Tödlicher Trend: Freundinnenfotos auf Bahngleise

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Mädchen fotografierten im Gleisbereich

LÜNEN Die bei dem tragischen Unglück an einer Lüner Bahnstrecke Anfang Juni gestorbenen Mädchen wollten offenbar Freundschaftsfotos an den Gleisen machen. Das verlautete am Montag aus Kreisen der Staatsanwaltschaft Dortmund.

Tödlicher Bahnunfall: Mädchen fotografierten im Gleisbereich - Lesen Sie mehr auf:
http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/luen...7412#2037193464
http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/luen...;art928,2077412

Schon der dritte Vorfall dieser Art.
:(
GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Kindereien an Bahnanlagen mit zum Teil tödlichem Ausgang sind kein tödlicher Trend, sondern ein anhaltendes Problem seit x Jahren. Und mir fehlt irgendwie das rechte Mitleid, wenn Leute einfach nur zu doof zum Leben sind - so hart das jetzt auch klingt.

Die DB gibt sich jedenfalls redlich Mühe, vor Gefahren zu warnen. Es ist nicht ihre Schuld, wenn Eltern zu doof sind, ihre Kinder zu sensibilisieren oder wenn Kinder und Jugendliche es partout nicht verstehen wollen. Mit 14 und 15 Jahren sollte man jedenfalls eigentlich alt genug sein, um halbwegs eigenverantwortlich zu handeln.
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146225
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Beitrag von 146225 »

Naja, hier in Baden-Württemberg gibt es jetzt schon für Grundschüler "Begegnungen" mit der Eisenbahn, um unter anderem auch für die Gefahren der Eisenbahn zu sensibilisieren. Wenn an diesem Tag allerdings > 50% aller Drittklässler zum ersten Mal im Leben ein Schienenfahrzeug aus der Nähe, geschweige denn von innen erleben, spricht das eine deutliche Sprache, wo es bei der Generation "Rücksitz" am deutlichsten fehlt.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

146225 @ 29 Jul 2013, 22:04 hat geschrieben: Naja, hier in Baden-Württemberg gibt es jetzt schon für Grundschüler "Begegnungen" mit der Eisenbahn, um unter anderem auch für die Gefahren der Eisenbahn zu sensibilisieren.
Das finde ich sehr gut, denn man wird ind er Grundschule schließlich auch ausführlich über Gefahren im Straßenverkehr aufgeklärt.
Wenn an diesem Tag allerdings > 50% aller Drittklässler zum ersten Mal im Leben ein Schienenfahrzeug aus der Nähe, geschweige denn von innen erleben, spricht das eine deutliche Sprache, wo es bei der Generation "Rücksitz" am deutlichsten fehlt.
Das ist natürlich ein großes Problem. Wer nie mit dem ÖV fährt, kennt natürlich auch nicht die Gefahren.
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Beitrag von GSIISp64b »

Entenfang @ 29 Jul 2013, 23:57 hat geschrieben: Das ist natürlich ein großes Problem. Wer nie mit dem ÖV fährt, kennt natürlich auch nicht die Gefahren.
Also ich wurde damals als kleines Kind von meinem Oppa [sic.] schon ziemlich gut für die Gefahren sensibilisiert, ohne groß ÖV genutzt zu haben - aber zugegebenermaßen bin ich Bahnfreak, seit ich denken kann, und meine Familie hat durch die Bank einen technischen Hintergrund. (Siehe auch: diverse Rants zum Thema "anekdotische Beweisführung")
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Vor nicht all zu langer Zeit wurden Schüler auf Gleisen eines Bahnhofes aufgegriffen, die Lehrerin hat gesagt, wir sollen das machen.

Es ging um eine Schnitzeljagd und eine Aufgabe war, "macht ein Gruppenfoto am Bahnhof Gleis 4". Da wurde wohl etwas missversanden. Dann kam noch die Aussage, am Zugzielanzeiger stand ja kein Zug, also muss der Bahnhof ja gesperrt sein. Erinnert mich irgendwie dran, nur finde ich es nicht. Seither ist die Aufgabe jedenfalls eine andere.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Oh nein, sag bloß, das war am 1. April. Sonst glaube ich das nicht. :(
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Beitrag von Auer Trambahner »

GSIISp64b @ 29 Jul 2013, 19:34 hat geschrieben: wenn Eltern zu doof sind, ihre Kinder zu sensibilisieren
Wenn ich mir die Reaktionen der Eltern so ansehe, weil ihre Kinder nicht in der Tram rumturnen dürfen ist doof der falsche Ausdruck.
Arrogant wäre das gesuchte Wort. Macht ja nix wenn Kevin-Jaqueline aufe Fresse fliegt, das ist ja dann nur mein Problem glauben die Eltern.
oder wenn Kinder und Jugendliche es partout nicht verstehen wollen.
Werbungsgesteuerte Generation Blöd halt leider auch.
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Nein, es war kein erster April, aber auch nicht die gesamte Klasse sondern eine kleine Gruppe. Ich suche noch nach dem Artikel.
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Beitrag von Martin H. »

Ich hab's gefunden, war doch kein Zeitungsartikel. Hoffentlich kommt man da ohne Anmelden dran. Bahnerforum.de - Stadtralley, Fotos IM Gleis.
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karhu
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Beitrag von karhu »

Dieser "Trend" ist leider nicht nur in Deutschland anzutreffen sondern auch in Finnland ein Problem: Yle news (english)

Man sollte doch besser stillgelegte Gleise nicht immer sofort entfernen wenn das nicht nötig ist, das könnte zumindest etwas verhindern das die Leute Fotos auf aktiven Gleisen machen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Nach dem rechtlichen Status des Gleises fragen die Kinder vorher sicher nicht, denke ich mal... :ph34r:

Zumal der Begriff "stillgelegt" im Volksmund eh nicht so glasklar verwendet wird, wie es korrekterweise eigentlich wäre. Beispielsweise hört man hier oft Sachen wie "Die alte Lokalbahn ist schon lange stillgelegt, aber manchmal fährt halt noch der Güterzug." Gemeint ist die Einstellung des planmäßigen Personenverkehrs.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Auch sind die Meisten nicht in der Lage, zu beurteilen, ob ein Gleis noch befahren wird oder nicht.
Gerade bei Anschlussgleisen sehr häufig zu beobachten ...

Luchs.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Ich denke nicht, dass es einen Unterschied machen würde, ob man die stillgelegten Gleise abbaut oder nicht und viele Gleise sind auch in völlig überwuchertem Zustand noch da. Das würde jeder sehen, dass es sich nicht um ein "echtes" Gleis handelt und damit wäre der (Un)sinn der Fotoaktion nicht erreicht, außerdem werden die Gleise vermutlich einfach nach Wohnort/Schulnähe ausgewählt. Wer auf solche dumme Ideen kommt, denkt sicher nicht darüber nach, wo ein stillgelegtes Gleis ist, auf dem man gefahrlos Fotos machen kann.
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Beitrag von GSIISp64b »

Man könnte extra Foto-Gleise verlegen, an denen das per Beschilderung erlaubt ist. :ph34r:

Darüber hinaus bleibe ich bei meiner Einschätzung aus dem zweiten Beitrag.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

GSIISp64b @ 14 Oct 2013, 15:18 hat geschrieben: Darüber hinaus bleibe ich bei meiner Einschätzung aus dem zweiten Beitrag.
Vermutlich hast du recht. Leider wird es immer dumme Aktionen und Mutproben geben, egal ob auf Bahngleisen rumlaufen oder anderswo und das wird man leider nicht verhindern können.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Auch wenn es hier nur zum Teil reinpasst: insbesondere Bahnfuzzies gehören da leider auch dazu. Am Samstag erst bei Schwabhausen: DAF will unbedingt noch weiter in Fahrtrichtung und rennt die Gleise entlang. Ich sehe den Zug hinter ihm schon. Was denkt er eigentlich, was passiert, wenn er stolpert? Schliesslich sind Gleise ja perfekt zum entlangrennen geieignet ...

Luchs.
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Beitrag von GSIISp64b »

Theorie: Er steht wieder auf.
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Idgie
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Beitrag von Idgie »

Ehrlich gesagt habe ich da lamgsam kein Mitleid mehr. Ich fotografiere selber gern und bin auf vielen Foren und Seiten zum Thema Personenfotografie. Was ich da teilweise sehe und das von erwachsenen Menschen, brauch man sich nicht wundern, dass es Nachahmer findet. Und selbst die Erwachsenen sind da teilweise strohdumm. Da glänzen die Schienenköpfe, kein Grashalm wächst aber die Strecke is ja schon "eeewig stillgelegt".
Da kann man dreimal sagen, dass unbefahrene Schienen rosten und da binnen weniger Monate alles zuwächst wenn es nicht befahren und gespritzt werden würde, aber nein, sie wissen es besser, dann Bitte!

Wenn ich so jmd erwisch, ruf ich Polizei, und dann sollen die das klären. Es ist ja nicht nur gefährlich, es ist vor allem auch kein öffentliches Grundstück.
Und wenn dann Eltern ihre Kinder über zwei Hauptgleise hin und herhüpfen lassen, dann jmd kommt, sie bittet die Kinder von den Gleisen zu holen und beleidigende, sture Antworten kommen, dann fehlts einfach oben an ein paar Synapsen.

Mein Verständnis ist da mittlerweile gewichen. Es ist traurig, aber diese Leute sind teilweise sowas von "beratungsresistent", da fehlen einem die Worte.
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