Auf Umwegen nach Südpolen

Eure Reportagen und Reiseberichte finden hier ihren Platz, gerne auch Bilder abseits von Gleisen
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Tag 1 Dresden -> Prag -> Krakau

Abends um sieben startet die Fahrt nach Krakau. Dank der Nichtmehrexistenz des Dresden-Wroclaw-Express steht uns ein kleiner Umweg bevor. Nachdem wir schon um den zwölften Exkursionsteilnehmer gebangt haben, schaffen wir es doch alle pünktlich zur Abfahrt in den EC. Eigentlich hatten wir geplant, es uns nach der tschechischen Grenze im Speisewagen gemütlich zu machen und die Happy Hour zu genießen. Leider sind wir nicht die einzigen, die am Vorabend eines Feiertages unterwegs sind. Der EC ist ziemlich voll und der Speisewagen bis zum letzten Platz gefüllt. Währende wir beratschlagen, was wir tun wollen, gehen wir dem überforderten Kellner ziemlich auf die Nerven, denn wegen uns gibt es fast keine Durchkommen mehr. Die Stimmung ist angespannt und ein Großteil begibt sich wieder zurück zu unseren Plätzen im vordersten Wagen. Ich bin aber zu hungrig, um so schnell aufzugeben und setze mich mit einem weiteren Hungrigen an einen Tisch zu einer jungen Frau dazu. Wie befürchtet, ist die halbe Karte ausverkauft und vom Rest kann oder will er den Großteil nicht zubereiten, weil der Koch überfordert ist. Also nur eine Gulaschsuppe gegen den größten Hunger.
Eine mittelalte Frau ruft den Kellner und deutet auf ihr Essen. Es folgt eine kleine Diskussion. Offensichtlich versteht er nicht und die Frau tippt mit ihrer Zeigerfingerspitze in die Soße und präsentiert das Ergebnis. Anscheinend versteht er immer noch nicht. Sie berührt seinen Zeigerfinger, aber er sieht es wohl immer noch nicht ein. Da nimmt sie seinen Zeigerfinger uns tunkt ihn in die Soße. Was auch immer mit der Soße los war, jedenfalls nimmt der Kellner den noch halb gefüllten Teller mit.

Nach einem außerplanmäßigen Lokwechsel in Decin und ein bisschen Stop and Go haben wir +15 eingesammelt. Die Umsteigezeit von 36 Minuten in Prag schrumpft dahin. Nach dem Essen begeben wir uns zurück zum Rest, wir müssen fast den ganzen Zug durchlaufen. Es sind einige Saufgruppen unterwegs, die sich grandios daneben benehmen und wegen verschüttetem Bier stinkt es in einem Wagen furchtbar.

In Prag geht ein Großteil schnurstracks in den Supermarkt, denn der Hunger hat mittlerweile stark um sich gegriffen. Außerdem will ein Getränkevorrat für die anschließende Nachtzugfahrt angelegt werden. Dank Gulaschsuppe verzichte ich auf dem Supermarkt und packe stattdessen mein Stativ aus.
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Der Prager Hbf wirkt zu dieser Zeit ein wenig wie ein Einkaufszentrum nach Ladenschluss.
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Schon ist es an der Zeit, zum Bahnsteig zu gehen. Der Kurswagen nach Krakau ist fast ganz am Ende. Wir haben zwei Sechserabteile in einem modernisierten ÖBB-Liegewagen, aber erstens ist der Zug ziemlich leer und zweitens der Schaffner gut drauf, sodass wir uns auf drei Abteile verteilen dürfen. Während wir uns auf dem Gang unterhalten, kommt ein junger Mann vom Typ Interrailer in unseren Wagen. „Hey guys, do you know if they sell drinks?“ „Sure, the conductor sells beer. Just few compartments down the corridor“, klären wir ihn auf. „Aber er hat doch gar nicht gesagt, was er trinken will“, wendet jemand ein.
„Der sieht nicht so aus, als würde er etwas anderes als Bier wollen…“
„Anything you like. I have beer, wine, Coke, ...“ dröhnt es aus dem Schaffnerabteil.
Wenig später kommt der Schaffner mit einigen Blatt Papier und Stiften in der Hand zu uns.
„Ok Leute, I have these questions und sechs pencils. Danke.“ Wir nehmen die Fragebögen und die Stifte.

Liebe Freunde,
um den Service von JLV zu verbessern…

Na das verspricht ja lustig zu werden.
Bei der Frage nach Freundlichkeit des Schaffners ist jedenfalls das Kreuz bei „Exzellent“ sicher.

Mein Abteil legt sich zeitig zu Ruhe und da ich leider mittwochs schon unmenschlich früh um 7:30 Uhr zur Vorlesung antanzen darf, schließe ich mich da an. Das Bett ist hart und ziemlich kurz. Dennoch geht mir mal wieder das Motto „Reisen statt Fliegen“ durch den Kopf.

Rumms. Bruuuuuuum. Quiiiiiiietsch. Rummms.
Dodong. Ladies and gentlemen, the international Euronight train to Kosice, departing at two thirty-seven, is ready for departure. Dodong.
Klack klack klack klack.
Irgendjemand muss mit Stöckelschuhen den Bahnsteig mehrfach auf und ab gehen.

Dodong. Ladies and gentlemen, the international Euronight train to Krakow Glowny, departing at three thirty-five, is ready for departure. Dodong.
In Bohumin herrscht mitten in der Nacht Hochbetrieb.

Ein Abteil weiter ist immer noch keine Ruhe eingekehrt.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Beitrag von Entenfang »

Tag 2 Krakau

Ich kann nicht behaupten, einen wirklich erholsamen Schlaf gehabt zu haben, als um halb sieben der Schaffner an unsere Abteiltür klopft. Etwas verschlafen holpern wir in gemächlichem Tempo dahin.
„Oh, ein verschweißtes Gleis. In Polen!“, kommentiert jemand die Baustelle neben uns.
Ein anderer erläutert, dass in Polen 80% der Investitionen für die Verkehrsinfrastruktur in die Straße gehen. Dazu gibt es noch ein Sondergesetz, sodass statt 20% nicht mal 10% für die Schiene übrig bleiben. Da muss man sich über den Gleiszustand wohl nicht wundern.

Pünktlich um sieben erreichen wir den Krakauer Hbf, an dem sich seit meinem ersten Besuch 2011 ziemlich viel getan hat.
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Um zu unserem ersten Termin mit Koleje Malopolskie, einem Bahnunternehmen des „Bundeslandes“ zu gelangen, müssen wir noch zwei Stationen mit der von ihnen betriebenen S-Bahnlinie fahren. Doch zuvor wird erstmal gefrühstückt und das gröbste Gepäck im Schließfach verstaut.
Der Innenraum des E-Tw PESA Acatus Plus wirkt modern-kühl.
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Ziemlich leer gondelt der Triebwagen vorbei ein Freiflächen und Gestrüpp, um uns in Krakow-Plaszow abzusetzen.
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Wir ziehen Google Maps zurate und begeben uns an das Bahnsteigende in der entsprechenden Richtung. Als wir den Übergang nutzen wollen, werden wir allerdings von einer Bahnangestellten angeraunzt, also gehen wir zurück zur Unterführung. Das gibt schon mal Punktabzug für das Osteuropaklischee.
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Gegenzug nach Krakow Glowny
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Die Gegend wirkt irgendwie seltsam unbelebt. Über kaputte Fußwege, zwischen Bauzäunen und über Trampelpfade bahnen wir uns den Weg zum Büro von Koleje Malopolskie. Ein besonderes Highlight stellen sicher die (offiziell beschilderten!) Bahnhofstoiletten dar. Das grüne Häuschen ist übrigens das behindertengerechte WC.
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Wenige Minuten später stehen wir vor einem unscheinbaren Haus, das eher nach einem Wohnhaus aussieht. Aber es steht Koleje Malopolskie dran und die Tür ist nur angelehnt, also treten wir ein. Der Eingangsbereich ist für zwölf Leute hoffnungslos unterdimensioniert, also warten alle bis auf einen der Organisatoren vor der Tür. Kurz darauf kommt ein mittelalter Mann heraus und fragt angestrengt auf Englisch, was wir wollen. Wir erklären, dass wir einen Termin um Acht haben und nennen noch den Namen, mit dem wir den Termin vereinbart haben.
Dann verschwindet der Mitarbeiter und kehrt nach etwa zehn Minuten zurück. „Ok, we have little time to our train. Come.“ In zügigem Tempo gehen wir zurück zum Bahnhof und in seiner Begleitung dürfen wir nun doch den Überweg benutzen. Das grimmige Gesicht der Bahnangestellten ist erheiternd.
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Wir nehmen die nächste S-Bahn stadtauswärts und erfahren unterwegs, dass wir eine kostenlose Demonstrationsfahrt unternehmen. Also einmal bis zur Endstation, wo wir einfach sitzenbleiben und nach wenigen Minuten wieder zurückfahren. Nach der wenig erholsamen Nacht bin ich nicht unglücklich darüber. Die Unterhaltung auf Englisch ist zwar nicht ganz einfach, aber wir erfahren, dass Koleje Malopolskie bis jetzt nur diese eine S-Bahnlinie betreibt, aber eine Expansion sowohl des Streckennetzes als auch der Fahrzeuganzahl (vier Triebwagen) anstrebt.
So landen wir etwa zwei Stunden später wieder dort, wo wir losgefahren sind: Am Krakauer Hbf. Als nächstes dürfen wir in das Stellwerk.
Auf dem Weg dorthin passieren wir den Busbf am Krakauer Hbf. Wäre es eine andere Marke, könnte man fast meinen, es wäre ein Münchner Bus.
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Der fabrikneue Pendolino (eigentlich Etikettenschwindel, da ohne Neigetechnik) passt perfekt zum frisch modernisierten Bahnhof
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Signalarbeiten
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Beitrag von Entenfang »

Beim Stellwerk angekommen, warten wir auf dem Vorplatz erstmal fast eine Stunde und keiner weiß eigentlich, warum. Unser Führer hat mittlerweile herausgefunden, dass zwei Exkursionsteilnehmer polnisch können und müht sich nicht mehr auf Englisch ab.
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Zur Überbrückung der Wartezeit werden die zahlreichen herumliegenden Bauteile für die Gleisanlagen begutachtet. Interessant ist auch die Fundkiste Kleineisen. Möchte vielleicht jemand eine Schienenschraube?
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Dann dürfen wir endlich rein. Von diesem Relaisstellwerk aus wird der gesamte Krakauer Hbf gestellt.
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Sofern ich alles richtig verstanden habe, arbeiten außer der Fahrdienstleiterin noch eine Zugmelderin, jemand der den Zugschluss beobachtet und eine weitere Person im Stellwerk.

Manch einer hätte statt den modernen PESA-Tw lieber so etwas benutzt.
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Ein Pendolino im Anmarsch.
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Zurzeit wird bis zu 200 km/h schnell gefahren, obwohl Züge und Strecken bis zu 250 km/h ausgelegt sind. Als problematisch für höhere Geschwindigkeiten erweist sich das mit 3 kV Gleichstrom elektrifizierte Bahnnetz.


Auf dem Rückweg in die Stadt entdecke ich diese DB-Vectron vor einem IC nach Warschau.
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Wir stellen unser Gepäck im Hostel ab, um zur Stadtbesichtigung überzugehen. Leider zeigt sich das Wetter nicht von seiner schönsten Seite. Ein toller Zufallstreffer gelingt mir mit diesem Bild. Erst bei der Recherche daheim finde ich heraus, dass es sich um den Prototyp für die neu entwickelte Nevelo-Tram des polnischen Herstellers Newag handelt, der nun in Krakau im Fahrgasteinsatz getestet wird.
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Also erstmal Mittagessen. Dieses Vorhaben zieht sich ewig hin, da es nur eine begrenzte Anzahl an englischen Speisekarten gibt und die Bedienung alle paar Minuten mit einer weiteren Sonder- Mittags- oder Spezialangebotskarte auftaucht.
Obwohl wir wirklich sehr lange zum Essen brauchen, lässt der Regen nicht nach. Auf dem Hauptmarkt werden zuerst die Tuchhallen, anschließend die Marienkirche besichtigt.
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Ein Teil entscheidet sich für eine Straßenbahnrundfahrt, der Rest begibt sich zum Wawel.
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Beitrag von Entenfang »

Die Ticketautomaten sind modern und mehrsprachig und lassen keine Fragen offen.
In einem Ex-Wiener Beiwagen mit furchtbar stark beschlagenen Scheiben geht es bis in den äußersten Nordosten der Stadt.
Außerhalb des Stadtzentrums verkehrt die Tram ausschließlich auf eigenem Gleiskörper. Oft ist die Trasse von so viel Gestrüpp gesäumt oder so weit abseits der Bebauung, dass man meint, in einer Lokalbahn zu sitzen.
Wagen 172 erreicht die Haltestelle Kombinat
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Ex-Wiener Gespann an der Haltestelle Kombinat – die große Kreuzung ist dank nicht vorhandener Ampeln äußerst unübersichtlich
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Um welchen Bustyp es sich bei diesem Exemplar handelt, konnte ich nicht herausfinden.
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Wir fahren weiter Richtung Wzgorza Krzeslawickie. Obwohl der Gleiszustand ziemlich übel ist, wird ziemlich zügig gefahren, was den Fahrkomfort erheblich begrenzt.
Hinter der Haltestelle Wiadukty folgen zwei enge Brücken mit Gleisverschlingung. Wir warten den aus drei Konstal 105Na-Triebwagen gebildeten Gegenzug ab. Der letzte Wagen fährt immer als Beiwagen mit abgesenktem Stromabnehmer.
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An der Endstation wartet gerade ein Solaris Tramino, mit dem wir gleich eine Testfahrt zurück Richtung Innenstadt unternehmen.
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Im Innenraum wird recht viel Platz verschenkt und der Fahrkomfort kann uns nicht restlos überzeugen.
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Regen, Regen, Regen…
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Die Sanierung der Tramgleise schreitet zügig voran.
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Auf der Rückfahrt ist der Spuk vorbei und die Sonne lädt zum Aussteigen und Knipsen ein.
Dabei begegnen uns die drei häufigsten Straßenbahntypen in Krakau.
Konstal 105Na
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Ex-Wien E1-Zug mit c3-Beiwagen
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Beitrag von Entenfang »

Und die EU8N, die aus Wienern E6c6-Fahrzeugen umgebaut und mit Nf-Mittelteil und Klimaanlage ausgestattet wurden
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Immer wieder stand der Bau einer U-Bahn in Krakau zur Diskussion. Daraus ist aber nie etwas geworden. Es gibt lediglich einen kurzen Tunnelabschnitt unter dem Hbf mit zwei unterirdischen Stationen.
Flexity Classic sind immer häufiger anzutreffen und ersetzen nach und nach die Konstal-Hochflurer. Hier einer der letzten Bauserie am Hbf
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Die futuristische Beleuchtung im Innenraum wirkt wie ein Sternenhimmel.
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Der äußerst abwechslungsreiche Straßenbahnbetrieb hat dem geneigten Freak einiges zu bieten. Wieder in der Innenstadt, begegnet uns ein Ex-Düsseldorfer GT8S zwischen den Haltestellen Basztowa LOT und Teatr Bagatela.
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In der Abendsonne wird der Hauptmarkt nochmal begutachtet
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Beitrag von Entenfang »

Natürlich dürfen auch einige Nachtfotos nicht fehlen.
Hoch-, Teilnf- und Nf am Teatr Bagatela
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Marienkirche
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Tuchhallen
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Rathausturm des seit 1832 nicht mehr existierenden Rathauses
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Unter dem Hauptmarkt befindet sich ein unterirdisches Museum zur Geschichte der Stadt.
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Beitrag von DumbShitAward »

Darf ich, etwas ketzerisch in einem Eisenbahnforum, mal nach dem Essen fragen? Krakau sieht nach einem schmucken Städtchen aus, wäre mal einen Besuch wert (da nehm ich aber dann doch lieber das Flugzeug...).

Edit: gemeint ist Polen i.A., Krakau insbesondere. Dass man aus Tschechichen pro Tag 10kg schwerer zurück kommt, ist eh klar :D
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von JeDi »

DumbShitAward @ 9 Jun 2015, 14:53 hat geschrieben: Darf ich, etwas ketzerisch in einem Eisenbahnforum, mal nach dem Essen fragen? Krakau sieht nach einem schmucken Städtchen aus, wäre mal einen Besuch wert (da nehm ich aber dann doch lieber das Flugzeug...).
Das Essen ist bei der WARS aber nicht zu verachten - da klappt das mit dem 10 Kilo schwerer ggf. auch.
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Erzähl :D
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von ropix »

Entenfang @ 9 Jun 2015, 13:32 hat geschrieben: Dann dürfen wir endlich rein. Von diesem Relaisstellwerk aus wird der gesamte Krakauer Hbf gestellt.
Schick - ist da der Hersteller oder irgendwas zur Bauform bekannt?

Und was macht die Masse an Außentasten? Fahrstraßen? (By the way - Druck oder Zugtasten?)
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Beitrag von Entenfang »

DumbShitAward @ 9 Jun 2015, 14:53 hat geschrieben:Darf ich, etwas ketzerisch in einem Eisenbahnforum, mal nach dem Essen fragen? Krakau sieht nach einem schmucken Städtchen aus, wäre mal einen Besuch wert (da nehm ich aber dann doch lieber das Flugzeug...).
Klar darfst du. Krakau ist ziemlich touristisch, da gibt es im Zentrum ein breit gefächertes Angebot. Preise sind erwartungsgemäß wie in Tschechien günstiger als bei uns, wenn man nicht in die Touribuden geht.

Kattowitz & Co. sind kein kulinarischer Höhepunkt. Dort ist es nicht immer ganz einfach, was Nettes zu finden.

In Breslau waren wir nur ein paar Stunden. Auf Empfehlung eines ortskundigen Teilnehmers haben wir im FC Nalesniki Mittag gegessen, das ist ein Pfannkuchenrestaurant in unmittelbarer Nähe zum Rynek.

Schick - ist da der Hersteller oder irgendwas zur Bauform bekannt?

Und was macht die Masse an Außentasten? Fahrstraßen? (By the way - Druck oder Zugtasten?)
Uff, jetzt führst du mich aufs Glatteis. Ich bin mir sicher, dass das alles erläutert wurde, aber wir waren anderthalb Stunden im Stellwerk, sodass ich mir nicht alles gemerkt habe. Ich werde mal schauen, ob ich noch was herausfinden kann.
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Beitrag von Entenfang »

Tag 3 Krakau -> Kattowitz

Da die Bahn einen unregelmäßigen und mageren Takt bietet, legen wir die Strecke mit dem Bus zurück. Von frühmorgens bis abends fährt der Bus täglich im Takt 15 ohne Halt zwischen Krakau und Kattowitz.
Auf dem Weg zum Bahnhof bietet sich noch die Gelegenheit auf ein paar Fotos.
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Manche leider mit obligatorischem weißem Lieferwagen…
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Blick über den Plac Jana Matejki zum Barbakan, einer der Stadtmauer vorgelagerten Verteidigungsanlage
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Der ZOB liegt direkt am nördlichen Ausgang des Bahnhofs. Wenig einladend sind die Tiefgaragenatmosphäre und der hohe Geräuschpegel. Überraschend viele Kleinbusse sind unterwegs und überbieten sich mit neuen Geschwindigkeitsrekorden im ZOB-Gelände.
Für die Fahrt bis Kattowitz sind 80 Minuten vorgesehen. Der Bus fährt pünktlich ab und ist gut ausgelastet. Wir kämpfen uns durch den Stadtverkehr und nehmen an vier weiteren Stationen Fahrgäste auf. Als wir die Stadt nach gut 20 Minuten verlassen, sind fast alle Sitzplätze belegt.
40 Minuten fahren wir auf der gut ausgebauten Autobahn, beim zweiten Halt in Kattowitz stellen wir fest, dass er genau vor unserem Hostel liegt und steigen nach 70 Minuten Fahrzeit aus.
Da wir unerwartet schnell am Ziel sind, ist noch etwas Zeit übrig, bis wir einen Termin an der Transportfakultät der Uni haben. Sie wird durch Erkundung der Umgebung genutzt.
Der wenig einladende Südeingang des Bahnhofs ist nicht weit.
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Die Empfangshalle wird von Beton dominiert. Wie auch in Prag und Krakau ist der Kattowitzer Bahnhof ein Einkaufzentrum mit Gleisanschluss.
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Irgendwie scheint es kein richtiges Stadtzentrum zu geben. Am besten passt da noch der Straßenbahnknotenpunkt Rynek, der frisch modernisiert ist.
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Ein modernisierter Konstal-Wagen am Hbf
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Dann ist es Zeit, uns zur Uni zu begeben. Dabei durchlaufen wir die Straße Mariacka.
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Früher eine Gegend mit zweifelhaftem Ruf und Rotlichtmilieu, entschied die Stadt, die Straße aufzuwerten. Den Anwohnern wurde mitgeteilt, dass die Nachtruhe in fünf Jahren aufgehoben wird. Sie sollten sich entweder damit abfinden oder bis dahin umziehen. Dann wurde die Straße saniert und nun ist es eine beliebte Kneipenmeile, in der die Grundregel 1 Bier = 1 € und 1 Essen = 2 € gilt.

An der Uni herrscht tote Hose, denn wir haben einen speziellen Tag erwischt, an dem keine Veranstaltungen stattfinden und niemand zur Arbeit kommt. Die meisten Mitarbeiter, die uns ihre Labore vorstellen, sind extra wegen uns zur Arbeit gekommen. Zuerst schauen wir uns den Automobilbereich an. Besonders stolz sind die Studenten auf einen selbst gebauten Rennwagen. Die Werkstatt befindet sich in einer Garage eines Hinterhofs. Jemand kommentiert das mit „So stelle ich mir das Hauptquartier einer Autoschieberbande vor“
Aber auch die Bahn kommt nicht zu kurz. Neidvoll blicken wir auf die Gleisanlage mit funktionsfähigem BÜ. Nur eine Testfahrt können wir nicht unternehmen, da der Akku nicht geladen ist.
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Beitrag von Entenfang »

Nach dem Mittagessen wollen wir eine Straßenbahnrundfahrt unternehmen. Das oberschlesische Industriegebiet ist ein Ballungsraum mit über zwei Millionen Einwohnern und einem spektakulären Tramnetz von 200 km Länge. Es gab bereits mehrfach Bemühungen, das Siedlungsgebiet, in dem die Stadtgrenzen verschwimmen, zu einer einzigen Verwaltungseinheit zusammenzuführen. Das ist aber an den Lokalpolitikern gescheitert, die ihren Einfluss behalten wollten. So hat der Oberbürgermeister von Gliwice im Jahr 2009 das Ende der Straßenbahn in seiner Stadt beschlossen. Stattdessen wir nun eine Bedienung mit flexibleren, bequemeren und wirtschaftlicheren Bussen inklusive Umsteigezwang unweit der Stadtgrenze durchgeführt. (Kommt uns das nicht bekannt vor?)
Am vielerorts katastrophalen Gleiszustand wird einiges getan. Das hat aber den Nachteil, dass gefühlt die Hälfte des Netzes wegen Baustelle außer Betrieb und im SEV bedient wird. Dazu kommt noch, dass von den verbliebenen Linien fast alle einen Umleitungslinienweg fahren. Wir wagen es dennoch. Am Rynek begegnet uns ein Ex-Frankfurter Pt-Wagen.
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Konstal-Wagen am Rynek
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Dann legen wir los. Mister X dürfte nichts gegen unsere Art der ÖPNV-Nutzung sein.
Mit der Tram geht es von der Haltestelle Rynek nach Westen.
Die modernisierten Konstalwagen sind mit Bildschirmen ausgestattet. Die Idee, auf Basis von Openstreetmap den derzeitigen Standort anzuzeigen, ist prinzipiell gut. Die Umsetzung ist dagegen eine Katastrophe. Mehr als drei Viertel des Bildschirms dienen der Werbung für den Straßenbahnbetrieb, dürften also keinen Gewinn bringen. Die Anzeige der nächsten Haltestelle wie auch die Karte fällt winzig aus und ist ohne jeden Mehrwert für den Fahrgast.
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An der Haltestelle Plac Wolnosci verlieren wir ein Gruppenmitglied, weil wir uns uneinig sind, ob wir nun aussteigen oder weiterfahren wollen. Das erweist sich aber nicht als Problem, denn wegen Baustelle wenden alle Bahnen um den Platz und fahren wieder zurück, sodass wir nach einer Ehrenrunde wieder an derselben Haltestelle landen. Weiter geht es im Ikarus 280 auf der Linie 11, doch nach einer Haltestelle heißt es schon wieder umsteigen.
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Mit der Tram geht es nach Chorzow, wo wir in den Bus 663 umsteigen.
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Die Fahrt zum Bahnhof Chorzow-Batory führt durch trostlose Wohnblocks und der Busfahrer gibt sich alle Mühe, die Fahrt durch seinen Fahrstil so unbequem (und so schnell) wie nur irgendwie möglich zu machen.
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Von dort holpern wir eine Dreiviertelstunde bis zur großzügigen Wendeanlage Chebzie Petla. Es gibt zahlreiche eingleisige Abschnitte unterwegs, die nicht signalgesichert sind. Vor dem Befahren eines eingleisigen Abschnitts muss der Gegenzug abgewartet werden.
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Die Umsteigezeit an der Haltestelle Chebzie Petla wird natürlich zum Knipsen verwendet. Zuerst kommt ewig nichts, dann strömen plötzlich von allen Seiten Bahnen herbei.
Besonders interessant sind die umgebauten Wiener E1-Züge.
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Konstalwagen mit neuer Front
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Und da passiert es. Die beiden Fuzzis sind so in ihre Beschäftigung vertieft, dass sie die Zeit vergessen haben. Die Anschlusstram fährt inklusive dem Rest der Gruppe ab.
Nicht, dass wir uns darüber besonders geärgert hätten.

Die neue Brücke ist für ein zweites Gleis ausgelegt
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Ein Konstalwagen verlässt die großzügige Wendeanlage auf dem langen Weg nach Chorzow
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Hochbetrieb in der Wendeanlage
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Was den eigentlich auf der Linie 0 verkehrenden historischen Wagen hierher verschlagen hat, wissen wir nicht. Ein schöner Zufallstreffer ist es trotzdem.
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Dann legen wir einen Sprint zur Tram ein, beinahe hätten wir den nächsten Kurs auch noch verpasst.
Die Linie 17 bringt uns weiter voran, über mehr oder weniger abenteuerliche Gleiszustände. Eine Weiche steht falsch, der Fahrer flucht und setzt zurück, um sie umzustellen. Der Abschnitt in Swietochlowice bis zur Haltestelle Targowisko entführt uns in eine völlig andere Welt. Am ehesten trifft es wohl der Begriff Zigeunersiedlung. Wahnsinnig gerne würde ich hier ein wenig knipsen, aber wir müssen die anderen einholen. Laut Liniennetzplan biegt die Linie 17 an der Station Targowisko rechts ab und fährt zurück nach Süden. Wir wollen aber weiter nach Norden und steigen aus. Wegen Umleitung fährt die 17 aber doch weiter. Das merken wir aber erst, als wir an der Haltestelle stehen und die Bedeutung der zahlreichen gelben Zettel erraten.
Zeit für ein Bild
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Sehr häufig werden leider die Fußgänger (und die Fuzzis) durch die nervigen Geländer verbarrikadiert.

Eine Viertelstunde später kommt die nächste 17 und wir steigen wieder ein. Irgendwann stellen wir fest, dass sie abbiegt, wo sie nicht abbiegen soll. Wir steigen an der nächsten Haltestelle aus und laufen zurück. Dort steht gerade eine andere Bahn, die in die richtige Richtung fährt. Irgendwie schaffen wir es trotz diverser Barrikaden, quer über die Kreuzung zur Haltestelle zu laufen und sie zu erwischen. Wir erfahren, dass sich erwartungsgemäß ein Teil der Gruppe mittlerweile in die Bierhalle in einer Mall in Kattowitz verabschiedet hat, der Rest uns aber an der Haltestelle des Zweiachser-Inselbetriebs in Bytom erwartet.
Nach nur einer Station steigen alle Fahrgäste aus und als wir ihnen nicht folgen, ruft uns der Fahrer etwas zu. Natürlich verstehen wir den Inhalt nicht, dennoch verlassen wir die Tram. Auch im Zentrum von Bytom wird gerade gebaut, sodass die Wendeschleife um einen Häuserbock nicht befahrbar ist und provisorisch vorzeitig im Gleisdreieck gewendet wird. Also zu Fuß weiter.
Unter der Woche verkehrt der Zweiachser im Takt 20. Um dem höheren Fahrgastaufkommen am Friedhof Bytom am Wochenende gerecht zu werden, verkehren dann mangels Ausweichmöglichkeit auf der komplett eingleisigen Strecke zwei Zweiachser im Takt 1-19.
Ein Autofahrer versucht sich, unterwegs rechts vorbeizuquetschen. Der Trambahnfahrer holt alles aus dem über 60 Jahre alten Kriegsstraßenbahnwagen heraus. Aber am Ende gewinnt doch das Auto.

Wie aus einer anderen Zeit: Zweiachser wartet die Wendezeit am Friedhof ab
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Führerstand
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Zurück am südlichen Endpunkt Kosciol sw. Trojcy
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Bytom Rynek
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Allmählich gewinnt der Hunger und wir beschließen, zu den anderen in der Bierhalle zu fahren, wo der aus Kattowitz stammende Vater eines Exkursionsteilnehmers, der uns dem Termin an der Uni verschafft hat, eine Runde ausgibt. Natürlich fährt uns die Tram vor der Nase weg und wir fallen in den Beginn vom Takt 20. Unter der Woche fahren die meisten Linien im Takt 15, am Wochenende im Takt 30. Durch zahlreiche Linienüberlagerungen gibt es dennoch einen dichten Takt auf den Hauptachsen.

Umleitungen, wohin das Auge blickt: Planmäßig verkehrt hier gar nichts mehr. Wer soll da noch durchblicken…
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In den letzten Sonnenstrahlen erstrahlt das Liceum Ogolnoksztalcace nr IV im. B. Chrobrego.
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Ein Frankfurter Pt-Wagen bringt uns zügig zurück nach Kattowitz. Vom Fahrkomfort her sind die Ex-Frankfurter Fahrzeuge mit Abstand die besten und selbst bei höheren Geschwindigkeiten auf schlechten Gleisen noch erstaunlich laufruhig.

Die Bierhalle befindet sich in einer großen Mall am Stadtrand von Kattowitz. Um 22 Uhr schließen die Geschäfte in der Mall, nur der Tesco hat 24 Stunden geöffnet. So eine halbdunkle, menschenleere Mall hat irgendwie auch ihr Flair…
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Beitrag von JeDi »

DumbShitAward @ 9 Jun 2015, 16:27 hat geschrieben: Erzähl :D
Salopp gesagt - man versucht irgendwie zu verstecken, dass man sehr deftig kocht. Das dabei rauskommende ist mitunter absurd, aber genial. Wie gesagt: Der Speisewagen gibt - wenn man nicht grad das Schnitzel bestellt - einen guten Vorgeschmack ;)

@Entenfang: Danke für den Bericht :)
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Was testet Bombardier an der Uni?
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Beitrag von Bayernlover »

Super Bericht aus Polen! War letztes Wochenende auch in diesem tollen Land, da hat es aber nur für 3 Fahrten mit der SKM in Danzig-Zoppot gereicht!
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von 146225 »

Entenfang @ 10 Jun 2015, 22:49 hat geschrieben: Da die Bahn einen unregelmäßigen und mageren Takt bietet, legen wir die Strecke mit dem Bus zurück. Von frühmorgens bis abends fährt der Bus täglich im Takt 15 ohne Halt zwischen Krakau und Kattowitz.
Also von verantwortlicher Angebotsplaner- und Politikerseite wieder alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. :angry:
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Beitrag von Catracho »

Tja, dass in Polen was Eisenbahn/Straßenbahn angeht so ziemlich alles falsch gemacht wird, was man falsch machen kann, ist jetzt halt nicht wirklich neu.... Stellenweise sind das schon fast argentinische Verhältnisse....

Mfg
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Beitrag von viafierretica »

Catracho @ 11 Jun 2015, 06:23 hat geschrieben: Tja, dass in Polen was Eisenbahn/Straßenbahn angeht so ziemlich alles falsch gemacht wird, was man falsch machen kann, ist jetzt halt nicht wirklich neu.... Stellenweise sind das schon fast argentinische Verhältnisse....

Mfg
Catracho
Bei Strassenbahn kann ich das gar nicht nachvollziehen. Gerade Krakau macht alles richtig, was es nur richtig machen kann und ist wohl die ÖV-freundlichste Stadt Polens. Das Tempo an Tram-Neubaustrecken ist enorm eindrucksvoll, da kann keine deutsche Stadt mithalten. Und selbst Städte wie Bydgoszcz bauen Neubaustrecken, auf die man neidisch werden kann.
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Beitrag von Catracho »

viafierretica @ 11 Jun 2015, 07:57 hat geschrieben: Bei Strassenbahn kann ich das gar nicht nachvollziehen. Gerade Krakau macht alles richtig, was es nur richtig machen kann und ist wohl die ÖV-freundlichste Stadt Polens. Das Tempo an Tram-Neubaustrecken ist enorm eindrucksvoll, da kann keine deutsche Stadt mithalten. Und selbst Städte wie Bydgoszcz bauen Neubaustrecken, auf die man neidisch werden kann.
Dann hab ich die Region Kattowitz ungerechtfertigterweise als beispielhaft für ganz Polen genommen. Umso besser wenn dem nicht so ist.

Mfg
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Beitrag von Entenfang »

Galaxy @ 11 Jun 2015, 00:56 hat geschrieben:Was testet Bombardier an der Uni?
Es handelt sich um eine etwa 50 m lange Teststrecke mit verschiedenen Elementen der Sicherungstechnik, unter anderem einen voll funktionsfähigen BÜ. Ich gehe mal davon aus, dass die Anlage vor allem Lehrzwecken dient. Vermutlich hat Bombardier eher gesponsert als getestet, weil die so groß auf dem Technikhäuschen stehen ;)
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Beitrag von Metrotram »

Catracho @ 11 Jun 2015, 08:36 hat geschrieben: Dann hab ich die Region Kattowitz ungerechtfertigterweise als beispielhaft für ganz Polen genommen. Umso besser wenn dem nicht so ist.
Das Problem des Straßenbahnnetzes in GOP ist eben die Größe und die Verteilung zwischen den verschiedenen Städten. In den Innenstädten selber sind die Hauptachsen mittlerweile meistens modern ausgebaut, nur durch die kleineren Städte, welche eigentlich kein Geld haben, wird es abenteuerlich.
Die Region ist eben auch die ärmste in Polen und bekommt auch im Vergleich entsprechend wenig Fördergelder ab. Ähnlich kaputt sind die Strecken sonst nur in Lodz, der Rest ist mittlerweile auf sehr gutem Weg.

Dass die Bahnstrecke Krakau-GOP allerdings immer noch komplett unausgebaut und fast komplett mit maximal 30 km/h befahren werden darf, ist peinlich. Das ist aber trotzdem eine der letzten wirklich schlecht ausgebauten Relationen.
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Beitrag von Entenfang »

Tag 4 Kattowitz und östliche Nachbarn

Ich entscheide mich für einen etwas ruhigeren Tag und gegen die spontan von der Uni angebotene Exkursion, die wieder unmenschlich frühes Aufstehen bedeutet hätte. So ist mir zwar das Herumspazieren auf einer nicht gesperrten HGV-Strecke entgangen, dafür wurde es eine unerwartet komplizierte Route mit Tram und Bus in die östlichen Nachbarstädte.
Nach einem gemütlichen Frühstück im Bahnhof beginne ich meine Entdeckungstour am Rynek. Dort begegnet mir als erstes ein PESA Twist. Durch die Begrünung ist das voluminöse Unterwerk recht gut ins Stadtbild eingefügt worden.
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Ist das ein UFO? Nein, beim Spodek handelt es sich um eine Sport- und Veranstaltungshalle
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Etwas rumplig ist das Fahrverhalten der PESA Twist. Ich fahre bis zur Wendeschleife Zawodzie Petla, wo sich einer der fünf Betriebshöfe befindet.
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Auch auf dem nächsten Streckenabschnitt überlagern sich mehrere Linien zu einem Takt 10.
Im Stadtteil Szopienice werden gerade Straße und Fußweg inklusive Tramgleise erneuert.
Die heruntergekommenen Häuser und klapprigen Konstalwagen bilden einen sonderbaren Kontrast zu den mit Blindenleitstreifen ausgestatteten Haltestellen
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Bekannte Fotostelle an einer Bahnunterführung
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Ein Franzose in Polen: Citadis-Wagen 800 unweit der Wendeschleife Szopienice Petla
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Da Wochenende ist, geht es ab hier nur im Takt 30 weiter in den Nachbarort Myslowice. Konstal-Wagen 282 nähert sich der Haltestelle
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Nach der Ankunft am Bahnhofsvorplatz Myslowice
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Ich schaue mich nach Informationen zur Weiterfahrt um, laut meinem Netzplan, den ich im Kundencenter für den Nahverkehr KZK GOP im Hbf geholt habe, sollte von hier die Tramlinie 26 nach Norden in den Ort Sosnowiec weiterfahren.
Dieser Anblick hier macht mich allerdings skeptisch.
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Ich warte die nächste Rückfahrt der Tram nach Kattowitz ab, um dann den nächsten Ersatzbus zu nehmen.
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Beitrag von Entenfang »

Alle 20 Minuten sollte einer kommen, wenige Minuten vor der im Fahrplan angegebenen Abfahrtszeit kommt auch ein mit T26 beschilderter Bus angefahren. Im Gegensatz zum Vorgängerkurs lässt er die Zielanzeige aber auf Myslowice stehen. Fährt er nun weiter oder nicht?
Ich steige ein und halte dem Busfahrer den riesigen Netzplan des gesamten ÖPNV-Netzes des Ballungsraumes unter die Nase und deute auf die Haltestelle, an der wir uns befinden. Er murmelt etwas von Dandowka, das macht Sinn, denn es stand schon auf dem vorherigen Bus und ist ein Verzweigungspunkt der Linien 26 und 27. Außer mir ist nur noch ein weiterer Fahrgast im Bus, als wir kurz darauf abfahren.
Ziemlich bald folgen wir der eingleisigen maroden Tramstrecke, die zwischen Straßenrand und den Zäunen und Hecken der angrenzenden Grundstücke verläuft. Allmählich werden es mehr Fahrgäste, an einer Haltestelle steigt eine betagte Frau mit einer gut gefüllten Plastiktüte in jeder Hand ein und beginnt nahezu augenblicklich, auf Polnisch herumzuschreien. Sie geht nach vorne zum Fahrer und plärrt ihn an. Als der entgegenkommende Bus anhält, schreit sie dessen Fahrer durch die geöffneten Fenster ebenfalls an. Andere Fahrgäste erheben auch den Ton und reden wil durcheinander. Es ist das reinste Irrenhaus.
Warum genau sich die alte Frau so aufgeregt hat, weiß ich nicht. Ich konnte aber etwas mit tramwaj, autobus und informaci raushören, also gibt es wohl einen Verkehrsbezug.

Nach etwa 20 Minuten setzt uns der Bus in Dandowka ab, wo sich gerade eine Tram mit der Liniennummer 26 verabschiedet. Eine andere Tram rangiert gerade rückwärts über die große Kreuzung ohne Ampeln.
Wagen 591 macht sich auf den Weg zur stadtauswärtigen Endstation Kazimierz Gorniczy Petla
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Als meine Bahn dann endlich kommt, sehe ich schon, dass auf der Zielanzeige nicht das draufsteht, was ich laut Netzplan erwartet habe. Der irgendwie quer hinter die Frontscheibe geklemmte Hinweis ist wohl die polnische Variante zum Münchner Umleitungspfeil.
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Allmählich macht sich mein Magen bemerkbar und ich bin etwas genervt, da ich für gut 10 km schon über zwei Stunden (inkl. einiger Fotopausen) unterwegs bin. Eigentlich wolle ich mit der 27 in das Stadtzentrum von Sosnowiec fahren, um mich dort nach Essbarem umzuschauen. Ich finde die ausgeschriebene Endstation auf meinem Plan. Sie liegt zwei Stationen vor der Innenstadt. Ich beschließe, den Rest einfach zu laufen. Der Konstal-Solo ist im Gegensatz zu den bisher genutzten Bahnen ziemlich gut gefüllt.
An der Station Ostrogorska werden alle Fahrgäste vor die Tür gesetzt und die Bahn wendet über ein Gleisdreieck. Damit fährt die Linie 27 einen Inselbetrieb, da alle Zufahrten wegen Baustelle gesperrt sind.
Von der Haltestelle führt eine Treppe in eine siffige Unterführung und ich folge zunächst der Masse. Als ich wieder Tageslicht erblicke, steht ein Ersatzbus bereit. Um ihn zu erreichen, muss man allerdings den Grünstreifen am Straßenrand durchqueren und kann dabei zwischen Gestrüpp und Matsch wählen.
Als der Bus zum zweiten Mal hält, stelle ich fest, dass ich mich direkt am Eingang einer Mall befinde und steige spontan aus.

Nach einer Stärkung spaziere ich weiter zum Bahnhof, um mir eine passende Abfahrt für die Rückfahrt mit der Bahn herauszusuchen. Auf nochmal zwei Stunden SEV und Geholper habe ich keine Lust mehr.
Ist das eine gerechte Aufteilung des Verkehrsraumes?
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In Polen scheint man einige Fehler, die bei uns in den 60ern und 70ern gemacht wurden, zu wiederholen.
Unter der nächsten Kreuzung geht es in die nächste einladende Unterführung.
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Der Bahnhof wurde saniert, die Tramhaltestelle ist gerade wegen Sanierung gesperrt.
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Bisschen SEV am Bahnhofsvorplatz
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Nicht SEV, aber auch Bus.
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Irgendwie ist es doch immer wieder interessant. Während bei uns vorwiegend Citaros und MAN unterwegs sind, stellen in Polen die Solaris-Busse den größten Anteil dar.

Noch ein kurzer Blick in die Fußgängerzone von Sosnowiec…
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…dann gehe ich zurück zum Bahnhof. Die Fahrkarte zum Studententarif kostet für die 8 km nach Kattowitz weniger als 1 €.
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Beitrag von Entenfang »

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In gut zehn Minuten bringt mich der Triebwagen zurück nach Kattowitz, vorbei an verfallenen Häusern, Gestrüpp und Reste von Betonmauern, deren ursprünglicher Zweck nicht mehr zu erkennen ist und gerade von Jugendlichen mit Graffiti verschönert werden.

Der EN 57 dürfte der polnische Nahverkehrstriebwagen sein, hier in Kattowitz.
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Der Abend wird noch für einen kleinen Rundgang in der Nähe des Bahnhofs genutzt.
Alles nur Fassade
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Pt-Wagen zwischen Rynek und Rondo
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102Na-Wagen in der Fußgängerzone
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Zwei Tauben stillen im Springbrunnen auf dem Plac Wolnosci ihren Durst
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Ersatzverkehr und wendende Tram ebendort
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Das alte städtische Gymnasium im abendlichen Streiflicht
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Fußgängerzone mit Einkaufszentrum und Bahnhofshalle
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Beitrag von Entenfang »

Rangierabteilung
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Bevor es zum gemeinsamen Abendessen geht, noch schnell ein paar Eindrücke zur blauen Stunde.
Wenn auch Beton rustikal, ist die Bahnhofshalle durchaus ansprechend
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Twist vor dem Schlesischen Theater am Rynek
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Die LED-Streifen sollen für mehr Sicherheit in der Fußgängerzone sorgen, indem sie bei Annäherung einer Tram die Farbe von Grün auf Rot wechseln. Mein Eindruck war eher, dass die Farbe eher nach dem Zufallsprinzip gewechselt hat. Manchmal waren sie rot, obwohl keine Tram kam, manchmal grün, obwohl eine kam und einige trotz der offensichtlich kurzen Einsatzzeit schon kaputt.

675 am Rynek
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702 hält am Rynek
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Mit einiger Mühe finden wir in der Kneipenstraße auch etwas zu Essen. Eine Pizza Goliath mit 70 cm Durchmesser gibt es in einer rappelvollen Kneipe mit völlig überfordertem Personal für etwa 15 €.

Der Vorschlag, noch einen Blick zum Förderturm und zur Philharmonie zu werfen gefällt mir deutlich besser als in die nächste Kneipe weiterzuziehen. So teilt sich die Gruppe ein weiteres Mal auf, zu dritt erkunden wir das Gelände der Fördertürme, auf dem zu später Stunde wegen Tag der offenen Tür noch einiges los ist.
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Während zwei eifrig knipsen, stellt sich einer in die lange Schlange, um mit etwas Glück doch noch auf den Turm hochfahren zu können. Als wir uns dazugesellen, steht unser Warteschlangenbeauftragte an letzter Stelle. Weitere Interessierte, die sich noch anstellen wollen, werden vom Aufpasser verscheucht. Nur noch 15 Minuten bis Mitternacht, dann schließt der Turm. Da wir einen unser beiden Dolmetscher dabei haben, ist die Kommunikation einfacher. Ein Fotograf will sich unbedingt noch anstellen. Der Wachmann quittiert das mit den Worten: „Sie können sich gerne anstellen, aber ich sage Ihnen: Es hat keinen Sinn.“ Auch wir haben kein Glück. Um Punkt Mitternacht wird die immer noch beträchtliche Schlange aufgelöst.
Wir ziehen weiter in die Philharmonie, die nun für jeden offen steht, der Lust auf Chopin hat.
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Die Akustik ist einfach umwerfend. Als wir uns hinsetzen, besteht angesichts des gut gefüllten Tages und der fortgeschrittenen Stunde akute Einschlafgefahr. Bis 2 Uhr hätte man noch kostenlos lauschen können, aber morgen Früh geht es schon weiter nach Breslau, also begeben wir uns in unser wohlverdientes Bett.
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Beitrag von Bayernlover »

Wow, sehr gut gelungen!

Übrigens gilt der Studententarif nur für in Polen Studierende - ausländische Studenten müssen den vollen Preis bezahlen ;)
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Auch wenn ich den Thread-Titel anfänglich fälschlicherweise falsch gelesen hatte, nämlich "Auf Umwegen zum Südpol": tolle Bilder, die Lust auf Selbstentdecken machen...
Wo ist das Problem?
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

rautatie @ 12 Jun 2015, 12:28 hat geschrieben: Auch wenn ich den Thread-Titel anfänglich fälschlicherweise falsch gelesen hatte, nämlich "Auf Umwegen zum Südpol"
Nicht nur du... :rolleyes:
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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