Hier wird aber offenbar nicht GSM eingesetzt?
Metropolenbahner @ 7 May 2015, 18:10 hat geschrieben:Naja ich würde einfach sagen: Die RIU ist die GSM-R-Basisstation.
Das wäre total überdimensioniert. Dazu müsste man ja an jedes Signal eine BTS hängen, die aber auch eine Reichweite von >2km haben muss.
Diese Basisstation muss aber in das GSM-R-Netz voll eingebunden sein - das ETCS-Streckengerät kann sich ja nicht so ohne weiteres aussuchen, welche Basisstation jetzt genutzt wird. Die Balise teilt eine Telefonnummer mit - wenn sich das "Handy" im ETCS-Streckengerät auf Basisstation von Signal 1 anmeldet, aber die TElefonnummer von Signal 3 meldet, muss das funktionieren.
Die Basisstation an Signal 1 müsste also entweder am kabelgebundenen GSM-R-Backbone angebunden sein (was man aber nicht will, da das einen enormen Verkabelungsaufwand bedeutet), oder als Repeater fungieren. Das ist ein viel zu großer Aufwand, und vermutlich auch ziemlich störanfällig.
Von daher wird jedes Signal halt ein oder mehrere Handy in Rackform sein. Was aber bedeutet, dass man pro Signal und pro fahrendem Zug jeweils mindestens zwei Telefongespräche einplanen muss.
Was soll man unter "Radio Infill Unit" sonst verstehen, als ein Infillsystem auf Funkbasis, wodurch man ne GSM-R-Station braucht?
GSM ist kein Funksystem, wo jeder einfach so wie er lustig ist durch die Gegend funkt, sondern ein zentrales System mit auf Telefonnummern basierender Vermittlung. Da kann man nicht einfach lauter Stand-Alone-Basisstation hinstellen.
Wenn man auf Verkabelung verzichten will (und das will man hier offenkundig, weil die Verkabelung verdammt teuer ist), dann funkt die RIU mit der Basisstation, und die Basisstation mit dem Zug. Genauso funktioniert das ja auch mit den Radio-Block-Center, nur dass da das Radio-BLock-Center halt via Kabel am Backbone angebunden ist und nicht via Funk mit der BTS funkt.
Das ist schön und gut, aber aktuell noch nicht verfügbar.
Naja, wenns ne Gleisfreimeldeanlage gibt, die das Blockeingangssignal wieder auf grün stellt, könnte man in dem Fall auch die RIU auflegen lassen. Die hängt ja an der Signalleitung.
Besser als nichts, sonderlich überzeugend find ich die Lösung jetzt aber auch nicht wirklich... Dann braucht man ja mindestens drei gleichzeitige Verbindungen, die von dem Zug der hinter dem roten Signal ist, und die zwei von den beiden Zügen die sich annähern.
Jein, es heißt zwar "Level 1 Radio Infill", also nicht "L1LS Infill" aber im Text steht:
Das "Auch" bezieht sich auf das zuvor erklärte L1LS. So wie ich das verstehe, kann man Radio Infill damit auch mit L1LS kombinieren, das ist dann halt die "Grundanwendung".
ETCS L1 LS ergibt mit Infill in meinen Augen keinen Sinn - das ist ja ein völlig anderes Prinzip. Worin soll der Vorteil von L1LS liegen?
Im Gegensatz zu L1LS würde L1LS mit double Infill dann aber doch eine "durchgehende" Geschwindigkeitsüberwachung ermöglichen. "Durchgehend" in der Bedeutung "durchgehenden zwischen zwei Blockabschnitten". Solange alle Blöcke per Funk abdeckt sind und es keine Funklöcher gibt, wärs damit funktional L1.
Nur wozu schaltbare Balisen mit Mini-Leu auslegen, wenn man eh alles per Funk überträgt? Das erhöht die Kosten, bringt aber keinen Nutzen. Also kann man bei L1 FS mit INfill weitgehend ohne schaltbare Balisen auskommen, was viel preisgünstiger ist.
Ich sehe aber auch so noch genug PRobleme, Radio Infill mit L1 LS zu kombinieren.
Ahhhh stimmt. Das ist mal schön sch...lecht. Was wäre da eine einfache Lösung für Vmax-Durchfahrt? Ne Weichen-LEU samt RIU? Anfragen an *alle* potentiellen übernächsten RIUs und dann den kleinsten Gemeinsamen Nenner daraus?
Solange es nur einen Fahrweg mit Vmax gibt, kann man alle nötigen Infos ja aus dem Signal abgreifen. Falls man mehrere Fahrwege mit Vmax hat, muss man natürlich entsprechend noch die Weichenstellungen kennen.
Naja, also bei 40 km/h fahr ich mit ETCS Level 0 ^^ Für sowas wäre das Geld für die Balistengruppe wohl rausgeworfen.
Level 0? Nein, sicher nicht, weil dann ein ÜBerfahren des Ausfahrsignals nicht verhindert werden kann. Und das bekommt man nicht zugelassen
Apropos L0 ... wie löst die PZB so ne Weichenfrage?
Was hat L0 mit PZB zu tun?
Und die PZB löst die Weichenfrage genauso wie ETCS L1 LS - gar nicht. Beide arbeiten ja nicht auf Basis von Movement Authorities sondern greifen ausschließlich die Signalstellung ab. Wo es hingeht ist egal. Das führt dann aber dazu, dass die Überwachungskurven nicht an die jeweilige Situation anpassbar sind.
Ja, das Weichensignal wär am besten, aber wieso will man das nicht? Auf was beziehst Du Dich da?
Das Ziel ist ja gerade keinen großen Aufwand für Datenabgriff in der Anlage zu haben. Wenn man jetzt Weichenstellungen berücksichtigen will, muss man massiv Daten abgreifen (was im Stellwerk noch leichter wäre als an den Weichensignalen der Außenanlage), und hat einen enormen PRojektierungsaufwand. Dann kann man gleich L2 bauen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876