"Grundversorgung Nah/Regioverkehr" ?

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

So Mal rein Neugierde halber:

Gibt es eigentlich einen irgendwie formulierten Rechtsanspruch auf eine Art "Grundversorgung" mit öffentlichen Nahverkehr"?

Man Stelle sich eine Stadt mit über 4000 festen Einwohnern vor, dazu jeder Menge Tourismus. In viele deutlich kleinere "Käffer" fährt der ÖPNV auch mit nur wenigen Fahrgästen bis spät in die Nacht.
Und diese Stadt wird nach 18 Uhr vom Rest der Welt abgetrennt, weil es nicht wirtschaftlich für den Betreiber ist, öfter bzw später noch Fahrten anzubieten.

Nach meiner Vorstellung sollte die öffentliche Hand auch zu sogenannte. "Schwachverkehr" Zeiten eine gewisse Grundversorgung aufrecht erhalten müssen. Oder bin ich da komplett auf den Holzweg?
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Jean
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Beitrag von Jean »

In Deutschland? Da bist du definitiv komplett auf den Holzweg. :ph34r:
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Rev
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Beitrag von Rev »

Ich hab hier schon zur HVZ keine Grundversorgung #4.543 Einwohner :lol: #Touristisch überregional bekannt :P

Mal von ein wenige Schülerverkehr abgesehen der wohl auch normal mitbenutzt werden kann... Am Wochenden fährt hier übrigens genau 0. In den Ferien dürfte es vermutlich ähnlich sein.

Mit 4000 Einwohner reden wir auch eher über ein Dorf keine Stadt ;)
Jo33
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Beitrag von Jo33 »

In BaWü wird so etwas angestrebt, durch die Grünen, heißt dort Mobilitätsgarantie:
Jeder soll egal wo er wohnt das Recht auf Mobilität haben.
Sprich konkret ab 2025 soll jeder Ort, egal ob per Bahn oder Bus min. stündlich, täglich auch sonntags von 5-24 Uhr bedient werden.
Wobei es da auch ein wenig realistisches zurückrudern mitlerweile gibt, bzw. man will das Geld nicht zum Fenster rauswerfen, indem man für leere Buse und Züge bezahlt. Sondern bei schwacher Nachfrage sollen die Bedienzeiten zwar garantiert erhalten bleiben, aber man will auch Rufbuse und Sammeltaxen mit einkalkulieren, gerade spät abends, sonntags und früh morgends wo Hase und Igel sich gute Nacht sagen.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Rev @ 8 Jan 2018, 23:40 hat geschrieben:
Mit 4000 Einwohner reden wir auch eher über ein Dorf keine Stadt  ;)
Wenn man offiziell das Stadtrecht verliehen bekommen hat, ist man Stadt, und kein Dorf. Und darum eben Stadt.

3.5 Mio touristische Übernachtungen im Jahr mögen dabei auch eine Rolle spielen. Und nicht zu vergessen zahlreiche Einpendelt, die ihrer Arbeit nachgehen.
Rev
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Beitrag von Rev »

Wenn man offiziell das Stadtrecht verliehen bekommen hat, ist man Stadt, und kein Dorf. Und darum eben Stadt.
Das ist irgendwie ne komische Sache hier im forum sobald es die ein Prozent Ausnahme gibt wird auf ihr rum geritten. Die meisten Ansammlung von Leuten im Bereich 4.000 sind aber halt Dorf ned Stadt...

3.5 Mio touristische Übernachtungen im Jahr mögen dabei auch eine Rolle spielen. Und nicht zu vergessen zahlreiche Einpendelt, die ihrer Arbeit nachgehen.
Welche 4000 Einwohner was auch immer pro Tag 9000 Übernachtung von Gästen ich meine das ist selbst für Neuschwanstein zu viel :unsure:
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Cloakmaster @ 8 Jan 2018, 21:47 hat geschrieben:
Nach meiner Vorstellung sollte die öffentliche Hand auch zu sogenannte. "Schwachverkehr" Zeiten eine gewisse Grundversorgung aufrecht erhalten müssen. Oder bin ich da komplett auf den Holzweg?
Ich denke, du bist auf dem Holzweg. Es gibt in Deutschland viele Orte und Kleinstädte, die schlecht bis sehr schlecht öffentlich erreichbar sind, ohne dass auch nur Konzepte zur Verbesserung dieser Situation zu existieren scheinen.

Mir fällt z.B. das etwa 5000 Einwohner zählende Oettingen in Bayern ein. Es soll eigentlich eine schöne Stadt sein, ich bin aber noch nicht dort gewesen, weil die Bahnlinie stillgelegt ist und anscheinend auch bleibt (von gelegentlichem Museumsverkehr mal abgesehen). Während der Wochentage gibt es noch Busse (hauptsächlich für den Schülerverkehr), aber am Wochenende scheint Oettingen mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar zu sein. Das hat mir auch mal auf meine Anfrage das Fremdenverkehrsamt von Oettingen bestätigt.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Cloakmaster »

Rev @ 9 Jan 2018, 02:30 hat geschrieben:
Welche 4000 Einwohner was auch immer pro Tag 9000 Übernachtung von Gästen ich meine das ist selbst für Neuschwanstein zu viel :unsure:
In Neuschwanstein gibt es auch nicht so viele Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen etc.

Mit 4000 sind auch nur die Wahlberechtigten Einwohner gemeint. Zusätzlich wird mit der Einstellung des ÖPNV auch nahezu der gesamte IPV rein oder raus abgeschnitten.

Es gibt ja zB im ALG 2 einen Anspruch auf "Bildung und Teilhabe". Und da würde ich jetzt gerne argumentieren, wie soll man denn teilhaben, wenn man vom Rest der Welt isoliert wird, weil der Unternehmer sagt "rentiert sich nicht", und die Kommune nicht bezuschussen bzw. Bestellen will?
Und das eben für jetzt doch nicht so gar wenig Leute. Ein kuhdorf von 100 Leuten ist es ja nun auch wieder nicht. Viele Fahrten von Regionalbahnen (von Bussen will ich gar nicht anfangen) sind doch gerade nach 18 Uhr in dem Sinne unwirtschaftlich. Und werden trotzdem bestellt und durchgeführt, um die Bevölkerung zu versorgen.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Um welchen Ort handelt es sich?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Cloakmaster »

Um die Stadt Norderney in Niedersachsen.

Kürzlich hat ein Gericht festgehalten, daß der zwischen Norddeich und Norderney durchgeführte Verkehr ÖPNV ist, und auf diesen alle Regeln , jedes ändern ÖPNV unterworfen ist. Bei der Verhandlung ging es um die Schülerbeförderung, da es in Norderney kein Gymnasium gibt, und angehende Abiturienten damit gezwungen ein Gymnasium außerhalb der Stadt aufzusuchen, und dazu eben den ÖPNV nutzen.

Am liebsten wäre mir einfach die Verlängerung der Bahnstrecke. Sicher nicht ganz billig, aber die Bahnstrecke von Calais nach Dover war bestimmt teurer.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Am liebsten wäre mir einfach die Verlängerung der Bahnstrecke. Sicher nicht ganz billig, aber die Bahnstrecke von Calais nach Dover war bestimmt teurer.
Was für ein Vergleich ist das denn? Von Dover kommt man nach London, von Calais nach Paris, wo kommt man von Norderney hin, außer ins Wattenmeer?

Das ist einfach ne Sackgasse, das rentiert sich überhaupt nicht dort ne Bahnlinie hinzubauen. Da brächtest Du schon nen fetten Hochseehafen, um das rechtfertigen zu können. 5000 Ew allein sind viel zu wenig. Wieviel Abiturienten pro Jahrgang gibts da überhaupt, 10, 20 oder gar 50?

2014 gabs auf ganz Norderney(also der Insel, nicht der Stadt) laut stat. Bundesamt ingesamt nur 451 Schüler, selbst wenn die alle pendeln würden, würde sich dafür keine Bahnlienie rentieren.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Zu rechtfertigen wäre aber immerhin ein regelmäßiger Fährverkehr auch in den Abendstunden. Zu begründen wäre das am besten damit, dass man eben nicht so einfach per Individualverkehr hin- und wegkommen kann, im Gegensatz zu anderen Orten vergleichbarer Größe.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Cloakmaster »

Metropolenbahner @ 9 Jan 2018, 15:54 hat geschrieben: Was für ein Vergleich ist das denn? Von Dover kommt man nach London, von Calais nach Paris, wo kommt man von Norderney hin, außer ins Wattenmeer?

Das ist einfach ne Sackgasse, das rentiert sich überhaupt nicht dort ne Bahnlinie hinzubauen.
Ist Westerland auch so eine vollkommen unrentable Sackgasse? Der Vergleich zu Dover sollte vor allem indizieren, daß ich, falls man sich mit dem Gedanken beschäftigt, eher an einen Tunnel denke, als an einen Damm. Die Strecke ist kurz, große tiefen brauchen man auch nicht, unter Umständen kann sogar einschwimmen und absenken, was ein relativ Preis günstiges Verfahren ist.

Die Nutzerzahlen würden sicher noch Mal deutlich ansteigen. Und es sind jetzt schon Fahrgastzahlen im Millionen Bereich.
Rev
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Beitrag von Rev »

Das ist aber watt das ist ein eher sub optimales Gebiet für Tunnel Bohrungen ;) also muss der Tunnel ordentliche tief sein bis man da auf festes trockenes Gestein trifft. Auch absenken ist eher mäßig wenn sich der tunnel dann später weiter absenkt an einigen Stellen..

Dammbau wird man aufgrund von Naturschutz nicht mehr durch bringen heute...


Es ist außerdem die Frage ob das überhaupt gewollt ist das man dort eine bessere Anbindung bekommt. Im Gegensatz zu normalen Orten sind abgelegene Ort die damit auch ein Stück weit werben durchaus darauf bedacht nicht zu sehr zu in den mainstream zu kommen. Außerdem wer dort Urlaub macht ist ner unbedingt darauf aus abends nochmal auf dem Festland Party zu machen...

Ausserdem ist durch den tursimus dort eine gewisse Kultur gegeben auch am Abend. Ein recht auf Mobilität schließt für mich ned unbedingt ein das ich zwangsweise zur nächsten Großstadt komme...
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Eine feste Mole ins wasser rein zu bauen war kein Problem, es brauchte nur ein etwas tieferes Fundament. Und genau so könnte man auch den Tunnel in ohne bohren erreichen.

Das Problem fur die Einwohner ist, daß man als Bewohner doch relativ häufig Termine auf dem Festland machen muss, da es vor Ort kaum Fachärzte gibt, auch Behörden sind nicht alle vorhanden. Von Kultur, zB Theater besuchen oder meinetwegen ein Besuch im Fussball Stadion ganz abgesehen. Viele dieser Fahrt sind mit Rückreise am selben Tag nicht möglich.

Sylt wird nach meiner Erfahrung noch immer als Insel wahrgenommen, groß Britannien ebenfalls.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Großbritannien wird nach meinen Erfahrungen nicht als Insel wahrgenommen (wurde es aber auch nie - der Eurotunnel hat nichts daran geändert).
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Die Briten sind sehr stolz um ihr Insel da sein, und spotten gerne über die Festland Europäer.
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Cloakmaster @ 9 Jan 2018, 18:00 hat geschrieben: Ist Westerland auch so eine vollkommen unrentable Sackgasse?
Jupp, der Kaiser konnte bauen was er wollte, der war der Chef und hatte auch das Geld. Aber Kaiser gibts keinen mehr.
Davon ab: Schau Dir die Chose mit der Diskussion über den möglichen Ausbau der Strecke nach Sylt an. Da gehts um das gleiche, Sackgasse im Schienennetz und die paar Züge rechtfertigen keinen Ausbau oder die Elektrifizierung -- und das obwohl auf Sylt deutlich mehr los ist.
unter Umständen kann sogar einschwimmen und absenken, was ein relativ Preis günstiges Verfahren ist.
AuaAua, schau Dir mal die Naturschutzbestimmungen an. Betonklötze in den Naturpark, Biospährenreservat und Unesco Weltkulturerbe zu versenken, kannst Du verlöten.

Gegen das was Du vorhast, sind so kleine Bauprojekte wie Mottgersspange und Y-Trasse ein Kinderspiel.

Also ich lobe Deine Grundhaltung möglichst vielen Deutschen Mitbürgern einen Bahnanschluss zu verschaffen, aber such Dir was Einfacheres und gerne mit etwas mehr Einwohnern, 6 stellig sollte deren Zahl schon sein.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Wenn ich mir ansehe, was hier alles so in das NSG und Weltkultur Erbe gebaut wird, wäre der Tunnel ziemlich harmlos.
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Beitrag von vuxi »

Ich frag mich echt wie die Leute auf solche Ideen kommen. Für 400.000 Gäste (Übernachtungen =/= Gäste) und 5000 Einwohner einen mehrere Kilometer langen Tunnel graben. An der kürzesten Stelle wären das mindestens 3 Kilometer und dann müsste man noch eine Strecke über quasi die ganze Insel bauen. "Realistischerweise" 5 oder 6 Kilometer um den Tunnel unter den Hauptort zu bekommen. Mal angenommen jeder der Gäste kommt und fährt mit der Bahn und jeder der Bewohner fährt auch jeden Tag des Jahres einmal durch, dann kommt man auf ~5 Mio Passagiere pro Jahr. Das befördert die Münchner U-Bahn zwischen Montag und Freitag auch. Da wären 6 Kilometer Tunnel deutlich besser angelegt.
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Jo33 @ 8 Jan 2018, 23:52 hat geschrieben: In BaWü wird so etwas angestrebt, durch die Grünen, heißt dort Mobilitätsgarantie:
Jeder soll egal wo er wohnt das Recht auf Mobilität haben.
Sprich konkret ab 2025 soll jeder Ort, egal ob per Bahn oder Bus min. stündlich, täglich auch sonntags von 5-24 Uhr bedient werden.
Wobei es da auch ein wenig realistisches zurückrudern mitlerweile gibt, bzw. man will das Geld nicht zum Fenster rauswerfen, indem man für leere Buse und Züge bezahlt. Sondern bei schwacher Nachfrage sollen die Bedienzeiten zwar garantiert erhalten bleiben, aber man will auch Rufbuse und Sammeltaxen mit einkalkulieren, gerade spät abends, sonntags und früh morgends wo Hase und Igel sich gute Nacht sagen.
Gegen Rufbusse und Sammeltaxen ist in Schwachlastzeiten im Rahmen der Wirtschaftlichkeit doch auch gar nichts einzuwenden. Hauptsache die Mobilität wird sichergestellt.
Für die dauerhafte werktägliche U8
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Beitrag von 146225 »

imp-cen @ 9 Jan 2018, 20:55 hat geschrieben: Gegen Rufbusse und Sammeltaxen ist in Schwachlastzeiten im Rahmen der Wirtschaftlichkeit doch auch gar nichts einzuwenden. Hauptsache die Mobilität wird sichergestellt.
Aber wenn schon Rufbus dann bitte nicht so wie mit dem Centro im Landkreis Calw, wo man erst äusserst ambitioniert zu Werke ging um dann viel zu kurze Zeit später festzustellen, dass man eigentlich doch kein Geld dafür übrig hat und wieder alles komplett eingestellt hat. Etwas besser geplant, weniger von kurzfristigem Denken getrieben und landesweit vernünftig koordiniert und vernetzt dürfte es dann schon sein.
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Beitrag von Boris Merath »

imp-cen @ 9 Jan 2018, 21:55 hat geschrieben: Gegen Rufbusse und Sammeltaxen ist in Schwachlastzeiten im Rahmen der Wirtschaftlichkeit doch auch gar nichts einzuwenden. Hauptsache die Mobilität wird sichergestellt.
Es hängt sehr von der Art ab wie der Rufbus gestaltet ist. Wenn es so läuft wie in einem Urlaubsort wo ich mal war, wo die Busse zwischen 18 und 22 Uhr als Rufbusse fahren, die Hotline zum Anmelden aber nur bis 16 Uhr besetzt ist, ist das schon sehr lästig - so ist man bei spontanen Fahrten oder wenn man noch nicht sicher weiß wann man fahren will nach wie vor auf Taxi oder Auto angewiesen. Ein Rufbus ist wenn überhaupt in meinen Augen nur dann eine sinnvolle Alternative wenn man ihn ggf. auch kurzfristig bestellen kann.

Grundsätzlich ist ein Rufbus in meinen Augen immer deutlich unattraktiver wie ein immer fahrendes Bus. Besser als gar kein Bus ist er aber natürlich schon.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von JeDi »

146225 @ 9 Jan 2018, 21:22 hat geschrieben: Aber wenn schon Rufbus dann bitte nicht so wie mit dem Centro im Landkreis Calw, wo man erst äusserst ambitioniert zu Werke ging um dann viel zu kurze Zeit später festzustellen, dass man eigentlich doch kein Geld dafür übrig hat und wieder alles komplett eingestellt hat. Etwas besser geplant, weniger von kurzfristigem Denken getrieben und landesweit vernünftig koordiniert und vernetzt dürfte es dann schon sein.
Centro war eine eigenwirtschaftliche Sache. Das Ding war letztlich zu erfolgreich um sich über eingesparte Fahrten zu rentieren, aber zu unerfolgreich, um mit den durchgeführten Fahrten wirklich wirtschaftlich zu sein, und Kanalisierungseffekte nutzen zu können.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Cloakmaster @ 9 Jan 2018, 21:28 hat geschrieben: Wenn ich mir ansehe, was hier alles so in das NSG und Weltkultur Erbe gebaut wird, wäre der Tunnel ziemlich harmlos.
Wo denn zum Beispiel?

Wenn überhaupt, dann geht das nur mit sehr starkem verkehrlichen Bedürfnissen. 5000 Ew und ne Handvoll Schüler reichen dafür bei Weitem nicht.
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Beitrag von 146225 »

JeDi @ 9 Jan 2018, 21:28 hat geschrieben: Centro war eine eigenwirtschaftliche Sache. Das Ding war letztlich zu erfolgreich um sich über eingesparte Fahrten zu rentieren, aber zu unerfolgreich, um mit den durchgeführten Fahrten wirklich wirtschaftlich zu sein, und Kanalisierungseffekte nutzen zu können.
Ah, der Kreis hat sich also mit fremden Federn geschmückt, war dann aber zu feige, wahlweise auch zu geizig oder zu doof sich nachhaltig mit einzubringen, als es erforderlich gewesen wäre. Spricht wirklich dafür, den Kommunen und Kreisen noch eine zentrale Koordination überzuordnen, bevor am Ende wieder gar nichts fährt, weil es der Politik vor Ort sch...egal ist oder sinnvolle Verbindungen nicht zustande kommen, weil eine Kreisgrenze an der falschen Stelle liegt und ein Landrat nicht mit dem anderen kann.
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Beitrag von Supertom »

Es hängt sehr von der Art ab wie der Rufbus gestaltet ist. Wenn es so läuft wie in einem Urlaubsort wo ich mal war, wo die Busse zwischen 18 und 22 Uhr als Rufbusse fahren, die Hotline zum Anmelden aber nur bis 16 Uhr besetzt ist, ist das schon sehr lästig
In schwach besiedelten Gebieten macht es - zumindest von der Theorie her - Sinn. Man kann ja in die Mobilitätsgarantie ggf. eine maximal 30-minütige Vormeldezeit vorschreiben. Wenn die Taxizentrale das mit übernimmt, sollte das Kriterium nicht so das Problem sein (in der Praxis wird in der Provinz eh ein Taxi mit ggf. anderen Fahrgästen kommen).

Die Verkehrsbetriebe müssen da halt ihre Prozesse sauber im Griff haben - es kann nicht sein, dass man die angegebene Nummer anruft und die dortigen Mitarbeiter keine Ahnung haben (so ging es mir in Mannheim) oder man an der Haltestelle steht und man auf die Fahrbahn springen und mit den Armen fuchteln muss, damit der Bus anhält (ebenfalls in Mannheim passiert). Oder es kommt gar kein Taxi, so wie mal in Plauen. Als Angebot ist es sinnvoll, aber es muss halt zuverlässig funktionieren.
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Beitrag von Rev »

Rufbus mit Smartphone ist einfach die beste und einfachste Lösung
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Beitrag von JeDi »

Rev @ 9 Jan 2018, 23:19 hat geschrieben: Rufbus mit Smartphone ist einfach die beste und einfachste Lösung
Ist doch völlig egal, wie Smart dein Phone ist, wenn Rufbusse eh nur am Wochenende fahren, und die Rufbuszentrale ab Freitag 12 Uhr nicht mehr besetzt ist.
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Beitrag von Rev »

:rolleyes: Irgendwann schenke ich dir mal nen Gutschein für nen Textverständnis Kurs


Nur die wichtigen stellen dann wird es einfacher....

wo die Busse zwischen 18 und 22 Uhr als Rufbusse fahren
die Hotline zum Anmelden aber nur bis 16 Uhr besetzt ist
Mit besagten Smartphone und Achtung hier muss man jetzt etwas mitdenken. Natürlich einer entsprechenden App oder Webseite (sonst hätte das Smart im Phone ja keinen sinn). Kann man auch ohne das eine Person sich aktiv darum kümmer solche Fahrten bestellen. Sogar ganz kurz vor knapp da man die Anfrage direkt auf die Routen Planung des Fahrers schicken kann.

Und in dem Oben zitierten Fall wäre das super praktisch gewesen... da das A für das Unternehmen billiger ist und B auch wenn man nach 16 Uhr auf die Idee kommt um 18 wo hin Fahren zu wollen das hätte machen können.... :o
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