[M] Warum gibt es Kostendeckung nur bei MVG?
So, schlagt Euch hier mal die Köpfe ein, warum das Mantra der 100% Kostendeckung nur in München gilt. Ob von MVG gesteuert und gewollt oder steckt vielleicht doch die Stadtregierung dahinter?
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
aus dem C2.11 Thema
Persönlich sehe ich das Hauptproblem bei der Finanzierung der MVG, dass diese nicht mehr Geld will. Solange die MVG auf der 100% Kostendeckung besteht, frage ich mich wieso man sich als Bürger engagieren soll.Boris Merath @ 5 Dec 2017, 14:55 hat geschrieben:Damit will ich nicht abstreiten dass es bei der MVG Probleme gibt - die gibt es definitiv, sind aber zumindest teilweise auch politisch bedingt. Wenn ihr wirklich Verbesserungen wollt, dann werdet politisch aktiv. Macht z.B. Druck auf den Stadtrat, dass der öffentliche Nahverkehr stärker finanziell unterstützt wird. Das löst nicht die Probleme mit den Zulassungen und auch keine technischen Probleme, aber wenn man das Geld hätte um z.B. die A-Wagen wieder adäquat zu warten und eine ausreichend hohe Fuhrparkreserve vorzuhalten, dann würden die paar fehlenden C2 nicht weiter auffallen und drastisch weniger Fahrzeugstörungen auftreten.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Diese Aussage ist falsch. Die Stadt bezuschusst einzelne Linien ja. Insofern ist es der MVG nicht egal, mehr Geld zu verdienen.Iarn @ 5 Dec 2017, 15:22 hat geschrieben: aus dem C2.11 Thema
Persönlich sehe ich das Hauptproblem bei der Finanzierung der MVG, dass diese nicht mehr Geld will.
Viele Grüße
Jojo423
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Aus meiner Sicht kommt man erst aus dem Flickenteppich aus klein Posten erst raus, wenn man die Abkehr der 100% Kostendeckung angeht. Erst dann kann man an die wirklich strukturellen Probleme ran.Jojo423 @ 5 Dec 2017, 15:27 hat geschrieben:Diese Aussage ist falsch. Die Stadt bezuschusst einzelne Linien ja. Insofern ist es der MVG nicht egal, mehr Geld zu verdienen.Iarn @ 5 Dec 2017, 15:22 hat geschrieben: aus dem C2.11 Thema
Persönlich sehe ich das Hauptproblem bei der Finanzierung der MVG, dass diese nicht mehr Geld will.
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Sehe ich genauso. Der Stadtrat kann nur das bewilligen, was seitens der MVG auch beantragt wird.Iarn @ 5 Dec 2017, 15:22 hat geschrieben: Persönlich sehe ich das Hauptproblem bei der Finanzierung der MVG, dass diese nicht mehr Geld will. Solange die MVG auf der 100% Kostendeckung besteht, frage ich mich wieso man sich als Bürger engagieren soll.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Ein weiterer Punkt der aktuell die Einbringung des Bürgers bremst, hat indirekt mit der 100% Kostendeckungsfrage zu tun. Wäre die 100% Kostendeckung weg, wäre auch der Einfluss der Politik auf und damit mittelbar der Bürger auf Dinge wie Fahrplangestaltung höher.
Aktuell schafft man es vielleicht mal, einen BA zu überzeugen, etwas zu fordern. Das kommt dann bei der Anhörung zur nächsten Fahrplanperiode im Stadtrat auf den Tisch, die MVG lehnt ab weil "nicht bedarfsgerecht" und das war es dann.
Mit der Finanzierung käme auch die Deutungshoheit um die Bedarfsgerechtigkeit wieder Richtung Politik, die der Bürger eher beeinflussen kann als die MVG. Der der der MVG mal geschrieben hat und eine Standardantwort bekommen hat, weiß die ist weit weg. Das kann sich kaum ein Politiker leisten.
Aktuell schafft man es vielleicht mal, einen BA zu überzeugen, etwas zu fordern. Das kommt dann bei der Anhörung zur nächsten Fahrplanperiode im Stadtrat auf den Tisch, die MVG lehnt ab weil "nicht bedarfsgerecht" und das war es dann.
Mit der Finanzierung käme auch die Deutungshoheit um die Bedarfsgerechtigkeit wieder Richtung Politik, die der Bürger eher beeinflussen kann als die MVG. Der der der MVG mal geschrieben hat und eine Standardantwort bekommen hat, weiß die ist weit weg. Das kann sich kaum ein Politiker leisten.
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Wenn der Stadtrat will, kann er alles finanzieren. Das stellt kein Problem dar.Iarn @ 5 Dec 2017, 15:37 hat geschrieben: Ein weiterer Punkt der aktuell die Einbringung des Bürgers bremst, hat indirekt mit der 100% Kostendeckungsfrage zu tun. Wäre die 100% Kostendeckung weg, wäre auch der Einfluss der Politik auf und damit mittelbar der Bürger auf Dinge wie Fahrplangestaltung höher.
Aktuell schafft man es vielleicht mal, einen BA zu überzeugen, etwas zu fordern. Das kommt dann bei der Anhörung zur nächsten Fahrplanperiode im Stadtrat auf den Tisch, die MVG lehnt ab weil "nicht bedarfsgerecht" und das war es dann.
Mit der Finanzierung käme auch die Deutungshoheit um die Bedarfsgerechtigkeit wieder Richtung Politik, die der Bürger eher beeinflussen kann als die MVG. Der der der MVG mal geschrieben hat und eine Standardantwort bekommen hat, weiß die ist weit weg. Das kann sich kaum ein Politiker leisten.
Viele Grüße
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Ich gebe offen zu, dass ich nicht mal im Ansatz verstehe, bei welchen Zuwendungen die MVG nun Angst hat und warum. Alle bisherigen Äußerungen zu dem Thema waren aus meiner Sicht extrem diffus.
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Mal ein Blick in die Hauptstadt:
Inwiefern das Argument von Jedi mit den Subunternehmern zieht, kann ich aber nicht einschätzen.
Direktvergabe bei 55% Kostendeckung. Wobei die Stadt die neuen Fahrzeuge auch noch direkt finanziert (bzw. zumindest den Kredit dafür abbezahlt).[url=https://www.berlinjournal.biz/31-milliarden-euro-kredit-bvg-tauscht-2020-u-bahnen-und-trams/]https://www.berlinjournal.biz/31-milliarden...hnen-und-trams/[/url] @ hat geschrieben:Bedingung für den neuen Verkehrsvertrag ab 2020 zwischen BVG und Berlin, bei dem Berlin jährlich aus dem Haushalt 600 Millionen Euro plus Raten für die neuen U-Bahnen und Trams übernimmt, ist jedoch, dass die BVG sicherstellt, dass es seine Kosten stets zu 55 Prozent aus eigenen Einnahmen, vor allem also aus dem Verkauf von Tickets, deckt.
Inwiefern das Argument von Jedi mit den Subunternehmern zieht, kann ich aber nicht einschätzen.
Die Frage ist sicher nicht verkehrt, die Antwort wie die neue Form aussehen soll aber vermutlich nicht ganz einfach.146225 @ 5 Dec 2017, 22:08 hat geschrieben:Irgendwann muss dann halt mal die Frage auf den Tisch, ob das künftige Wohlergehen der gesamten Stadt auf Teufel komm raus mit der MVG in ihrer gegenwärtigen Form verknüpft sein muss oder kann.
Ich sehe da spontan nur zwei Möglichkeiten:
Die MVG wird aufgelöst und die Stadt vergibt "Teilnetze" im Wettbewerb. Dass das nicht der Weisheit letzter Schluss ist, sieht man an der BEG.
Politische Einflussmöglichkeit während der Verträge ist sehr stark limitiert, das System ermutigt minimale Reserven und erhöht den Druck auf die Lohnkosten (noch mehr als die MVG es heute schon macht).
Die andere Möglichkeit wäre nur den tatsächlichen Fahrbetrieb der MVG einzustellen und nur noch als quasi Mantel um Subs zu sehen und wie heute auch für einen einheitlichen Außenauftritt sorgen.
Die Lohnproblematik besteht weiterhin, aber die Stadt hätte nur eine einzige direkte Auftragnehmerin auf die zumindest etwas politischer Einfluss möglich wäre (zumindest mehr als bei völlig fremden Unternehmen).
Das zu Grunde liegende Problem wird aber in beiden Fällen nicht gelöst: Es wird (teils freiwillig, teils durch höhere politische Ebenen erzwungen) versucht ein inherent defizienteres Geschäft profitabel bzw. kostendeckend machen zu wollen.
Einen guten (d. h. für den Großteil erschwinglichen und für die gesamte Region nützlichen) kostendeckenden ÖPNV kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.
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Beim 158er schwankt die Auslastung sehr stark von Fahrt zu Fahrt, ab und an müssen auch Leute stehen.Jojo423 @ 5 Dec 2017, 16:02 hat geschrieben: Die MVG bekommt pro Jahr mehrere Millionen von der Stadt. Sonst gäbe es solche Spaßlinien wie den 158er nicht. Oder die Nachtlinien, die zum Großteil auch von der Stadt finanziert werden.
Viele Fahrgäste sind ältere Leute und es ist gerade Sinn dieser Linie, dass diese das Auto stehenlassen.
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Ich finde es eh erstaunlich, dass es in München noch kein Konzept für Senioren gibt, nach der Art "Wenn Sie freiwillig Ihren Führerschein abgeben, schenken wir Ihnen (und Ihrer/m Partner/in) ein Jahresabo für die Öffis"...Martin H. @ 6 Dec 2017, 00:22 hat geschrieben: Viele Fahrgäste sind ältere Leute und es ist gerade Sinn dieser Linie, dass diese das Auto stehenlassen.
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Ich kenne die Linie vor allem als solche, in der warme Luft transportiert wird.Martin H. @ 6 Dec 2017, 00:22 hat geschrieben: Beim 158er schwankt die Auslastung sehr stark von Fahrt zu Fahrt, ab und an müssen auch Leute stehen.
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Ganz ehrlich, als Rentner würde ich mir eher überlegen, den zu behalten und stattdessen raus aufs Land zu ziehen, als in einer völlig überteuerten Grossstadt zu bleiben.TramBahnFreak @ 6 Dec 2017, 00:48 hat geschrieben: Ich finde es eh erstaunlich, dass es in München noch kein Konzept für Senioren gibt, nach der Art "Wenn Sie freiwillig Ihren Führerschein abgeben, schenken wir Ihnen (und Ihrer/m Partner/in) ein Jahresabo für die Öffis"...
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Ne lass mal, wir haben genug alte Leute, die irgendwohin rausziehen und dann sofort gegen alteingesessene Hähne, Glocken, Kinder, Bäckereien, Feuerwehren oder Eisenbahnen klagen und im Alter von 90 mit'm SUV die Kinder und die 86-jährigen dezimieren. :ph34r:Lazarus @ 6 Dec 2017, 01:26 hat geschrieben: Ganz ehrlich, als Rentner würde ich mir eher überlegen, den zu behalten und stattdessen raus aufs Land zu ziehen, als in einer völlig überteuerten Grossstadt zu bleiben.
Mal ehrlich, wenn es Ausschreibungen von Leistungen geben würde, beträfen diese ohnehin nur die Buslinien. Ich kann mir eher nicht vorstellen, dass jemand von außen sich auf eine Ausschreibung, sagen wir der U-Bahn a) bewerben würde und b) diese auch gewinnen könnte. Da hätte die MVG als Infrastruktur-Eignerin (z.B. auch der bestehenden Werkstätte) dann doch erhebliche Vorteile. Selbst so Dinge wie die "etwas aufwendigere" Neufahrzeugzulassung in München würden vermutlich schon ausreichen, anderen den Spaß an einer solchen Vergabe zu nehmen.Alex101 @ 5 Dec 2017, 22:22 hat geschrieben: Ich sehe da spontan nur zwei Möglichkeiten:
Die MVG wird aufgelöst und die Stadt vergibt "Teilnetze" im Wettbewerb. Dass das nicht der Weisheit letzter Schluss ist, sieht man an der BEG.
Politische Einflussmöglichkeit während der Verträge ist sehr stark limitiert, das System ermutigt minimale Reserven und erhöht den Druck auf die Lohnkosten (noch mehr als die MVG es heute schon macht).
Bleiben wir also beim Bus. Und da frage ich mich schon, was der Unterschied ist, ob das lenkende Personal heute bei irgendeinem MVG-Sub angestellt ist und nicht genug verdient, um in München halbwegs leben zu können, oder halt dieser Zustand zukünftig direkt beim "Netzbetreiber" gegeben ist. Das könnte die Stadt, wenn sie denn wollte, ja sogar positiv beeinflussen, indem sie in der Ausschreibung ein bestimmtes (kann übrigens auch höher sein als der Status quo!) Tarifniveau für alle Auftragnehmer verbindlich vorschreibt.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Gut auf sen Punkt gebracht! Selten war ich so mit Dir einer Meinung.146225 @ 5 Dec 2017, 21:08 hat geschrieben: Irgendwann muss dann halt mal die Frage auf den Tisch, ob das künftige Wohlergehen der gesamten Stadt auf Teufel komm raus mit der MVG in ihrer gegenwärtigen Form verknüpft sein muss oder kann.
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Das wiederum wäre nicht meine Präferenz. Zum einen würde ich gerade als Rentner am liebsten weiterhin in der Großstadt wohnen, wo vieles leicht zu erreichen ist (Geschäfte, Fachärzte, Kultureinrichtungen, etc.). Zum anderen ist man als alter Mensch irgendwann kein besonders guter Autofahrer mehr, und da würde mir der Führerschein auch nicht mehr viel nützen.Lazarus @ 6 Dec 2017, 02:26 hat geschrieben: Ganz ehrlich, als Rentner würde ich mir eher überlegen, den zu behalten und stattdessen raus aufs Land zu ziehen, als in einer völlig überteuerten Grossstadt zu bleiben.
Mein Vater ist bis Mitte 80 selbst gefahren, war aber am Ende schon ziemlich unsicher. Er ist immer langsamer gefahren und hat trotzdem hin und wieder den Bordstein geschrammt. Sowas würde ich meinen Mitmenschen als alter Mensch nicht zumuten wollen.
Wo ist das Problem?
Ja, aber lieber unsicher am Steuer des eigenen Wagens als auf wackeligen Beinen stehend in einer überfüllten U-Bahn...rautatie @ 6 Dec 2017, 09:11 hat geschrieben: Mein Vater ist bis Mitte 80 selbst gefahren, war aber am Ende schon ziemlich unsicher. Er ist immer langsamer gefahren und hat trotzdem hin und wieder den Bordstein geschrammt. Sowas würde ich meinen Mitmenschen als alter Mensch nicht zumuten wollen.
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Durchaus ein interessanter Ansatz.146225 @ 6 Dec 2017, 06:16 hat geschrieben:Mal ehrlich, wenn es Ausschreibungen von Leistungen geben würde, beträfen diese ohnehin nur die Buslinien. Ich kann mir eher nicht vorstellen, dass jemand von außen sich auf eine Ausschreibung, sagen wir der U-Bahn a) bewerben würde und b) diese auch gewinnen könnte. Da hätte die MVG als Infrastruktur-Eignerin (z.B. auch der bestehenden Werkstätte) dann doch erhebliche Vorteile. Selbst so Dinge wie die "etwas aufwendigere" Neufahrzeugzulassung in München würden vermutlich schon ausreichen, anderen den Spaß an einer solchen Vergabe zu nehmen.Alex101 @ 5 Dec 2017, 22:22 hat geschrieben: Ich sehe da spontan nur zwei Möglichkeiten:
Die MVG wird aufgelöst und die Stadt vergibt "Teilnetze" im Wettbewerb. Dass das nicht der Weisheit letzter Schluss ist, sieht man an der BEG.
Politische Einflussmöglichkeit während der Verträge ist sehr stark limitiert, das System ermutigt minimale Reserven und erhöht den Druck auf die Lohnkosten (noch mehr als die MVG es heute schon macht).
Bleiben wir also beim Bus. Und da frage ich mich schon, was der Unterschied ist, ob das lenkende Personal heute bei irgendeinem MVG-Sub angestellt ist und nicht genug verdient, um in München halbwegs leben zu können, oder halt dieser Zustand zukünftig direkt beim "Netzbetreiber" gegeben ist. Das könnte die Stadt, wenn sie denn wollte, ja sogar positiv beeinflussen, indem sie in der Ausschreibung ein bestimmtes (kann übrigens auch höher sein als der Status quo!) Tarifniveau für alle Auftragnehmer verbindlich vorschreibt.
Ein Nachteil wäre wohl, man hätte keine Kombifahrer mehr für Tram und Bus aber das könnte man aus meiner Sicht gegenüber den Vorteilen verschmerzen.
Die letzte Frage die sich stellt, wie geht man mit den Bestandsfahrern bei der MVG um, wenn man den Busbereich abgeben sollte.
Aber sonst ein sehr interessanter Ansatz. Insbesondere weil dann die MVG mal endlich Motivation bekommt, Buslinien auf Tram umzustellen

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Dürfte den Kern des Problems treffen (wie eigentlich bei vielen Systemen in diesem Land): Gewisse Leute haben sich sehr gut damit eingerichtet, und werden natürlich den Teufel tun dass sich irgendwas an ihrer bequemen Position ändert- im Gegentum.Iarn @ 5 Dec 2017, 16:37 hat geschrieben: Ein weiterer Punkt der aktuell die Einbringung des Bürgers bremst, hat indirekt mit der 100% Kostendeckungsfrage zu tun. Wäre die 100% Kostendeckung weg, wäre auch der Einfluss der Politik auf und damit mittelbar der Bürger auf Dinge wie Fahrplangestaltung höher.
Aktuell schafft man es vielleicht mal, einen BA zu überzeugen, etwas zu fordern. Das kommt dann bei der Anhörung zur nächsten Fahrplanperiode im Stadtrat auf den Tisch, die MVG lehnt ab weil "nicht bedarfsgerecht" und das war es dann.
Mit der Finanzierung käme auch die Deutungshoheit um die Bedarfsgerechtigkeit wieder Richtung Politik, die der Bürger eher beeinflussen kann als die MVG. Der der der MVG mal geschrieben hat und eine Standardantwort bekommen hat, weiß die ist weit weg. Das kann sich kaum ein Politiker leisten.
In dem Fall kann die MVG wenn man so will machen was sie will- und auf der anderen Seite kann die Politik schön reden, muss aber nichts konkretes machen. Win-win-Situation
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam