Trambahnfahrer in München 2019

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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Jungspund
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Tagebuch Trambahnfahrerin in München:
STELLENANZEIGE: Vollzeit, Trambahnfahrer, Feiertags-, Wochenend-, Nachtschicht. 3-monatiger Lehrgang (Theorie, Praxis, schriftliche,
mündliche + Fahrprüfung. 2400 € brutto im dreimonatigen Lehrgang, 2700 brutto im Dienst mit Nacht-, Feiertags-Wochenendzuschlag.
, meistens 2 Tage frei, meistens sieht die Arbeitswoche so aus:
Frühdienst: 4 Uhr bis 14 Uhr
Tagschicht: 7 Uhr bis 17 Uhr
Spätdienst: 16 Uhr bis 2 Uhr
Nachtschicht: 21 Uhr bis 7 Uhr
Immer 11 Stunden frei zwischen Arbeitsende und -beginn. Immer 45 Minuten Pause, immer verschiedene Strecken. Meistens 2 Tage frei.
Manchmal 6-Tage-Woche mit 4-Stunden-Pausen zwischendrin (heißt 4 Stunden Fahren - laaaaange Pause - wieder 4 Stunden fahren. Mehr
Kundenkontakt, Konflikt-und Problemlösung und technische Fehlerbehebung (heißt raus aus dem Cockpit) als man vermutet.
Pro: Gehalt ist finde ich o. k. (1800 netto, Stkl. I), Aussicht finde ich genial.

NOVEMBER 2018 - Email-Bewerbung mit:
1. Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, Arbeitszeugnisse (war 10 Jahre bei DHL/Deutsche Post AG mit Schichtdienst)
und
2. polizeilichem Führungszeugnis (normales - nicht das erweiterte Führungszeugnis, 13 €), Auszug aus dem Fahreignungsregister in Flensburg
(Vordruck des Antrages verfügbar als PDF bei Google-Suche - ausdrucken-ausfüllen-nach Flensburg senden-nach einer Woche Bestätigung über
null Punkte in Flensburg im Hausbriefkasten, 0 €!!!!!!!!)
und
3. Kopie des Führerscheins Klasse B.

DEZEMBER 2018 -Antwort per Email:
Automatische Antwort der MVG mit Datenschutzerklärung und Link zu einem Bewerbungstest (Konzentration, Reaktion, Verständnis) - Test
ausführen und digital absenden

JANUAR 2019 - Einladung zum Vorstellungsgespräch für Ende Januar.
Die Wahrheit im Internet liegt irgendwo in der Mitte bzw. ein bißchen positiver als der Durchschnittsbewerter. Melde mich wieder nach meiner
Probezeit.
elchris
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Beitrag von elchris »

Mein Beileid :ph34r:
uferlos
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Beitrag von uferlos »

Immer 11 Stunden frei zwischen Arbeitsende und -beginn. Immer 45 Minuten Pause, immer verschiedene Strecken. Meistens 2 Tage frei.
Manchmal 6-Tage-Woche mit 4-Stunden-Pausen zwischendrin (heißt 4 Stunden Fahren - laaaaange Pause - wieder 4 Stunden fahren.
das nennt man auch moderne Sklaverei.... wenn man bedenkt, dass man noch heimfahren muss, und am nächsten Tag wieder zum Dienst, bleibt da nicht viel Freizeit. Einkaufen? Zeit für Familie? Schlafen sollte man auch?
Mehr
Kundenkontakt, Konflikt-und Problemlösung und technische Fehlerbehebung (heißt raus aus dem Cockpit) als man vermutet.
ja mei irgendwer muss die Kisten ja am Laufen halten. Dazu die "Belastung" auf der Straße... (jederzeit kann ein dummer anderer Verkehrsteilnehmer vor die Tram laufen/fahren)
Pro: Gehalt ist finde ich o. k. (1800 netto, Stkl. I), Aussicht finde ich genial. "2700 brutto im Dienst mit Nacht-, Feiertags-Wochenendzuschlag."
Genial? Damit nagt man in München am Hungertuch.... wenn schon mal 1000€ mindestens für die Miete weggehen, dazu Versicherungen, Lebensunterhalt. Das reicht definitiv in München nicht, um auch nur halbwegs zu Leben. Für diesen "Hungerlohn" ackert man dann rund um die Uhr, auch Feiertags und am Wochenende. Wenn die Freunde an Silvester feiern, fährt man durch die Stadt, den Geburtstag der Kinder erlebt man im Fahrerstand der Tram.

Wer das alles attraktiv findet, sollte sich dort wirklich bewerben. :ph34r:
mfg Daniel
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

uferlos @ 4 Jan 2019, 16:54 hat geschrieben: ja mei irgendwer muss die Kisten ja am Laufen halten. Dazu die "Belastung" auf der Straße... (jederzeit kann ein dummer anderer Verkehrsteilnehmer vor die Tram laufen/fahren)

Genau das würde mich da am meisten abschrecken. Weil bei der Verkehrssituation ist das alles andere als ein Vergnügen. Egal, wo man in München fährt und die Situation wird nicht besser werden. Im Gegenteil.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

uferlos @ 4 Jan 2019, 17:54 hat geschrieben: das nennt man auch moderne Sklaverei.... wenn man bedenkt, dass man noch heimfahren muss, und am nächsten Tag wieder zum Dienst, bleibt da nicht viel Freizeit. Einkaufen? Zeit für Familie? Schlafen sollte man auch?
In welcher Welt lebst du?
Ich vergleich das mal mit der Arbeitszeit als Assistenzarzt, da schaut das doch geradezu nach Paradis aus!
Die Heimfahrt - der Weg zu den Öffentlichen sollte ja zumindest am Ende der Schicht recht kurz sein ;-) - ist nun mal bei (fast) jedem Beruf dabei.
Genial? Damit nagt man in München am Hungertuch.... wenn schon mal 1000€ mindestens für die Miete weggehen, dazu Versicherungen, Lebensunterhalt. Das reicht definitiv in München nicht, um auch nur halbwegs zu Leben. Für diesen "Hungerlohn" ackert man dann rund um die Uhr, auch Feiertags und am Wochenende. Wenn die Freunde an Silvester feiern, fährt man durch die Stadt, den Geburtstag der Kinder erlebt man im Fahrerstand der Tram.
Am Hungertuch nagen ist dann aus meiner Sicht doch was anderes. Für 1000 Euro bekommst du eine ordentliche 2 oder sogar kleine 3-Zimmer-Wohnung. Ich habe nicht gesagt, dass du damit locker eine Familie ernähren kannst, aber als Singel oder Pärchen reicht das gut.
Ich möchte mal betonen, dass das das Einstiegsgehalt für einen Ungelernten (die 3 Monate Lehrgang kann man wohl kaum als Ausbildung bezeichnen) ist.
Nur mal zum Vergleich aus meiner Branche: Für 3 (oder 4) Jahre länger Schule und 6,5 Jahre Studium haben es die Ärzte bei der letzten Tarifrunde gerade mal über die 4000 Euro geschafft. Ein Ungelernter bekommt mit 18 Jahren gut 2/3 davon. Ich finde das nicht so unfair. Da kenne ich andere Berufe, in denen man - nach 3 Jahren Ausbildung! - über das Gehalt froh wäre.
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Beitrag von Bayernlover »

Hot Doc @ 4 Jan 2019, 17:35 hat geschrieben: Für 1000 Euro bekommst du eine ordentliche 2 oder sogar kleine 3-Zimmer-Wohnung.
In München? Haha.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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gmg
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Beitrag von gmg »

uferlos @ 4 Jan 2019, 17:54 hat geschrieben:
das nennt man auch moderne Sklaverei.... wenn man bedenkt, dass man noch heimfahren muss, und am nächsten Tag wieder zum Dienst, bleibt da nicht viel Freizeit. Einkaufen? Zeit für Familie? Schlafen sollte man auch?
Naja, ich hatte mal so einen Fahrerjob: ein BMW-Zulieferer hat sich ein Kleinbus-Shuttle zum FIZ genehmigt. Da hatte ich 10-Stundenschichten mit einer 45-Minuten-Pause und vielen kurzen Päuschen.
Am Ende des Tages hatte ich nie wirklich das Gefühl, gearbeitet zu haben. Das war etwa so anstrengend wie Freizeit.

Ein Tram zu fahren, ist natürlich etwas mehr Verantwortung aber auch das ist wahrscheinlich nicht besonders anstrengend. vor allem wenn man so tickt wie die Leute hier im Forum, ist das wohl eher wie ein Hobby.
Am liebsten wäre ich Teilzeit-Tramfahrer :rolleyes:
uferlos
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Beitrag von uferlos »

Hot Doc @ 4 Jan 2019, 18:35 hat geschrieben: In welcher Welt lebst du?
Ich vergleich das mal mit der Arbeitszeit als Assistenzarzt, da schaut das doch geradezu nach Paradis aus!
Die Heimfahrt - der Weg zu den Öffentlichen sollte ja zumindest am Ende der Schicht recht kurz sein ;-) - ist nun mal bei (fast) jedem Beruf dabei.

Am Hungertuch nagen ist dann aus meiner Sicht doch was anderes. Für 1000 Euro bekommst du eine ordentliche 2 oder sogar kleine 3-Zimmer-Wohnung. Ich habe nicht gesagt, dass du damit locker eine Familie ernähren kannst, aber als Singel oder Pärchen reicht das gut.
Ich möchte mal betonen, dass das das Einstiegsgehalt für einen Ungelernten (die 3 Monate Lehrgang kann man wohl kaum als Ausbildung bezeichnen) ist.
Nur mal zum Vergleich aus meiner Branche: Für 3 (oder 4) Jahre länger Schule und 6,5 Jahre Studium haben es die Ärzte bei der letzten Tarifrunde gerade mal über die 4000 Euro geschafft. Ein Ungelernter bekommt mit 18 Jahren gut 2/3 davon. Ich finde das nicht so unfair. Da kenne ich andere Berufe, in denen man - nach 3 Jahren Ausbildung! - über das Gehalt froh wäre.
Ich habe den Schichtdienst bei DB mitgemacht, dort ist es etwas besser, aber es war eine große Belastung mit den teilweise sehr knappen Übergängen zwischen den Schichten.
Naja wenn du um 2:30 Uhr Nachts im Betriebshof Feierabend hast, aber beispielsweise in Freimann wohnst, kannst auch schauen, wie du heimkommst. Bei dem Gehalt auch noch ein Auto zu finanzieren ist in München sportlich...
mfg Daniel
Auer Trambahner
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Beitrag von Auer Trambahner »

  meistens 2 Tage frei, 
Im Prinzip ja, aber wennst als Vollzeitfahrer anfängst hast alle 6 (glaub ich warens) Wochen das Schmankal 4 Tage Arbeiten 1 Frei 5 Tage Arbeiten...
meistens sieht die Arbeitswoche so aus:
       Frühdienst: 4 Uhr bis 14 Uhr
       Tagschicht: 7 Uhr bis 17 Uhr
       Spätdienst: 16 Uhr bis 2 Uhr
       Nachtschicht: 21 Uhr bis 7 Uhr
Nein tut sie nicht. Wenn schon, dann:
Spät, Mittel (ca. 14 - 23 oder ca. 11 - 20), Tag, Früh.
Immer 11 Stunden frei zwischen Arbeitsende und -beginn.
Nein, es darf auf bis zu 10 Stunden gekürzt werden, das muß dann durch einen 12 Stunden Übergang kompensiert werden.
Immer 45 Minuten Pause
Nein, Pausen sind zwischen 35 und ca. 75 Minuten, oft mit Fahrt von einer Ablösestelle zur anderen.
Manchmal 6-Tage-Woche mit 4-Stunden-Pausen zwischendrin
Nein. Das gilt nur für den "Verstärkerplan", in den kommst nicht ohne eigenes zutun rein.

So, und damits nicht zu kompliziert wird kannst deine Aussagen unter Theoriewissen ablegen.
Dank Wunschplan kann man sich bezüglich Frei und Arbeitszeit lustige Sachen zusammenstellen.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Hot Doc @ 4 Jan 2019, 17:35 hat geschrieben: Ich möchte mal betonen, dass das das Einstiegsgehalt für einen Ungelernten (die 3 Monate Lehrgang kann man wohl kaum als Ausbildung bezeichnen) ist.
Nur mal zum Vergleich aus meiner Branche: Für 3 (oder 4) Jahre länger Schule und 6,5 Jahre Studium haben es die Ärzte bei der letzten Tarifrunde gerade mal über die 4000 Euro geschafft. Ein Ungelernter bekommt mit 18 Jahren gut 2/3 davon. Ich finde das nicht so unfair. Da kenne ich andere Berufe, in denen man - nach 3 Jahren Ausbildung! - über das Gehalt froh wäre.
Bleibt der Arzt dann bis zur Rente bei den 4000 stehen?
Der Tramfahrer bei seinem Lohn schon.
Trapeztafelfanatiker
Kaiser
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Ich halte das Geld für München für einen schlechten Scherz. Damit kann man nicht mal alltägliche Selbstverständlichkeiten wie Restaurantbesuch, Kinobesuch usw. mehrmals im Monat abdecken.
Da bist du schnell nicht besser gestellt als jemand der gar nicht arbeitet bei den hohen Mieten.
Da braucht sich die MVG nicht wundern. Angebot und Nachfrage eben.
Im Prinzip ja, aber wennst als Vollzeitfahrer anfängst hast alle 6 (glaub ich warens) Wochen das Schmankal 4 Tage Arbeiten 1 Frei 5 Tage Arbeiten...
Und das soll jetzt toll sein?
Ich arbeite nie mehr als 4 Tage am Stück, oftmals habe ich nur 3 Schichten und dann wieder frei. Sind zwar dann im Mittel etwas längere Schichten, aber mich würde nerven 5 oder 6 Tage am Stück zu arbeiten. Ist bei mir die äußerste Ausnahme.
Gibt es denn bei der MVG keinen ordentlichen Turnusplan?
Nein, Pausen sind zwischen 35 und ca. 75 Minuten, oft mit Fahrt von einer Ablösestelle zur anderen.
Das ist doch dann keine Pause mehr, wenn man von einem zum anderen Ort fährt und dann noch unbezahlt?
Pause dient der Erholung und eine Gastfahrt in dem Sinne muss voll bezahlt werden. Das ist Arbeitgeberrisiko.
Dank Wunschplan kann man sich bezüglich Frei und Arbeitszeit lustige Sachen zusammenstellen.
Wenn das funktioniert ist es ja eine gute Sache, z. B. wenn jemand keine Frühschichten mag und diese dann konsequent vermeiden kann.
Aber man braucht dann natürlich auch genug Gegenstücke.


Alles in allem kann man das Grundgehalt ja so machen, auf SPNV-Niveau kann es eh nicht kommen, aber es bräuchte eine München-Zulage damit die hohen Mieten und Lebenshaltungskosten damit ausgeglichen werden können.
uferlos
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Beitrag von uferlos »

Das ist doch dann keine Pause mehr, wenn man von einem zum anderen Ort fährt und dann noch unbezahlt?
Pause dient der Erholung und eine Gastfahrt in dem Sinne muss voll bezahlt werden. Das ist Arbeitgeberrisiko.
das juckt bei der MVG aber niemand...
mfg Daniel
Auer Trambahner
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Beitrag von Auer Trambahner »

Trapeztafelfanatiker @ 5 Jan 2019, 12:16 hat geschrieben:Und das soll jetzt toll sein?
Ich arbeite nie mehr als 4 Tage am Stück, oftmals habe ich nur 3 Schichten und dann wieder frei.
Schmankerl war nicht positiv gemeint!
aber mich würde nerven 5 oder 6 Tage am Stück zu arbeiten. Ist bei mir die äußerste Ausnahme.
Mich auch, unter anderem deshalb bin ich in Teilzeitchen mit 36 Stunden gegangen.
Gibt es denn bei der MVG keinen ordentlichen Turnusplan?
Jeder wie ers mag, es gibt feste Freifolgen mit aktiv (Dienstlagen wünschbar) oder passiv (der Computer sagt quasi, wann du arbeiten möchtest)
oder Flexibel (relativ freie einteilbarkeit der freien Tage und Dienstlagen)
Und die Vollzeitfreifolge beinhaltet nunmal die 4/1/5/2.
Das ist doch dann keine Pause mehr, wenn man von einem zum anderen Ort fährt und dann noch unbezahlt?
Durch das Hintertürl für 30 Minuten ohne Tätigkeit am Ort berechnete Pausenlänge gehts halt leider doch.
Wenn das funktioniert ist es ja eine gute Sache, z. B. wenn jemand keine Frühschichten mag und diese dann konsequent vermeiden kann.
Aber man braucht dann natürlich auch genug Gegenstücke.
Es funktioniert erstaunlich gut, wenn man keine zu hohen Erwartungen wie 100% Erfüllung hat und sich mal alle 2 Monate eine halbe Stunde Zeit nimmt.
Die Gegenstücke gibts durch die genügend frühdienstgeilen. ;)
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

uferlos @ 5 Jan 2019, 12:41 hat geschrieben:
Das ist doch dann keine Pause mehr, wenn man von einem zum anderen Ort fährt und dann noch unbezahlt?
Pause dient der Erholung und eine Gastfahrt in dem Sinne muss voll bezahlt werden. Das ist Arbeitgeberrisiko.
das juckt bei der MVG aber niemand...
Müsste man halt die MVG dazu zwingen, nur anders als im SPNV scheint man seine Stärke im Rahmen des Mangels nicht nutzen zu wollen, wenn ich an die Grabenkämpfe innerhalb der Arbeitnehmerschaft vor ein paar Jahren denke.

Arbeitszeit muss doch wohl alles außer der Arbeitsschutzpause sein, alles andere ist Ausbeutung und eine Gastfahrt ist keine Arbeitsschutzpause.
Wer erlaubt denn so Sachen und normalerweise gehört die MVG in Grund und Boden gestreikt um das raus zu bekommen.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Trapeztafelfanatiker @ 6 Jan 2019, 00:46 hat geschrieben: Müsste man halt die MVG dazu zwingen, nur anders als im SPNV scheint man seine Stärke im Rahmen des Mangels nicht nutzen zu wollen, wenn ich an die Grabenkämpfe innerhalb der Arbeitnehmerschaft vor ein paar Jahren denke.

Arbeitszeit muss doch wohl alles außer der Arbeitsschutzpause sein, alles andere ist Ausbeutung und eine Gastfahrt ist keine Arbeitsschutzpause.
Wer erlaubt denn so Sachen und normalerweise gehört die MVG in Grund und Boden gestreikt um das raus zu bekommen.
Die MVG sitzt da sehr bequem auf einem, auch von der Arbeitnehmervertretung, unterschriebenen Tarifvertrag, der genau sowas erlaubt. Wer da was dagegen hat, darf sich zuallererst bei einer Gewerkschaft mit einem Punkt im Namen bedanken, die das abgenickt hat.

Gruß Michi
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Michi Greger @ 6 Jan 2019, 10:20 hat geschrieben:
Trapeztafelfanatiker @ 6 Jan 2019, 00:46 hat geschrieben: Müsste man halt die MVG dazu zwingen, nur anders als im SPNV scheint man seine Stärke im Rahmen des Mangels nicht nutzen zu wollen, wenn ich an die Grabenkämpfe innerhalb der Arbeitnehmerschaft vor ein paar Jahren denke.

Arbeitszeit muss doch wohl alles außer der Arbeitsschutzpause sein, alles andere ist Ausbeutung und eine Gastfahrt ist keine Arbeitsschutzpause.
Wer erlaubt denn so Sachen und normalerweise gehört die MVG in Grund und Boden gestreikt um das raus zu bekommen.
Die MVG sitzt da sehr bequem auf einem, auch von der Arbeitnehmervertretung, unterschriebenen Tarifvertrag, der genau sowas erlaubt. Wer da was dagegen hat, darf sich zuallererst bei einer Gewerkschaft mit einem Punkt im Namen bedanken, die das abgenickt hat.
Die haben sich auch mit dem Arbeitgeber ins Bett gelegt und gegen ihre Kollegen gekämpft als man vor ein paar Jahren was ändern wollte.
Aber dann braucht man sich über den Mangel bei der MVG nicht wundern.
Im SPNV wurde uns das auch nicht geschenkt, dass nur noch die Arbeitsschutzpause abgezogen wird, das wurde hart erkämpft. Vorher wurde ja auch jede Arbeitsunterbrechung sofort abgezogen oder zumindest teilweise und damit Arbeitgeberrisiken auf die Arbeitnehmerschaft verlagert.

Die gleichen sind ja verantwortlich dass die Eisenbahn in Landeseigentum in Baden-Württemberg den ETV-Dumpingtarifvertrag hat und damit als einzige der größeren Bahnen im SPNV nicht nach Flächenniveau bezahlt und das als Eisenbahn der öffentlichen Hand!
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Beitrag von Hot Doc »

Bayernlover @ 4 Jan 2019, 18:47 hat geschrieben: In München? Haha.
Was soll das? Gerade bei uns im Haus ist ein Pärchen eingezogen. Parkettboden, im Bad Granit, großer Westbalkon vor 5 Jahren saniert. 900irgendwas Euro.
U-Bahn, Bus und Tram in 300m und das ganze extrem ruhig.

Klar, wenn der Herr in Bogenhausen wohnen möchte, könnte es schwer werden.....
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Wie viel qm und wo? Freunde von mir sind Anfang 15 in dieses neue Quartier an der Silberhornstr. gezogen (zwischen Ring und U2), die bezahlen bald 20 Euro warm...
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Hot Doc »

Zwischen Laim und Westend bei ca. 60qm.

Nicht renovierte Wohnungen, die durchaus auch gut bewohnbar sind, gehen auch darunter weg.

Ich sag auch nicht, dass die einfach zu finden oder zu bekommen sind, aber zu behaupten man bekäme für das Geld keine Wohnung ist Blödsinn.
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Beitrag von 143 »

Mietspiegel sagt für München knapp 18€/qm. Bei gehobener Ausstattung also eher zwischen 20 und 25€. Das deckt sich mit meinen persönlichen Erfahrungen. Zum Vergleich: die Neubauten in Allach am Bahnhof liegen bei 50qm bei gut 1100-1200€. Und das ist nicht gerade die allerbeste Lage.

Also entweder ist das eine Genossenschaftswohnung, in sehr schlechter Lage oder unwahr.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Bayernlover @ 6 Jan 2019, 12:37 hat geschrieben: Wie viel qm und wo? Freunde von mir sind Anfang 15 in dieses neue Quartier an der Silberhornstr. gezogen (zwischen Ring und U2), die bezahlen bald 20 Euro warm...
Bei den damaligen Preisen der Wohnungen kein Wunder. Irgendwie muss die Investitionen wieder rein!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Valentin
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Beitrag von Valentin »

Hot Doc @ 6 Jan 2019, 12:38 hat geschrieben:Zwischen Laim und Westend bei ca. 60qm.

Nicht renovierte Wohnungen, die durchaus auch gut bewohnbar sind, gehen auch darunter weg.
Hinterm Harras kosten 50qm auch schon 950€ warm. Und das in einem nicht renovierten Haus aus den 60ern in einem ehemaligen Mischgewerbegebiet. Und das ist für München sogar noch günstig.

Ich sag auch nicht, dass die einfach zu finden oder zu bekommen sind, aber zu behaupten man bekäme für das Geld keine Wohnung ist Blödsinn.
Die sind so selten wie ein Nugget in der Isar. Doch einige Münchner werden mindestens an den Stadtrand, wenn nicht an den Rande des MVV-Gebietes ohne S-Bahn-Anschluß vertrieben. Ein Frisör wollte letztes Jahr von mir unbedingt die Adresse eines Münchner Arbeiterwohnheims haben, die ich im Gespräch erwähnte. So krass ist intwischen die Lage auf dem Mietmarkt. Die Frauenhäuser sidnd seit Jahren auch so voll, wei sie für ihr Kundinnen keinen Wohnungen mehr zum einziehen finden. Es werden praktisch keine Sozialwohnungen mehr neu angeboten, während jedes Jahr tausende aus der Sozialbindung herausfallen.
Ohne Fleiß kein Gleis (WL Slogan)
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Beitrag von Hot Doc »

143 @ 6 Jan 2019, 14:47 hat geschrieben: Mietspiegel sagt für München knapp 18€/qm. Bei gehobener Ausstattung also eher zwischen 20 und 25€. Das deckt sich mit meinen persönlichen Erfahrungen. Zum Vergleich: die Neubauten in Allach am Bahnhof liegen bei 50qm bei gut 1100-1200€. Und das ist nicht gerade die allerbeste Lage.

Also entweder ist das eine Genossenschaftswohnung, in sehr schlechter Lage oder unwahr.
Was kommt ihr immer mit Neubauten? Klar, dass die sich kaum einer leisten kann. Das ist ne ehem. Bahnwohnung, ich glaube Ende 60er, Anfang 70er Jahre, kein Lift. Heizung ist neu, Anstrich und Balkone in den letzten 3 Jahren. Fenster irgendwann 90er/00er.

Wohnung suchen heißt für mich, min. 3x tgl. Immoscout, immowelt, sueddeutsche..... alle in Tabs öffnen, neue Angebote zuerst und durchgucken. Dann heißts schnell sein.
Dass man 98% teuren Schrott findet ist klar. Aber wer will findet auch anderes.
143
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Beitrag von 143 »

Packs mal hier rein:

Die Bewerbungstram schient erfolgreich zu sein. 76 "Zusagen" in zwei Wochen:


http://www.spiegel.de/karriere/muenchen-mv...-a-1252893.html
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

143 @ 12 Feb 2019, 20:39 hat geschrieben: Packs mal hier rein:

Die Bewerbungstram schient erfolgreich zu sein. 76 "Zusagen" in zwei Wochen:


http://www.spiegel.de/karriere/muenchen-mv...-a-1252893.html
Hab mir mal den Tarifvertrag der MVG angeschaut, nicht sonderlich attraktiv.

Das einzige was gut ist sind die Zulagen, aber sonst ist das eher mau und teilweise nicht sehr arbeitnehmerfreundlich.
143
König
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Beitrag von 143 »

Man würde wahrscheinlich einfacher Leute finden wenn man Werkswohnungen anböte. Wobei das auch wieder nicht ganz einfach ist, da Neubauten teuer sind und alles was über 10% Mietminderung gegenüber Marktpreis versteuert werden muß (was allerdings bei dem Gehalt eines Tram- oder Busfahrers zumal wenn verheiratet nicht so dramatisch ist).
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

143 @ 14 Feb 2019, 21:40 hat geschrieben: Man würde wahrscheinlich einfacher Leute finden wenn man Werkswohnungen anböte. Wobei das auch wieder nicht ganz einfach ist, da Neubauten teuer sind und alles was über 10% Mietminderung gegenüber Marktpreis versteuert werden muß (was allerdings bei dem Gehalt eines Tram- oder Busfahrers zumal wenn verheiratet nicht so dramatisch ist).
Das muss man anbieten, allerdings müssen dann alle die keine Werkswohnung brauchen einen Ausgleich bekommen, sonst ist das nicht fair.

Die Stadt München könnte ja für alle städtischen Betriebe Wohnungen bauen, damit die Stellen noch attraktiv genug sind.
Die Behörden haben ja auch Probleme und es wurden schon viele Stellen nach außen verlagert. Ist grundsätzlich auch gut, aber bei der MVG geht das schlecht. Daher muss man die Geschichte attraktiver machen.
Hochbrücker
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Beitrag von Hochbrücker »

So dann erzähle ich Euch mal wie es einem als Lkw ergeht. Da gibt es auch verschiedene Einsatzbereiche.
Nahverkehr: zwischen 10 und 20 Kunden am Tag, Arbeitszeit je nach Verkehr und Tour zwischen 10 - 12 Stunden. Verdienst 1300 - 1700€ netto (Steuerklasse 1 und wie lange man in den Betrieb schon arbeitet)
Zweischichtbetrieb: Heisst einer fährt die Tagschicht von 7 - 18 Uhr und der zweite von 18 - 6 Uhr. Da ich die Nachtschicht hatte ,nannte sich Begegnungstour, und ich mich in Fulda mit dem Kollegen aus Hamburg getroffen habe. Reine Fahrzeit 9 Stunden,wenn Stau oder viel Verkehr war waren auch schon Mal 10 Stunden Fahrzeit drin, außerdem noch Wartezeit auf den Kollegen das auch bis zu 2 - 3 Stunden dauern konnte (einmal pro Woche erlaubt,wenn zweimal in der Woche die darauffolgende Woche musste ohne 10 Stunden Fahrzeit über die Bühne gehen) . Verdienst zwischen 1700€ - 2100€ netto (Steuerklasse 1 und je nach Firma) Nachteil bei Nachtschicht ,Tags über schlafen kaum soziale Kontakte da man dann frei hatte wenn andere in der Arbeit waren.
Aktuell fahre ich die Überseecontainer von München Riem aus in die Region. Arbeitszeit zwischen 12 - 15 Stunden (die 15 Stunden werden als Schichtzeit bezeichnet und beinhaltet 9 Stunden Fahrzeit bzw einmal die Woche 10 Stunden,die 45 minütige Pause das be und entladen vom Lkw) . Auf alle Fälle müssen 9 Stunden Pause zwischen Arbeitsende und Arbeitsbeginn sein. Dazu zählt auch der Fahrtweg nach Hause und zur Arbeit. Wirkliche Freizeit ,je nach Entfernung,ca 8 Stunden. Der Verdienst liegt zwischen 1600€ - 1900€ netto ( Steuerklasse 1 und je nach Firma)
Das ist für München und die Region auch nicht gerade prickelnd. Je nach Wohnung gehen da auch schon mal 600 - 800€ warm drauf. Vor allem weil die Mieten alle zwei Jahre um ca 3% erhöht werden dürfen,das Gehalt leider aber nicht mitsteigt. Auto kommt auf den Wohnort drauf an und ob der Lkw mit nach Hause gekommen werden kann.
Der Nachteil als Lkw Fahrer ist das man keine festen Arbeitszeiten hat wie als Tram-,Bus- oder U-Bahn Fahrer.
Ich würde trotzdem nicht als Tram-,Bus- oder U-Bahn Fahrer anfangen wollen,da ich den Stadtverkehr Hasse und auch die Leute in den Großstädten als sehr unvernünftig einschätze ( nicht alle ,aber die meisten). Sieht oder liest man in der Zeitung wenn wieder jemand vor die Tram rennt ohne zu gucken oder die Leute sich gegenseitig ins Gleis der U-Bahn oder S-Bahn schubsen.
Mit der Tram durch Landshut

Schienenfahrzeuge gehören auf die Schiene und nicht auf die Straße !
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

143 @ 14 Feb 2019, 21:40 hat geschrieben: Man würde wahrscheinlich einfacher Leute finden wenn man Werkswohnungen anböte. Wobei das auch wieder nicht ganz einfach ist, da Neubauten teuer sind und alles was über 10% Mietminderung gegenüber Marktpreis versteuert werden muß (was allerdings bei dem Gehalt eines Tram- oder Busfahrers zumal wenn verheiratet nicht so dramatisch ist).
Die Stadtwerke bieten doch Werkswohnungen an?
Viele Grüße
Jojo423
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Jean
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Beitrag von Jean »

Jojo423 @ 15 Feb 2019, 12:10 hat geschrieben: Die Stadtwerke bieten doch Werkswohnungen an?
Wahrscheinlich eh nur für die Kumpels...
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