? Neues Estw-Konzept
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- Kaiser
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Aus Kreisen der DB Netz habe ich erfahren, dass scheinbar wieder vom BZ-Konzept mit Konzentration auf München abgewichen werden soll und wieder verstärkt in Regionen verlagert werden soll, so dass etwa im Umkreis von 50 km ein Großstellwerk zuständig wäre.
Insgesamt wäre eine Verlagerung in die Regionen durchaus sinnvoll, da man so Leute vor Ort hat die sich auch auskennen und die Arbeitsplätze attraktiver werden. Es ist nun mal schwer in München Personal zu finden, gerade für das klassische Eisenbahnergehalt.
In den Regionen verteilt man den Bedarf etwas und wird auch für Leute interessanter die gerne Fdl machen wollen, jedoch nicht in der BZ München.
Weiß jemand mehr ob da was dran ist?
Insgesamt wäre eine Verlagerung in die Regionen durchaus sinnvoll, da man so Leute vor Ort hat die sich auch auskennen und die Arbeitsplätze attraktiver werden. Es ist nun mal schwer in München Personal zu finden, gerade für das klassische Eisenbahnergehalt.
In den Regionen verteilt man den Bedarf etwas und wird auch für Leute interessanter die gerne Fdl machen wollen, jedoch nicht in der BZ München.
Weiß jemand mehr ob da was dran ist?
Wurde das nicht irgendwo hier schon besprochen? - wie auch immer: Weichen stellen für die Zukunft der Betriebssteuerung - Deine Bahn 7/2017.
H.M.
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Meine Eisenbahngeschichten - "Von Stellwerken und anderen Maschinen ..."
Die Organe der Bahnerhaltung sind ermächtigt, den Arbeitern zur Aneiferung angemessene Quantitäten von Brot, Wein oder Branntwein unentgeltlich zu verabfolgen. Nr. XXVII - Vorschriften für das Verhalten bei Schneefällen, K. k. Österreichische Staatsbahnen, Gültig vom 1. Oktober 1906; Artikel 14(5)
Die Organe der Bahnerhaltung sind ermächtigt, den Arbeitern zur Aneiferung angemessene Quantitäten von Brot, Wein oder Branntwein unentgeltlich zu verabfolgen. Nr. XXVII - Vorschriften für das Verhalten bei Schneefällen, K. k. Österreichische Staatsbahnen, Gültig vom 1. Oktober 1906; Artikel 14(5)
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Ja irgendwo gabs auch ne Standortliste, möglicherweise nicht hier sondern im gelben Nachbarforum.hmmueller @ 12 Sep 2017, 11:48 hat geschrieben: Wurde das nicht irgendwo hier schon besprochen? - wie auch immer: Weichen stellen für die Zukunft der Betriebssteuerung - Deine Bahn 7/2017.
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In Geltendorf war die Bedienung ursprünglich auch für vor Ort geplant, so sagte mir es jedenfalls ein Fahrdienstleiter.
Entweder hat man dann einfach gemerkt, dass es doch kein wirklicher zentraler Standort ist oder man hatte einfach mit Platzproblemen in der BZ zu kämpfen und konnte die letztendlich doch lösen.
Entweder hat man dann einfach gemerkt, dass es doch kein wirklicher zentraler Standort ist oder man hatte einfach mit Platzproblemen in der BZ zu kämpfen und konnte die letztendlich doch lösen.
S27 nach Deisenhofen
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Regionalnetze, grad das von der SOBB oder Westfrankenbahn sind eh raus. Das Regionalnetz Karwendel soll und wird in Weilheim konzentriert, ja.Martin H. @ 12 Sep 2017, 13:15 hat geschrieben:Und da ist auch was dran, neuere ESTW beispielsweise in Mühldorf und Weilheim.
Weilheim war vor allen Dingen die Sorge dass die Blockanpassungen nicht funktionieren. Wenns gut gelaufen wäre hätte man Felderblock, ESTW-Siemens, Lorenz-SB60 und einen Block zum ZSB2000 ESTW von Scheidt und Bachmann gehabt. Außerdem ist Geltendorf viel Rangiererei und da hätte es sich angeboten.S-Bahn 27 @ 12 Sep 2017, 18:03 hat geschrieben:In Geltendorf war die Bedienung ursprünglich auch für vor Ort geplant, so sagte mir es jedenfalls ein Fahrdienstleiter.
Entweder hat man dann einfach gemerkt, dass es doch kein wirklicher zentraler Standort ist oder man hatte einfach mit Platzproblemen in der BZ zu kämpfen und konnte die letztendlich doch lösen.
Für München und Umgebung sollen die Standorte München-Pasing, Markt Schwaben und Holzkirchen zuständig sein, im weiteren Umkreis dann Augsburg, Ingolstadt, Rosenheim und Weilheim. Lustigerweise werden Teile der Bereiche die Weilheim ab nächstem Jahr hat irgendwann dann mal nach Holzkirchen verlegt.
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Grundsätzlich ja, speziell in München bin ich mir da nicht ganz sicher. Markt Schwaben und Holzkirchen sind vielleicht für die Fdl attraktiv die da in der Nähe wohnen, könnte mir aber auch vorstellen dass das für einige - speziell für die die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen - ein Nachteil ist. Auch bei Anreise mit dem Auto könnte ich mir vorstellen dass für Fdls die westlich von München wohnen die Donnersberger Brücke attraktiver ist als Holzkirchen. Wenn jemand im Osten wohnt und mit dem Auto anreist ist Holzkirchen dagegen vermutlich wieder attraktiver als in die Stadt rein zu fahren.Trapeztafelfanatiker @ 13 Sep 2017, 09:33 hat geschrieben: Vielen Dank für die Antworten. Für die Fdl und potentielle Fdl sind das ja gute Nachrichten.
Aber im Vergleich zu Wohnort Plattling oder gar Würzburg mit Arbeitsplatz München sind das natürlich Luxusprobleme.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Ein typisches Problem: Dort wo schlecht bezahlt wird, gibt es Personalmangel. Das ist wie in der Krankenpflege.Trapeztafelfanatiker @ 12 Sep 2017, 11:14 hat geschrieben: Es ist nun mal schwer in München Personal zu finden, gerade für das klassische Eisenbahnergehalt.
Dann darf man sich nicht wundern, wenn unmotivierte Mitarbeiter bei der Arbeit sitzen und nebenbei ein Handyspiel spielen.
Wenn die Bahn im Wettbewerb mit anderen Verkehrsmitteln nicht so benachteiligt wäre, könnte sie ihren Leuten auch mehr zahlen und hätte dann auch einen höheren Anteil an fähigen Leuten, was woederum ihre Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit steigern würde.
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Das ist nicht das einzige Problem. Eine bessere Bezahlung (sofern sie nicht drastisch höher liegt) wird die Begeisterung, arbeitsbedingt umzuziehen, auch nur geringfügig erhöhen.gmg @ 15 Sep 2017, 17:32 hat geschrieben: Ein typisches Problem: Dort wo schlecht bezahlt wird, gibt es Personalmangel. Das ist wie in der Krankenpflege.
Das hat mit der Bezahlung nun wirklich nichts zu tun.Dann darf man sich nicht wundern, wenn unmotivierte Mitarbeiter bei der Arbeit sitzen und nebenbei ein Handyspiel spielen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Wobei man fairerweise sagen muss, dass die Eisenbahn Gehaltssteigerungsraten in den letzten 10 Jahren hatte die keine andere Branche im Dienstleistungsbereich geschafft hat.
Einstiegsgehälter bei Tf von bald 2800 Euro bis 3400 Euro Grundgehalt plus Zulagen usw. sind in weiten Teilen Deutschlands so schlecht nicht, zumal die Arbeitszeit abgesenkt wurde und mit neuen Modellen hat man jetzt sogar bis zu 36 Urlaub (+ Zusatzurlaub für Nachtarbeit).
Man muss ja bedenken was ein Tf zur Jahrtausendwende selbst bei der DB verdient hat, bei einigen Bahnen waren es Grundgehälter von tw. nur 1700/1800 Euro und da ist diese Steigerung schon beispielslos.
Daher sollte man auch nicht alles schlechtreden. Es hat sich viel verbessert, auch wenn bei weitem noch nicht alles gut ist.
Im Stadtverkehr beispielsweise hat man den Weg aus der Abwärtsspirale, der bis Mitte der 2000er auch bei der Eisenbahn war, noch nicht gefunden, siehe Beispiel MVG.
Das einzige Problem sind Ballungsräume und Hochpreisgebiete, da muss man einfach noch mehr draufschlagen und eben möglichst viele Stellen in die Fläche verlagern, mit günstigeren Lebenshaltungskosten.
Regionale Estw steigern auch die Qualität, zumindest wenn man mal diese 90-Tage-Kurse überdenkt.
Einstiegsgehälter bei Tf von bald 2800 Euro bis 3400 Euro Grundgehalt plus Zulagen usw. sind in weiten Teilen Deutschlands so schlecht nicht, zumal die Arbeitszeit abgesenkt wurde und mit neuen Modellen hat man jetzt sogar bis zu 36 Urlaub (+ Zusatzurlaub für Nachtarbeit).
Man muss ja bedenken was ein Tf zur Jahrtausendwende selbst bei der DB verdient hat, bei einigen Bahnen waren es Grundgehälter von tw. nur 1700/1800 Euro und da ist diese Steigerung schon beispielslos.
Daher sollte man auch nicht alles schlechtreden. Es hat sich viel verbessert, auch wenn bei weitem noch nicht alles gut ist.
Im Stadtverkehr beispielsweise hat man den Weg aus der Abwärtsspirale, der bis Mitte der 2000er auch bei der Eisenbahn war, noch nicht gefunden, siehe Beispiel MVG.
Das einzige Problem sind Ballungsräume und Hochpreisgebiete, da muss man einfach noch mehr draufschlagen und eben möglichst viele Stellen in die Fläche verlagern, mit günstigeren Lebenshaltungskosten.
Regionale Estw steigern auch die Qualität, zumindest wenn man mal diese 90-Tage-Kurse überdenkt.
Klar hat das etwas miteinander zu tun. Wer wenig verdient, ist schnell mal unmotiviert. Wenn man man ein bischen im Internet nach Fdl-Gehältern schaut, fällt auf , dass die Wenigsten mehr als 1700 herauskriegen.Boris Merath @ 15 Sep 2017, 17:35 hat geschrieben: Das ist nicht das einzige Problem. Eine bessere Bezahlung (sofern sie nicht drastisch höher liegt) wird die Begeisterung, arbeitsbedingt umzuziehen, auch nur geringfügig erhöhen.
Das hat mit der Bezahlung nun wirklich nichts zu tun.
Wenn du dann da sitzt und weißt, dass du weniger verdienst als die meisten anderen, dann bist du schnell mal geneigt, dich bei der Arbeit nicht voll reinzuhängen.
Hinzu kommt, dass der Anteil verantwortungsvoller Bewerber schon einmal leidet, wenn so wenig Verdienst winkt. Auf der anderen Seite schaffen es Leute, die von Haus aus unmotiviert und wenig verantwortungsbwusst sind, am ehesten in Mangel-Berufe hineinzukommen, in denen sie nur wenig Konkurrenz von anderen Bewerbern zu befürchten haben
Ich sehe da nicht nur das Geld. Sehr wichtig ist auch Spass und Freude am Beruf. Und da sehe ich das Estw-Konzept sehr kritisch weil da sitzt man in einem dunklen Büröraum vor dem Computer und macht nichts anderes. Es findet also eine Monotonisierung der Fdl-Arbeit statt.
YouTube Z.b hier ist die Arbeit 1973 viel abwechslungsreicher der Fahrdienstleiter verkauft auch Fahrkarten, gibt Auskünfte und kümmert sich um Expressgut.
YouTube in diesem Video wird der Unterschied sehr gut dargestellt. Ich persönlich würde lieber 500€ weniger verdienen und dann in so einem Stellwerk direkt an der Strecke arbeiten als in einem Estw mit 500€ mehr Verdienst. Weil man einfach in der Realität sieht wie der Zug fährt dessen Fahrstraße man gestellt hat, man ist direkt dran am Geschehen, hat viel mehr Kontakt.
Klar gibt es einige Fdl die lieber im Estw arbeiten, man sollte aber auch noch die Möglichkeit beibehalten eine Alternative anbieten zu können.
YouTube Z.b hier ist die Arbeit 1973 viel abwechslungsreicher der Fahrdienstleiter verkauft auch Fahrkarten, gibt Auskünfte und kümmert sich um Expressgut.
YouTube in diesem Video wird der Unterschied sehr gut dargestellt. Ich persönlich würde lieber 500€ weniger verdienen und dann in so einem Stellwerk direkt an der Strecke arbeiten als in einem Estw mit 500€ mehr Verdienst. Weil man einfach in der Realität sieht wie der Zug fährt dessen Fahrstraße man gestellt hat, man ist direkt dran am Geschehen, hat viel mehr Kontakt.
Klar gibt es einige Fdl die lieber im Estw arbeiten, man sollte aber auch noch die Möglichkeit beibehalten eine Alternative anbieten zu können.
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Ich sehe das Problem nicht in erster Linie bei den Bewerbern, sondern bei den 90-Tage-Kursen, die eine Qualität hervorbringen die einem guten Eisenbahnbetrieb im Weg stehen.gmg @ 16 Sep 2017, 11:31 hat geschrieben: Klar hat das etwas miteinander zu tun. Wer wenig verdient, ist schnell mal unmotiviert. Wenn man man ein bischen im Internet nach Fdl-Gehältern schaut, fällt auf , dass die Wenigsten mehr als 1700 herauskriegen.
Wenn du dann da sitzt und weißt, dass du weniger verdienst als die meisten anderen, dann bist du schnell mal geneigt, dich bei der Arbeit nicht voll reinzuhängen.
Hinzu kommt, dass der Anteil verantwortungsvoller Bewerber schon einmal leidet, wenn so wenig Verdienst winkt. Auf der anderen Seite schaffen es Leute, die von Haus aus unmotiviert und wenig verantwortungsbwusst sind, am ehesten in Mangel-Berufe hineinzukommen, in denen sie nur wenig Konkurrenz von anderen Bewerbern zu befürchten haben
Die Fdl-Gehälter müssten sicher höher sein, doch auch sie sind in den letzten Jahren angestiegen, dazu Sozialleistungen im Konzern usw. Das Image ist nur nicht so gut.
Jetzt mal weg von der Automobilindustrie, aber in welchen Branchen verdient man denn ohne Studium deutlich mehr Geld?
Wenn man Freude an der Tätigkeit hat, dann ist das eine interessante, abwechslungsreiche Tätigkeit (die am Dorfbahnhof mit wenig Arbeit gibt es ja kaum noch) und allemal besser als den ganzen Tag am Band zu stehen, Fertigungsmaschinen mit Teilen zu bestücken und diese zu entnehmen oder sich beim Fliesen legen das Knie zu ruinieren.
Ich sehe auch ein Imageproblem, denn Geld ist nicht alles. In München, Stuttgart oder anderswo sicher zu wenig, da braucht es mehr Geld, jedoch bei einem Estw in Plattling vor Ort oder in Marktredwitz, da kann man doch gut damit klarkommen.