Genauso wird es bei euren Nachbarn, hier in Augsburg, gemacht. Da zieht die Stadt Augsburg keinen Cent aus ihren Stadtwerken und der Gewinn aus dem Energiegeschäft geht zu 100% zur Quersubventionierung innerhalb der Holding in den Nahverkehrsbereich. Durch den Umbau in eine Holdingstruktur ist das auch mit EU-Recht vereinbar, ebenso wie die Direktvergabe des ÖPNV durch die Stadt an die Stadtwerke.TravellerMunich @ 18 Jan 2015, 12:00 hat geschrieben: weniger pro Jahr in regenerative Energien zu investieren und stattdessen den Nahverkehr zu pushen
Und wenn in erneuerbare Energien investiert wird, dann nicht zu Lasten des Nahverkehrs, das finanziert man separat, zB für die Kraftwerksturbine am Hochablass, wo Bürger Anleihen zeichnen konnten und dadurch auch gleich mit ins Boot geholt wurden (http://www.augsburg.de/aktuelles-aus-de ... -netz-245/).
Das macht pro Jahr eine Quersubvention, die aus dem Energiegeschäft in den Nahverkehrsbetrieb fließt, von immerhin ca. 40 Mio. Euro, dabei hat Augsburg eine Größe von 1/5 Münchens und auch keine U-Bahntunnel, die ja bzgl. Instandhaltung ein ziemlicher Klotz am Bein sind. Das führt dazu, dass wir schon seit Jahrzehnten einen werktäglichen 5 Minuten Takt auf allen Straßenbahnlinien haben - von Endhaltestelle zu Endhaltestelle. Da braucht kein Mensch einen Fahrplan, so macht ÖPNV "Spaß". Und wenn man nicht gerade kurz vor 8 Uhr auf der Linie 3 (Südast) fährt, die den Campus von Uni und FH sowie die BOS/FOS und zwei große Berufsschulen ansteuert, kriegt man eigentlich fast immer einen Sitzplatz in den ca. 45 m langen Niederflurfahrzeugen der Straßenbahn.
Moderne Haltestellen mit allesamt Fahrgastinformationssystemen, an jeder Haltestelle ist mindestens ein Fahrkartenautomat der auch gleichzeitig einen Notruf-Button hat: http://www.b4bschwaben.de/nachrichten/augs...rid,111619.html - wenn man den drückt wird auch eine Kamera in der Sicherheitszentrale aufgeschaltet und man kann direkt mit der Sicherheitszentrale sprechen, entsprechend positiv ist das Sicherheitsgefühl an den Haltestellen.
Mit der Karocard (RFID Abokarte) kann man an wichtigen Haltestellen Fahrräder mieten und in Bälde wird das Angebot auch durch eine Carsharingflotte der Stadtwerke sowie zusätzliche E-Bikes ergänzt (http://www.augsburger-allgemeine.de/aug ... 25232.html). Spätestens dann braucht kein Augsburger mehr ein eigenes KFZ, alle Mobilitätsbedürfnisse kriegt er aus einer Hand von den Stadtwerken befriedigt.
Dementsprechend habe ich mein Auto auch schon abgeschafft. All diese Dinge kosten Geld und ich bin froh, dass bei uns Nahverkehrsinvestitionen eine große Priorität genießen. Siehe auch die neue unterirdische Straßenbahnhaltestelle unter den Gleisen des Hauptbahnhof Augsburg:
http://www.projekt-augsburg-city.de/der-ne...beilage-2014-2/
Immerhin ca. 140 Mio. € geplante Gesamtkosten, mit Tunnelzuführung, Aufzügen und Rolltreppen zu den Bahnsteigen und der neuen Fußgängerpassage, die auch gleich das komplette Gleisfeld unterqueren und eine Fußgängerverbindung zum gegenüberliegenden Stadtviertel schaffen wird.