Wie fließt der Strom durch die Lok

Rund um die Technik der Bahn
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Triebifahrer
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Beitrag von Triebifahrer »

Hallo!

Ich bin neu hier, ich mache hier in Österreich eine Ausbildung zum Lok bzw. Triebfahrzeugführer und die Elektrik ist nicht so meins!

Deshalb meine Frage:

Wie kommt der Strom vom Unterwerk zur Fahrdrahtleitung zum Stromabnehmer und weiter durch die Lok und wieder zurück! Hätte dazu eine genau Ausführung.

Wir haben im Kurs Unterlagen bekommen, keine Erklärung, aber eine Zeichnung bzw. Skizze, aber das check ich nicht!

Kann mir hierzu jemand helfen!

DANKE.

Lg.

Triebiführer
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hmmueller
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Beitrag von hmmueller »

Ähm - naja ...

Bevor ich / wir / jemand hier loserklärt und dann daneben zielt, sag uns einmal ein bissl was darüber, was Du doch verstehst, u.a.:

1. Wie fließt denn der Strom durch eine Taschenlampe? (wieso braucht man da zwei(!) Drähte zur Batterie)?
2. Wie fließt der Strom aus einem Fahrraddynamo durch die Lampe vorn (da ist nur ein Draht! - schau einmal auf Dein Fahrrad ... jö, wie geht denn das?!?)
3. Wie fließt der Strom aus dem Kraftwerk zu Deiner Steckdose, wo Dein Toaster dranhängt (oder Deine Bohrmaschine)?

Was davon ist Dir klar (wirklich klar - Du kannst es im Detail erklären), was nicht?

Grüße
H.M.
Meine Eisenbahngeschichten - "Von Stellwerken und anderen Maschinen ..."
Die Organe der Bahnerhaltung sind ermächtigt, den Arbeitern zur Aneiferung angemessene Quantitäten von Brot, Wein oder Branntwein unentgeltlich zu verabfolgen. Nr. XXVII - Vorschriften für das Verhalten bei Schneefällen, K. k. Österreichische Staatsbahnen, Gültig vom 1. Oktober 1906; Artikel 14(5)
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Beitrag von Cloakmaster »

hmmueller @ 27 Dec 2015, 23:11 hat geschrieben: 2. Wie fließt der Strom aus einem Fahrraddynamo durch die Lampe vorn (da ist nur ein Draht! - schau einmal auf Dein Fahrrad ... jö, wie geht denn das?!?)
Du hast offensichtlich ein ziemlich altes Fahrrad. Heutige Fahrräder und -dynamos sind mit 2 Drähten ausgestattet (Ja warum denn nur...? ) :D
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panurg
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Beitrag von panurg »

Cloakmaster @ 27 Dec 2015, 23:19 hat geschrieben:Du hast offensichtlich ein ziemlich altes Fahrrad. Heutige Fahrräder und -dynamos sind mit 2 Drähten ausgestattet (Ja warum denn nur...?  ) :D
Die meisten Bauarten der Nabendynamos (im Gegensatz zu noch vor 5 Jahren heutzutage Standard) haben zwecks Reibungs- und damit Verschleißminimierung keinerlei elektrische Verbindung zum Rahmen, die meisten "Reibe-Schmier-Dynamos" hingegen schon.
Außerdem ist eine Masseversorgung via Rahmenschluss bei heutigen Fahrrädern aufgrund immer häufigeren Gebrauchs nichtleitender Werkstoffe auch immer seltener geworden.

BOT: Strom fließt im Allgemeinen nur, wenn zwischen Stromquelle (Kraftwerk, Batterie o.Ä.) und "Verbraucher" ein geschlossener Stromkreis besteht, vereinfacht ein Hin- und ein Rückleiter vorhanden ist. Findest du die in deiner Skizze?
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Beitrag von Cloakmaster »

tsts, wer wird denn hier vorsagen...?

Strom fliesst "im algemeinen" nur.. ??? Fällt dir denn im speziellen, also abweichedn vom allgemeinen ein Beispiel für Stromfluß ohne geschlossenen Stromkreis ein?
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panurg
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Beitrag von panurg »

Gerne doch :D
In jeder Stromquelle, die eine Potentialdifferenz aufbaut, findet ein Stromfluss statt obwohl der Kreis nicht geschlossen ist. Sei das ein Van-de-Graaf Generator oder ein simpler Dynamo, dessen Anschlüsse offen sind.

Wir sollten aber wieder zum Thema zurück ;)
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Beitrag von Cloakmaster »

sind wir doch - das Thema ist Elektrizität, erklärt anhand von einfachen Beispielen. Mit dem Ziel, sich daran die Funktionsweise einer Elektrolok zu erschließen.

Den reinen Aufbau der Potentialdifferenz würde ich noch nicht als Strom, bzw, Stromfluss bezeichnen.
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hmmueller
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Beitrag von hmmueller »

Cloakmaster @ 27 Dec 2015, 23:19 hat geschrieben:Du hast offensichtlich ein ziemlich altes Fahrrad.
Und wie :)
Cloakmaster @ 27 Dec 2015, 23:19 hat geschrieben: Heutige Fahrräder und -dynamos sind mit 2 Drähten ausgestattet (Ja warum denn nur...?  ) 
Schlecht. Woher nehmen wir dann ein Allerweltsbeispiel mit "Erde als Rückleiter"? (den Morsetelegraphen werden die wenigstens noch live erlebt haben ... :( )

H.M.
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Beitrag von ropix »

Cloakmaster @ 28 Dec 2015, 09:37 hat geschrieben: Den reinen Aufbau der Potentialdifferenz würde ich noch nicht als Strom, bzw, Stromfluss bezeichnen.
Nein, das ist fast das was man Spannung nennt. (Differenzen ergeben ja nicht nur bei Elektrizität Spannungen :)

Allgemein gilt: Ein Strom ergibt sich erst wenn sich die Differenz ausgleichen kann - da geht es dann heiß her.

So: wie kommt jetzt der Strom zur Lok? Es muss also irgendwo eine Differenz geben. Nun ja, diese Differenz gibt es zwischen Fahrdraht und Bahnschiene und da finden wir auch das Wort Spannung wieder - 15.000 Volt beträgt die Spannung der Oberleitung, eine ganz schön große Differenz.

Am einfachsten wird aber sein die Skizze in ein Bild zu fassen und hier einzustellen und dann dazuzuschreiben was unverständlich ist.
-
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hmmueller
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Beitrag von hmmueller »

panurg @ 28 Dec 2015, 09:02 hat geschrieben: Gerne doch :D
In jeder Stromquelle, die eine Potentialdifferenz aufbaut, ...
Der Präzision halber: ...Spannungsquelle...

Und ja, es geht auch: Haare kämmen, bis sie senkrecht stehen, und dann im Zimmer herumgehen: Bewegte Ladungsträger sind ein Strom ... Aber bevor wir hier die ganze Geschichte der statischen Elektrizität nachbasteln, sollten wir vielleicht ein wenig auf den Fragenden warten? :blink:
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Gestern wählten kurzzeitig bewegte Ladungsträger mich als Verbraucher, wie es nicht vorkommen sollte. <_<
Tat nicht gut in der Hand.

Aber das Prinzip funktioniert. :lol: Wir lernen: die bei mir für das betreffende Gerät eingesetzte Schalter-Vorschaltedose zum Stromsparen klemmt beim Abschalten mit dem Schalter nur einen Leiter ab, nicht beide. Leider war es offenbar der Falsche.
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Beitrag von ropix »

Schland halt. Jedes andere Land dieser Welt (ok, natürlich nicht jedes) hat verpolungssichere Steckersysteme gebaut. Nur wir betreiben Phasenwenden durch Steckerdrehen...

Aber Erklärbär: Wie viele Doppelfehler betreibst du denn so dass du mit einer Hand an Masse (Erde ohne FI?) UND AN PHASE langst?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

ropix @ 28 Dec 2015, 19:29 hat geschrieben: Schland halt. Jedes andere Land dieser Welt (ok, natürlich nicht jedes) hat verpolungssichere Steckersysteme gebaut. Nur wir betreiben Phasenwenden durch Steckerdrehen...
Wäre nur die Frage - klemmen die verpolungssicheren Länder ihre Dosen auch immer richtig an?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Hab eigentlich nur mit einem Finger den metallenen Dampferzeuger meiner Kaffemaschine kurz berührt weil ich schauen wollte, wo das Wasser herkommt (das Ding is undicht).
Sonst definitiv nichts berührt und ziemlich "wusch" hats im Finger gemacht inkl. ordentlich Pulsieren. Die Maschine war im "soft-off" (hat keinen Hardwareschalter) und eben an der Schalter-Vorschaltdose (dort auf "aus").
Ich wüsste nicht mal, was Strom/Ladung aussen am Dampfgenerator zu suchen hätte; da kann eigentlich nur was über das ausgetretene Wasser gewesen sein.
ropix
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Beitrag von ropix »

Trotzdem ist das Ding reif für die Entsorgung.

Sowas hat normalerweise doch Schutzkontakt?
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rabauz
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Beitrag von rabauz »

Offtopic aber berechtigt: Alles per FI Schalter absichern! Jenseits der Verhinderung des Exitus durch Isolationsprobleme oder Badezimmerunfälle dient das Ding auch dem Brandschutz!
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

<OT>
Is bei mir im Unterverteiler drin.
Aber ich stell auch grad erst fest: diese Einzel-Vorschaltdosen haben keinen SchuKo. :angry:

Danke für den Hinweis, zum Glück hab ich da nur noch 3 Stück von. Fliegen raus die Dinger für Geräte mit Schuko-Anschluss.
</OT>

Aber ich werde lieber mal Schluss machen mit der persönlichen Elektroberatung im öffentlichen Bereich; sonst kommt der rote OT-Text von Mod/Admin. B-)
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

(Extrem-OT - kann das bitte jemand nach 10vorne, "Elektroberatung", abspalten?)
rabauz @ 28 Dec 2015, 22:01 hat geschrieben:Jenseits der Verhinderung des Exitus durch Isolationsprobleme oder Badezimmerunfälle
bei denen der RCD nicht immer hilft
dient das Ding auch dem Brandschutz!
Nein, dafür gibt es doch Brandschutzschalter.

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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