Steuerwagen mit ETCS ausstatten

Rund um die Technik der Bahn
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corsa636
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Beitrag von corsa636 »

Hallo,

1) Die ETCS Ausrüstung von Strecken geht ja in D sehr schleppend..
2) Mit der Ausrüstung des Rolling Stocks geht es ja auch zögerlich voran.

Punkt 1 bedingt den Zweiten und umgekehrt..

Auch habe ich gelesen, dass z.B. die BR101 nicht mehr mit ETCS ausgestattet werden soll...

Naja, irgendwie kam mir die Idee/ Überlegung, ob es nicht sinnvoll wäre jetzt sehr schnell, zahlreiche Steuerwagen mit ETCS nachzurüsten bzw, neue Steuerwägen mit ETCS Ausstattung zu beschaffen.

Folgende Überlegung:
- Man rüstet vorhandene Steuerwägen, bei denen es Sinn macht (Z.B. Scheibenbremsen, min. 160km/h, Klima, x-Jahre Restlaufdauer) mit ETCS nach.
- Falls nötig (wird so sein) werden neue Steuerwägen mit ETCS-Ausrüstung beschafft.
- Diese Steuerwägen werden dann, NICHT-ETCS Loks vorgespannt, um den Züge somit ETCS-Funktionalität zu gehen. Die Lok dient dann nur noch als "Power-Unit".

(Kuriose) Anwendungs-Beispiele:
- ICs mit BR103 oder BR120 Lokomotiven können ETCS-Strecken befahren
- Nahverkehrszüge mit BR111 können ebenfalls ETCS-Strecken befahren
- Güterzüge mit BR151 bekommen einen ETCS-Steuerwagen vorgespannt und ab geht die grenzüberschreitende Reise...
- "V160"-Eurocities könnten den mit ETCS ausgestatteten Westarm der S4 befahren. (Hier ist somit die - dringend benötigte - Taktsteigerung der S-Bahn möglich)

Vorteile - m.M.n.:
- Kostengünstige Variante schnell, eine größere Anzahl an ETCS-fähigen Zügen zu bekommen
- Steuerwagen haben wahrscheinlich eine längere Restnutzungsdauer - bzw. lässt sich die leichter verlängern als bei älteren Lokomotiven (BR151, BR111, BR 143/112, BR 120, etc.)
- Bei Steuerwägen lässt sich die ETCS-Ausrüstung leichter nachrüsten, da es im Gegensatz zu Lokomotiven keine Probleme mit Platz und Gewicht gibt
- Die womöglich "zuviel" beschafften ETCS-Steuerwägen (wenn ausreichend ETCS-Lokomotiven verfügbar sind und somit der Bedarf an ETCS-Steuerwägen zum Vorpannen sinkt, können dann als "Zugabschluss-Steuerwagen" etvl. sogar an Güterzügen verwendet werden um auf ausgesuchten Strecken durch "Moving Block" Betrieb die Kapazität weiter zu erhöhen.

Naja, wie seht ihr meine "kreative" (??) Idee?

Wie sind Eure Einschätzungen zu dem Thema würden mich freuen...
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

corsa636 @ 24 Oct 2017, 22:25 hat geschrieben: Naja, wie seht ihr meine "kreative" (??) Idee?

Wie sind Eure Einschätzungen zu dem Thema würden mich freuen...
Leider viel zu kreativ. Du brauchst Minimum auch nen Eurobalisenempfänger an der Lok, samt verarbeitendes Steuergerät, ansonsten könnte man nur Steuerwagen voraus fahren (falls das überhaupt ginge).

Bei Güterzügen bringts gar nix, denn wie willst DU da den Steuerwagen elektronisch mit der Lok am andern Ende verbinden, über die Hauptluftleitung? Aktuell gibts höchstens was über Funk, könnte man vielleicht anpassen, kostet auch wieder und auch dann bleibt wieder das Problem mit dem Balisenempfänger.

Bringt einfach nichts. Die aktuellen Steuerwagen gehen auch langsam Ihrem Ende entgegen. Die meisten ICEs werden noch umgerüstet, neue ICE4 stehen demnächst bereit, genauso wie absehbar neue IC-Züge samt Loks. Selbige brauchen ETCS dann sowieso fürs Ausland. Steuerwagen braucht man damit nicht mehr, außer vielleicht bei LeoExpress, die wären vermutlich schon über nen Steuerwagen ohne ETCS froh ;)
Rev
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Beitrag von Rev »

Na ja ich denke er meinte das man vor und nach die lok nen Steuerwagen hängt aber dann klappt das mit den multi Steuerungen nicht so toll und bei zwei Steuerwagen die man pro Zug braucht ist es billiger die Lok auf ETCS zu bringen
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

corsa636 @ 24 Oct 2017, 22:25 hat geschrieben:1) Die ETCS Ausrüstung von Strecken geht ja in D sehr schleppend..
2) Mit der Ausrüstung des Rolling Stocks geht es ja auch zögerlich voran.

Punkt 1 bedingt den Zweiten und umgekehrt..
Das hat nichts mit Henne-Ei zu tun, sondern damit dass die Umrüstung extrem teuer ist (auch die Umrüstung der Strecken), und in Deutschland der Druck für die Umrüstung relativ klein ist. Wenn jetzt auf einmal lauter ETCS-Taugliche Fahrzeuge rumfahren ist das auch kein Grund deswegen weitere Strecken umzurüsten, solange die Fahrzeuge weiter mit PZB ausgestattet sind.
Naja, irgendwie kam mir die Idee/ Überlegung, ob es nicht sinnvoll wäre jetzt sehr schnell, zahlreiche Steuerwagen mit ETCS nachzurüsten bzw, neue Steuerwägen mit ETCS Ausstattung zu beschaffen.
Ein ETCS-Fahrzeuggerät wird nicht billiger, nur weil man es in einen Steuerwagen einbaut.
- ICs mit BR103 oder BR120 Lokomotiven können ETCS-Strecken befahren
Die 103 ist nicht wendezugtauglich, kann also nicht von einem Steuerwagen aus bedient werden. Für die BR120 bleiben vorerst noch genug Strecken, die nicht mit ETCS ausgestattet sind.
- Nahverkehrszüge mit BR111 können ebenfalls ETCS-Strecken befahren
Rentiert nicht, zu kurze Restlebensdauer. Und wozu? Alle für die 111 relevanten Strecken haben auch weiterhin PZB.
- Güterzüge mit BR151 bekommen einen ETCS-Steuerwagen vorgespannt und ab geht die grenzüberschreitende Reise...
Da brauchst Du dann aber schon zwei Steuerwagen, schließlich will die Lok ja irgendwann auch mal zurück fahren. Oder man baut wieder Drehscheiben.
- "V160"-Eurocities könnten den mit ETCS ausgestatteten Westarm der S4 befahren. (Hier ist somit die - dringend benötigte -  Taktsteigerung der S-Bahn möglich)
Da wird man dann eher eine 245 mit ETCS austatten als zwei (!) Steuerwagen. Außerdem sehe ich nicht warum mit ETCS eine nennenswerte Taktsteigerung auf der S4 funktionieren sollte? Außerdem ist absehbar, dass die ECs in einigen Jahren von Elektroloks gezogen werden.
- Kostengünstige Variante schnell, eine größere Anzahl an ETCS-fähigen Zügen zu bekommen
Steuerwagen sind nicht kostengünstig, sofern man sie nicht auch aus anderen Gründen braucht. Dauernd ungenutzte Steuerwagen mitzuschleppen kostet Energie, Wartung, Anschaffungskosten, evtl. höhere Trassenpreise.... Das ist mit Sicherheit nicht günstiger als Loks umzubauen.
- Steuerwagen haben wahrscheinlich eine längere Restnutzungsdauer - bzw. lässt sich die leichter verlängern als bei älteren Lokomotiven (BR151, BR111, BR 143/112, BR 120, etc.)
Und dann? Kauft man dann neue Loks ohne ETCS, weil man ja noch Steuerwagen hat?
- Bei Steuerwägen lässt sich die ETCS-Ausrüstung leichter nachrüsten, da es im Gegensatz zu Lokomotiven keine Probleme mit Platz und Gewicht gibt
Das kann im Einzelfall das einzige Argument sein. Angesichts der ganzen anderen Nachteile wird das allerdings auch nicht weiterhelfen.

Also ganz ehrlich - die Idee mag gut gemeint sein, ist aber mit Sicherheit nicht zielführend :-)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von 218 466-1 »

Metropolenbahner @ 24 Oct 2017, 17:12 hat geschrieben:Bei Güterzügen bringts gar nix, denn wie willst DU da den Steuerwagen elektronisch mit der Lok am andern Ende verbinden, über die Hauptluftleitung?
Nein. Ganz einfach, so. ;)

Aber bevor man so regulär fährt wegen ETCS, werden eher noch Loks mit ETCS nachgerüstet, als Steuerwagen - und dann auch schon modernere Loks als die vorgeschlagen. So ab BR 101 oder noch moderner. Ganz sicher keine 103, denn von denen gibt es eh nur noch zwei oder drei aktive und wie erwähnt fehlt denen auch KWS und ZWS.
BR 120 ist auch so gut wie am Ende, bis auf 120 "502" (120 160-7) von DB Netz.
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Beitrag von Metropolenbahner »

218 466-1 @ 25 Oct 2017, 00:33 hat geschrieben: Nein. Ganz einfach, so. ;)
Lol, ok, aber am Zielbahnhof hats dann beim Wenden ein Problem ^^
Da bräuchte man dann 2 Steuerwagen, wie Rev schon sagte.

Aber sieht witzig aus, das wär doch ne Marktlücke für private EVUs. Die könnten nen 2-Teiler ET mit ~4 MW aufwärts bestellen und damit dann neben dem Güterzug auch ne ne Art "RB-Sprinter" anbieten, nur 100-120 km/h aber dafür keine Halte^^. (Natürlich ne Schnapsidee ^^)
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Ob das für die Steuerwagen dann auf Dauer gut ist, in schweren Güterzügen zu hängen bei zweien?

Es gibt schon 101er mit ETCS, aber wie viele da noch umgebaut werden, keine Ahnung.
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Beitrag von Didy »

Boris Merath @ 24 Oct 2017, 23:25 hat geschrieben:Da brauchst Du dann aber schon zwei Steuerwagen, schließlich will die Lok ja irgendwann auch mal zurück fahren. Oder man baut wieder Drehscheiben.
Alternativ baut man Doppelsteuerwagen. Kein Wagenübergang, dafür beidseitig Führerstand. Da brauchst dann keine Drehscheibe, es reicht ein Umfahren mit der Lok B-)

Quasi ein Regioshuttle ohne Motor.

(Wobei man bei Verzicht auf windschnittige Form auch beidseitig Wagenübergang und Führerstand machen könnte. Gabs mit dem n-Wagen Hasenkasten schon mal, und in einigen anderen Ländern ist das heute noch üblich.)
corsa636
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Beitrag von corsa636 »

Naja, aber ein Richtiges "Gegenargument" kann ich in Euren Ausführungen jetzt auch nicht finden..

Das einzige wäre für mich die Verlängerung der Zuglänge durch den 2 Steuerwagen der "vor der Lok" hängt, von den restlichen Wagen durch die Lok separiert ist und somit nicht (von Fahrgästen) genutzt werden kann.
Wenn ein solcher "ETCS"-Steuerwagen an Güterzügen genutzt wird,verlägnert er die Zuglänge ebenfalls ohne Nutzen, das Problem sollte aber bei Güterzügen nicht so eklatant sein...

Eine generelle Fragen:

- Wieviel kostet eine ETCS-Ausstttung?
- Wieviel kosten ein Steuerwagen?
- Wieviel kostet eine Lokomotive?
- Kostet die ETCS-Nachrüstung bei einem Steuerwagen (oder auch Lokomotive) der (die) bereits mit LZB ausgestattet ist, weniger? (Da verschiedene LZB-Komponenten auch für ETCS benötigt/ verwendet werden können?)

Welche Steuerwägen würden denn eine solche Nachrüstung in Frage kommen?

IC-mod Steuerwägen?
"alle" IC-Steuerwägen?
484er Steuerwägen (ABpybdzf 484) (gibts die noch?)

Andere?
bzw. was wären Kriterien?
-Scheibenbremsen?
- Druckertüchtigung?
- Höchstgeschwindigkeit = 160KM/h?
- ??

Oder evtl. einfach die Auslieferung der restlichen "Bombardier TWINDEXX" Steuerwägen zulasten der normalen Wägen beschleunigen?
Rev
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Beitrag von Rev »

Naja, aber ein Richtiges "Gegenargument" kann ich in Euren Ausführungen jetzt auch nicht finden..
Mehr als genug...


- Es gibt bei der DB keine so Blut jungen Steuerwagen das die deutlich Länger leben als die derzeit eingesetzten Lokomtiven
- Du brauchst ggf. Personal für die zweite Zughälfte da diese durch eine Lokomotive getrennt ist Rettimgslonzepte usw... Außerdem kein Zugang zum Speisewagen und anderen Toiletten des Zuges.... kein durchgängiger Zug mehr...
- Es nicht wirklich billiger ist einen Steuerwagen zu kaufen + ETCS da einzubauen statt einfach ne Lokomotive mit ETCS aufzurüsten.... Steuerwagen sind auch eher Mangelware als im Überfluss vorhanden...


Die ganze Diskussion ist einfach mühselig da logisch selbst ohne die Kosten zu kennen einfach keinen Sinn ergibt da genug Steuerwägen dafür da sind und die Unterschiede dürften nicht so groß sein was den Aufwand angeht einen Steuerwagen auf ETCS umzurüsten oder eine Lok...

Zumal ich mir nicht mal sicher bin ob es wirklich reicht wenn man nur den Steuerwagen umrüstet und nicht ggf die Lok nicht doch noch Anpassungen braucht aber das muss jemand anders beantworten.
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Beitrag von 218 466-1 »

Martin H. @ 25 Oct 2017, 01:33 hat geschrieben:Es gibt schon 101er mit ETCS, aber wie viele da noch umgebaut werden, keine Ahnung.
101 140–144. Nutzt aber nix, da die nicht Level 3 installiert haben.
corsa636 @ 3 Nov 2017, 04:36 hat geschrieben:Welche Steuerwägen würden denn eine solche Nachrüstung in Frage kommen?
IC-mod Steuerwägen?
"alle" IC-Steuerwägen?
484er Steuerwägen (ABpybdzf 484) (gibts die noch?)
Andere?
Nein. Viel zu alt. Ablösung durch ICE4 bzw. IC2 bis ~2030.
Modus waren nur Bn-Umbauten und sind noch älter und Vmax 140 Km/h
Andere gäbe es übergaupt nur Bnr(bd)zf, Bxf und Bybdzf 482.4, letzterer vom SH-Express wenigsstens Vmax 160 km/h. Alles untauglich für VdE8 und NIM.
corsa636 @ 3 Nov 2017, 04:36 hat geschrieben:bzw. was wären Kriterien?
-Scheibenbremsen?
- Druckertüchtigung?
- Höchstgeschwindigkeit = 160KM/h?
- ??
S.o. Scheibenbremsen sind egal bzw. haben alle mit dem "z".
(P) hat fast keiner mehr bis auf die drei des MüNüX.
)P( Haben alle mit dem "m" (IC-Wagen) und der eine Bnrbdzf vom alten Allersberg-Express.
corsa636 @ 3 Nov 2017, 04:36 hat geschrieben:Oder evtl. einfach die Auslieferung der restlichen "Bombardier TWINDEXX" Steuerwägen zulasten der normalen Wägen beschleunigen?
Wieso zu lasten der normalen Wagen? Und das sind keine Steuerwagen, sondern BR 445 Endwagen. Mittelwagen fahren schon seit langer Zeit und warten nur noch auf die Endwagen bzw. es gib erste komplette Züge.
Neue Loks haben bereits ETCS, wozu also uralte Steuerwagen für wenige verbeibende Einsatzjahre noch umbauen oder gar neue Steuerwagen beschaffen, statt Loks auszurüsten???
Das kann man als Modellbahn-Fuzzy-Fantasie abhaken. :rolleyes:
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

218 466-1 @ 3 Nov 2017, 19:59 hat geschrieben: 101 140–144. Nutzt aber nix, da die nicht Level 3 installiert haben.
Was sollen die auch mit Level 3? Level 3 ist wenn dann für typische Nebenbahnfahrzeuge interessant. Auf Hauptbahnen ist eine Nutzung nicht absehbar.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Martin H. »

Ja so allgemein, warum bringt es ohne L3 nix?

Modus aus Bn, soso.

Die D-IC haben auch DoSto 2010, und sind keine Triebwagen.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Boris Merath @ 3 Nov 2017, 20:09 hat geschrieben: Was sollen die auch mit Level 3? Level 3 ist wenn dann für typische Nebenbahnfahrzeuge interessant. Auf Hauptbahnen ist eine Nutzung nicht absehbar.
Na ne, das sind 2 Paar Schuhe, es gibt L3 Regional für Nebenstrecken und L3 "normal". Letzteres soll irgendwann in ferner Zukunft das (autonome) Fahren im Bremswegeabstand auf Hauptbahnen ermöglichen.

Aber ich freu mich erstmal auf Level 2 mit Softwarerevision 3.xx. Die BR101 hat vermutlich irgendeine Asbachuralt-Softwareversion installiert, das meinte 218 vermutlich mit der 3 ;)
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Beitrag von 218 466-1 »

Martin H. @ 3 Nov 2017, 14:41 hat geschrieben:Ja so allgemein, warum bringt es ohne L3 nix?
Jedenfalls wurde einmal (nicht hier) behauptet, dass auch 101 140–144 nicht auf die Abschnitte der neuen Unterinntalbahn und auch nicht auf VdE8 dürfen, weil deren ETCS dafür nicht geeignet sei.
Martin H. @ 3 Nov 2017, 14:41 hat geschrieben:Die D-IC haben auch DoSto 2010, und sind keine Triebwagen.
Aber die fallen im Thema eh weg, da nur mit 146.5 /147.5 fahrbar. IC-D sind wie IC-A incompatible mit dem Rest.
Ok, man könnte Bombardier Dosto 2003 DBpbzfa entsprechend umbauen. Die sind noch nicht so alt.
Trotzdem völlig unrealistisch, weil im Reiseverkehr eh schon überwiegend Triebzüge fahren und Cargo sicher keine solchen Scherze <Stwg]-[Lok]-[Stwg> durch die Gegend fahren wird.
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Cargo Word das sicherlich nicht, für die schweren Erzzüge sind die Steuerwagen auch nicht auf Dauer ausgelegt, wenn es überhaupt geht.

IC-D, genau wie die neuen 445er vorerst nur untereinander kompatibel bzw. zugelassen. Recht viel mehr wird wohl nicht kommen, aber prinzipiell können die mit allem was ZWS/ZDS hat. 445er fuhren nach etwas Tüftelei auch schon mit einer Schaltwerkslok, mit anderem noch einfacher.
Bei den festen Einheiten stellt sich halt eher der Sinn, gehört ja eh alles anderen Unternehmen oder Töchtern.
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Beitrag von corsa636 »

Was soll es den Steuerwägen schaden, wenn sie am Ende von schweren Erzzügen laufen bzw. direkt vor einer BR151 vor an der Spitze eines schweren Erzzuges?

Naja, wenn die Trassengebühren für einer ETCS-Zug z.B. nur auf 1/3 der regulären Kosten belaufen, ist es womöglich für alle beteiligten ein lukratives Geschäft, wenn ein Dienstleister ETCS-Steuerwägen zu Miete anbietet, um unterschiedlichste Zuggattungen ETCS-fähig zu bekommen...
Rev
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Beitrag von Rev »

Und was bringt dir ein Steuerwagen vor nem Haufen Güterwagen genau 0 da die alle keine Steuerleitungen oder ähnliches haben... Kannst du die Lok trotzdem ned damit steuern...
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Er will ihn ja direkt vor die Lok hängen.

Erzzüge: Oft genug gab's hier schon das Beispiel mit einer Lok zwischen zwei Steuerwagen, was so dann auch sicher mal passieren wird. Und das ist dann nicht mehr gut für die Wagen zwischen Lok und Zug.
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Beitrag von Entenfang »

corsa636 @ 3 Nov 2017, 10:36 hat geschrieben:Naja, aber ein Richtiges "Gegenargument" kann ich in Euren Ausführungen jetzt auch nicht finden..
Bei Gz würde mir noch ein ganz entscheidendes einfallen:
Wenn du einen Steuerwagen vor die Lok hängst, wird ein Richtungswechsel ziemlich kompliziert. Es ist eh schon aufwendig genug, die Lok umzusetzen, aber wenn dann auch noch der Steuerwagen davor herumrangiert werden muss...
Wenn ein solcher "ETCS"-Steuerwagen an Güterzügen genutzt wird,verlägnert er die Zuglänge ebenfalls ohne Nutzen, das Problem sollte aber bei Güterzügen nicht so eklatant sein...
Wenn du die Gleislängen in den neuen Bundesländern kennen würdest, wäre deine Aussage vermutlich anders. ;)
Mal im Ernst - 25 m nutzlose Länge und 50 t Masse mitzuführen widerspricht irgendwie dem Ziel, längere und schwerere Güterzüge fahren zu lassen.
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Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von 218 466-1 »

corsa636 @ 4 Nov 2017, 08:26 hat geschrieben:Was soll es den Steuerwägen schaden, wenn sie am Ende von schweren Erzzügen laufen .
Damit machst Du Deinen Vorschlag noch lächerlicher, als er ohnehin schon ist. :lol:
corsa636 @ 4 Nov 2017, 08:26 hat geschrieben:bzw. direkt vor einer BR151 vor an der Spitze eines schweren Erzzuges?
Einer reicht aber nicht, ausser man akzeptert umständliche Drehfarten, je nach Örtlichkeit über 100 Km, denn Drehscheiben gibt es so gut wie keine mehr. Daher müsste die Lok zwischen zwei Steuerwagen fahren, denn so ein Käse mit, Steuerwagen umfahren, hinten anhängen, ganzen Zug umfahren, Lok+anderen Steuerwagen vorne anhängen sprengt jegliche betriebliche Sinnhaftigkeit.
Und 53,6 Meter Zuglänge für warme Luft verschenken ist erst recht Unsinn.
corsa636 @ 4 Nov 2017, 08:26 hat geschrieben:Naja, wenn die Trassengebühren für einer ETCS-Zug z.B. nur auf 1/3 der regulären Kosten belaufen, ist es womöglich für alle beteiligten ein lukratives Geschäft, wenn ein Dienstleister ETCS-Steuerwägen zu Miete anbietet, um unterschiedlichste Zuggattungen ETCS-fähig zu bekommen.
Zu Dumm das Railpool betreits mit ETCS ausgerüstete Loks (BR 187) vermietet, was Deine Idee entgültig eliminiert.
Das kann man daher nicht ernst nehmen und so langsam glaube ich, dass der Threadersteller nur ein biss-chen Spass haben will und schon in bester Laune für den 11.11. ist. ;)
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Beitrag von Boris Merath »

Metropolenbahner @ 3 Nov 2017, 21:53 hat geschrieben: Na ne, das sind 2 Paar Schuhe, es gibt L3 Regional für Nebenstrecken und L3 "normal". Letzteres soll irgendwann in ferner Zukunft das (autonome)  Fahren im Bremswegeabstand auf Hauptbahnen ermöglichen.
Warum sind das zwei paar Schuhe? Beides ist L3, und das Anwendungsgebiet Regional ist im Gegensatz zum L3 für Hochleistungsstrecken tatsächlich in Verwendung, technisch und organisatorisch realisierbar und bringt einen ernsthaften Nutzen.
corsa636 @ 4 Nov 2017, 14:26 hat geschrieben:Was soll es den Steuerwägen schaden, wenn sie am Ende von schweren Erzzügen laufen bzw. direkt vor einer BR151 vor an der Spitze eines schweren Erzzuges?
Man bräuchte bei der hier vorgestellten Idee pro Lok zwei Steuerwagen, also einen vor und einen hinter der Lok. Nachdem es viel zu aufwendig ist den jeweils ungenutzten Steuerwagen ans Zugende zu rangieren, bräuchte man hier die Wagenfolge <Steuerwagen-Lok-Steuerwagen>-[Restlicher Güterzug]. Damit werden die Kupplungen und Rahmen des Steuerwagens stark belastet.
Naja, wenn die Trassengebühren für einer ETCS-Zug z.B. nur auf 1/3 der regulären Kosten belaufen, ist es womöglich für alle beteiligten ein lukratives Geschäft
Die Trassenpreise für einen ETCS-Zug betragen aber nicht 1/3 der Trassenpreise eines normalen Zuges, und werden das auch nie tun - warum sollte man für einen ETCS-Zug so massiven Rabatt gewähren?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Metropolenbahner »

Boris Merath @ 4 Nov 2017, 21:23 hat geschrieben: Warum sind das zwei paar Schuhe? Beides ist L3, und das Anwendungsgebiet Regional ist im Gegensatz zum L3 für Hochleistungsstrecken tatsächlich in Verwendung, technisch und organisatorisch realisierbar und bringt einen ernsthaften Nutzen.
Ein Pekinese und ein Labrador sind beides ebenfalls Hunde .. halt nur mit Unterschieden ;)

Die gibts bei Level 3 eben genauso, siehe z.B:
Referring to the visit to the Trafikverket-Bombardier demonstration of ETCS Regional in Sweden by delegates attending the 2012 UIC ERTMS world conference, Brandt said that this was not Level 3 as important elements were missing, with train integrity being done by the driver for example. "There have been more than 70 change requests for this system and not all of them have been completed, so there is a lot of work still to be done."
http://www.railjournal.com/index.php/signa...ng-way-off.html
Die Trassenpreise für einen ETCS-Zug betragen aber nicht 1/3 der Trassenpreise eines normalen Zuges, und werden das auch nie tun - warum sollte man für einen ETCS-Zug so massiven Rabatt gewähren?
Naja, weil man für den ETCS L2/L3 Zug keine (Licht)-Signale warten müsste, wäre irgendein Rabatt (1/3 wäre sicher etwas viel) schon fair.

Das Langzeitziel der DB ist es ja, alle Außensignale abzuschaffen.
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Metropolenbahner @ 6 Nov 2017, 19:45 hat geschrieben: Naja, weil man für den ETCS L2/L3 Zug keine (Licht)-Signale warten müsste, wäre irgendein Rabatt (1/3 wäre sicher etwas viel) schon fair.
Dafür aber die ETCS-Infra - irgendwie auch gehupft wie gesprungen? :unsure:
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Metropolenbahner @ 6 Nov 2017, 19:45 hat geschrieben: Ein Pekinese und ein Labrador sind beides ebenfalls Hunde .. halt nur mit Unterschieden ;)

Die gibts bei Level 3 eben genauso, siehe z.B:

http://www.railjournal.com/index.php/signa...ng-way-off.html
In den aktuellen Anforderungen von ETCS steht:
3.6.5.2 Report of Train Rear End Position for Level 3
3.6.5.2.1 Train integrity information shall be given by external device or by driver.
3.6.5.2.2 Driver input of train integrity shall only be permitted at standstill.
Die train integrity information by driver ist also stand heute definitiv ganz offiziell ETCS Level 3. Ob das zum Zeitpunkt von dem von Dir verlinkten Vortrag auch schon so war habe ich allerdings nicht überprüft. Ich sehe also nach wie vor nicht warum ETCS Regional kein ETCS Level 3 sein soll.
Naja, weil man für den ETCS L2/L3 Zug keine (Licht)-Signale warten müsste, wäre irgendein Rabatt (1/3 wäre sicher etwas viel) schon fair.
Naja....ich bin mir auch nicht sicher ob bei den Kosten für ETCS die Einsparungen für die paar Signale noch ins Gewicht fallen.
Das Langzeitziel der DB ist es ja, alle Außensignale abzuschaffen.
Das halte ich für unmöglich.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
AK1
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Beitrag von AK1 »

218 466-1 @ 4 Nov 2017, 20:22 hat geschrieben:Einer reicht aber nicht, ausser man akzeptert umständliche Drehfarten, je nach Örtlichkeit über 100 Km, denn Drehscheiben gibt es so gut wie keine mehr.
Wirklich nützlich wären ja auch nur Drehscheiben, wo man mit Lok und Steuerwagen zusammen draufkäme...
Ansonsten müsste man den Steuerwagen drehen und dann trotzdem noch umfahren, was wohl im Bereich der Drehscheibe eher nicht klappt, somit nochmal erheblichen Aufwand bedeuten würde.
corsa636
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Beitrag von corsa636 »

Um ETCS 3 funktionalität zu erlangen, müsste man halt einen Steuerwagen vor die Lok und einen Steuerwagen an das Ende des (Güter-)Zuges setzen.
Die "Datenverbindung" zwischen führenden und schließenden Steuerwagen erfolgt über Mobilfunk.
Nochmal zuden Trassenpreisen, ich denke das durch fahren im Moving-Block dir Kapazität der Strecken massiv gesteigert werden kann, somit können die Trassenpreise deutlich reduziert werden!
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