FIS-Steuerung per Smartphone

Rund um die Technik der Bahn
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EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Am Freitag hatte ich das Glück auf der SOB Richtung Mühldorf mal einen 628 zu erwischen und den dann auch noch mit offener Führerstandstür.
Da habe ich es mir natürlich nicht nehmen lassen dem TF ein bisschen über die Schultern zu schauen.

Gleich nach dem Einsteigen war ich schon sehr überrascht dass der 628 mit einem extrem guten FIS, also ziemlich vielen großen TFTs im schicken fast schon smartphonemäßigen Design (schwarzes Glas + silberner Rahmen) ausgestattet war. Im Führerstand hingegen wurde es noch besser:
An er Decke ein Bildschirm dessen Aufgabe wohl nur Zugdatensteller (?) war.
Aktiviertes EBuLa
Samsung-Tablett auf dem nochmal der aktuelle Buchfahrplan angezeigt wurde. (Warum doppelt gemoppelt?)
und
Ein Samsung Smartphone über das augenscheinlich die Steuerung des FIS lief... An der "A-Säule" war eine schon etwas älter und nach PDA aussehende Halterung in der ein Adapter steckte wo wiederum ein USB-Kabel angeschlossen war welches zu besagtem Handy ging auf dem wiederum eine App lief die immer die den nächsten Hp/Bf, die Ausstiegsseite etc. angezeigt hat. Letztere ließ sich per Button bequem ändern.
Ist das eine SOB-Sonderlöung oder einfach bis jetzt noch nicht so aufgefallen?
War auf jeden Fall ein lustiges Bild mit so vielen Rechnern im Oldschool-Fst ;)
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
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Rev
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Beitrag von Rev »

Na ja... Man hat halt wohl ein FIS rein gepfuscht das bis auf den Strom nicht am Fahrzeug hängt. Soll nicht direkt abwertend sein beim 628 hat man einfach nicht mehr die Wahl Dinge sauber umzusetzen. Die Restlaufzeit spricht da einfach etwas dagegen.

Ebula muss doppelt da sein wenn eines ausfällt. Ggf passiert das öfter wenn man das zweite schon per default aktiviert...


Da Regio bei sowas generell kein Standard Lösungen hat ist es sicher was eigen gebautes ob für die sie Sob oder ob die Wagen ggf nur Zugekauft wurden keine Ahnung

Die displays dürften ähnlich zu denen in den meistens Regios sein. Zumindest sah das beim vorbeifahren an nem 628 jetzt ned super Fan aus.
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Beitrag von EasyDor »

Rev @ 29 Oct 2018, 13:01 hat geschrieben: Die displays dürften ähnlich zu denen in den meistens Regios sein. Zumindest sah das beim vorbeifahren an nem 628 jetzt ned super Fan aus.
Ich hab ein Bild gefunden:
FIS

Das scheint sogar aus einem 628 der SOB zu stammen...

Es ist definitiv ein anderer (=besserer/modernerer) Bildschirm als in vielen DoStos bzw. diversen Neubautriebwagen.

Klick
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Das System mit dem Handy gibt es in ein paar Regionen, aber ist nicht weit verbreitet und Details kenne ich auch keine.
Schon vor den Bildschirmen konnten so Automatische Ansagen abgespielt werden, die Halterung in der A-Säule gibt es schon länger.

Doppeltes EBuLa braucht es nicht.
Mittlerweile git es die La fast nur noch digital, eben auf Tablet. Da kann man sich auch den Fahrplan anzeigen lassen wenn man will, aber Pflicht ist das nicht.
EBuLa ist das dann übrigens keines, sondern nur ein Pdf der gedruckten Variante die nicht selbst mitläuft und auch nur volle Minuten bei Abfahrten und Durchfahrten kennt, bei Blocksignalen überhaupt keine Zeiten.
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Beitrag von EasyDor »

Martin H. @ 29 Oct 2018, 15:10 hat geschrieben: Doppeltes EBuLa braucht es nicht.
Mittlerweile git es die La fast nur noch digital, eben auf Tablet. Da kann man sich auch den Fahrplan anzeigen lassen wenn man will, aber Pflicht ist das nicht.
EBuLa ist das dann übrigens keines, sondern nur ein Pdf der gedruckten Variante die nicht selbst mitläuft und auch nur volle Minuten bei Abfahrten und Durchfahrten kennt, bei Blocksignalen überhaupt keine Zeiten.
Stimmt, der Kollege hatte zwischendrin auch mal mit dem Tablet etwas nachgesehen, sah nach einer Suchmaske über Zugnummer aus und dann der Fahrplan, konnte ich aber nicht genau erkennen...

Ist die Variante La per PDF auf dem Tablet nicht ein Schritt zurück gegenüber dem automatisch mitlaufenden EBuLa?
Dass die LA nur ein PDF war ist mir auch aufgefallen.... Hier wäre es doch ein leichtes eine App zu haben die nach entsprechenden Geo-Markierungen (GPS/Galileo) entsprechend "mitspringt"?
Es muss ja kein mit dem Fahrzeug verknüpfter Dinosaurier wie das bisherige EBuLa-Terminal sein, geht ja viel eleganter, siehe App für das Fis :)

Oder spielt da wieder mit rein, dass bei der La ja auch das EBA was mitzureden hat gegenüber dem FIS, wo man als EVU ja eigentlich machen kann was man* möchte so lange es den Brandschutzauflagen entspricht und nicht im Weg steht... ;)

*) oder eben der Besteller vorschreibt
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Eine vollwertige EBuLa-App würde ja Geld kosten.
Hier geht's nur um den Ausfall von EBuLa dass es nicht so. lange dauert. Besser als nix.

Zu Weiterem lasse ich mich mal nicht aus.
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S-Bahn 27
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Beitrag von S-Bahn 27 »

Das ist das sogenannte "RIS-Fahrzeug", wie es beispielweise bei den 425ern der S-Bahn RheinNeckar und bald auch bei den umgebauten 420ern bei der S-Bahn München zum Einsatz kommt. Die dazu benötigten Bauteile - sowie optional weitere - finden sich hier: http://www.bahntelematik.de/produkte/ris/

Es kann je nach Umbau am Fahrzeug zu verschiedenen Ausführungen kommen; RheinNeckar hat da diesen fest installierten PDA, auf dem einfach die gleiche RIS-App wie die des Lokführer-Diensthandys läuft. Das Gerät bucht sich einfach passiv als die jeweilige Zugnummer ein und läuft dann komplett automatisch GPS gesteuert, dem Lokführer wird nur ständig der Countdown zur nächsten Halteansage/Ausstiegsanssage/Anschlussansage/Begrüßungsansage angezeigt. Daneben lassen sich dann auch sämtliche Sonderansagen direkt über den PDA abspielen oder z. B. die Anschlüsse nach Verkehrsmitteln filtern. Für die DB ist das eigentlich eine super Sache und nichts "verpfuschtes", denn das RIS wird für Lokführer und Zugbegleiter als verlässlichste Quelle eh ständig gepflegt und es muss somit nicht extra durch Mitarbeiter mit (evtl. wieder völlig anderen) Daten gefüttert werden.
Die Pesa Link sollen - und das als Neufahrzeuge - wohl ebenfalls mit dem RIS-Fahrzeug ausgestattet werden.

Mich stören dabei nur diese extrem hörbaren Text-to-Speech Ansagen von Computer-Ingo, selbst "Nääachsta Hahlt" und die Ausstiegsseite in schlechtester Robotersprache gibts zu hören. Kurioserweise hat man allerdings die Yvette für die englischen Ansagen als normale Textbausteine drin, warum kann man dann nicht einfach auch bereits von Ingo als Ganzes gesprochene Wörter hinterlegen. In Anschlussansagen bei anderen verwendeten FIS-Systemen funktioniert es ja auch schon seit einigen Jahren, dass vorliegende eingesprochene Bahnhofsnamen verwendet werden.
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Beitrag von EasyDor »

S-Bahn 27 @ 30 Oct 2018, 01:25 hat geschrieben:Das ist das sogenannte "RIS-Fahrzeug", wie es beispielweise bei den 425ern der S-Bahn RheinNeckar und bald auch bei den umgebauten 420ern bei der S-Bahn München zum Einsatz kommt. Die dazu benötigten Bauteile - sowie optional weitere - finden sich hier: http://www.bahntelematik.de/produkte/ris/

Es kann je nach Umbau am Fahrzeug zu verschiedenen Ausführungen kommen; RheinNeckar hat da diesen fest installierten PDA, auf dem einfach die gleiche RIS-App wie die des Lokführer-Diensthandys läuft. Das Gerät bucht sich einfach passiv als die jeweilige Zugnummer ein und läuft dann komplett automatisch GPS gesteuert, dem Lokführer wird nur ständig der Countdown zur nächsten Halteansage/Ausstiegsanssage/Anschlussansage/Begrüßungsansage angezeigt. Daneben lassen sich dann auch sämtliche Sonderansagen direkt über den PDA abspielen oder z. B. die Anschlüsse nach Verkehrsmitteln filtern. Für die DB ist das eigentlich eine super Sache und nichts "verpfuschtes", denn das RIS wird für Lokführer und Zugbegleiter als verlässlichste Quelle eh ständig gepflegt und es muss somit nicht extra durch Mitarbeiter mit (evtl. wieder völlig anderen) Daten gefüttert werden.
Die Pesa Link sollen - und das als Neufahrzeuge - wohl ebenfalls mit dem RIS-Fahrzeug ausgestattet werden.

Mich stören dabei nur diese  extrem hörbaren Text-to-Speech Ansagen von Computer-Ingo, selbst "Nääachsta Hahlt" und die Ausstiegsseite in schlechtester Robotersprache gibts zu hören. Kurioserweise hat man allerdings die Yvette für die englischen Ansagen als normale Textbausteine drin, warum kann man dann nicht einfach auch bereits von Ingo als Ganzes gesprochene Wörter hinterlegen. In Anschlussansagen bei anderen verwendeten FIS-Systemen funktioniert es ja auch schon seit einigen Jahren, dass vorliegende eingesprochene Bahnhofsnamen verwendet werden.
Das Thema wird ja immer interessanter :)

Hat der Zugbegleiter dann auch ein "Terminal"?

Es scheint aber durchaus unterschiedliche Versionen zu geben, bei der SOB war "Nächste Station" nämlich wirklich ein aufgenommener Textbaustein, sogar die Haltestellen klangen danach.
Vielleicht kommt es auch immer darauf an welche Bausteine hinterlegt werden und vermutlich kommt es auch immer auf das Gerät an auf dem die App läuft. Das Samsung (vermutlich S6 in schwarz) hat da schon mehr zu bieten als ein PDA. Die Dinger gibts ja auch schon ewig nimmer ;)

M.E. macht es durchaus Sinn auf "Standardkomponenten" zurückzugreifen und die Eingriffe ins Fahrzeug so gering wie möglich zu gestalten. Zum einen sind die Komponenten günstiger (also das was z.B. Dengler zukauft) und zum anderen lässt sich so einfach auf/umrüsten und Protokolle/Schnittstellen wie USB, Ethernet/TCP/IP sterben nicht aus bzw. sind immer abwärtskompatibel. So Dinge wie WTB sind teuer und irgendwann hoffnungslos veraltet.
Klar dass man für die Fahrzeugkommunikation und Vielfachsteuerung etwas spezielles braucht (Da muss man aber auch nicht aufrüsten, wenn Fahrzeug X nur mit X und Y kann, dann wird sich das meist nicht ändern), aber ein FIS ist eigentlich nur "Unterhaltungselektronik". Manchmal im wahrsten Sinne des Wortes ;)
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Beitrag von Rev »

Zugbegleiter im NV dürften nix mit dem FIS/RIS zu tun haben anders als im Fernverkehr.

Bei alt Fahrzeugen verstehe ich das man so solchen Lösungen greift bei Neufahrzeugen sollte man das aber vermeiden. Ich bin auch kein Fan von den ganzen FIS / RIS Systemen der hersteller.

Mit so smartphone Lösungen holt man sich halt auch immer problem ins Haus weil man die Geräte doch nie ganz unter Kontrolle hat. Außerdem ändert sich in der IT welt die Dinge viele zu schnell als das man da in der Bahn Welt aktuell und sicher bleiben könnte....

So ein System gehört eigentlich konzern intern entwickelt so das man unabhängig vom hersteller ist.
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Beitrag von EasyDor »

Rev @ 30 Oct 2018, 09:23 hat geschrieben:Mit so smartphone Lösungen holt man sich halt auch immer problem ins Haus weil man die Geräte doch nie ganz unter Kontrolle hat. Außerdem ändert sich in der IT welt die Dinge viele zu schnell als das man da in der Bahn Welt aktuell und sicher bleiben könnte....
Das Argument sehe ich eher als die Panikmache die seitens der proprietären Hersteller gerne betrieben wird. Die Wahrheit sieht eher so aus, dass ein Android-System regelmäßig (im Idealfall) Updates bekommt und etwas Proprietäres mit z.B. mit Windows 95 (EBuLa) ausgeliefert wird und dieses auf immer behält. Da lässt sich dann der Hersteller sogar Windows-Updates bezahlen....
Wie gesagt, es geht ums FIS wo man gerne auf dem Stand der Technik bleiben möchte, nicht um Sicherheitsrelevante Dinge wie Fahrzeugsteuerung...
Mal ein Fallbeispiel: Ist die Bedienkonsole eines GSP-FIS kaputt kostet das sicher tausende, ist das Android-Handy futsch kauft man sich auf dem freien Markt ein neues und installiert die FIS-App wird. Wenn man sich dann auch noch der Geräteadministratoren bedient und das Ding über einen Proxy online gehen lässt dann ist es auch genauso sicher...

Rev @ 30 Oct 2018, 09:23 hat geschrieben:So ein System gehört eigentlich konzern intern entwickelt so das man unabhängig vom hersteller ist.
Dann ist man aber vom Konzern abhängig...Jacke wie Hose... Und bei den Serien die es bei der Bahn gibt ist es dann unter Umständen nach ein paar Jahren schon sehr kostspielig Ersatzteile zu bekommen...

Man schaue sich doch nur mal die Automobilindustrie an... So ein Klima-Bedienelement (eigentlich ein Plastikgehäuse mit ein paar Schaltern, einem Display, einer kleinen Platine und vielleicht einem Lüftermotor für den Innenraumfühler) kostet je nach Autohersteller 2000-4000 Euro, der reine Waren- und Herstellungswert liegt vielleicht bei 100. Aber bedingt durch die kleine Serie muss man eben die Entwicklungskosten und womöglich auch noch den zu geringen Verkaufspreis des Autos kompensieren.
Bei Standardkomponenten hast du Masse und somit entsprechende Preise...
Und außerdem auch noch einen Sicherheits-Mehrwert, da Bugs oder Exploits viel eher auffallen und aufgrund der schieren Masse an Kunden auch schnell behoben werden müssen wenn man seinen Kopf nicht verlieren will...
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Beitrag von S-Bahn 27 »

Die Zugbegleiter haben keine direkte Eingriffsmöglichkeit, die haben nur auf ihrem Diensthandy (deutschlandweit und unabhängig von der FIS-Ausrüstung des Fahrzeuges) die selbe RIS-App für Fahrplanauskünfte etc.

Die PDA wurden alle erst letztes Jahr in die 425 der RheinNeckar eingebaut, man darf sich da nicht von der Begrifflichkeit täuschen lassen - das sind einfach übergroße, festverbaute Smartphones, auf denen Android (am Startbildschirm erkennbar) läuft.

Genau diese Herstellerunabhängigkeit erreicht man aber mit dem RIS-Fahrzeug am besten. Sobald das System auf dem Fahrzeug vorhanden ist, kann die DB über die App so oft Aktualisierungen einspielen wie sie will, um eben z. B. Änderungen an den Sonderansagen vorzunehmen - die Zugläufe/Routen werden ja eh tagesaktuell über das Internet abgefragt und dann über das Backoffice minutengenau wiedergegeben.
Man denke nurmal an das Problematik bei der alten 423er FIS, wie sie auch einige 425/426 in Deutschland noch haben, da wird von GSP eine horrende Summe für kleinere Änderungen fällig. Mit dem neuen GSP FIS-Rechner will die DB zwar auch hier Herstellerunabhängig arbeiten, das Ergebnis ausfallender Anzeigen, etc. sind aber auch wieder das Problem fest verbauter und verknüpfter Komponenten mit einem FIS-Rechner.
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Beitrag von EasyDor »

S-Bahn 27 @ 30 Oct 2018, 12:27 hat geschrieben:Die PDA wurden alle erst letztes Jahr in die 425 der RheinNeckar eingebaut, man darf sich da nicht von der Begrifflichkeit täuschen lassen - das sind einfach übergroße, festverbaute Smartphones, auf denen Android (am Startbildschirm erkennbar) läuft.
Oh, okay... Dachte jetzt an Palm und so :lol:
S-Bahn 27 @ 30 Oct 2018, 12:27 hat geschrieben:Genau diese Herstellerunabhängigkeit erreicht man aber mit dem RIS-Fahrzeug am besten. Sobald das System auf dem Fahrzeug vorhanden ist, kann die DB über die App so oft Aktualisierungen einspielen wie sie will, um eben z. B. Änderungen an den Sonderansagen vorzunehmen - die Zugläufe/Routen werden ja eh tagesaktuell über das Internet abgefragt und dann über das Backoffice minutengenau wiedergegeben.
Man denke nurmal an das Problematik bei der alten 423er FIS, wie sie auch einige 425/426 in Deutschland noch haben, da wird von GSP eine horrende Summe für kleinere Änderungen fällig. Mit dem neuen GSP  FIS-Rechner will die DB zwar auch hier Herstellerunabhängig arbeiten, das Ergebnis ausfallender Anzeigen, etc. sind aber auch wieder das Problem fest verbauter und verknüpfter Komponenten mit einem FIS-Rechner.
Stimmt, an die Inhalte hatte ich noch gar nicht gedacht... Da wurde beim 423 sicher für jede Haltestelle zugelangt...
Aber ist das dort nicht auch mit dem neuen FIS noch so? Zumindest was die Haltestellen und Sonderansagen an sich angeht?
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Beitrag von Rev »

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Das Argument sehe ich eher als die Panikmache die seitens der proprietären Hersteller gerne betrieben wird. Die Wahrheit sieht eher so aus, dass ein Android-System regelmäßig (im Idealfall) Updates bekommt und etwas Proprietäres mit z.B. mit Windows 95 (EBuLa) ausgeliefert wird und dieses auf immer behält. Da lässt sich dann der Hersteller sogar Windows-Updates bezahlen....
Wie gesagt, es geht ums FIS wo man gerne auf dem Stand der Technik bleiben möchte, nicht um Sicherheitsrelevante Dinge wie Fahrzeugsteuerung...
Mal ein Fallbeispiel: Ist die Bedienkonsole eines GSP-FIS kaputt kostet das sicher tausende, ist das Android-Handy futsch kauft man sich auf dem freien Markt ein neues und installiert die FIS-App wird. Wenn man sich dann auch noch der Geräteadministratoren bedient und das Ding über einen Proxy online gehen lässt dann ist es auch genauso sicher...
Also mit Andorid System und Updates zu kommen ist jetzt aber schon ein gewaltiges Argumentatives eigentor :D :blink: Gehen wir mal von einem 0815 Andoriden im Mittleren Preis segment aus... wenn man dafür 1 Jahr Updates bekommt ist das schon gut... Wennn das Smartphone inkusive OS von Extern kommt lässt sich der Hersteller dann genauso gut für Updates bezahlen...

Dein Fall beispiel kannst du übrigens auch nach ca. 3-4 Jahren vermutlich knicken... Da du dann vermutlich keine neuen Handys mehr kaufen kannst die mit der alten Software noch zurecht kommen API Level etc....
Dann ist man aber vom Konzern abhängig...Jacke wie Hose... Und bei den Serien die es bei der Bahn gibt ist es dann unter Umständen nach ein paar Jahren schon sehr kostspielig Ersatzteile zu bekommen...
Aber es ist dein Konzern sprich du kannst das System aktiv weiterenwitcklen ohne Vertrieb und Co von einem anderen Unternehmen dabei zu haben.. das ist eben nicht Jacke wie Hose... Und das man bei der Bahn schon etwas darauf wert legt Komponenten länger als 2 Jahre beschaffen zu können hat glaub ich die erfahrung schon gezeigt... Und so komponenten gibt es auch....
Bei Standardkomponenten hast du Masse und somit entsprechende Preise...
Dann ist es nur gut das alle deine Standardkomponenten auch in die Bahn/Auto eingebaut werden dürfen... Alle EMV Werte einhalten, gegen Wasser und Staub geschützt sind und auch eine entsprechenden Brandschutznorm erfüllen und auch noch zwischen -10 und +40 Grad zertifiziert Ihren dienst verrichten. Ach ein Hoch auf Standard Komponenten vom Media Markt... Kann man alle so in den Zug und ins Auto einbauen ist ja wie Lego...


Genau diese Herstellerunabhängigkeit erreicht man aber mit dem RIS-Fahrzeug am besten. Sobald das System auf dem Fahrzeug vorhanden ist, kann die DB über die App so oft Aktualisierungen einspielen wie sie will, um eben z. B. Änderungen an den Sonderansagen vorzunehmen - die Zugläufe/Routen werden ja eh tagesaktuell über das Internet abgefragt und dann über das Backoffice minutengenau wiedergegeben.
Man denke nurmal an das Problematik bei der alten 423er FIS, wie sie auch einige 425/426 in Deutschland noch haben, da wird von GSP eine horrende Summe für kleinere Änderungen fällig. Mit dem neuen GSP FIS-Rechner will die DB zwar auch hier Herstellerunabhängig arbeiten, das Ergebnis ausfallender Anzeigen, etc. sind aber auch wieder das Problem fest verbauter und verknüpfter Komponenten mit einem FIS-Rechner.
Also ob das wirklich von der DB Programmiert ist steht hier ja noch in Frage. Wenn es nicht Kolibri ist halte ich das eher für ne eigekaufte Software um ehrlich zu sein.

Und zu sagen das Fest verbaute Dinge das Problem sind und Sachen wie Smartphones die Lösung halte ich aber für sehr gewagt... Es gibt nichts besseres als Fest verkabelte und eingebaute Komponenten. Funk und Steckverbindungen die oft gelöst werden sind einfach Fehleranfällig. Dazu muss man dann noch zukünftig eine Vielzahl an Geräten Supporten da man sicher nicht das eine Smatrphone haben wird...
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S-Bahn 27
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Beitrag von S-Bahn 27 »

Doch, der Vorteil beim RIS-Fahrzeug ist ja eben, dass es keinen klassischen FIS-Rechner mehr braucht. Natürlich wird einer zur Kommunikation mit den Anzeigern und Ansagen gebraucht - aber es sind auf dem Fahrzeug keine vorgespeicherten Datensätze für die Routen mehr vorhanden, das Handy erkennt den nächsten Halt und liest einfach nach dem Text-to-Speech Verfahren vor.
Das größte Problem der bisherigen FIS-Systeme liegt nunmal an fehlerhaften Daten, da ist hier mal die Ausstiegsseite versehentlich falsch eingespeichert, dort wurden Textbausteine falsch zusammengestellt.......und dann laufen die Fahrzeuge so (im besten Fall) wochenlang rum, bis es dann mit nem Update ein neues Datenpaket gibt. Das ist dann nicht nur für Fahrgäste und Tf nervig, sondern kostet auch wieder ne ordentliche Stange Geld.

Allerdings dürfte bsp. der 628er dafür noch sein FT95 (bisheriges Bedienteil + bisheriger FIS-Rechner) als Rückfallebene haben, sonst hat man mit dem Smartphone ohne Interneverbindung beim Einbuchen nämlich ein Problem, sofern das nicht wenigstens auch über die Speicherkarte geht.

Ob die DB das RIS komplett selbst programmiert hat ist doch auch gar nicht so wichtig, fest steht, die DB kann es nutzen und nach Belieben aktuell halten.
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Rev
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Beitrag von Rev »

Doch, der Vorteil beim RIS-Fahrzeug ist ja eben, dass es keinen klassischen FIS-Rechner mehr braucht. Natürlich wird einer zur Kommunikation mit den Anzeigern und Ansagen gebraucht - aber es sind auf dem Fahrzeug keine vorgespeicherten Datensätze für die Routen mehr vorhanden, das Handy erkennt den nächsten Halt und liest einfach nach dem Text-to-Speech Verfahren vor.
Du sprichst immer von RIS-Fahrzeug als ob es fertiges Produkt wäre das irritiert mich etwas.

Generell gibt es aber auf so einem Fahrzeug zwei unterschiedliche dinge. Einmal das FIS mit Statischen Masken wie Fahrtverlauf und co und einmal RIS mit Live daten. Konnte man auf der Innotrans dieses Jahr auch ganz gut sehen. Der Zuglauf ist in aller Regel fest hinterlegt ob jetzt in einer DB auf dem TZ oder auf dem Handy sei mal dahin gestellt. Trotzdem dürfte das Handy keine Server zur verfügung stellen sondern Lediglich Komponenten auf dem Fahrzeug steuern die für die Darstellung verantworlich sind.
Das größte Problem der bisherigen FIS-Systeme liegt nunmal an fehlerhaften Daten, da ist hier mal die Ausstiegsseite versehentlich falsch eingespeichert, dort wurden Textbausteine falsch zusammengestellt.......und dann laufen die Fahrzeuge so (im besten Fall) wochenlang rum, bis es dann mit nem Update ein neues Datenpaket gibt. Das ist dann nicht nur für Fahrgäste und Tf nervig, sondern kostet auch wieder ne ordentliche Stange Geld.
Auch das stimmt so nicht die FIS Grunddaten werden von der Deutschen Bahn gepflegt nicht vom Hersteller wäre ja schon ein Lustiges System wenn man ein Update vom Hersteller für den Inhalt bräuchte. Das die Updates oft zu spät kommen gut das ist ne andere Geschichte.
Ob die DB das RIS komplett selbst programmiert hat ist doch auch gar nicht so wichtig, fest steht, die DB kann es nutzen und nach Belieben aktuell halten.
Doch ist es halt schon. Wenn du dir ein Programm von Hersteller X einkaufst dann funktioniert das unter seinen bedigungen. Wenn der Hersteller mal pleite geht oder kein Intersse hat ein Fahrzeug damit auszurüsten hast du ein Problem. Bei eigener Software hat man es selbst in der Hand man kann die Schnitstellen definieren und alles sauber von ende bis zum Anfang durchplanen. Alles andere ist wieder Properitäerere mist denn man nach ein paar Jahren wieder nicht mehr aktualisiert. Bei 30 Jahren laufzeit bei einem Fahrzeug gar nicht mal so selten... Ich will gar nicht wissen was für Systeme in nem 628 oder ICE 1 noch so eingebaut sind.
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Beitrag von S-Bahn 27 »

Rev @ 30 Oct 2018, 19:48 hat geschrieben: Du sprichst immer von RIS-Fahrzeug als ob es fertiges Produkt wäre das irritiert mich etwas.

Generell gibt es aber auf so einem Fahrzeug zwei unterschiedliche dinge. Einmal das FIS mit Statischen Masken wie Fahrtverlauf und co und einmal RIS mit Live daten. Konnte man auf der Innotrans dieses Jahr auch ganz gut sehen. Der Zuglauf ist in aller Regel fest hinterlegt ob jetzt in einer DB auf dem TZ oder auf dem Handy sei mal dahin gestellt. Trotzdem dürfte das Handy keine Server zur verfügung stellen sondern Lediglich Komponenten auf dem Fahrzeug steuern die für die Darstellung verantworlich sind.
Wie war das mit "Wenn man keine Ahnung hat...."?
Warum sollte es kein fertiges Produkt sein, es sind halt mal verschiedene Bauteile im Einsatz, aber es läuft immer über die RIS App und nennt sich RIS-Fahrzeug.
Ich hab in den letzten Jahren fast alle FIS-Systeme neuerer Baureihen der DB kennenlernen dürfen und ja, bei allen anderen mir bekannten System kommen die Daten von auf dem Bordrechner vorhandenen Dateien, hier aber eben nicht. :rolleyes:
Du kannst da jede beliebige Zugnummer (die auch der RIS-App aufm Diensthandy mit Fahrtverlauf bekannt ist) einbuchen und damit als irgendeine Waldbahn in Niederbayern fahren, von der garantiert kein FIS-Rechner in DB Zügen Ansagen und Anzeigen parat hätte.
Auf der InnoTrans wurde vermutlich (ich weiß es nicht) ein GSP-System mit integrierten RIS-Funktionen - wie etwa Anschlussansagen - vorgestellt, sowas gibt es aber schon länger.
Auch das stimmt so nicht die FIS Grunddaten werden von der Deutschen Bahn gepflegt nicht vom Hersteller wäre ja schon ein Lustiges System wenn man ein Update vom Hersteller für den Inhalt bräuchte. Das die Updates oft zu spät kommen gut das ist ne andere Geschichte.
Auch hier liegst du wieder falsch, das ist eben nicht bei allen FIS-Systemen der DB Standard. Beim alten FIS-Rechner der BR 423-426 geht das definitiv nur in Zusammenarbeit (und Geld) mit dem Hersteller, deshalb sparte man sich bei der Münchner S-Bahn 3 Jahre lang die Umstiegsansage zur neuen U3 in Moosach, 1 Jahr die täglich einmal befahrene neue Route Altomünster - Dachau Bf. und den neuen Haltepunkt Freiham wenigstens nur für 3 Monate, weil dann ohnehin ein größeres Update wo schon mehr zusammenkam anstand.
Die neuen dynamischen FIS-Rechner (auch die vom Hersteller GSP) werden inzwischen durch die DB Systemtechnik gepflegt, das ist soweit richtig, sorgt allerdings leider bundesweit zunächst für noch mehr Fehler. Eventuell scheiterte es an ner ausführlichen Einarbeitung, jedenfalls klappt das mit Updates inzwischen relativ schnell, weil eben durch die DB selbst.
Die neuen durch DB Systemtechnik betreuten Rechner müsste man - Achtung, das ist jetzt wirklich nur eine Vermutung - an den vorhandenen RIS-Anschlussansagen erkennen können, umgekehrt gilt das jedoch keinesfalls, weil diese auch (wie bei der BR 423) bewusst deaktiviert sein können.
Doch ist es halt schon. Wenn du dir ein Programm von Hersteller X einkaufst dann funktioniert das unter seinen bedigungen. Wenn der Hersteller mal pleite geht oder kein Intersse hat ein Fahrzeug damit auszurüsten hast du ein Problem. Bei eigener Software hat man es selbst in der Hand man kann die Schnitstellen definieren und alles sauber von ende bis zum Anfang durchplanen. Alles andere ist wieder Properitäerere mist denn man nach ein paar Jahren wieder nicht mehr aktualisiert. Bei 30 Jahren laufzeit bei einem Fahrzeug gar nicht mal so selten... Ich will gar nicht wissen was für Systeme in nem 628 oder ICE 1 noch so eingebaut sind.
*Hier* steht es nochmal genau beschrieben, es kommt eine sog. "C-Box" zwischen dem Smartphone und der Lautsprecheranlage im Zug zum Einsatz, welche die Ansagen des Handys praktisch im Fahrgastraum laut stellt. Das ist also völlig unabhängig von der App, die drauf läuft, es geht wenn um die Steuerung der Anzeigen und Displays. Da halte ich festverbaute Bordrechner für deutlich wenig zukunftssicherer und in jedem Falle deutlich teurer.
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Beitrag von Rev »

Bei allen mir bekannten Baureihen sind die Infos allerdings getrennt... mit 423 und Co hatte ich nie was zu tun.... Und etwas so zu bestellen das man die Informationen in die Software Einprogrammiert gehört an sich schon bestraft.
*Hier* steht es nochmal genau beschrieben, es kommt eine sog. "C-Box" zwischen dem Smartphone und der Lautsprecheranlage im Zug zum Einsatz, welche die Ansagen des Handys praktisch im Fahrgastraum laut stellt. Das ist also völlig unabhängig von der App, die drauf läuft, es geht wenn um die Steuerung der Anzeigen und Displays. Da halte ich festverbaute Bordrechner für deutlich wenig zukunftssicherer und in jedem Falle deutlich teurer.
Du unterschätzt da aber einige Dinge... Zum einen wird die Verbindung über USB Hergestellt nicht über Klinke. Das Macht das ganze schon mal ziemlich fehler anfällig.. Erst mal die Standard erkennung der USB Verbindung dann muss der die Audio Verbindung eine Kupplung mit der C-Box Herstellen da es ein Bidirektionaler Bus ist. Das ganze dann noch an nem schönen Micro USB Stecker die praktisch predistiniert für anfällige Steckverbinungen sind....

Fest eingebaute Geräte sind heute auch kein Hexenwerk mehr... und genauso gut zu aktualisieren vermutlich sogar besser da man hier auf Standard Linux einsetzen kann und das sehr sehr lange. Gibt auch top aktuelle Systeme die auf sehr alter Hardware laufen. Die möglichkeit hast du bei Andorid einfach nicht wenn der SOC hersteller keine Treiber liefert bist du angeschmiert. Bei Normaler PC Hardware kann man dagegen mit überschaubaren aufwand selbst weiterenwitckeln oder zumindestes die resten Software Pakete aktuell halten. Auch etwas das bei Andorid so nicht funktioniert.

Bezüglich der Zukunfssicherheit möchte ich nur mal erwähnen das der Hersteller mit einem HTC Desire wirbt. Das ist ein fast 10 Jahre altes Geräte da läuft Max Androdi 2.2 drauf. Wenn du mit einer App die für das System entwickelt wurde auf nen aktuellen Androiden gehst rüht sich da rein gar nix... der API Level dürfte längst out of Support sein. Da gehen ich lieber auf eine LTS Version von Linux mit 5-10 Jahren.
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Beitrag von Galaxy »

Rev @ 30 Oct 2018, 15:58 hat geschrieben: Gehen wir mal von einem 0815 Andoriden im Mittleren Preis segment aus... wenn man dafür 1 Jahr Updates bekommt ist das schon gut... Wennn das Smartphone inkusive OS von Extern kommt lässt sich der Hersteller dann genauso gut für Updates bezahlen...

Dein Fall beispiel kannst du übrigens auch nach ca. 3-4 Jahren vermutlich knicken... Da du dann vermutlich keine neuen Handys mehr kaufen kannst die mit der alten Software noch zurecht kommen API Level etc....

Gehen wir mal davon aus das die ihre Geräte nicht im T-Mobil shop kaufen. Es sollte kein Problem sein einen langJährigen Wartungsvertrag zu bekommen, wenn man 20.000 kauft. Wenn es sein muss bekommt man auch 2018 noch einen Computer mit DOS.

Legacy support ist machbar. Z.B. hat die Luftfahrtindustrie für ihre reservierungs Systeme zwar schöne, moderne Interfaces, aber die Software die dort im Hintergrund läuft stammt aus den 1970er Jahre. Man benutzt die weiter weil jeder die verwendet mit Ausnahme von Querulanten (z.B. Ryanair) oder Fluggesellschaften die aus politischen Gründen ausgeschlossen wurde (z.B.: Iran Air). Samoa Airways kann einfach passagiere auf Air Namibia buchen, und das Gepäck durchchecken, und jeder bekommt sein Geld, ohne das man sich kennt. Falls doch manuell eingegriffen werden muss, gibt es in Indien und UK clearing houses die das erledigen. Dieses System zu ändern wäre sehr aufwendig. Allerdings ist die alte Software häufig auch der Grund warum manchmal bei einer großen Airline für mehrer Stunden die IT ausfällt und nichts mehr geht. Die Software bewältigt heute in wenigen Stunden mehr Datensätze als in den Ursprungszeit pro Jahr.
einen_Benutzernamen
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

Es sollte kein Problem sein einen langJährigen Wartungsvertrag zu bekommen, wenn man 20.000 kauft. Wenn es sein muss bekommt man auch 2018 noch einen Computer mit DOS.
Ich komme aus den IT Bereich und kann dir sagen alles was über 5 Jahre hinaus geht da steigen die kosten immens an. 10 Jahre mit einen "Stock" Produkt bekommt da grad so hin. zb. Habe Ich mir einen https://www.barcodesinc.com/symbol/mc75.htm gekauft welcher auch recht gut lauft. Nur muss man für alles auch Firmware Updates zahlen.
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Regiotraindriver
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Beitrag von Regiotraindriver »

Also ich hab das jetzt nicht alles gelesen.

Zu den Fahrzeugen in der S-Bahn RheinNeckar kann ich folgendes sagen:
Die Fahrzeuge sind in beiden Führerräumen mit einem RIS-Terminal (Tablet des Industriestandarts) ausgerüstet, es sind also keine handelsüblichen Endgeräte.
Die RIS-Terminals sind nur das Bedienteil des Gesamtsystems. Jedes Fahrzeug besitzt eine Connection Box II (C-Box II) und einen Railbordrechner (RBR) über den die einzelnen Informationsdisplays sowie die Anzeigen innen und außen angesteuert werden (Im Detail ist das noch etwas mehr, das würde jetzt hier aber etwas zu viel Text werden).
Auf den RIS-Terminals ist Android als Betriebssystem installiert und als RIS-Software "RFZ-Control", das ist eine abgewandelte Version der Handysoftware, da man ja bestimmte Funktionen nicht benötigt.
Die Fahrplandaten werden grundsätzlich online abgerufen. Daher an den Fahrzeugen steht das drann, was auch im Kundensystem ersichtlich ist. Bei Ausfall der Onlineverbindung stehen Offlindaten zur Verfügung.

Die größten Vorteile:
Es muss kein Update der Fahrplandaten bei einem Fahrplanwechsel durchgeführt werden, da die Daten grundsätzlich online bezogen werden.
Jeder Zug der im Kundensystem verfügbar ist, kann auch an den Fahrzeugen angezeigt werden.
Kurzfristige Änderungen im Zuglauf stehen automatisch in den Anzeigen und Displays im Fahrzeug zur Verfügung.

Angemerkt sei noch: Das System lässt sich auch mit jedem Mobiltelefon steuern, vorausgesetzt es ist ein Android-Gerät auf dem RIS einschließlich dem zusätzlichen Audiomodul installiert.
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