Der Fall Gustl Mollath

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Rathgeber @ 15 Jun 2013, 03:58 hat geschrieben:Ich bin weit entfernt davon, eine Wahlempfehlung für Ude abzugeben.

Aber die Zuspitzung in der Causa Mollath (im Gegensatz zu ihm war ich nur vier Wochen in der Geschlossenen) macht die CSU für mich unwählbar. Die Affäre gärt öffentlich seit einem halben Jahr, und die Indizien pro Mollath werden von Tag zu Tag erdrückender. Der Partei muss der Arsch derart auf Grundeis gehen, wenn sie es für nötig erachtet, ihn noch weit über die Wahl hinaus in der Psychiatrie festzuhalten.
FJS wird sich wohl auf seiner Wolke verwundert die Augen reiben, weil ein Skandal in der Luft liegt, den er zu Lebzeiten nicht zustande gebracht hat.

Und dann gibt es eine Opposition, die ihren Titel nicht verdient...
Es ist ein Jammer!
Ich bin entsetzt, was hier mit Gustl Mollath passiert. Selbst wenn er gefährlich sein sollte, dürfte er bei der extrem dünnen Beweislage nicht in der Psychiatrie eingesperrt sein:
  • Das Attest, das die körperlichen Verletzungen seiner Ex-Frau belegen soll, hat sich inzwischen als unecht und damit wertlos herausgestellt.
  • Für die Reifenstecherei gibt es keine Beweise, sondern allenfalls Indizien.
  • Ob Mollath an einem Wahn leidet, ist höchst zweifelhaft, da sich ein Teil der von Mollath erhobenen Schwarzgeldvorwürfe als zutreffend herausgestellt haben.
  • Es gab offenbar eine Reihe von Verfahrensfehlern (vor allem ist man den von Mollath erhobenen Schwarzgeldvorwürfen nicht nachgegangen).
  • Viele weitere Merkwürdigkeiten (Verbindungen des Richters Brixner zu Mollaths Ex-Ehefrau etwa)
Genauer gesagt liegt bereits in dem offenbaren Fehlurteil, das zu seiner Einweisung führte, der eigentliche Skandal. Selbst als immer mehr Entlastendes bekannt wurde, blieben Korrekturen zugunsten Mollaths aus - im Gegenteil, es gab weitere Schikanen. Es wurde ihm sogar jüngst sein Beweismaterial wegen angeblicher Brandgefahr weggenommen.

Die Medien interessieren sich nicht besonders für den Fall, er geht im Hochwasser, in den Türkei-Demonstrationen und im Prism-Abhörskandal unter. Die Story im Ersten: Der Fall Mollath – In den Fängen von Justiz, Politik und Psychiatrie in Das Erste vom 3. Juni 2013 gehört schon zu den wenigen Ausnahmen. Hier kommt allerdings die Gegenseite fast gar nicht zu Wort, da sie sich als nicht auskunftsbereit erwiesen hat, was man aber jetzt natürlich nur sehr begrenzt den Autoren des Berichts anlasten kann.

Offenbar ist Mollath ja wirklich gefährlich, aber nicht, weil Körperverletzungen von ihm ausgehen könnten, sondern durch sein Wissen über Schwarzgeld und Steuerhinterziehung. Es scheint so zu sein, dass die CSU dies daher einfach aussitzen will, weil sie weitere Enthüllungen fürchtet oder vor der Wahl das Thema einfach nicht brauchen kann. Wenn dies stimmt, wäre es gegenüber Herrn Mollath besonders menschenverachtend. Aber ist es wirklich so einfach? Immerhin beziehen wir unser Informationen aus den Medien und müssen uns hier eine Bild einer hochkomplexen Geschichte machen.

Es ist bis heute völlig unklar, ob es je zu einer Wiederaufnahme des Verfahrens kommt, da die Hürden dafür extrem hoch sind.

Der CSU scheint der Fall noch nicht zu schaden, sie liegt auch bei neuesten Umfragen für die Landtagswahl bei 46 % bis 47 %, was für eine absolute Mehrheit knapp reichen würde. Ob sich das ändert, wenn noch mehr herauskommt und das in stärkerem Maße in den Wahlkampf gezogen wird, muss man abwarten. Ich fürchte ja fast: nein.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Es ist einfach unglaublich. Und so wie die Wiederaufnahme hinausgezögert wird, bekommt man tatsächlich den Eindruck, dass da einiges verborgen gehalten werde soll.
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Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Ich will nix relativieren, aber da ist verdammt viel schief gelaufen...

In dem Prozess, wo der Herr Mollath im Anschluß eingewiesen wurde ging es "nur" um die Sache mit der Körperverletzung und den Reifenstechereien. Da die Vorwürfe schon ein paar Tage zurücklagen, war dies ein Prozess, in dem es hauptsächlich ums die Glaubwürdigkeit der beiden Parteien ging. Wem würdest Du eher glauben - der Frau, die ein ärztliches Attest vorlegen konnte oder dem Mann, der was von (damals unbewiesenen!) Schwarzgeldvorwürfen redet und eine Zettelsammlung mit Korrespondenzen und anderen Sachen über Gott und die Welt vorlegt?

Das Problem war, dass der Herr Mollath in dieser Verhandlung über das Ziel hinausgeschossen ist.
WIE er an diesen Richter (der übrigens als "schärfer Hund" bekannt war!) gelangt ist, ist eine andere Geschichte. Wäre nämlich die Akte zu diesem Fall nicht "zufällig" ein paar Wochen vor Jahreswechsel zwischen zwei Poststellen verschwunden, wäre der Richter gar nicht zuständig gewesen!

Das nächste Problem ist, dass der Herr Mollath (zu Recht!?)seine Therapie verweigert und keinen Gutachter an sich ran lässt. Was passiert also? Der Gutachter schaut in die Akten - und da steht nun mal, der Patient glaubt an eine Schwarzgeldverschwörung die ihn mundtot machen will, hat seine Frau bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt und Reifen zerstochen. Der Patient redet heute noch von der Schwarzgeldverschwörung und verweigert jede Therapie = Zustand nicht gebessert, bleibt weiter drin!
Den Gutachter interessiert es NCHT, ob da Beweise für die Schwarzgeldsache aufgetaucht sind - er entscheidet nach (F)Aktenlage, und die sieht in dem Fall (da nicht alle Fakten auf dem Tisch liegen!) sehr schlecht für Herrn Mollath aus.

Aber das ist ein generelles Problem, es gab vor einiger Zeit den Fall eines Mannes, der unschuldig im Gefängnis saß. Verurteilt in Bayern für mehrfachen Bankraub, weil ein Gutachter meinte der Mann hätte die selbe Ohrläppchenform wie der auf den Überwachungskameras erkennbare Täter... Ab hinter Gittern!
Als er im Gefängnis saß wurde in Stuttgart ein Banküberfall verübt, nach dem selben Muster. Die Polizei hatte sogar in Nürnberg Akten zu dem Fall angefordert, aber die Herausgabe wurde verweigert - man hatte ja den "Schuldigen" bereits verurteilt! Erst als in Bayern wieder so ein Banküberfall verübt wurde, ist der Justiz aufgegangen dass man eventuell den Falschen verurteilt hat.

Das Problem im obigen Fall: Der Mann hat weder Hafterleichterungen bekommen, noch wurde seine vorzeitige Entlassung bewilligt - jedesmal mit der Begründung: "Keine Einsicht und Besserung erkennbar!" Ist ja auch klar - denn er hat es ja nicht getan, er war unschuldig hinter Gittern! Wie eigentlich jeder andere, der im Gefängniss sitzt. Hätte er während seiner Haft seine Schuld eingestanden, wäre es was anderes gewesen...

Trotzdem bin ich der Meinung, dass der Herr Mollath zu Unrecht in der Geschlossenen sitzt - wenn man JEDEN so behandeln würde, wären die Anstalten schnell überfüllt...
Außerdem hat sich die Frau Merck bis jetzt nicht gerade mit Ruhm bekleckert...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von Bayernlover »

TramPolin @ 15 Jun 2013, 07:37 hat geschrieben: Die Medien interessieren sich nicht besonders für den Fall, er geht im Hochwasser, in den Türkei-Demonstrationen und im Prism-Abhörskandal unter.
Das kann ich so nicht bestätigen. Die Süddeutsche ist voll mit Artikeln über Mollath.
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Zp T
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Beitrag von Zp T »

Bayernlover @ 15 Jun 2013, 12:48 hat geschrieben: Das kann ich so nicht bestätigen. Die Süddeutsche ist voll mit Artikeln über Mollath.
SZ=ist auch die Zeitung Ude
Da liest man nur noch Dinge, in der die CSU, sogar wegen Kleinigkeiten, diffamiert wird...

Ich finde, dieser Fall ist einzig und allein eine Sache der Justitia! Da sollte die Politik gefälligst raushalten... Denn wenn sie da einschreitet, begeht sie Demokratiebruch! Das ist nun mal so... Daher finde ich diese Diskussion purer Populismus seitens der Opposition wegen den Wahlen im Herbst... Und nebenbei gesagt kann niemand ausschließen, dass dieser Mollath eben wieder versucht, zu morden! Zu viele Kinderschänder wurden frühzeitig freigelassen, wo sie hätten noch viel länger einsitzen sollen! Denke, Bayern hat andere Probleme, wie eben die Flut, dass eben diesen Menschen schnell geholfen werden sollte... Stattdessen werden Steuergelder sinnlos für diesen Untersuchungsausschuss ausgegeben! Unglaublich!!!
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Beitrag von GSIISp64b »

Du hast sie doch nimmer alle.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Beitrag von Bayernlover »

GSIISp64b @ 15 Jun 2013, 13:17 hat geschrieben: Du hast sie doch nimmer alle.
Er ist ja auch in der CSU :D
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Beitrag von ropix »

Zp T @ 15 Jun 2013, 13:14 hat geschrieben: Denke, Bayern hat andere Probleme
genau. Nämlich dass man nur diesen einen von vermutlich über 10.000 Fällen herauspickt und nicht die Regierung mitsamt ihrer Staatsgewalt endlich mal vom Hof jagt um die Grundzüge der Demokratie wieder herzustellen.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Zp T @ 15 Jun 2013, 13:14 hat geschrieben: SZ=ist auch die Zeitung Ude
Da liest man nur noch Dinge, in der die CSU, sogar wegen Kleinigkeiten, diffamiert wird...

Ich finde, dieser Fall ist einzig und allein eine Sache der Justitia! Da sollte die Politik gefälligst raushalten... Denn wenn sie da einschreitet, begeht sie Demokratiebruch! Das ist nun mal so... Daher finde ich diese Diskussion purer Populismus seitens der Opposition wegen den Wahlen im Herbst... Und nebenbei gesagt kann niemand ausschließen, dass dieser Mollath eben wieder versucht, zu morden! Zu viele Kinderschänder wurden frühzeitig freigelassen, wo sie hätten noch viel länger einsitzen sollen! Denke, Bayern hat andere Probleme, wie eben die Flut, dass eben diesen Menschen schnell geholfen werden sollte... Stattdessen werden Steuergelder sinnlos für diesen Untersuchungsausschuss ausgegeben! Unglaublich!!!
Du weißt schon, dass der Herr Mollath eben NICHT wegen Mord oder Kindesmißbrauch in der Geschlossenen sitzt?!

Aber dass in Bayern ein seltsames Verhältnis zwischen Bürgern, Polizei, Regierung und Justiz existiert ist ja nix neues. Wie war das nochmal mit dem Polizeibesuch wegen einer Twittermeldung?
Oder dem Verhältnismäßigkeit der Mittel bei einem Schulbesuch?
Oder den Vorfällen mit Polizeigewalt, wo nachweißlich die Polizei Täter deckt?
Und so weiter...

Trotzdem gilt ein Prinzip in unserem Rechtsystem: Unschuldig bis zum Beweis der Schuld!
Und da ist die Krux, denn Herr Mollath ist NIEMALS in einem entsprechendem Prozess Schuldig gesprochen worden. Also praktisch präventiver Strafvollzug...
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 15 Jun 2013, 12:48 hat geschrieben: Das kann ich so nicht bestätigen. Die Süddeutsche ist voll mit Artikeln über Mollath.
Ich schrieb "nicht besonders" und bleibe dabei. Ja, einige Zeitungen berichten, die (übrigens sehenswerte) Dokumentation in der ARD erwähnte ich ja auch. In den TV-Nachrichten gab es höchstens mal einen Minibericht von nur wenigen Sekunden.

Die Brisanz des Falls rechtfertigt m.E. eine intensivere Berichterstattung.
Zp T @ 15 Jun 2013, 13:14 hat geschrieben:Und nebenbei gesagt kann niemand ausschließen, dass dieser Mollath eben wieder versucht, zu morden! Zu viele Kinderschänder wurden frühzeitig freigelassen, wo sie hätten noch viel länger einsitzen sollen! Denke, Bayern hat andere Probleme, wie eben die Flut, dass eben diesen Menschen schnell geholfen werden sollte... Stattdessen werden Steuergelder sinnlos für diesen Untersuchungsausschuss ausgegeben! Unglaublich!!!
Nach dem derzeitigen Kenntnisstand ist völlig unklar, ob Mollath überhaupt je Reifen aufgeschlitzt hat. Die Beweise fehlen nämlich. Je nach der Art, wie die Reifenstecherei durchgeführt wird, ist so etwas ohne Frage hoch gefährlich und keine reine Sachbeschädigung. Aber ein Reifenstecher wird normalerweise nicht lebenslang für seine Tat weggesperrt. Dass man ihn in die Psychiatrie zwangsweise eingeliefert hat, wurde mit dem zusätzlichen Schwarzgeldwahn begründet. Nur die Kombination Wahn plus Reifenstecherei (oder körperliche Gewalt) rechtfertigt das. Aber der Schwarzgeldwahn ist ja eben kaum noch zu halten. Somit bleibt kaum noch etwas übrig. Du würdest selbst auch dankbar sein, wenn Du zu Unrecht im Knast oder in der Psychiatrie sitzt und man Deinen Fall noch mal untersucht.
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Beitrag von ropix »

TramPolin @ 15 Jun 2013, 18:01 hat geschrieben: Du würdest selbst auch dankbar sein, wenn Du zu Unrecht im Knast oder in der Psychiatrie sitzt und man Deinen Fall noch mal untersucht.
Allerdings wie im Falle Mollat könnte es dann auch Leute geben die eher drauf hinaus sind dass da nix mehr untersucht wird und die wären sicherlich CSU-nah :D
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Bayernlover @ 15 Jun 2013, 13:28 hat geschrieben: Er ist ja auch in der CSU :D
Jetzt tust du aber der CSU Unrecht. Die verzapfen zumindest nicht ganz so hirnlosen Blödfug wie unser ZPT.
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Beitrag von Bayernlover »

TramBahnFreak @ 15 Jun 2013, 19:54 hat geschrieben: Jetzt tust du aber der CSU Unrecht. Die verzapfen zumindest nicht ganz so hirnlosen Blödfug wie unser ZPT.
Siehe Themenüberschrift ;)
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Beitrag von DumbShitAward »

Das Mollath wohl nicht nur eine Schraube locker hat glaube auch ich, ihn deswegen aber jahrelang in der Psychatrie unterzubringen aber mehr als zweifelhaft.

Das ganze ist aber eigentlich relativ egal, da es im Verfahren zu schweren Verstößen gegen die Strafprozessordnung gekommen ist, die ein Wiederaufnahmeverfahren eigentlich unabdingbar machen - hier geht es wohlgemerkt nicht um Formfehler oder irgendwelche Nichteinhaltungen von Fristen, hier geht es um Befangenheit, Schlamperei und evtl. sogar Rechtsbeugung und sei es nur durch schwere und nicht entschuldbare Nachlässigkeit. Dass das ganze jetzt so lange dauert liegt auch daran, dass das Gericht nun (wahrscheinlich auf Druck des Justizministeriums) akribisch nach der StPO verfährt und sich jeglichen Spielraum, den die in Teilen recht allgemein gehaltene StPO nun mal gewolltermaßen bietet, ausschlägt.

Die Theorie, dass die bayer. Staatsregierung ein Interesse daran hat, dass die Bombe erst nach der Wahl platzt, weil einige hohe Tiere durch die Aussage zur mutmaßlichen gewerbsmäßigen Steuerhinterziehung in arge Nöte kommen könnte, würde da durchaus ins Bild passen, auch wenn es bis dato spekulativ ist.

@ Zp T
"Demokratiebruch"... sag mal hast du dir dieses Wortungetüm selbst ausgedacht? Verstehst du überhaupt selbst, was du da von dir gibst? Denn zumindest von der Gewaltenteilung, welche du mit deinem (K)un(st)wort wohl meinst, hast du offensichtlich nicht all zu viel Ahnung. Gewaltenteilung hat ja mit Demokratie erst mal gar nichts zu tun. Hier mal eine kleine Lektion zur staatsbürgerlichen Bildung, die bei dir ja wohl ausgeblieben sein muss: vertikale Gewaltenteilung bedeutet zum einen, dass keine der drei Gewalten die jeweils anderen beiden dominieren darf. Das ganze funktioniert zum einen mit der logischen und personellen Trennung (dafür hats bei dir ja noch gereicht), zum anderen aber mit der gegenseitigen Kontrolle und in einigen Fällen auch mit einem Veto. Dementsprechend ist es dem bayer. Justizministerium als Vertreter der Exekutive über den Arm der dafür zuständigen Staatsanwaltschaft nicht nur gestattet, sondern es ist sogar verpflichtet in so einer Situation den entsprechenden Prozess in der Juristiktion anzuleiern. Geschieht dies nicht oder nicht den Gesetzen entsprechend, ist das Justizministerium bzw. die Justizministerin als vorstehende Beamtin dieser Dienststelle, der Legeslative, also dem bayerischen Landtag, Rede und Antwort schuldig, da das Parlament als Vertreter des Volkes, eben nun mal die Einrichtung ist, die die Staatsregierung überhaupt legitimiert und von daher auch ex leges kontrolliert. Dass das ganze dann in die Tagespolitik schwappt ist nicht nur unvermeidbar sondern Sinn und Zweck der ganzen Chose.

Bei einem mustergültigen Beispiel von "Checks and Balance" nun von "Demokratiebruch" zu schwafeln ist nicht nur falsch und dumm sondern zeugt auch von einer mangelnden staatsbürgerlichen Reife, die das aktive Wahlrecht für dich zumindest in Frage stellt.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Rathgeber »

Zp T @ 15 Jun 2013, 13:14 hat geschrieben:SZ=ist auch die Zeitung Ude
Da liest man nur noch Dinge, in der die CSU, sogar wegen Kleinigkeiten, diffamiert wird...

Ich finde, dieser Fall ist einzig und allein eine Sache der Justitia! Da sollte die Politik gefälligst raushalten... Denn wenn sie da einschreitet, begeht sie Demokratiebruch! Das ist nun mal so... Daher finde ich diese Diskussion purer Populismus seitens der Opposition wegen den Wahlen im Herbst... Und nebenbei gesagt kann niemand ausschließen, dass dieser Mollath eben wieder versucht, zu morden! Zu viele Kinderschänder wurden frühzeitig freigelassen, wo sie hätten noch viel länger einsitzen sollen! Denke, Bayern hat andere Probleme, wie eben die Flut, dass eben diesen Menschen schnell geholfen werden sollte... Stattdessen werden Steuergelder sinnlos für diesen Untersuchungsausschuss ausgegeben! Unglaublich!!!
Bei all meinem Verständnis für Deine Parteilichkeit, Zp T:
Die Gemeinsamkeiten zwischen Reifenaufschlitzen und Mord kann ich nicht erkennen. Für das eine Delikt gibt es höchstens einen Strafbefehl in Form einer Geldstrafe, für das andere höchstwahrscheinlich Lebenslänglich.
Und: Wurde Mollath tatsächlich wegen Mord in die Psychiatrie eingewiesen? Weißt Du mehr als wir?
Heraus damit!

Und lass aus dieser Diskussion bitte Diejenigen heraus, die sich an Kindern sexuell vergehen und vergangen haben!
Derartige Vergleiche sind einfach geschmacklos, widerwärtig populistisch und nicht Gegenstand in dieser Angelegenheit!

Zu den angeblich verprassten Steuergeldern:
Die wurden, wie wir in den letzten Wochen erfahren durften, auch jahrelang dafür ausgegeben, um die Abgeordnetenenverwandtschaft (nicht nur der CSU) vom ersten Arbeitsmarkt fernzuhalten.
Ein Untersuchungsausschuss ist übrigens ein demokratisch legitimiertes Instrument, wie Du in Art. 25 der Bayerischen Verfassung nachlesen kannst:
Artikel 25. (1) Der Landtag hat das Recht und auf Antrag von einem Fünftel seiner Mitglieder die Pflicht, Untersuchungsausschüsse einzusetzen.
(2) Bei der Einsetzung jedes neuen Untersuchungsausschusses wechselt der Vorsitz unter den Fraktionen entsprechend ihrem Stärkeverhältnis im Landtag.
(3) Diese Ausschüsse und die von ihnen ersuchten Behörden können in entsprechender Anwendung der Strafprozeßordnung alle erforderlichen Beweise erheben, auch Zeugen und Sachverständige vorladen, vernehmen, beeidigen und das Zeugniszwangsverfahren gegen sie durchführen. Das Brief-, Post-, Telegraphen- und Fernsprechgeheimnis bleibt jedoch unberührt. Die Gerichts- und Verwaltungsbehörden sind verpflichtet, dem Ersuchen dieser Ausschüsse um Beweiserhebung Folge zu leisten. Die Akten der Behörden sind ihnen auf Verlangen vorzulegen.
(4) Auf Antrag von einem Fünftel ihrer Mitglieder haben die Ausschüsse zulässigen Anträgen nach Absatz 3 stattzugeben. Hält die Mehrheit der Mitglieder dieses Ausschusses einen Antrag nach Absatz 3 für unzulässig, so entscheidet darüber der Landtag. Gegen dessen Entscheidung kann der Bayerische Verfassungsgerichtshof angerufen werden.
(5) Die Untersuchungsausschüsse verhandeln öffentlich, doch wird die Öffentlichkeit auf Verlangen einer Zweidrittelmehrheit ausgeschlossen. Art. 22 Abs. 1 Satz 3 und 4 gilt entsprechend.
Mit dieser Argumentation könntest Du auch in der Verfassung verankerte Wahlen als Geldverschwendung geißeln.
Die von Dir so heftig kritisierte Verschwendung von Steuergeldern dürfte sich dabei auf Fahrtkosten, Lohnausfallzahlungen (also höchstens fünf Frau-Schmid-Gehälter) beschränken. Viele der Befragten haben ihre Postadresse im Maximilianeum und deshalb auch eher kürzere Anfahrstwege...
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Zp T
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Beitrag von Zp T »

Und selbst wenn...Es sitzen derzeit einige zu unrecht in der Psychatrie! Deswegen sehe ich nun nicht die Not. Und auf die Staatskunde zurückzukommen: Gewaltenteilung ist ein Bestandteil der Demokratie!Justizministerin Merk ist zwar verantwortlich für ihre Richter, aber nicht über deren Urteilssprechungen. Das heisst, sie kann nur über die Richter entscheiden! Aber warum wird der Fall Mollath so in den Medien aufgebauscht? Das verstehe ich nicht! Erklärts mir mal... Und was soll bitte die Bayer. Staatsregierung da tun?
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Beitrag von GSIISp64b »

Zp T @ 16 Jun 2013, 07:30 hat geschrieben: Und selbst wenn...Es sitzen derzeit einige zu unrecht in der Psychatrie! Deswegen sehe ich nun nicht die Not. Und was soll bitte die Bayer. Staatsregierung da tun?
Meine Fresse, was bist du für ein Mensch?

Wenn noch mehr Leute zu Unrecht in der geschlossenen Anstalt sitzen, dann ist das ein noch viel größerer Skandal - kein Grund, mit dem man das Problem wegreden kann!
Aber warum wird der Fall Mollath so in den Medien aufgebauscht? Das verstehe ich nicht! Erklärts mir mal...
Weil es ein verfickter Skandal ist, dass der Staat einem Menschen jetzt schon mehrere Jahre seines Lebens geklaut hat, ihn zu Unrecht in einem Pseudogefängnis festhält, ihm damit vermutlich den gesamten Rest seines Lebens kaputt macht, und das alles, weil ein Haufen Gerichte ihren VERDAMMTEN JOB NICHT RICHTIG MACHEN WOLLTEN (wozu sie in einem Rechtsstaat verdammt noch mal verpflichtet sind, und wenn sie das nicht tun, dann ist das ein Skandal und ein Rückzug auf NS-Verhältnisse)!
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Beitrag von TravellerMunich »

Die bayerische Justiz ist - entgegen des Ideals - erfahrunsgemäß nicht komplett unabhängig, sondern richtet ihre Urteile durchaus nach dem, was politisch opportun erscheint. Wenn der Minister es nicht will, verhindert das Gericht auch gerne Trambahnstrecken, auch entgegen aller Gutachten... Auf dem rechten Auge ist man auch gerne blind. Ich war selbst vor einigen Jahren in der Fußgängerzone unterwegs, als Neonazis am Stachus demonstrierten, zum 9. November (Reichskristallnacht und Hitler-Putsch). Die Rechten haben, was man die gesamte Fußgängerzone hinunter deutlich hören konnte - die Namen der 1923 beim Putsch getöteten Nazis als Märtyrer verlesen. Vor Ort war ein Staatsanwalt, der in der Zeitung zu Protokoll gab, dass es nichts gehört hat und alles seine Richtigkeit hatte.

Aber wehe, jemand demonstriert friedlich gegen die Rechten - da ist die Staatsmacht mehr als willig, sofort zu hohen Strafbefehlen oder Anklagen zu greifen. Da werden Holocaust-Überlebende ebenso angeklagt wie Politiker aus dem falschen Lager. Dabei empfinde ich es, tut mir leid, als unerträglich, wenn durch die ehemalige Hauptstadt der Bewegung Neonazis ungehindert mit ihren Springerstiefeln und Parolen marschieren dürfen - und dann noch offen das Nazi-Reich glorizifieren dürfen, was eine Straftat ist. Das Recht haben sie mit den vielen Millionen Toten bei Krieg und Völkermord entgültig verwirkt, sorry! Aber dann wird auch noch demonstrativ weggeschaut, wenn diese Herrschaften gegen das Gesetz verstoßen.

Teils entsteht der Eindruck, die Richter empfinden sich als über dem Gesetz stehend, statt dem Gesetz zur Geltung zu verhelfen.

Die politische Verantwortung dafür, dass jemand aus fraglichen Gründen unbegrenzt in der Psychatrie sitzt, liegt bei der Staatsregierung.
Ansonsten könnten wir uns gleich die Regierung sparen, wenn da niemand regiert.

Mich würde es auch nicht überraschen, wenn die Journalisten, die kritisch über den Fall Mollath berichtet haben, schon vom bayerischen Staatsschutz überwacht werden. Oder irgend ein Sachbearbeiter meint, müsste auf Grund eines solchen Forumsbeitrags aktiv werden, denn es könnte sich ja ein gefährlicher Linker dahinter verbergen. Dabei bin ich sogar eigentlich eher konservativ in vielen Dingen...
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Beitrag von TravellerMunich »

P.S.:
Man könnte ja gleich ein bayerisches Guantanamo einrichten, in dem alle unbegrenzt weggesperrt werden, die als CSU-kritisch eingeschätzt werden. Wegen Unzurechnungsfähigkeit. Denn wer Seehofer nicht schätzt, muss ja einen an der Klatsche haben...

Ein solches Lager könnte ja gerne in Hof eingerichtet werden, dort fühlt man sich ja ewig vernachlässigt und möchte gerne weitere Institutionen des Freistaats haben... Erst letztens hat sich ja der Hofer OB beschwert, weil jemand aus der Münchner Stadtverwaltung es als problematisch angesehen hat, dass alle zukünftigen Münchner Verwaltungsangestellte erst mal 3 Jahre nach Hof müssen zur Ausbildung. Da bekäme er dann Ersatz.
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Beitrag von TramPolin »

Rathgeber @ 16 Jun 2013, 02:14 hat geschrieben: Und: Wurde Mollath tatsächlich wegen Mord in die Psychiatrie eingewiesen? Weißt Du mehr als wir?
So sehr ich mich über den Beitrag von Zp T aufgeregt habe und so sehr ich Deine Meinung teile, aber dass Mollath wegen Mord eingewiesen wurde, hat Zp T nicht geschrieben:
Zp T @ 15 Jun 2013, 13:14 hat geschrieben:Und nebenbei gesagt kann niemand ausschließen, dass dieser Mollath eben wieder versucht, zu morden !
(Hervorhebung von mir.)

Aus dieser Ausführung entnehme ich, er hat Mordversuch gemeint. Ob Reifenstecherei in bestimmten Fällen ein Mordversuch sein kann, müssen Juristen klären. Mollath soll die Reifen so beschädigt haben, dass beim Losfahren der Fahrer noch nichts bemerkt, aber die Luft dann während der fahrt entweicht. Wenn man Reifen so manipulieren kann, dann kann das natürlich gefährlich werden. Aber es gibt für die Reifenstecherei keine Beweise, sondern nur Mutmaßungen.

Die Körperverletzungen seiner Frau - er soll sie bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben -, könnten natürlich auch als Mordversuch interpretiert werden. In der Anklageschrift kommt aber Mordversuch gar nicht vor - weder in Hinblick auf seine Ex-Frau noch was die Reifenstecherei angeht:

Die Anklage lautete auf gefährliche Körperverletzung und Freiheitsberaubung gegen seine frühere Ehefrau sowie Sachbeschädigung.

Bei den Reifen ging man also offenbar nur von Sachbeschädigung aus.

Für die Körperverletzungen an seiner Ex-Frau gibt es auch keine Beweise, da sich das Attest, das die Verletzungen von Mollaths Ex-Frau belegen soll, als unecht herausgestellt hat. Es ist damit wertlos. Es wurde nicht von der Ärztin unterschrieben, die Mollaths Ex-Frau untersucht haben soll, sondern von ihrem Sohn. Dieser war damals noch gar kein approbierter Mediziner.

Verurteilt wurde Mollath ja überhaupt nicht, von daher dürfte man ihn schon mal gar nicht als Mörder oder als Täter, der einen Mordversuch begangen hat, bezeichnen. Mollath wurde freigesprochen wegen Schuldunfähigkeit. Das mag jetzt eine Spitzfindigkeit sein und in dieser Schuldunfähigkeit liegt ja auch die Tragik, da das Entscheidende ja war, dass per Urteil die Unterbringung Mollaths in ein psychiatrisches Krankenhaus angeordnet wurde. Hätte man ihn als schuldfähig gesehen, wäre er mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit heute ein freier Mann, denn für diese Taten bekommt man im Allgemeinen höchstens wenige Jahre Haft. Richtig wäre das natürlich auch nicht gewesen, falls die Vorwürfe gegen ihn gar nicht zutreffen sollten, dennoch wäre er bessergestellt im Vergleich zum Status quo.
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Beitrag von TravellerMunich »

Der ganze Komplex hat für mich ein Gschmäckle. Nicht nur die Einweisung (ohne Beweise bzw. mit offenbar gefälschten Beweisen oder speziell auf Grundlage einer Diagnose, bei dem ihm wegen der Schwarzgeldbeschuldigungen eine psychische Krankheit unterstellt wurde, aber genau das hat sich dann ja als richtig erwiesen).

Auch die Vorgänge um sein Haus und auch speziell um sein Eigentum (bis hin zu Fotoalben und Dokumenten), das in seiner Abwesenheit alles verloren gegangen ist, erzeugen bei mir Brechreiz. Darf man denn alles verschwinden lassen, nur weil jemand in der Psychatrie sitzt? Da hat der Staat in seiner Aufsichtspflicht komplett versagt. Das Elternhaus Mollaths ist übrigens an seine Ex-Frau gegangen, sein darin befindliches Privateigentum wurde nicht gesichert. Ist das ein Rechtsstaat?
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Zp T
König
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Beitrag von Zp T »

Habe gerade erfahren, dass die HypoBank wohl mit allen Mitteln versucht, Mollath zum Schweigen zu bringen... Denn er weiß wohl einige Dinge, die der Bank schädigen könnte und deswegen will man versuchen, dass er die Freiheit nie mehr genießen soll! Darum die Psychatrie. Das wirft nun ein anderes Licht auf die Sache... Sorry, dass ich so blauäugig war! Sage immer wieder, weg mit diesen Gutachtern, kosten nur Geld und lassen Richter falsche Urteile fällen! Da muss die Regierung was machen!!!
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Zp T @ 16 Jun 2013, 12:36 hat geschrieben: Habe gerade erfahren, dass die HypoBank wohl mit allen Mitteln versucht, Mollath zum Schweigen zu bringen... Denn er weiß wohl einige Dinge, die der Bank schädigen könnte und deswegen will man versuchen, dass er die Freiheit nie mehr genießen soll! Darum die Psychatrie. Das wirft nun ein anderes Licht auf die Sache... Sorry, dass ich so blauäugig war! Sage immer wieder, weg mit diesen Gutachtern, kosten nur Geld und lassen Richter falsche Urteile fällen! Da muss die Regierung was machen!!!
Es ehrt Dich, dass Du Deine Meinung noch mal überdenkst.

Die Hypothese, dass die HypoVereinsbank Mollath zum Schweigen bringen will und er deshalb für immer in der Psychiatrie bleiben soll, ist dennoch gewagt, auch wenn einiges dafür spricht. Was ich damit sagen will: Der Fall ist nicht nur extrem kompliziert, bei einigen Punkten weiß ich einfach nicht, was ich davon halten soll. Es verhält sich also keinesfalls so, dass man nach Sichten des ganzen öffentlichen Materials auf einmal unbedingt eine ganz klare Meinung haben muss und "die" Wahrheit daraus ableiten kann.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

GSIISp64b @ 16 Jun 2013, 10:44 hat geschrieben: Meine Fresse, was bist du für ein Mensch?
Ich kann dir sagen, was du für einer bist: Der einzige, der in diesem ansonsten so sachlich diskutierten Thema seinen Beitrag nicht in einem ruhigen, angemessenen Ton von sich geben kann.

Und ja, ich weiß, das ist selbstverständlich nötig, bla blubb.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von GSIISp64b »

Von "Demokratiebruch" daherreden, wenn jemand zu Unrecht x Jahre in der Geschlossenen sitzt und das korrigiert werden soll, ist natürlich viel unsachlicher?

Darauf, dass ich auf so was nicht ruhig reagieren kann, bin ich dann doch irgendwie stolz. Und damit ist für mich EOD.

Da Zp T seine Aussagen allerdings durch Unkenntnis des Falles erklären konnte (das ist natürlich völlig legitim), möchte ich mich für den harschen Ton dann doch entschuldigen.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Beitrag von TravellerMunich »

GSIISp64b @ 16 Jun 2013, 14:55 hat geschrieben: möchte ich mich für den harschen Ton dann doch entschuldigen.
Streng genommen kann man nur um Entschuldigung bitten, aber keinesfalls sich selbst entschuldigen (wenn man nach dem Wortsinn geht). Denn die Vergebung/Entschuldigung kann nur von einer anderen Person kommen.

Aber klar, umgangssprachlich gebraucht man das heute gerne falsch. Von daher sei dieser eigentlich falsche Satz entschuldigt. :lol:
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chris232
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Beitrag von chris232 »

GSIISp64b @ 16 Jun 2013, 14:55 hat geschrieben: Von "Demokratiebruch" daherreden, wenn jemand zu Unrecht x Jahre in der Geschlossenen sitzt und das korrigiert werden soll, ist natürlich viel unsachlicher?

Darauf, dass ich auf so was nicht ruhig reagieren kann, bin ich dann doch irgendwie stolz. Und damit ist für mich EOD.
Ich sag ja: Es war nötig, usw usf. Komischerweise haben es bisher ALLE anderen in diesem Thema auch anders hingekriegt. Und das ist ja beileibe kein Einzelfall hier - deswegen hab ich die Gelegenheit jetzt mal genutzt. Kann von mir aus auch gerne in die Meckerecke.

Übrigens: Die Diskussion ist dann beendet, wenn keiner der Teilnehmer noch etwas dazu beiträgt. Hab ich aber gerade. Wenn ich schon dabei bin... ;)
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Beitrag von GSIISp64b »

chris232 @ 16 Jun 2013, 23:58 hat geschrieben: Übrigens: Die Diskussion ist dann beendet, wenn keiner der Teilnehmer noch etwas dazu beiträgt. Hab ich aber gerade. Wenn ich schon dabei bin... ;)
Ich bilde mir ein, zu wissen, dass Diskussionen üblicherweise mindestens zwei Teilnehmer benötigen.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Ich verweise auf den Beitrag über meinem.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von TramPolin »

Psychiatrie-Fall: Unbekannte fälschen Entlassungspapiere für Mollath

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall...n-a-906225.html

Kein neuer Kenntnisstand, was den eigentlichen Fall an geht, aber grotesk. Natürlich unterstütze ich solche kriminellen Aktionen nicht. Eher schaden sie, wenngleich der Fall dadurch vielleicht länger in den Medien bleibt.

Eine Nachricht an sich ist es dennoch irgendwie, daher habe ich es mal rot gefärbt.
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