
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Tschuldigung - aber das hat damit ÜBERHAUPT NICHTS zu tun. In Bayern setzt man auf große Schulen, in den allermeisten anderen Bundesländern auf kleinere, Wohnortnähere Schulen. Das kostet wohl quasi genau das selbe - wenn man bedenkt, dass man dafür die Schüler per Bus herschaffen muss.
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

JeDi @ 1 Mar 2013, 16:42 hat geschrieben: Tschuldigung - aber das hat damit ÜBERHAUPT NICHTS zu tun. In Bayern setzt man auf große Schulen, in den allermeisten anderen Bundesländern auf kleinere, Wohnortnähere Schulen. Das kostet wohl quasi genau das selbe - wenn man bedenkt, dass man dafür die Schüler per Bus herschaffen muss.
Trotzdem muss i. d. R. das nächste Gymnasium oder die nächste Realschule im Schnitt höchstens 10 km weg. Eine Bündelung der Verkehre bringt dann doch mehr als die Verteilung auf viele Orte.
Gerade mit dem demografischen Wandel dürfte das System der wohnortnahen Schulen noch teuerer werden und führt nur dazu dass die Schulen insgesamt schlechter ausgestattet sind. Wobei die Schulen in Bayern auch nicht gut ausgestattet sind, wenn ich das mit so manch fortschrittlichem Land vergleiche, wo Laptop-Unterricht und elektronische Hilfsmittel zum Standard gehören.

Du kommst ja aus BaWü und seit dem Regierungswechsel neuerdings die Staatsregierung von einem auf den anderen Tag von einer BaWü-Verehrung auf ein Bashing umgestiegen ist, was ich nicht gut finde, zumal dies ja alles die Vorgängerregierung zu verantworten hat, eine Frage: Wieso werden in Baden-Württemberg Lehrerstellen abgebaut?
Wird ja dauernd als Argument hergenommen, weil man selbst neue Lehrerstellen schafft. Ist da was dran oder wird da nur wieder Mist erzählt?
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9576
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Ich habe bis heute keinen Laptop, im ganzen Haushalt ist keiner.
Schulisch gab es ab der achten Klasse geringfügige Berührungen mit Computern, in der Zehnten dann mehr. Das waren aber immer noch Eigenständige, ohne Netzwerk.
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

Was hat eigentlich die Schulpolitik der Bundesländer (ob mit oder ohne Laptop) damit zu tun, dass in Kölleda niemand für die Erhaltung des Bahnhofsgebäudes verantwortlich scheint. Für den Schülertransport ist nun mal die Bahn nicht unbedingt das geeignete Mittel., weil eben viel mehr Ortschaften weitab von Bahnlinien liegen.

Martin H.
Schulisch gab es ab der achten Klasse geringfügige Berührungen mit Computern,
Welche Schulart?


Viele Grüße,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9576
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Bis einschließlich Hauptschule. Es gab zwar schon länger einen Computerraum, aber keinen Lehrer dafür. Mit dem Lehrer für Werken und Kunst gingen die höheren Klassen dann ab und zu rein. Hauptsächlich wurde dann Paint etc. in den Kunstunterricht miteinbezogen.
Als Ende der vierten Klasse der Sportlehrer in Pension ging, wurde er einfach nicht mehr neu besetzt. In der Fünften gab es keinen Sport, in der 7.-9. bestand er vorwiegend aus Hallenfußball.
Im M-Zug dann wurde schon etwas mehr am PC gearbeitet, vier Stunden die Woche, unter Anleitung, und auch etwas anderes als Paint.
Ich kann zwar bis Heute nicht das offizielle Zehnfingersystem, bin mit meinem Meistzehnfingersystem aber im vorderen Mittelfeld bei der Geschwindigkeit.

Schön langsam muss ich hier dann auch was verschieben, wenn das so weiter geht.
firefly
Kaiser
Beiträge: 1667
Registriert: 02 Feb 2008, 13:02
Wohnort: UWEH
Kontaktdaten:

Beitrag von firefly »

Electrification @ 1 Mar 2013, 16:29 hat geschrieben: Ich weiß aber nicht ob es auf Dauer finanzierbar ist, in einer dünn besiedelten Gegend wie in der Gegend um Sömmerda und Kölleda gleich zwei Gymnasien die nicht weit voneinander entfernt sind, inkl. der zugehörigen Infrastruktur, Verwaltung und mehr Personal, aufrecht zu erhalten.
Wenn es sich nicht lohnt genügend Gymnasien in einer Gegend zu unterhalten, sollte man dazu übergehen, die Schüler lokal in Gesamtschulen zu bündeln. Das ist in vielerlei Hinsicht besser als die Schüler jeden Tag bis zu 70 km pendeln zu lassen.
Das bedeutet aber für die Pfefferminzbahn, dass sie ihr Fahrgastaufkommen woanders herholen muss.
Antworten