Bedeutung des Wagengattungszeichens "o"

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ES64U2
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Beitrag von ES64U2 »

Nur die Bom(d)z-Wagen haben noch das Nebengattungszeichen "o" in ihrer Gattung. Was bedeutet es? Laut Wikipedia seien der "o"-Wagen "ohne Klimaanlage". Aber Bim(d)z, DBuza, Bm und viele andere Wagen, die auch nicht klimatisiert sind, haben kein "o" in der Wagengattung.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Man musste halt eine Unterscheidung zum Bvmz treffen. Ich spekuliere jetzt mal: Die Wagen stammen aus dem Osten, also hat man den Buchstaben o genommen, und das mit dem objektiven Unterschied, dass die ohne Klimaanlage sind, begründet.
Beste Grüße usw....
Christian


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modercol
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Beitrag von modercol »

Die 409 spricht zu "o":
Nicht klimatisierte Reisezugwagen mit dem Kennbuchstaben "m" mit weniger als 10 A-, 12 B-, bzw. 5 A- (bei AB), 6 B- (bei BD) Abteilen, z.B. Bomz
Ergibt dann erst Sinn wenn man sich noch "m" ansieht:
Reisezugwagen mit einer Länge von mehr als 24,5m, mit 10 A-, 12 B, 5 A- (bei AB), 6 B- (bei BD) Abteilen oder Tz-Fahrzeugen mit einer Länge von mehr als 24,5m
146225
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Beitrag von 146225 »

Die Unterscheidung rührt auch daher, dass es zum Zeitpunkt der Einführung des "o" die klassischen DB-West-Schnellzugwagen Bm & Co. noch gab. Unter diesem Aspekt sozusagen ein "Komfortmerkmal", denn wo die DB (West) auf 26.400 mm Schnellzugwagen 12 Abteile hineingequetscht hat, waren es bei der DR (Ost) nur 11.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

146225 @ 14 Nov 2016, 20:51 hat geschrieben:Unter diesem Aspekt sozusagen ein "Komfortmerkmal", denn wo die DB (West) auf 26.400 mm Schnellzugwagen 12 Abteile hineingequetscht hat, waren es bei der DR (Ost) nur 11.
Reingefallen. ;)

Du weißt schon, dass die UIC-Z erst ab 1984 in Serie gebaut wurden, so alt wie die vielleicht aussehen, sind die nicht. Wenn du einen passenden Vergleich aufmachen willst, musst du Eurofima-Wagen, Bvmz 185, Bpmz 291 oder 802 nehmen und die haben zur gleichen Zeit auch nur noch 11 Abteile in der 2. Klasse verbaut. So gesehen steht das "o" wirklich eher für veraltetes aus dem Osten als für Komfort, wenn du die Wagen für ein Konkurrenzprodukt des 30 Jahre älteren, noch als Wagen der 3. Klasse entwickelten und zu seiner Zeit fast dekadente DB-Version (Polstersitze und zwar nur 6 Stück pro Abteil!!111einself!) des UIC-X hältst. Aus den 60ern hatte die DR zur Wende nämlich auch zu Hauf UIC-Y mit den international noch lange üblichen Achterabteilen, die nach 1990 aber bald verschwunden sind.
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Beitrag von 146225 »

Das kann man natürlich auch so bewerten, ja. Ich tue mir halt schwerer, einen "klassischen" Abteilwagen mit Übersetzfenstern, Drehfalttüren etc.pp. mit einem Eurofima B11 gleichzusetzen - und das späte Baujahr kommt natürlich auch daher, dass die DDR-DR halt abwarten musste, bis sie in Halberstadt selbst handeln konnte bzw. der heimische Waggonbau genug für die sozialistischen Bruderstaaten bzw. den Devisen-Export produziert hatte. Aber, wie gesagt, Deine Betrachtung ist richtig und aller Ehren wert.
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Beitrag von Rohrbacher »

146225 @ 14 Nov 2016, 22:36 hat geschrieben:Das kann man natürlich auch so bewerten, ja. Ich tue mir halt schwerer, einen "klassischen" Abteilwagen mit Übersetzfenstern, Drehfalttüren etc.pp. mit einem Eurofima B11 gleichzusetzen
Ändert aber nix dran, dass die DR ihre Eurofima-Pendants zwar mit deren Maßen gebaut hat, aber ansonsten ziemlich "klassisch" mit Drehfalttüren, ohne Klimaanlage und im Design der Marke 1970. Der Trabi ist auch ziemlich "klassisch" gebaut worden, trotzdem musste er sich spätestens 1990 mit Autos von 1990 messen lassen und nicht mehr mit einem Lloyd Alexander oder NSU Prinz.
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