1961 begann die DB die Planungen für einen S-Bahn Zug wieder aufzunehmen.. Die BR 427 (bis 1968 ET 27) war hiervon das Ergebnis . Die Deutsche Bundesbahn stellte 1963 fünf Einheiten in Dienst. Im Alltag konnten sich diese Triebzüge aufgrund des schwachen Trafos und der geringen Motorleistung, die durch den niedrigen Fahrzeugboden von 800 Millimeter bedingt war, nicht bewähren. Damals waren bei der Bundesbahn Bahnsteighöhen von 38 Zentimetern üblich. Nur wenige Perrons wiesen bereits 55 oder 76 Zentimeter Höhe auf. Unausgereift war auch die Bedienung der Türen. Weit entfernt von der bequemen Betätigung heutiger S-Bahn-/U-Bahn-Türen per Knopfdruck, waren die Türen der ET 27 von vielen Fahrgästen nur mit Hilfe Mitreisender oder des Zugpersonals zu öffnen.
Die Baureihe ET 27 ist der Vorprototyp der S-Bahn-Baureihe 420, was an der Aufteilung des Innenraums mit jeweils drei Ein- und Ausstiegsräumen und einigen gestalterischen Details wie den gewölbten Frontfenstern deutlich wird. Die Betriebserfahrungen aus den bestehenden S-Bahn-Netzen (Hamburg und Berlin) führten dazu, die neuen S-Bahn-Züge der Baureihe 420 mit einer Thyristorsteuerung und für Bahnsteighöhen von 76 bzw. 95 Zentimetern zu entwickeln.
Die ET 27 waren ausschließlich im Großraum Stuttgart im Einsatz, so z.B. auf den Strecken nach Böblingen und Ulm/Neu-Ulm. In den 1980er Jahren war der Abschnitt Plochingen–Göppingen–Geislingen Einsatzschwerpunkt. Stationiert waren die Triebzüge in Esslingen und später in Tübingen.
1968 erhielten sie die Baureihenbezeichnungen 427 (Triebköpfe) und 827 (Mittelwagen). Bei der letzten Hauptuntersuchung im Ausbesserungswerk Cannstatt wurde die Lackierung von Purpurrot in Ozeanblau-Beige geändert.
Am 31. Dezember 1984 befanden sich noch vier Züge im Bestand des Bw Tübingen (427 101, 102, 104 und 105). 1985 wurden die Triebzüge komplett ausgemustert. Danach waren sie noch einige Zeit im Bw Tübingen abgestellt, ehe vier davon verschrottet wurden. Dies ist schade, da diese Gattung hoch interessant ist.
Die Einheit 427 105 wurde von einem Eisenbahnhändler erworben, der diese an die BLS Lötschbergbahn verkaufen wollte. Wegen des schlechten Zustandes, darunter die undichten Frontfenster, kam der Handel jedoch nicht zustande. Das Fahrzeug wurde in der Schweiz von Eisenbahnfreunden entdeckt. Der Triebzug ist derzeit in der alten Posthalle Stuttgart nicht öffentlich zugänglich hinterstellt, mit einer betriebsfähigen Aufarbeitung ist jedoch leider nicht zu rechnen.
Ich hoffe das ich damit an diese Gattung erinnern konnte.
Albert
ET 27
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Schreib doch nächstes Mal wenigstens die Quelle dazu, ansonsten ist der Schmarrn, den du hier veranstaltest, nicht nur nervig, sondern auch strafbar. <_<
+1 für ein Kassieren dieses Themas...
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Unabhängig von einer möglichen zweifelhaften Herkunft des ursprünglichen Beitrags - die 427 waren in der Erprobung natürlich auf den anspruchsvollen Voralpenstrecken unterwegs. Die damalige Versuchsanstalt zu München machte das möglich. Gedruckte Bilder der 427 auf der Strecke nach Kochel sind bekannt.
Ansonsten, ja klar, Prototypen sind nie ausgereift, sondern dazu da, um Erfahrungen zu sammeln.
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Viele Grüße, Marc
[img]http://www.marcvoss.de/KBS950/Signatur.jpg[/img]
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