Stockfisch, Störche & Süße Teilchen

Eure Reportagen und Reiseberichte finden hier ihren Platz, gerne auch Bilder abseits von Gleisen
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Im März hat es mich in Europas Südwesten verschlagen. Gut Ding will Weile haben, aber jetzt bin ich endlich soweit, die Bilder hier zu zeigen. Wie immer sind alle Ortsnamen ohne Sonderzeichen geschrieben und der Füllungsgrad von Verkehrsmitteln nicht allgemeingültig.

Was hat Portugal also zu bieten?

Enge Gassen
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Spritzwasser
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Viele, viele Treppen
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Historische Fahrzeuge
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Ausblicke
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In Kürze geht es los. Wem das Warten zu langweilig ist, der kann ja mal im letzten Bild den Zug suchen... ;)
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

Entenfang @ 9 Jun 2016, 23:12 hat geschrieben: In Kürze geht es los. Wem das Warten zu langweilig ist, der kann ja mal im letzten Bild den Zug suchen... ;)
Schon gefunden, du musst dich also beeilen ;-)
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Oh, ich war vorletzte Woche in Lisboa, aber fang mal ruhig an...

;)
Für die dauerhafte werktägliche U8
sommerzeitfreier Lebensstil
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Dann möchte ich euch nicht mehr länger auf die Folter spannen...

Tag 1 München -> Lissabon -> Porto

In der Heimat beginnt die Reise an einem tristen Vormittag. Nur die Alpengipfel erheben sich aus der Wolkensuppe.
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Nach der Landung dauert es keine Viertelstunde, bis wir unsere Koffer wieder in den Händen halten. Nun bleiben noch anderthalb Stunden bis zur Zugabfahrt. Zum Bf Oriente sind es nur drei Stationen mit der Metro, die vor einigen Jahren zum Flughafen verlängert wurde. Im Zwischengeschoss stehen etwa zehn Fahrkartenautomaten. Die Länge der Schlangen davor nimmt mit der Entfernung vom Eingang zum Flughafen ab. Um die Ecke gibt es einen Informationsschalter, an dem nur einer vor uns wartet. Schnell sind die Fahrkarten gekauft und ein Netzplan verlangt, leider ist es nur ein grober Übersichtsplan mit wenigen Linien.
Fühlt sich doch gleich viel besser an, wieder auf Schienen unterwegs zu sein…
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Am Bahnhof angekommen, bleibt noch eine gute Stunde zum Fuzzen.
Mit jeder Treppe, die wir erklimmen, wird es heller.
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Oriente wirkt auf mich ein bisschen wie Lüttich in Verrostet.

Die Sonne scheint so hell, dass ich meine Augen zusammenkneifen muss. Die Jacke kann ich auch gleich ausziehen.
Typischer IC-Wagen
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IC und Alfa
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Beitrag von Entenfang »

Nickerchen am Bahnsteig
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Die Fahrgastinfo ist katastrophal. Auf den Flimmerkisten ist bei den Lichtverhältnissen nichts zu erkennen. Bald fallen alle Anzeigen komplett aus. Hier gibt’s nichts zu sehen.
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Viele Züge scheinen verspätet zu sein. Puh, hoffentlich nichts Schlimmes. Ein längerer Bahnstreik würde uns ziemlich übel kommen.
Im halbdunklen Zwischengeschoss, in dem es einen Warteraum gibt, stehen überall verteilt Fahrpläne für alle portugiesischen Strecken. Lisboa-Faro? Nein. Lisboa-Evora? Nein. Coimbra-Caldas da Rainha? Auch nicht. Irgendwann finden wir dann Lissabon-Porto, nur stehen dort keine Gleisangaben. Das ist natürlich ungünstig, da alle Bildschirme und Anzeigen noch immer gähnende Leere zu vermelden haben. Eine schnelle Nachfrage beim kleinen Schalter bringt die Lösung: Gleis 5.
Viele Reisende sammeln sich am Bahnsteig. Ob er wohl pünktlich kommt? Das Signal geht auf Fahrt und bald taucht der Alfa im Hitzeflimmern (bei 15°C) auf.
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Von innen wirkt er trotz Breitspur deutlich enger als der ICE. Das liegt auch an den kleinen Fenstern.
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Bereits von daheim haben wir einen Sparpreis zu 18,50€ p.P gebucht. Mit der Kontrolle der Online-Tickets nimmt der Schaffner es nicht so genau, auf unsere Ausweise wirft er keinen Blick.
Mit bis zu 220 km/h bringt uns der Zug Richtung Norden. Es gibt aber auch einige Stellen, an denen die Geschwindigkeit auf unter 100 fällt. Wir rauschen durch Ackerland, vorbei an Orangen- und Zitronenbäumen und an Korkeichen. Auf Hochspannungsmasten und Laternen gibt es in der Nähe von Feuchtgebieten unzählige Storchennester zu entdecken. Auf einem sind es über 20 Stück, die meisten mit Bewohner.
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In Porto-Campanha erwartet uns der Vermieter. Durch meine Knipserei sind wir unter den letzten im Fahrgastschwall, die den Bahnhof verlassen. Er hat schon befürchtet, wir hätten vergessen auszusteigen und wären weiter nach Braga gefahren. (Diese Zugleistung endet jedoch ohnehin in Porto.) Nach der Reise sind wir hungrig und erkundigen uns auf der Fahrt zur Wohnung nach einer guten Möglichkeit für ein spätes Abendessen. Gibt’s in Braga. Angesichts der Tatsache, dass der Ort mehr als 50 km entfernt ist, sind wir davon wenig begeistert. Er legt uns noch nahe, eine Spezialität aus Porto zu probieren: Franzesinhas.
Nachdem wir in mindestens fünf Gaststätten wegen Überfüllung abgewiesen werden, können wir unseren Hunger doch noch stillen. Erster Eindruck zu Porto: Viele enge Gassen, etwas herabgekommen.
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Beitrag von Entenfang »

Tag 2 Porto – Altstadt

Irgendwie hat der heutige Tag nur mit Pannen begonnen. Die einfach verglasten Fenster geben uns das Gefühl, ständig alle Fenster geöffnet zu haben. Bei 10°C kühlen Nächten und einer Hauptstraße vor der Haustür fällt die Nachtruhe nicht ganz wie gewünscht aus. Zu allem Überfluss ist die Eingangstür zum Haus abgesperrt und wir haben keinen Schlüssel. Aus diesem Grund verschiebt sich der Einkauf für das Frühstück um fast zwei Stunden. Dann kämpfen wir noch mit dem topmodernen Herd und verkalkten Schwimmern an der Toilettenspülung. Bis wir endlich die drängendsten Probleme behoben und gefrühstückt haben, geht es bereits auf Mittag zu. Ein Glück, dass wir uns reichlich Zeit genommen haben. Etwas verwundert hat uns der Vermieter mitgeteilt, dass sonst niemand sechs Tage in Porto bleibt.
In der ersten Apotheke kaufen wir (nach fast einer halben Stunde Wartezeit, die zu 95% durch eine einzige Frau verursacht wurde) Ohropax. Nachdem das angebotene Gras und die tolle Stadtplan-App abgelehnt wurden, widmen wir uns der Avenida Aliados.
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Die breite Prachtstraße mitten in der Stadt wird von Banken gesäumt. Am oberen Ende schließt das Rathaus den Platz ab. Die Marmorskulptur stellt klischeehaft die Jugend dar – war sie nicht bereits Sokrates suspekt? Einst ein gemütlicher Park, wurde sie beim U-Bahnbau 2006 trotz Protesten vom Stararchitekten Alvaro Siza Vieira völlig umgestaltet und komplett zugepflastert. Mein Fall ist das jedenfalls nicht.
Direkt am unteren Ende der breiten Straße befindet sich die Igreja de Santo Antonio dos Congregados, deren Fassade mit den typischen blauen Kacheln, Azulejos genannt, geschmückt ist.
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Anschließend heißt es erstmal bergauf gehen. Blick zurück
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An der Igreja dos Clerigos begegnet uns gleich ein Objekt der Begierde – die historische Tram.
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Als sich die alten Bahnen in Lissabon einer unerwarteten Beliebtheit erfreuten, wollte man in Porto auch daran teilhaben. Im Jahr 2007 wurden neue Gleise verlegt und sechs Vorkriegsbahnen für den täglichen Betrieb hergerichtet. Sie verkehren auf drei Linien im Takt 30. Während sie für Abonnementen im Preis inbegriffen ist, müssen Touristen eine eigene Fahrkarte kaufen. Die normalen Tageskarten sind nämlich nicht gültig. Nur aus dem Einsatz moderner Trambahnen ist bisher noch nichts geworden.
Porto ist eine extrem hügelige Stadt – das wird klar, wenn man nun nochmal einen Blick zurückwirft. Im Hintergrund die Igreja de Santo Ildenfonso.
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In der Igreja dos Clerigos
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Der 76 Meter hohe Glockenturm wird trotz Müdigkeit erklommen…
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…denn er bietet eine gute Gelegenheit, sich einen Überblick über die Stadt zu verschaffen.
Aufgrund der Lage an der Mündung der Douro in den Atlantik gehören Möwen zum Stadtbild dazu. Auch ihr Geschrei war verantwortlich dafür, dass wir bereits früh am Morgen aufgewacht sind.
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Dachblick
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Beitrag von Entenfang »

Blick nach unten…
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…über die Altstadt zur Kathedrale…
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…zum Bf. Sao Bento, dessen Gleisanlagen unmittelbar in einen Tunnel führen…
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…über den Douro nach Vila Nova de Gaia…
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…und zur Igreja do Bonfim.
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Wieder unten, begegnet uns 131 beim Verlassen des kleinen Parks Jardim da Cordoaria. Das Warten auf das Absenken des Pollers ermöglicht mir das rechtzeitige Herauskramen der Kamera.
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Dann geht es bergab Richtung Douro.
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Dabei kann noch der unterwegs liegende Miradouro da Vitoria aufgesucht werden.
Unübersehbar ragt die Kathedrale über dem Häusermeer auf
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Ein Metrozug überquert die Ponte Luis I.
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Zwar bietet er eine tolle Aussicht, dort der Ort selbst ist wenig einladend und mit Glasscherben übersät.
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Beitrag von Entenfang »

Beim Abstieg gelingt mir dieser lustige Schnappschuss einer Katze, die sich eine interessante Position ausgewählt hat.
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Die engen Gassen mit starken Steigungen sind nur für Fußgänger passierbar.
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Werfen wir mal einen Blick in den Himmel.
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Vom Jardim do Infante Dom Henrique ist es nur noch ein Katzensprung zum Ufer.
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Zeit für eine kleine Pause, um sich umzuschauen.
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Allmählich könnte man sich mal nach einer Gelegenheit zum Mittagessen umschauen. Weit kommen wir nicht, dann spricht uns eine am Rand des Bürgersteigs auf einem Plastikstuhl sitzende alte Frau an. Mit ihrem brüchigen Englisch versucht sie uns, in ihr Lokal zu locken. Dabei drückt sie und eine handgeschriebene Speisekarte in die Hand, die auch eine Seite auf Englisch und eine auf Französisch beinhaltet. Etwas widerwillig lassen wir uns auf das Abenteuer ein. Durch einen größeren Vorgarten, in dem einige Plastiktische unter billigen Sonnenschirmen stehen, führt sie uns in das kleine Restaurant, das sich in einem weiter zurückliegenden Gebäude befindet. An einem großen Tisch tafelt eine größere Runde, ein weiterer Vierertisch ist voll belegt und an den letzten Vierertisch positioniert sie uns.
Wir kämpfen mit der Bestellung der Getränke und anschließend mit der Speisekarte. Auf Portugiesisch scheint das Angebot größer und anders als auf den übersetzten Seiten zu sein. Außerdem gibt es noch das Angebot des Tages, das nicht auf der Karte steht. Was ich bestelle ist natürlich ausverkauft. Beim wiederholten Durchstöbern der Karte klingelt etwas in meinem Hinterkopf. Hat uns nicht der Vermieter auf der Fahrt zur Wohnung empfohlen, unbedingt ein typisches Toast aus Porto zu probieren? Am Nachbartisch ist es schon zu sehen. So genau kann ich es zwar im Halbdunkel nicht erkennen, aber es sieht jedenfalls nach einer reichlichen Portion aus.
Eine Viertelstunde vergeht.
Der große Tisch bezahlt und geht. Ein alter, etwas ärmlich aussehender Mann kommt und nimmt einen der frei gewordenen Plätze ein.
Eine halbe Stunde vergeht. Allmählich werden wir ungeduldig und haben Kohldampf. Die alte Frau ruft immer wieder etwas die Treppe in den Keller hinunter, wo sich offensichtlich die Küche befindet. Der Vierertisch bezahlt und geht. Der Mann bekommt eine Suppe.
Dann, nach fast einer Dreiviertelstunde, bringt uns die alte Frau riesige Teller. Normalerweise bin ich kein Fan von Essensfotos, aber da muss ich mal eine Ausnahme machen. So sieht also Franzesinhas aus, ein mit Käse überzogener Toast mit verschiedenem Fleisch und Würstchen drin und einer pikanten Soße dazu.
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Satt bin ich jedenfalls geworden… Für mein Geschmack hätte es aber einen Salat dazugeben können.

Nicht weit entfernt liegt die Endstation der Tramlinie 1. Da einige Fahrgäste angerannt kommen, schließe ich auf eine baldige Abfahrtszeit und behalte damit Recht. 50 m weiter erwische ich sie auf dem besonderen Bahnkörper, der dicht entlang der Häuserzeile am Douroufer führt.
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Durch das touristische Ribeira, dem historischen Zentrum Portos, spazieren bzw. drängeln wir uns am Ufer entlang.
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Beitrag von Entenfang »

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Blick nach Vila Nova de Gaia
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Das Kloster von Serra do Pilar erhebt sich über der Ponte Luis I
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Irgendwie kann man auch in die engen Gassen von Ribeira noch ein paar Tische quetschen.
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Überall wird hier Franzesinhas angepriesen.

Begibt man sich um ein paar Ecken, ist man wieder alleine.
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Manchmal wäre man gerne eine Katze… Zeit für eine Siesta
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Einige Treppen später ist wieder das obere Stockwerk der Brücke erreicht
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Blick von der Kathedrale zum Torre dos Clerigos…
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…und auf die Wäsche am Nachbarhaus.
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Beitrag von Entenfang »

Auch zur blauen Stunde macht der Bf. Sao Bento etwas her
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Die Kathedrale erhebt sich hinter den Häusern
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Die zum Weltkulturerbe zählende, über 800 Jahre alte Hauptkirche von Porto wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgestaltet. So stammen die Azulejos im Kreuzgang aus dem 18. Jahrhundert.
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Der Torre Medieval wurde bei der Restaurierung gegen Proteste um 15 m von seiner ursprünglichen Position versetzt. Heute befindet sich darin die offizielle Touri-Info. (Vorsicht vor den ganzen Privaten, die Touri-Busse, Ausflüge und Bootstouren zu überteuerten Preisen anbieten)
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Ein toller Aussichtspunkt ist die Terrasse vor der Kathedrale.
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Deutlich erhebt sich der Torre dos Clerigos aus dem Häusermeer.
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In westlicher Richtung erscheint die Igreja de Sao Joao Novo vor dem Abendhimmel.
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Anschließend zieht es mich in die umliegenden Gassen. Abends sind sie viel stimmungsvoller als tagsüber. Die Fernseher in winzigen Kneipen, die Gerüche der Abendessenzubereitung, die aus den offenen Fenstern schallende Musik und Gespräche sowie einige merkwürdige Gestalten mit Bierflasche in der Hand tun ihr Übriges, um das Bild zu vervollständigen.
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Beitrag von Entenfang »

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Gelegentlich öffnet sich unerwartet ein Ausblick…
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…bevor es dann durch die Häuserschluchten weitergeht.
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Die Gassen sehen nicht nur ausgestorben aus, sie sind es auch. Dem aufmerksamen Betrachter der Bilder wird nicht entgangen sein, dass in der Altstadt erheblicher Leerstand herrscht. Um die alte Bausubstanz auf einen modernen Stand zu bringen, sind große Investitionen erforderlich. Viele Anwohner bevorzugen die modernen Siedlungen am Stadtrand.
Selbst die tagsüber belebte Rua das Flores wirkt nach der Sperrzeit der meisten Geschäfte duster und ungemütlich.
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Durch eine steile Gasse gehe ich bergauf. Man mag es kaum glauben, aber hier kommt mir ein Auto entgegen.
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Ich befürchte, dass meine Speicherkarte doch nicht reichen wird. Heute habe ich meine Quote von 200 Bildern jedenfalls deutlich überschritten…
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Ich sage jetzt schonmal DANKE - ich habe schon fasziniert bis hier gelesen und freue mich auf die weiteren Bilder, die sicher noch kommen werden! :)
"Ein typischer Entenfang" - die Mischung aus Bahn und Nicht-Bahn-Bildern machts!

Danke&Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Toll! Einfach toll!

Das EF sponsert dir übrigens eine weitere Speicherkarte, falls die aktuelle nicht reicht :D
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Entenfang »

Freut mich, dass meine Bilder ankommen und es tut mir leid, dass ich eine Zwangslesepause verhängen musste. Die Bahn ist schuld ;)

Die Speicherkarte hat doch noch gereicht, weil meine Bilderquote zum Ende hin abgenommen hat.

Tag 3 Porto & Matosinhos

Wie auch gestern beginnt der Tag mit strahlendem Sonnenschein, glücklicherweise aber ohne Pannen. Da kann man nach dem Frühstück gleich die Gelegenheit nutzen, die Metro auf der Ponte Luis I zu dokumentieren. Die Aussicht ist überwältigend, der Wind allerdings auch. 052 hat den Tunnel verlassen und überquert die Brücke nach Vila Nova de Gaia.
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Blick nach Süden zur Haltestelle Jardim do Morro
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Einer von noch zwei erhaltenen Teilen der Stadtmauer aus dem 14. und 15. Jahrhundert ist von der Brücke gut zu erkennen. Daneben befindet sich ein Schrägaufzug, der zum ÖPNV gehört.
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Blick über den Douro auf Ribeira…
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…und auf Vila Nova de Gaia mit den typischen Booten, die früher zum Transport des Portweins genutzt wurden. Die nur bei genauem Hinsehen erkennbare Seilbahn verbindet die Metrostation Jardim do Morro mit der Schiffsanlegestelle.
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Das Besondere am oberen Stockwerk der Ponte Luis I ist die gemeinsame Nutzung durch Fußgänger und Metro. Bis zur Einstellung im Jahr 1959 war sie bereits durch die Straßenbahn gemeinsam mit dem MIV genutzt worden. 2003 wurde sie mit der Eröffnung der neuen Ponte do Infante einen halben Kilometer östlich für den MIV gesperrt und wir seitdem durch die Metro genutzt. Es gibt keine strikte Trennung des Bahnkörpers, sodass die Bahnen häufig bimmeln. Das laute Rumpeln beim Befahren dürfte wohl der Grund sein, warum nachts die Geschwindigkeit auf 15 begrenzt ist. Insbesondere auf der Altstadtseite befinden sich Häuser direkt unter den Gleisen.
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Anschließend machen wir uns auf den Weg zum Markt in Bolhao. Zunächst kämpfen wir ein wenig mit den Tarifzonen, doch an jeder Metrostation steht für alle anderen Metrostationen die erforderliche Anzahl an Zonen in einer Tabelle, außerdem hängt ein großformatiger Wabenplan aus. Für die 3 Zonen-Tageskarte bis Matosinhos werden 5,10€ fällig. Dazu kommen 0,50€ für die wiederaufladbare Andante-Karte.
Moderne Kunst bei der Einfahrt in den Bahnhof Sao Bento
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Die Nord-Süd-Linie verkehrt tagsüber im Takt 5 in Doppeltraktion. Die Bahnen sind gut gefüllt. Nachteilig an der Eurotram von Bombardier sind die breiten Einzeltüren, die lange zum Öffnen und Schließen brauchen.
Die unterirdischen Bahnhöfe sind schlicht und funktional gehalten.
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Am zentralen Umsteigepunkt zu den 5 Ost-West-Linien suche ich noch den gemeinsamen Kundencenter von STCP (Bus) und Metro auf, in dem ich den topografisch korrekten Netzplan der Region kaufe. Einen normalen Stadtplan bekomme ich gratis dazu. Glücklich über meinen Netzplan können wir nun in die Ost-West-Linie umsteigen, um eine Station weiter zu fahren. Aufgrund der Überlagerung aller 5 Linien im Innenstadtbereich kommt alle paar Minuten eine Bahn.
Bald erreichen wir den Markt, der etwas heruntergekommen wirkt und seine besten Zeiten hinter sich hat.
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Beitrag von Entenfang »

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Obwohl hier einige Touristen unterwegs sind, ist es ein Einkaufsort der Einheimischen. Das merkt man an den großen Verständigungsproblemen mit den alten Verkäuferinnen, die kein Wort Englisch sprechen. Wir kaufen von Backwaren über Oliven bis Wurst für das Abendbrot ein.
Direkt neben dem Markt befindet sich eine wichtige Bushaltestelle.
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Auf dem Rückweg passieren wir das moderne Zentrum.
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Der Übergang zwischen Alt und Neu ist jedoch fließend.
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Nach einem kurzen Spaziergang sind wir wieder am Bf Sao Bento. Mit lautem Rufen macht die alte Frau auf ihren Stand aufmerksam, an dem es Asche-Maroni gibt.
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Blick auf den quirligen Bahnhofsplatz
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Anschließend verschlägt es und nach Matosinhos, eine gute halbe Stunde Fahrzeit mit der Linie A. Der am Meer liegende Ort wirkt ziemlich ausgestorben, was am hohen Anteil der Ferienwohnungen liegen könnte.
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Erst 1993 wurde die Straßenbahnlinie entlang der Küste nach Matosinhos eingestellt. An vielen Stellen ist dies unübersehbar.
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Beitrag von Entenfang »

Nach dem Mittagessen nutze ich die Gelegenheit, mich ein wenig der Metro in Matosinhos zu widmen. Während der Betrieb in der Innenstadt einer klassischen U-Bahn ähnelt, kann man auf der Ost-West-Stammstrecke eher von einer S-Bahn sprechen, da im Raumabstand gefahren wird. Die Trassen sind Relikte der eingestellten Schmalspurstrecken der Eisenbahn, die nun durch die Metro genutzt werden. In Vila Nova de Gaia und Matosinhos kann man wohl eher von einer Straßenbahn sprechen. Hier wird auf besonderem Bahnkörper mit absoluter Vorrangschaltung gefahren und es gibt einige enge Bogenradien.
053 fährt in Matosinhos Sul ein
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Das Überschreiten der Gleise ist nur am Bahnsteigende gestattet
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Da die eigentlich 10 Minuten betragende Zugfolgezeit recht unregelmäßig ist, bleibt mir etwas Zeit, mich den Aushängen zu widmen.

Auf die Sekunde genau sind die Fahrzeiten zu den Endstationen angegeben – leider aber nicht zu den Zwischenhalten. Mit Betriebsbeginn erst nach 6 Uhr kann ich ganz gut leben – hier gehen die Uhren wohl einfach anders. Dafür ist erst nach 1 Uhr Betriebsschluss. Einen Fahrplan gibt es nicht, nur die Zugfolgezeit wird genannt. Ganz unten der etwas verwirrende Hinweis, dass nach 21 Uhr alle Züge am zentralen Umsteigepunkt Trindade halten. Gemeint ist wohl, dass sie dort enden.
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Innovativ zeigt man sich dagegen im Hinblick auf Barrierefreiheit für farbenblinde Menschen.
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Jede Linie hat nicht nur einen Buchstaben und eine Farbe, sondern auch ein Symbol, das sich aus der gemischten Farbe ergibt.

Endlich nähert sich die nächste Bahn Richtung Zentrum und wird in einem winzigen Fleckchen Sonne in der Häuserzeile verewigt.
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Zwischen Pedro Hispano und Parque de Real ähnelt die Gestaltung den französischen Trambahnen.
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Kleine Pause am Strand von Matosinhos
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Es folgt ein kleiner Abstecher zum Hafen, wo es aber nichts Besonderes zu sehen gibt.
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Beitrag von Entenfang »

Anschließend geht es mit dem 500er zurück ins Zentrum.
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Die Buslinie, tagsüber mit MAN-Doppeldeckern befahren, folgt dem ehemaligen Straßenbahnverlauf am Douroufer. Er ist die deutlich günstigere Variante zu den bunten Touri-Bussen, die alle dieselbe Strecke zum dreifachen Preis zurücklegen. Obwohl der 500er kaum touristisch vermarktet wird, scheint sich das herumgesprochen zu haben. Tagsüber variiert die Zugfolgezeit zwischen 11 und 15 Minuten.
An der Endstation ist die erste Reihe noch frei. Das will genutzt werden.
Durch die Häuserschluchten von Matosinhos bringt uns der Bus nach Süden.
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Am Praca da Cidade do Salvador befindet sich dieses interessante Kunstwerk.
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Am häufigsten wird es als Fischernetz interpretiert. Details zu Gedanken und Materialien finden sich auf der Website der verantwortlichen Künstlerin.

Ein Großteil der Strecke verläuft direkt an der Küste. Je weiter man sich vom Zentrum Portos entfernt, desto rauer wird das Wasser. Manchmal liegt ein gemütlicher Park zwischen Straße und Wasser.
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Während Matosinhos etwas leer gewirkt hat, ist bald einiges auf der Straße los. Großzügige Villen verstecken sich hinter hohen Zäunen.
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Blick Richtung Stadt unter der Autobahnbrücke Arrabida
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In Ribeira begegnet uns einer der Kleinbusse, die die engen Gassen der Altstadt erschließen
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Die Tram wartet auf die Abfahrtszeit
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Hoch türmen sich die Häuser der Rua de Mouzinho da Silveira auf. Zukünftig könnte die Tram durch diese Straße (wieder) zum Bf. Sao Bento geführt werden.
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Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Entenfang »

Morgen wollen wir einen Ausflug machen. Da wir noch das Wetter abwarten möchten, erkundige ich mich am Bahnhof, ob es möglich ist, eine Fahrkarte ohne Zug- und Datumsbindung zu kaufen. Jede Wette, dass die Schlange am Schalter genau dann unendlich lang ist, wenn wir es eilig haben. An den Fahrkartenautomaten werden nur Fahrkarten für die S-Bahnen im Verbundgebiet verkauft.
Doch leider wird meint Anliegen verneint. Damit müssen wir wohl morgen Früh zu dem von mir so ungeliebten Schalter.
Sao Bento zur blauen Stunde
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Natürlich dürfen auch heute die Nachtfotos nicht fehlen. Die Gassen bei Dunkelheit faszinieren mich einfach…
Rua das Flores
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Largo Sao Domingos
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Der Mondschein erhellt meinen verschlungenen Weg
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Bald erreiche ich den Mirodouro da Vitoria.
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Möwen kreisen kreischend über der Stadt, die Metro rumpelt über die Brücke, irgendwo hört man Hundegebell.
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Weiter geht’s.
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Beitrag von Entenfang »

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Blick von der Igreja dos Clerigos zur Igreja de Santo Antonio dos Congregados
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Über einen kleinen Umweg…
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…lande ich an der Avenida dos Aliados.
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Jetzt brauche ich eine Stärkung. Leider ist die Wurst vom Markt für 4€ pro Kilo ein großer Reinfall. Sie besteht fast nur aus Fett.
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Beitrag von Entenfang »

Tag 4 Braga & Guimaraes

Die Wettervorhersage hat für heute Regen angekündigt. Sie scheint recht zu behalten. Viele Passanten haben ihren Regenschirm aufgespannt, dabei fallen wirklich nur sehr wenige Tropfen. Nicht mal die Straße ist nass. Wir entscheiden uns für einen Ausflug.
Also ab zum ungeliebten Schalter, bei dem man eine Nummer ziehen muss. Es herrscht rege Betriebsamkeit. Hoffentlich reichen die 15 Minuten Puffer aus. Bereits nach der Hälfte der Zeit kommen wir dran, erhalten wiederaufladbare Pappkarten für die CP und zahlen 3,10€ pro Nase für die knapp 60 km lange Strecke nach Braga. Man hätte sie auch am Automaten kaufen können, da es sich offensichtlich um eine Fahrt im Verbund handelt.
Da bleibt noch Zeit für ein Bild eines S-Bahn-Triebwagens der BR 3400, die im S-Bahnverkehr rund um Porto auf vier Linien eingesetzt wird und keine Toiletten besitzt.
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Durch die Breitspur ist der Innenraum jedenfalls geräumig und mit bequemen Stühlen ausgestattet.
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Aufgrund der vielen Zwischenhalte dauert die Fahrt etwa 1h 15 min. An den kleinen Orten entlang der Strecke findet nur spärlicher Fahrgastwechsel statt, lediglich an einigen größeren Bahnhöfen ist etwas mehr los.
Je weiter wir fahren, desto häufiger zeigt sich die Sonne. Das Wetter scheint doch nicht so übel zu werden.
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Nachdem wir die 25 Zwischenhalte abgeklappert haben, erreichen wir Braga. Mit über 100.000 Einwohnern ist es durchaus eine wichtige Stadt, einige Alfas werden von Porto bis Braga weitergeführt.
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Als wir den Bahnhof verlassen, fährt gerade ein Bus mit dem Ziel Bom Jesus do Monte an die Haltestelle. Zu dieser etwa 5 km außerhalb der Stadt gelegenen Wallfahrtskirche wollten wir zwar hinfahren, wussten aber noch nicht wie. Nun wissen wir also, dass die Buslinie 2 hinfährt. Noch schnell ein Blick auf die Abfahrtszeiten – ganztägig Takt 30, wir kommen also auch wieder zurück – dann steigen wir ein und bezahlen 1,65€. Obwohl auf der DFI noch drei Minuten bis zur Abfahrt stehen, setzen wir uns in Bewegung. Moment mal. Diese Sitzbezüge kommen mir doch bekannt vor. Und die beige Deckenverkleidung. Und die LCD-Anzeige. Und hinter dem verdeckten Viereck hat doch bestimmt „Wagen hält“ gestanden.
Mit viel Karacho heizt der Busfahrer durch die Stadt, durch einen Tunnel und über steile Überführungen, die den Gelenker in kräftige Schwingungen versetzen. Bald wir auch der Grund für seine Fahrweise klar, denn nach einigen Stationen wird er abgelöst. Frisch im Dienst, hat der andere Fahrer es nicht ganz so eilig. Als es dann steil bergauf geht, kämpft der Motor. ROOOAR! 2. Gang. BRUUUUUuuuuuuuROOOOAAR! Und wieder 1. Gang.
Ich weiß nicht, ob es an der stickigen, mit Abgasen aromatisierten Luft im Innenraum liegt, dass sich meine Nase, die seit heute Morgen gelaufen ist, plötzlich beruhigt hat. Nach 15 Minuten ist die wilde Fahrt vorbei. Allein dafür hat sich der Ausflug schon gelohnt, schließlich ist es doch schon eine Weile her, dass ich mit so einem Bus zur Schule gefahren bin.
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Der Bus verlässt die Hauptstraße auf einen schattigen Wendeplatz. Es bleibt jedoch keine Zeit, über den Genuss der Fahrt nachzudenken, denn ein Mann fuchtelt bereits an der Tür mit der Aufschrift „Ascensor“ herum. Da wir keine Lust haben, den beträchtlichen Höhenunterschied zu Fuß zu erklimmen, begeben wir uns zusammen mit einem weiteren Touristen, der ebenfalls mit dem Bus gekommen ist, zum Ascensor. Doch Halt. Zeit für ein schnelles Bild muss sein.
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Als wir bezahlen wollen, winkt der Mann ab. Das hat später noch Zeit. In der historischen Standseilbahn fällt mir ein wichtiges Versäumnis ein. In der Hektik habe ich nicht mehr die Abfahrtszeit zurück in die Stadt nachgeschaut. Faszinierend ist auch dieses Verkehrsmittel auf jeden Fall, denn es funktioniert komplett ohne Strom.
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Das an der Bergstation befindliche Fahrzeug wird mit Wasser aus einem nahen Bach befüllt, bis es so schwer ist, dass es das andere Fahrzeug nach oben ziehen kann.
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Die Kirche stammt aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, die Standseilbahn folgte erst ein Jahrhundert später. Die Kälte des Winters steckt – wie auch in vielen anderen Gebäuden mangels Heizung – noch tief im Gemäuer, sodass es drinnen kälter ist als draußen.
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Beitrag von Entenfang »

Sonne und Wolken wechseln sich ab und bieten schönes Licht an einem schönen Ort. Abgesehen von einer gelegentlichen Busladung und wenigen Individualtouristen ist hier erfreulich wenig los.
Blick über die Terrasse nach Braga
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Auf einer kurvigen Straße erfolgt die Anreise zur Talstation der Standseilbahn.
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Fast könnte man meinen, über den Hügeln zu schweben…
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Es ist Orangenzeit.
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Nach der Benutzung der Toilette (wofür 50 Cent fällig werden und es sogar ein Ticket gibt!) beginnen wir mit dem Abstieg über die auch Via Sacra genannte Treppe, die im Zickzack gut 100 Höhenmeter überwindet.
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Wohl eines der klassischen Reiseführer-Motive:
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Wir sind nicht mehr weit vom Wendeplatz entfernt, als die Standseilbahn vorbeirattert. Seit unserer Ankunft ist genau eine Stunde vergangen und ich wage eine Prognose von vielleicht 7-10 Minuten Wendezeit für den Bus. Gut, hier gehen die Uhren anders. Dennoch mahne ich zur Eile. Den letzten Treppenabsatz mit leichtem Vorsprung hinter mir lassend, startet der Busfahrer gerade den Motor und schließt die Tür. Ich sprinte die 50m zur Haltestelle, er steigt nochmal auf die Bremse und lässt mich einsteigen, was ich hier immer wieder beobachten konnte. Ich fuchtele meinen gerade ins Blickfeld gekommenen Mitreisenden zu. Besser hätte es nun wirklich nicht laufen können – öffentlicher Verkehr ist zu einem gewissen Teil auch das spontane Ergreifen von sich bietenden Gelegenheiten.
Für die Rückfahrt hat man uns einen MAN-Solo gestellt und der Busfahrer gibt sich alle Mühe, die durch uns verursachte Verspätung von einer halben Minute wieder rauszufahren. Mit Schwung geht es bergab. Macht ja irgendwie auch mehr Spaß als sich hochzukämpfen.
An einer Haltestelle stoppen wir hinter dem Bus einer anderen Linie, der gerade zur Abfahrt ansetzt. Nach zweimaligem Hupen unseres Fahrers hält er nochmal an. Eine Frau verlässt unseren Bus, ruft dem Fahrer noch einen Dank zu und steigt in den vorderen Bus um. Aha, so funktioniert also Anschlusssicherung ganz ohne Telematikkonzepte. Als wir glauben, die Innenstadt erreicht zu haben, steigen wir aus und landen auf dem belebten Praca da Republica, der ein wichtiger Umsteigepunkt darstellt.
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Die Basilica dos Congregados ist eine von mehr als 30 Kirchen in der Stadt – daher wird Braga auch als Rom Portugals bezeichnet.
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Weiter geht es über die Avenida da Liberdade, in der unzählige Blumen farbenfroh blühen.
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Kontrastreich steht die Igreja de San Marcos neben einer Shopping Mall.
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Beitrag von Entenfang »

Beim Stadtbummel zieht der Himmel immer stärker zu.
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Während eines kurzen Regengusses flüchten wir in die Kathedrale, die aus dem 11. Jahrhundert stammt.
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Nach einem überraschend günstigen Mittagessen setzen wir unseren Stadtspaziergang fort.
Eine nahezu schnurgerade Achse zieht sich vom Bahnhof zum Praca da Republica, in der Innenstadt als Fußgängerzone.
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Nicht nur die Außenbezirke sind sehr schäbig, sondern auch die Innenstadt. Aber das stört mich nicht. Ich lasse meinen Blick über die Details von Balkonpflanzen, rostigen Geländern, Kabelgewirr und Zu Verkaufen-Schildern streifen. Viele Häuser sehen nicht nur herabgekommen aus, sondern scheinen wie auch in Porto leer zu stehen.
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Am Arco da Porta Nova endet die Altstadt.
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Der Mann mit grünem Schirm drückt mir einen Flyer in die Hand. Hier werden Stadtrundgänge auf Spendenbasis angeboten. Leider zu spät, denn wir wollen bald weiterfahren.

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Beitrag von Entenfang »

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Wir verlassen die Altstadt auf dem Weg zum Busbahnhof, wo um 16 Uhr ein Bus nach Guimaraes abfahren sollte.
Kurzer Zwischenstop im Jardim de Santa Barbara
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Nicht auf Anhieb finden wir den etwas versteckt und abseits liegenden Busbahnhof. Doch welcher der 100 Busse ist nun der Richtige?
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Ich frage an einem der Fahrkartenschalter nach. Angeblich fährt alle 30 Minuten einer vom Bussteig 9 oder 10. Nach so viel Laufen sind wir ohnehin müde und setzen uns auf eine Bank am Bussteig 9.
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Tauben flattern herum, Busse halten und fahren wieder ab. Ein älterer Mann mit Zigarette im Mund, nimmt Pakete entgegen, bringt sie zu den Bussen und holt sie wieder ab. Pakete mit dem Bus zu versenden scheint sich hier großer Beliebtheit zu erfreuen. Er sieht so aus, als ob er sich hier auskennen würde wie kein anderer. Bussteig 10 verkündet er sofort auf unsere Nachfrage.
Pakete werden verschickt, Tauben flattern, der Mann hält ein Schwätzchen. Ein Bus hält am Steig 9. Guimaraes? Nao. Wir setzen uns wieder auf die Bank. Tauben flattern, Menschen kommen und gehen. Eine Bettlerin schlürft vorbei. 15 Minuten vergehen, 20 Minuten vergehen. Busse drehen ihre Runden. Ein Bus hält am Steig 10. Wenig hoffnungsvoll fragen wir. Nao. Seufz.
Nach über einer halben Stunde kommt ein Bus, auf dem Guimaraes steht. Endlich. 3,20€ werden fällig, dann zuckeln wir eine Dreiviertelstunde über eine kurvige Landstraße von einem Ort zum nächsten. Das ist aber nicht schlimm, denn so können die Füße noch Kraft tanken.
Zu unserer Enttäuschung folgt der Bus in Guimaraes nicht den Schildern Richtung Zentrum. Der tiefgaragenartige Busbahnhof liegt leider weit außerhalb – auch weit außerhalb unseres kleinen Kartenausschnitts im Reiseführer.
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Also erstmal laufen, laufen, laufen. Die zarte Abendsonne taucht die deutlich besser als in Porto oder Braga instandgehaltenen Häuser in goldenes Licht.
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Die Liebe der portugiesischen Stadtplaner zu zugepflasterten Plätzen – ich werde sie nie verstehen.
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Und fragt mich jetzt bitte nicht, warum man auch noch ein verrostetes Geländer quer über die Steinwüste ziehen muss.

Bereits an den Wohnblocks ist uns das Stadtbild positiv aufgefallen und dieser Eindruck bleibt auch in der Altstadt, die seit 2001 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
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Eine weitere Vorliebe, die mir ewig ein Rätsel bleiben wird, sind die engen Gassen, durch die man mit dem Auto fahren darf.
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Beitrag von Entenfang »

Wir beschließen, zum Genießen des Sonnenuntergangs den Burgberg zu besteigen. Seit dem 10. Jahrhundert wehrt die Festung Feinde ab. Natürlich hat sie zu dieser Zeit schon geschlossen und auch der Ausblick ist eher enttäuschend, doch die Befestigungsanlage macht schon etwas her.
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Umgeben ist die Anlage von einem Park.
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Durch die Altstadt laufen wir zurück. Sie ist sehr schön herausgeputzt und besteht aus vielen kleinen Plätzen.
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Nur schade, dass auch sie alle zugepflastert sind. Aber vielleicht würden sie sonst im Sommer ohne Bewässerung zu einer braunen Wüste verbrennen.
Beeindruckend finde ich die vielen kleinen Läden, die sich in engen Häusern verstecken. Bäcker, Antiquitätenhändler, Klamottengeschäfte, Restaurants. Außergewöhnlich ist ein maximal zwei Quadratmeter großer Laden unter der Schräge einer Treppe, der Uhrmacher, Schlüsseldienst, Tabakladen und Souvenirshop in einem ist.
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Wir haben den Eindruck, dass die Altstadt nicht nur aus Touri-Infrastruktur besteht. Guimaraes wirkt lebendig, auch die Zu verkaufen-Schilder sucht man hier weitgehend vergeblich.
Bald finden wir uns wieder am Largo de Toural wieder, wo sich der (wie fast überall in Portugal offene) Glockenturm in den blauen Himmel streckt.
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Beitrag von Entenfang »

Nochmal einen Kilometer ist es von hier bis zum Bahnhof. Unterwegs hält ein Bus an der Haltestelle neben uns. Estacao de Comboios? Nao. Schade, wäre ja auch zu schön gewesen. Dann müssen wir wohl laufen.
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Müde lassen wir uns in die Sitze der S-Bahn plumpsen und fahren mit lediglich 21 Zwischenhalten, aber dennoch etwas längerer Fahrzeit zurück nach Porto. Wäre es nicht stockdunkel, hätte man von der Bahnstrecke wohl eine tolle Aussicht über die Umgebung von Guimaraes.
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Beitrag von Entenfang »

Tag 5 Douro-Tal

Heute spielen wir ein Spiel mit hohem Risiko. Obwohl heute Morgen der Nebel tief über Porto hängt und die Kirchturmspitzen nicht zu erkennen sind, starten wir den Tagesausflug aller Tagesausflüge, den man von Porto aus unternehmen kann. Viel zu früh finden wir uns am Bahnhof ein, die Fahrkarten nach Pinhao für knapp 10€ sind schnell gekauft.
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Der unspektakuläre Dieseltriebwagen fährt pünktlich ab. In einigen Bereichen im Innenraum ist es erstaunlich ruhig, wenige Schritte weiter kann es dagegen unangenehm laut sein.
Die nächste halbe Stunde durchfahren wir Vororte und hoffen auf die Sonne. Es ist ziemlich frisch draußen.
Plötzlich lichtet sich der Hochnebel und die Sonne scheint es geschafft zu haben.
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Doch bereits nach wenigen Minuten verschwindet sie wieder im dichten Nebel. Eine weitere halbe Stunde fahren wir ohne Halt entlang der S-Bahnlinie bis Caide.
Nach einer guten Stunde öffnet sich der Blick auf den Douro – doch wieder ist der Lichtblick nur von kurzer Dauer.
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Der Nebel ist dichter denn je und es sieht trüb aus. Etwas langsamer rumpelt der Zug nun durch das Tal, abschnittsweise kaum einen Meter über dem Wasserspiegel.
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Wer auch immer das Kabel mitten im Blickfeld entlang der Bahnlinie aufgehängt hat, am liebsten würde ich ihn würgen…
Wir nähern uns dem größeren Ort Regua, zu dem viele Touristenboote aus Porto als Tagesausflug kommen. Bereits aus der Ferne ist kaum zu übersehen, dass das Stadtbild wenig hübsch ist.
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Außerdem führt hier eine massive Betonbrücke eine Autobahn über das Tal.
Am Fahrgastwechsel in Regua sind vorwiegend Einheimische beteiligt, anschließend geht es deutlich gemütlicher mit 30er-Las und einer längeren 10er-La (vermutlich wegen Gleislagefehler) am Douro entlang.
Nach zweieinhalb Stunden ist Pinhao erreicht, fast alle Touristen steigen hier aus. Es sind etwa 30 bis 40.
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Sehenswert ist der Bahnhof jedenfalls.
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Der Ort wird gerade touristisch erschlossen. Noch kein Jahr alt ist die von der EU mitfinanzierte Uferpromenade samt Bootsanlegestellen, von denen kleine Nussschalen zu Rundfahrten ablegen.
Während eine Spaziergangs durch den Ort klart es allmählich auf. Es ist das gewohnte Bild.
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Ein kleiner Nebenfluss mündet hier in den Douro.
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Blick über kleine Schrebergärten Richtung Zentrum
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Beitrag von Entenfang »

Bis der Gegenzug die Brücke passiert hat, traut sich die Sonne langsam durch.
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Bald ist nicht mehr zu erkennen, dass der Tag trist und kalt begonnen hat. Blick zur Bootsanlegestelle…
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…und auf den gegenüberliegenden Weinberg.
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Von hier stammt der bekannte Portwein, der früher in den Rabelos nach Porto verschifft wurde. Diese kleinen Boote haben nur einen geringen Tiefgang, da der Douro bis zum entsprechenden Ausbau in den 1980ern nicht von großen Schiffen befahren werden konnte. Heute ist der Weintransport auf den LKW ausgelagert und die kleinen Boote dienen nur noch für Ausflüge.
Abgesehen von dem auf mühevoll angelegten Terrassen angebauten Wein gibt es auch zahlreiche Olivenbäume in der Gegend.
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Nach einem reichhaltigen und leckeren Mittagessen streifen wir durch die umliegenden Weinberge. Mangels Karte überlassen laufen wir einfach der Nase nach. Etwas versteckt beginnt ein steiler Weg an einem Weingut am Stadtrand.
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Wir passieren herrlich duftende Zitronen- und Orangenbäume…
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…und genießen den allgegenwärtigen Ausblick über den Douro.
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Ein bisschen Modellbaulandschaft gefällig?
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Beitrag von Entenfang »

Plötzlich ist der halbe Weg abgerutscht.
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Da die Instandhaltung der Terrassen aufwendig ist und fast nur mit Hand geerntet werden kann, sind bereits große Bereich aufgegeben und sich selbst überlassen.
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Der Weg führt steil bergauf, im hellen Sonnenlicht wird uns bald warm und die Jacken verschwinden nach und nach im Rucksack.
Eigentlich müsste bald ein Zug nach Pinhao kommen. 5 Minuten vergehen. Eigentlich. Mit +10 rollt er dann vorüber. Einmal Kategorie Suchbild:
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Nach einem kurzen Zwischenstop in Pinhao…
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…entschwindet der Triebwagen hinter der nächsten Flussbiegung.
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Nicht nur der Ausblick, sondern auch die Pflanzenwelt ist beeindruckend.
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Beitrag von Entenfang »

Leider endet unser Weg plötzlich auf einer Terrasse.
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Es geht noch weit höher hinaus. Nur leider führt kein Weg dorthin. Jegliche Versuche, eine Fortsetzung zu finden, scheitern.
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Beim Blick über die Terrassen kann man sich die mühsame Arbeit hier gut vorstellen. Als Stützen wird Schiefer verwendet, aus dem die umliegenden Berge bestehen.
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Nach einem Blick zum gegenüberliegenden Hang…
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…machen wir uns notgedrungen auf den Rückweg.

Ein Boot kämpft sich durch die Fluten des Douro.
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Weil uns das Olivenöl beim Mittagessen so gut geschmeckt hat, nutzen wir die Gelegenheit einer Kostprobe auf der Uferpromenade. Ein älterer Mann hat einen kleinen Stand mit eigenen Erzeugnissen wie Portwein, Olivenöl und Kürbismarmelade aufgebaut. Nachdem er uns fünfmal eingeschärft hat, auch ja vorsichtig zu probieren (Be careful!! My English little but be careful!!!!) bekommen wir je ein Plastikstäbchen, das wir in die Ölflasche tunken. Ich schmecke zwar mehr Plastik als Öl, aber da unser Koffer ausnahmsweise nicht zum Bersten gefüllt ist, kaufen wir eine Flasche, worüber er sichtlich erfreut ist. Die angebotene Kürbismarmelade lehnen wir jedoch ab.
Nun müssen noch einige wichtige Lebensmitteleinkäufe (unser Wasser ist schon wieder alle…) erledigt werden. Bei jedem Metzger gibt es die schrecklich fettige Wurst, die wir bereits in Bolhao gekauft haben. Nach einer Kostprobe entscheiden wir uns für einen gerauchten Schinken zum Abendbrot.
Anschließend bleibt noch etwas Zeit, den ich für ein paar Bilder nutzen möchte.
Regionalbus am Bahnhof
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Müder Hund
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Blumen am leerstehenden Haus
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Beitrag von Entenfang »

Demnächst kommt noch ein Zug nach Pocinho durch, den ich am nahegelegenen BÜ abwarte. Leider verschwindet die Sonne wenige Minuten vor Ankunft hinter der Bergkette. Während ich also auf der Eingangstreppe zu einem Haus auf den Zug warte, beobachte ich den Verkehr. Ein Auto mit deutschem Kennzeichen nähert sich mit einer Frau am Steuer. Als der männliche Beifahrer mit Spiegelreflex herausspringt, rechne ich fest mit einem Mitfotografen. Doch er interessiert sich nur für die Brücke über den Douro.
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Die Frau bleibt kurz stehen, merkt aber recht schnell, dass sie damit den Verkehr massiv behindert. Also fährt sie weiter und kehrt kurz darauf wieder zurück. Sie sammelt den Fotografen ein und fährt wieder in die Richtung, aus der sie ursprünglich gekommen ist. Einige Minuten vergehen, Autos passieren den BÜ. Dann taucht wieder das deutsche Auto auf. Als sie wieder direkt am BÜ rechts ran fährt (und damit abermals den Verkehr behindert), hätte ich um jeden Preis mit einem herausspringenden Fuzzi gerechnet, zumal die Zugabfahrt in wenigen Minuten stattfinden sollte. Doch nichts dergleichen passiert, stattdessen wendet sie umständlich und fährt erneut in die Richtung zurück, aus der sie gekommen ist.
Ein Mann mit Hund nähert sich dem BÜ. Plötzlich kläfft der Hund wie verrückt und springt an einer Mauer hoch. Nach dem dritten Anlauf wird der Grund dafür klar. Eine Katze flitzt blitzschnell vom Zaun und verschwindet hinter einer anderen Mauer, verfolgt vom laut bellenden Hund. Alle Rufe des Mannes bleiben erfolglos.
Kurz darauf bimmelt der BÜ ohrenbetäubend laut und die Schranken schließen sich. Zusammen mit dem nun wieder brav bei ihm sitzenden Hund schaut der Mann halb auf dem BÜ stehend, ob sich schon ein Zug nähert. Bald ist das der Fall, der Mann tritt einige Schritte zurück. Natürlich hat inzwischen ein Auto den eigentlich gewünschten Blickwinkel zugefahren, aber so geht es ja auch.
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Noch ein paar Blicke rund um den Bahnhof:
Ob der Chefe da Estacao hier nicht für das Blumengießen verantwortlich ist? Jedenfalls sind sie hier längst nicht so schön wie in Osteuropa…
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Weichenschlüssel
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Ein paar Minuten vor Abfahrt scheucht ein Mann alle Fahrgäste vom Hausbahnsteig, weil grundsätzlich nur der andere Bahnsteig am durchgehenden Hauptgleis genutzt wird. Kurz darauf bimmelt der BÜ und der Zug rollt mit leichter Verspätung heran.
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Das letzte Abendrot liegt über dem Dourotal, während der Zug geräuschvoll Fahrt aufnimmt.
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Da die Lautstärke sehr stark nach Sitzposition variiert, beschließen wir, in eine ruhigere Ecke umzuziehen.
Bis Porto-Campanha müssen wir irgendwo Verspätung eingesammelt haben, denn unser 6-Minuten-Anschluss nach Sao Bento ist weg.
Während der Wartezeit auf die nächste S-Bahn kann man noch ein Bild vom abfahrenden Alfa machen.
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