[M] ExpressBus X30 - Erfolg oder Flop?

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

Nachdem uns mit dem X30 ganz gewollt ein "Zwitterwesen" zwischen U-Bahn und Bus beschert wird und uns wahrscheinlich auch über das Fahrplanjahr 2014 hinaus, erlaube ich mir am Vorabend des ersten Einsatztages, ein gesondertes (Sammel-)Thema dazu aufzumachen; deswegen auch die Einordnung unter "Stadtverkehr allgemein". Auch soll es Anlaufpunkt zum Thema über den Tag hinaus sein.

An sich ist die Einrichtung dieses Experiments ja etwas sehr wünschenswertes, wenn man sich das Ziel vor Augen hält - die U-Bahn im Zentrum entlasten. Was ist denn dafür nötig ?
- Wirklich schnelle Verbindungen
- Ein dichter Takt, ohne auf den Fahrplan achten zu müssen
- Höchstmögliche Zuverlässigkeit


Noch dazu wird etwas getan, was man der MVG bisher nicht zugetraut hätte, es wird einfach mal Geld in die Hand genommen. So ganz anders als das, was man in bisherigen Leistungsprogrammen erlebt hat, in denen um jeden eingesetzten Bus hin oder her gefeilscht wurde. Und zack - einfach mal mehr als zwei Dutzend extra angeschaffte Fahrzeuge im Einsatz im Rahmen einer Wette auf die Zukunft, ohne wirklich zu wissen, ob es funktioniert.

Um es ganz klar zu sagen, ich halte es für äußerst wünschenswert, daß es funktioniert. Schon alleine, weil es bei einem Erfolg vielleicht die Grundlage für weitere Fortschritte in diesem Bereich legen kann. Allerdings gibt es "Hinderungsgründe", die mich skeptisch sein lassen. In einer jüngsten Äußerung seitens der MVG war ja gar von einer "Anlaufzeit" von bis zu zwei Jahren die Rede.

Was sehe ich nun als "Hinderungsgründe" ? Es sind ganz schlichte Straßenbaustellen, aber solche in großem und langem Umfang:
1) Der weitere Umbau der Albert-Roßhaupter-Straße, beschrieben im Beschluß aus dem Januar 2013. Kurz: Gleich am westlichen Startpunkt gibt es sowohl für das Jahr 2014 als auch teilweise noch 2015 umfangreiche Arbeiten, die die Zuverlässigkeit in Frage stellen
2) Der Umbau der Plinganserstraße südlich des Harras, dargestellt im Beschluß aus dem Dezember 2013. Konfliktpotential für das gesamte Jahr 2014, besonders ab den Sommerferien.
3) Der komplette Umbau der Welfenstraße sowie später teilweise der Auerfeldstraße, dargestellt im Beschluß aus dem Oktober 2013. Auch hier Vorbereitung und Bauarbeiten in den Jahren 2014 und 2015.
Meiner Meinung nach genügend unkalkulierbare Einflußfaktoren, als dass ich mich "einfach so" drauf velassen könnte, dass der X30 schlicht immer zuverlässig sein wird.

Daher stelle ich hier zur Diskussion:
Kann und wird das Experiment ExpressBus X30 funktionieren ?

Auch die praktischen Erfahrungen des erlebten Betriebs interessieren, hoffentlich nicht nur mich. Also, immer her damit !
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andreas
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Beitrag von andreas »

lassen wir uns überraschen oder? die zusätzlichen Busse schaden ja auf gar keinen Fall - und wenns läuft wäre die Verlängerung zur Münchner Freiheit der nächste Schritt.

Aber grundsätzlich denke ich, wenn man es schafft, die Linie den Fahrgästen bekannt zumachen, dann haut das auch hinhaut. In München ist doch sowieso alles voll und grad der Weg von Sendling Richtung Giesing/Ramersdorf/Haidhausen ist ja bisher per ÖPNV nicht ganz so extrem attraktiv
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Jean
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Beitrag von Jean »

Sollte es funktionieren, hoffe ich doch, dass noch einige Linien folgen werden...
Ich könnte mir gut eine Express Linie zwischen Moosach und Johanneskirchen vorstellen nachdem die Linie 50 zu lange braucht...
Oder eine Linie ausgehen von der Münchner Freiheit Richtung Norden...
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Der 50er ist vieles aber wahrlich nicht überfüllt.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Ich sehe noch Schwierigkeiten auf dem Weg vom Candidplatz zum Brudermühltunnel - da ist morgens in Richtung Sendling die Hölle los. Zumindest bis 2015. Der Weg vom Ostbahnhof zum Max-Weber-Platz ist anders nicht möglich, ne? Das hatten wir aber schonmal diskutiert, glaube ich.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Der 50er ist vieles aber wahrlich nicht überfüllt.
Hier geht es darum die Innenstadt zu entlasten...dachte ich...und da sind halt schnelle Tangenten wichtig...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ich hoffe auch, dass die Geschichte mit dem X30 funktioniert. Denn der nichtvorhandene Schienensüdring ist schlicht eine sehr große bis riesige Lücke im Netz. Und bislang zu schwach getaktet, um als interessante Alternative zur Schnellbahn zu gelten.

Und da auf dieser Relation so schnell kein Schienenverkehrsmittel möglich ist, ist ein hochleistungsfähiger Ringbus die logische Lösung. So er nicht steckenbleibt. Erinnert mich etwas an den alten 57er in meinem 60er-Jahre-Fahrplan; fuhr "alle 1-2 min". Oder die 45/46/47-Liniengruppe (glaub es war im 72er Fahrplan).

Btw, in Berlin hat man in den 90ern das genauso gemacht. Z.B. der X26 als der S-Bahnring zwischen Jungfernheide und Gesundbrunnen noch nicht geschlossen war. Mit Verlängerung der Tram von der Bornholmer Str. zum Louise-Schröder-Platz fuhrt der X26 nur noch ab U Osloer Str., später entfiel er dann.

Ich werd ihn die Tage sicher mal testen.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Jean @ 15 Dec 2013, 21:08 hat geschrieben: Hier geht es darum die Innenstadt zu entlasten...dachte ich...und da sind halt schnelle Tangenten wichtig...
Der beschränkende Faktor ist der starke Verkehr auf dem Frankfurter und Föhringer Ring, und da kann der Expressbus auch nicht viel gegen machen. :(

Ich bin ja auch ein absoluter Fan von Tangenten, und freue mich deswegen auch sehr auf den X30 und hoffe, dass er erfolgreich wird. Nur beim 50er denke ich doch, dass es da noch wichtigere und weniger stauanfällige Verknüpfungen gibt.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Für mich ist der Express Bus kein Zeichen für mehr Investitionen sondern für weniger.
Statt in Infrastruktur will man als Versuchsballon in Busse investieren. YGummi statt Dtahl. Im Endeffekt die Verkehrspolitik der Kiesl Ära nur ohne U-Bahnen.
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andreas
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Beitrag von andreas »

Iarn @ 15 Dec 2013, 22:28 hat geschrieben: Für mich ist der Express Bus kein Zeichen für mehr Investitionen sondern für weniger.
Statt in Infrastruktur will man als Versuchsballon in Busse investieren. YGummi statt Dtahl. Im Endeffekt die Verkehrspolitik der Kiesl Ära nur ohne U-Bahnen.
was für ein Blödsinn, sorry.

Aber ich bin mir sicher, du weißt jetzt schon, daß da unendlich Fahrgastpotential für eine Trambahn im 5 Minutentakt da sein wird.....
Und den Aufwand für eine Expresstraßenbahn mal gar nicht angefangen...
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Also, ich werde den zukünftig öfters zwischen Tegernseer Landstr. und Brudermühlstr. nutzen - weiter zum Harras eher weniger, da steht man ziemlich im Stau.
Auf jeden Fall besser als wenn's nur den überfüllten 54er gibt.

Eine Anknüpfung an 132 und/oder 62 um eine Verbindung in die Innenstadt zu haben wenn auf U3/6 mal wieder gar nichts mehr geht, wäre vlt. auch nicht verkehrt gewesen - ein Schlenker zur Implerstraße wär mir zumindest recht.

Würde das die Fahrzeit sehr verlängern? Denn wie gesagt, zwischen Brüdermühlstr. und Harras hats neulich ewig gebraucht...
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Ligsalz
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Beitrag von Ligsalz »

Da ich jeden Tag von Sendling nach Giesing in die Arbeit radle, sehe ich an den Haltestellen, wie groß der Zuspruch zum 54er ist. Daher denke ich, dass der X30 durchaus für Entlasung sorgen dürfte. Heute morgen habe ich zwei Kurse in Gegenrichtung fahren sehen, Richtung Giesing gab's wohl etwas Verspätung, weil am Candidplatz zwei X30 in 2 und 4 Min angeschrieben waren. Die Nadelöhre Brudermühltunnel, Plinganserstraßer und Albert-Roßhaupter-Straße wurden hier ja schon genannt.

Eigentlich würde ich gern mal längere Zeit auf der neuen Linie mitfahren, nur um die Gesichter derjenigen Fahrgäste zu sehen, die ohne auf die Linie zu achten in den X30 einsteigen und sich dann wundern, wenn der Bus an ihrer Wunschhaltestelle vorbeirauscht. :o Wobei ich sagen muss, dass das Wort "Expressbus" deutlich sichtbar am Display zu lesen war. Naja, das wird sich nach ein paar Wochen aber spätestens rumgesprochen haben.

Übrigens: Wollte eben mal die Pünktlichkeit checken, bei mvg-live.de taucht der X30 an keiner Haltsstelle auf ...

Edith sagt um 9:26 Uhr: Plötzlich taucht der X30 auch im Live-Ticker auf.
Ligsalz
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Beitrag von Ligsalz »

Hab eben an der Silberhornstraße einen X30 mit sage und schreibe 3 (in Worten: drei) Fahrgästen stadteinwärts fahren sehen. Ein R 2.2 auf dem 15er, der parallel gen Süden unterwegs war, war hingegen zur Hälfte besetzt. Und ein paar Minuten später begegnete mir an der Werinherstraße ein gut gefüllter 54er.

Der X30 braucht wohl noch etwas Zeit, um in den Köpfen der Menschen anzukommen.
FloKi
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Beitrag von FloKi »

Soeben die erste Fahrt mit dem X30 hinter mich gebracht. Waren vom Ostbahnhof zur Brudermühlstr. im Schnitt 5 Fahrgäste, was denke ich für den ersten Betriebstag gar nicht schlecht ist. Eine alte Oma die eigentlich "ausversehen" eingestiegen ist, hat sich super gefreut, dass das ja viel schneller geht. Sie wollte zum Harras.
Insgesamt geht die Fahrt schon schneller, wenn man nicht dauernd zwischen den Autos klemmen würde, die den Bus ausbremsen. Am Ostfriedhof wäre es günstiger, wenn man an der Tram Haltestelle halten könnte und auch die Bevorrechtigung nutzen könnte. Insgesamt wäre eine Bevorrechtigung an den Ampeln sehr hilfreich.
Interessant finde ich aber die Einbindung in der EFA. Für den Rückweg bietet sie mir die Fahrt mit dem X30 als schnellte Möglichkeit, oder über Marienplatz, für den Hinweg erscheint sie aber garnicht, obwohl sie genau so schnell ist, wie mit Umsteigen am Marienplatz.

Mal abwarten wie voll es im Januar wird, wenn die Verbindung bekannter ist.
weissblau
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Beitrag von weissblau »

So, hab den Expressbus heute auch mal zwischen Harras und Ostbahnhof getestet. Allerdings nach der HVZ.

So gegen 10 stand ich am Harras, der X30 lies aber noch auf sich warten. In der Abfahrtsanzeige an den Haltestellen wird übrigens derzeit auf das X verzichtet, es wird also die Linie 30 zum Max-Weber-Platz angekündigt. Eine Gruppe Senioren wartete an der Haltestelle und war dann auch völlig überfordert als der 130er zum Knie an der gleichen Haltestelle stand und sie nicht mitnehmen wollte. Als der X30 dann schließlich kam stellte sich heraus das die Herrschaften doch auf den 54 warten müssen.

Meine Fahrt aber hatte begonnen. Der Bus war etwa mit 10 Fahrgästen besetzt. An der Brudermühlstraße wurde dann die neue Linie von den dort Wartenden als Witz bezeichnet weil ein Halt an der Gerhardstraße nicht vorgesehen ist. Der 54 war schon direkt hinter uns, aber Hauptsache erst mal rummosern :) Ohne große Verzögerung ging es weiter Richtung Giesinger Berg. Zwischen Silberhornstraße und Ostfriedhof lief es etwas zäh. Aber dann kurz drauf ohne Zwischenstop am Ostbahnhof anzukommen hat schon was.

Bei der Rückfahrt gegen 14 Uhr haben wir dann den vorherigen Kurs die gesamte Strecke über verfolgt. Wohl deswegen waren nur wenige Fahrgäste an Bord. Ostfriedhof-Tegernseer Landstraße hat das Express-Feeling wieder etwas gedämpft. Bis auf eine Dame, die eigentlich an der Sylvensteinstraße raus wollte, war aber jeder Fahrgast über die Besonderheiten der Fahrt informiert.

Was kann man noch sagen: Die Busse selber verkehren dann aber wirklich als Linie X30. Den Zusatz "Expressbus" gibts am Fahrzeug doppelt, an der Zielanzeige und als Steckschild in der Frontscheibe. Hinweise das Haltestellen ohne Halt durchfahren werden (Analog Express-S2) gibt es nicht!

Fazit: Ich denke das die Linie nach einer Eingewöhnungsphase gut angenommen werden wird. Die einzelnen Teilabschnitte machen die Linie interessant nicht der gesamte Laufweg. Leider sind die Busse halt vor allem in der HVZ genauso Stauanfällig wie die Normalen Stadt- und Metrobusse. Zudem scheinen keine großen Zeitpuffer an den Endstationen eingeplant zu sein. Die Fahrzeiten werden deshalb wohl nur selten einzuhalten sein was auch an der Fahrweise der Fahrer erkennbar war. Insgesamt eine Neuerung mit Potenzial!
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Beitrag von Entenfang »

weissblau @ 16 Dec 2013, 16:08 hat geschrieben: Insgesamt eine Neuerung mit Potenzial!
Ohne damit gefahren zu sein, würde ich das mal unterschreiben. Ist eine gute kurzfristige Lösung. Aber langfristig wird man wohl trotzdem nicht an einem vernünftigen Ausbau von Tram und U-Bahn vorbeikommen.

Dass jetzt am Anfang falsch eingestiegen wird oder sehr wenig Fahrgäste drin sind, ist ganz normal. Das braucht Monate, möglicherweise sogar Jahre. Ich erinnere mich noch an die Einführung von Takt 10 in der HVZ aufm 139er zwischen Trudering und Neuperlach Zentrum. Anfangs sind da immer Gelenker mit 3 Fahrgästen gefahren, jetzt (einige Jahre später) fahren meistens Solobusse und die sind durchaus gut ausgelastet.

Was ich schade finde, ist dass der X30 nicht im Neubaugebiet an der Welfenstr. hält. Dort dürfte es durchaus ordentlich Nachfrage geben. Aber dann würde wohl jeder eine zusätzliche Haltestelle fordern...
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Beitrag von NJ Transit »

Entenfang @ 16 Dec 2013, 17:11 hat geschrieben: Was ich schade finde, ist dass der X30 nicht im Neubaugebiet an der Welfenstr. hält. Dort dürfte es durchaus ordentlich Nachfrage geben. Aber dann würde wohl jeder eine zusätzliche Haltestelle fordern...
Im Gegenteil. Die MVG muss hier umbedingt konsequent bleiben und den Expressbus auf gar keinen Fall aufweichen, sonst hat man nämlich eine weitere Busgattung, deren einziger Mehrwert ein anderes Steckschild - diesmal halt grün und nicht orange - ist.
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Beitrag von Auer Trambahner »

Ein Problem für die Pünktlichkeit dürfte auch die Fahrt außerhalb des Planums werden.
Mir sind heut Vormittag zwischen Ostfriedhof und Auerfeldstraße zwei Xlinge entgegengekommen.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Ich bin heut nachmittag vom Harras zum Ostbahnhof mit dem X30 gefahren.

Die Fahrt dauerte überraschend kurz, es gab nur wenige längere Stops, alles in allem ein angenehmes Fahrgefühl, was aber vielleicht auch an der schwachen Auslastung lag (ich habe auf den meisten Streckenabschnitten nicht mehr als 5-10 Fahrgäste im Doppelgelenk-Bus beobachtet). Einige Passagiere haben an den Haltestellen den Bus misstrauisch beäugt, sind aber nicht eingestiegen. Leicht verwirrend war vielleicht für einige, dass am Bus selbst zwar X30 steht, aber an den digitalen Anzeigen an den Haltestellen der Bus als 30 (ohne X) angekündigt wird. Auch ich habe im ersten Moment gestutzt (eine Buslinie 30 kennt man ja bislang nicht...)....

Hoffen wir, dass der Bus bei den Leuten allmählich bekannter wird, sodass ihn mehr und mehr nutzen werden...
Wo ist das Problem?
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

FloKi @ 16 Dec 2013, 14:56 hat geschrieben:Insgesamt geht die Fahrt schon schneller, wenn man nicht dauernd zwischen den Autos klemmen würde, die den Bus ausbremsen. Am Ostfriedhof wäre es günstiger, wenn man an der Tram Haltestelle halten könnte und auch die Bevorrechtigung nutzen könnte. Insgesamt wäre eine Bevorrechtigung an den Ampeln sehr hilfreich.
Eigentlich sollte die Linie beschleunigt sein – die eine oder andere Ampel scheint das nur noch nicht so ganz mitbekommen zu haben. ;)

Dass die Linie am Ostfriedhof nicht an der Tram-Haltestelle hält, hat etwas mit dem Lichtraumprofil zu tun – eine entgegenkommende Tram würde an einem haltenden Bus nicht mehr vorbei kommen.
weissblau @ 16 Dec 2013, 16:08 hat geschrieben:Fazit: Ich denke das die Linie nach einer Eingewöhnungsphase gut angenommen werden wird. Die einzelnen Teilabschnitte machen die Linie interessant nicht der gesamte Laufweg. Leider sind die Busse halt vor allem in der HVZ genauso Stauanfällig wie die Normalen Stadt- und Metrobusse. Zudem scheinen keine großen Zeitpuffer an den Endstationen eingeplant zu sein. Die Fahrzeiten werden deshalb wohl nur selten einzuhalten sein was auch an der Fahrweise der Fahrer erkennbar war. Insgesamt eine Neuerung mit Potenzial!
Kritisch ist vor allem das Rechtsabbiegen an der Grillparzerstraße. Da Stauen sich die Autos teilweise noch über den Max-Weber-Platz hinaus und das zerhaut dir halt schon ganz am, Anfang der Linie die Pünktlichkeit ganz erheblich. Bisschen zäh ist es auch immer wieder rund um den Harras – im Großen und Ganzen ist die Strecke Richtung Partnachplatz allerdings anfälliger als in die Gegenrichtung, die erstaunlich flüssig läuft. :)

Und wenn sich die Linie mal rumgesprochen hat, fahren da bestimmt auch mehr als eine Handvoll Leute mit, Potenzial hat sie auf jeden Fall. :)
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Beitrag von 146225 »

Also aus externer Sicht ist ja zu allem zu gratulieren, was in München mal Neues gewagt wird. Und auch dazu, dass man gewisse Spinnereien wie Zuschläge nicht vom besten Bussystem überhaupt übernommen hat. Andererseits gebe ich, fernab aller praktischen Mehrwerte und/oder Betriebsprobleme, den Befürchtungen vom Iarn recht: Expressbusse können von gewissen politischen Kreisen nur all zu leicht als (vermeintlich) billige Alternativen zu eigentlich erforderlichen Trambahnen missbraucht werden. Express oder nicht, am Ende bleibt es aber ein Bus.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Mit Express-Trambahnen hat man allerdings ein Problem - das geht nur, wenn die Expresstram auch eigene Gleise hat, und das wird meist nicht realisierbar sein. Wenn man also oberirdisch wirklich ein Express-System entwickeln will, wird man wohl an Bussen nicht drum rum kommen. Alternativ fährt man die Tram als Express und einen Bus für die lokale Kleinverteilung.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von 146225 »

Wenn eine Tram konsequent auf eigenen Gleisen und durchgängig bevorrechtigt fährt, ist sie aber auch mit allen Halten in der Regel zuverlässig schneller als ein Bus, der im Stadtverkehr mitschwimmen muss.
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Beitrag von TramBahnFreak »

146225 @ 16 Dec 2013, 21:04 hat geschrieben: Wenn eine Tram konsequent auf eigenen Gleisen und durchgängig bevorrechtigt fährt, ist sie aber auch mit allen Halten in der Regel zuverlässig schneller als ein Bus, der im Stadtverkehr mitschwimmen muss.
Eine baulich vom Individualverkehr getrennte Tramstrecke ist allerdings auch geringfügig teurer...
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Beitrag von 146225 »

TramBahnFreak @ 16 Dec 2013, 21:11 hat geschrieben: Eine baulich vom Individualverkehr getrennte Tramstrecke ist allerdings auch geringfügig teurer...
Deswegen ja auch das große Risiko, dass verführte Politiker zur vermeintlich billigeren Lösung greifen, erst recht, wenn die Trambahn nicht ins eigene ideologische Weltbild passt. Ein Hamburg des Südens sollte München aber doch eher nicht werden, so mit dem noch viel besseren Bussystem?
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Beitrag von chris232 »

146225 @ 16 Dec 2013, 21:04 hat geschrieben: Wenn eine Tram konsequent auf eigenen Gleisen und durchgängig bevorrechtigt fährt, ist sie aber auch mit allen Halten in der Regel zuverlässig schneller als ein Bus, der im Stadtverkehr mitschwimmen muss.
Wenn ein Bus konsequent auf eigenen Spuren und durchgängig bevorrechtigt fährt, ist er aber auch mit allen Halten in der Regel zuverlässig schneller als eine Tram, der im Stadtverkehr mitschwimmen muss. Und jetzt?

rautatie @ 16 Dec 2013, 18:23 hat geschrieben:Doppelgelenk-Bus
Ähm, was? ;)
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von martinl »

Habe den neuen Expressbus heute mal zur HVZ gegen 16.30 Uhr ausprobiert- vom Harras zum Ostbahnhof exakt 20 Minuten, wie im Fahrplan vorgesehen. Meist ca. 8 bis 10 Leute im Bus, nur einmal eine ältere Frau, die eigentlich zum 54er wollte. Erster Eindruck: gut- und die Auslastung wird mit der Zeit schon besser werden.
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Beitrag von Boris Merath »

Man darf nicht den Fehler machen und eine Trambahn auf eigener Trasse mit einem Bus ohne eigene Trasse zu vergleichen.

Ein Expressbus auf eigener Trasse hat halt den Vorteil, dass dieser auf gleicher Trasse fahrende überall haltende Busse und Trambahnen einfach überholen kann. Und das sag ich als jemand, der Busfahren eigentlich nicht ausstehen kann.

Mit Trambahntechnik ist das einfach nicht zu realisieren.

Und wenn man an der Oberfläche die U-Bahn nennenswert entlasten will, dann muss die Oberflächenverbindung schneller sein als die Verbindung mit der U-Bahn. Das geht eben nicht mit Bussen oder Trambahnen, die alle 400m halten.

Sofern die nötigen Trassen vorhanden sind, kann man natürlich auch über schienengebundene Expresslinien nachdenken.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von TramBahnFreak »

146225 @ 16 Dec 2013, 21:15 hat geschrieben: Deswegen ja auch das große Risiko, dass verführte Politiker zur vermeintlich billigeren Lösung greifen, erst recht, wenn die Trambahn nicht ins eigene ideologische Weltbild passt. Ein Hamburg des Südens sollte München aber doch eher nicht werden, so mit dem noch viel besseren Bussystem?
Naja, meistens nicht besser, aber auf jeden Fall kurzfristiger umzusetzen und mit wesentlich weniger Risiken verbunden... (auch wenn ich nicht glaube, dass in München irgendeine Tramstrecke wirklich floppen würde...)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 16 Dec 2013, 21:22 hat geschrieben: Ein Expressbus auf eigener Trasse hat halt den Vorteil, dass dieser auf gleicher Trasse fahrende überall haltende Busse und Trambahnen einfach überholen kann. Und das sag ich als jemand, der Busfahren eigentlich nicht ausstehen kann.
Wie soll das gehen? Ohne Ausweichen zumindest in Form von Haltestellenbuchten der langsamen Busse außerhalb der gemeinsamen Trasse wird das nicht gehen.
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