Tag 1 Rastatt -> Tours
Meine Reise startet in Rastatt und führt wegen der geografisch günstigen Lage nach Frankreich. Da die Umsteigezeit in [acronym title="RK: Karlsruhe Hbf <Bf>"]RK[/acronym] etwas knapp bemessen ist und ich keine durchgehende Fahrkarte habe, fahre ich schon etwas früher los, sodass mir noch etwa eine Dreiviertelstunde bis zur Abfahrt des TGV bleibt. Am nahegelegenen Albtalbf tobe ich mich aus. Schließlich rollt die S-Bahn meiner eigentlich geplanten Verbindung doch pünktlich auf den Albtalbf zu, muss aber bei der Einfahrt warten, sodass ich mich zügig zum TGV begebe, der bereits von den Fahrgästen gestürmt wird.
„Guten Tag meine Damen und Ärren…“
Nach etwa 10 Minuten passieren wir nochmal Rastatt, kurz darauf die Baustelle des Rastatter Tunnels. Es geht etwas zäh voran, kaum haben wir die 250 km/h erreicht, müssen wir schon wieder bremsen. Wahrscheinlich haben wir einen Gz vor der Nase. Zuerst denke ich, wir erreichen Straßburg dennoch pünktlich. Aber da die Einfahrt mit 30 km/h über einen ziemlich großen Bereich sehr lange dauert, haben wir nach dem Ankuppeln an einen weiteren Zugteil +10. Wie ich nach der Ankunft in Paris feststelle, kann der TGV Duplex problemlos mit einem älteren Einstock-TGV Reseau gekuppelt werden.

Der Zug ist sehr gut ausgelastet, gut möglich, dass manch ein Fahrgast wegen der Reservierungspflicht nicht mitfahren konnte.
Der Bildschirm für die Fahrgastinformation bietet diverse Infos in 3 Sprachen an, unter anderem auch die Außentemperatur. Nur die Anschlusszüge leider nicht. Mittlerweile läuft ein gelbes Band durch und verkündet die Verspätung von 10 Minuten. Einfacher wäre es wohl, an die Ankunftszeit im Zuglauf +10 zu ergänzen. Wenn man „Verzögerungen im Betriebsablauf“ ins Französische und anschließend wieder zurückübersetzt, kommt wahrscheinlich „Schwierigkeiten bei der Verkehrslenkung“ als Verspätungsgrund heraus.
Mit etwa 120 km/h geht es über die vorhandene Strecke weiter, der im Bau befindliche 2. Abschnitt der NBS wird unterquert. Viel fehlt nicht mehr zur Betriebsaufnahme, die Fahrleitung hängt schon. Einige im gegenüberliegenden Vierer sitzenden Japaner sind unglücklich. „It´s quite slow…“
Das ändert sich aber, nachdem wir die NBS erreichen. Die Geschwindigkeit schwankt zwischen 280 und 320 km/h, da vermutlich Schwungfahren angewendet wird. Mit Hochgeschwindigkeit nähern wir uns Paris, nach etwa 1h auf der NBS beginnt das Häusermeer.



Die Bildschirme zeigen jetzt die Metroverbindungen zu den anderen Bahnhöfen an. Schade, dass der Gare d´Austerlitz, wo ich hin muss, nicht dabei ist. Zum Glück habe ich mich bereits vorher informiert, dass ich die M5 Richtung Place d´Italie brauche.
Nach der Ankunft in Paris

„All transport free today, just go“, tönt es aus den Lautsprechern am U-Bahneingang. Die verwinkelten, gekachelten Zugangstunnel ohne Rolltreppen sind noch genau so, wie ich sie von vor fast 10 Jahren in Erinnerung habe.

Einen Augenblick später fährt auch schon die U-Bahn ein.

Praktischerweise ist die Haltestelle Gare d´Austerlitz oberirdisch, sodass die verbliebene Zeit bis zur Abfahrt meines Intercitee nach Tours fotografisch genutzt wird.


Ja, ich weiß, das SNCF-Gebäude hätte man auch ganz auf das Bild bringen können...