Hochgeschwindigkeit in H0
Warum gibt es eigentlich auf verschiedenen Modellbahnanlagen keine Hochgeschwindigkeitszüge, die in maßstabsgetreuer Hochgeschwindigkeit über die Anlage fahren. Eine maßstabsgetreue Geschwindikeit eines ICE 3 in H0 wäre in etwa 1m/s auf der Modellanlage. Das entspräche im realen Maßstab ca. 315 km/h. Sind es technische Einschränkungen die dagegen sprechen? Warum existiert so etwas (noch) nicht?
Viele Grüße Peter
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Das mit den Radien kann man auch anders bauen, wenn man Platz hat. Es dürfte eher daran liegen, dass das Thema HGV (und auf der nachgebauten SFS nur der!) bei den meisten Modellbahnern grundsätzlich nicht so hoch im Kurs steht. Vom Betrieb her ist das ja objektiv ein bisschen fad, oder? Und Vorbildgeschwindigkeiten von 300 km/h hat bis vor nicht allzu langer Zeit auf der Tischplattenachterbahn mit feldbahnartig verlegten Gleisen und viel zu engen Radien jeder H0-Schienenbus mit Pizzaschneiderradkränzen erreicht und jahrzehntelang locker mitgemacht. Bei halbwegs maßstäblichen Modellen hat man aber gerade auf Schauanlagen mit hohen Laufleistungen gerade bei höheren Geschwindigkeiten das gleiche Verschleißproblem wie im echten Leben.Iarn @ 24 Sep 2019, 20:24 hat geschrieben:Eine Modellbahn entspricht halt eher einer uralten Nebenstrecke mit engen Radien und Schienen die nicht mal geschweißt sind.
Ich persönlich finde ruckelfreie Vorbildgeschwindigkeiten im Bereich von 2 km/h mit einer maßstäblichen Köf viel interessanter. Mit vorbildlichen Radien geht das sogar mit richtigen Schraubenkupplungen. B-)
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Also wenn man sieht, wie schnell die Modelleisenbahner ihre Züge um die engsten Kurven fahren lassen - das ist massstabsgetreu locker BR 218 mit 200 km/h über Weichen, die bei DB-Netz nur für 40 km/h zugelassen wären. Fahrgäste in Modellbahnzügen würden das nicht überleben.
Also dass H0 Züge zu langsam fahren, davon kann absolut keine Rede sein. Es hat wohl niemand die Gedult, die Züge masstabsgetreu ankommen und abfahren zu lassen.
Dass die Reisezugwagen nicht masstabsgetreu viel zu kurz in 1:93 statt 1:87 verkauft werden, hat dazu geführt, dass ich die Finger davon gelassen habe. Entweder komplett rightig mit entsprechendem Platz, oder gar nicht. <_<
Also dass H0 Züge zu langsam fahren, davon kann absolut keine Rede sein. Es hat wohl niemand die Gedult, die Züge masstabsgetreu ankommen und abfahren zu lassen.
Dass die Reisezugwagen nicht masstabsgetreu viel zu kurz in 1:93 statt 1:87 verkauft werden, hat dazu geführt, dass ich die Finger davon gelassen habe. Entweder komplett rightig mit entsprechendem Platz, oder gar nicht. <_<
Keine Alternative zum Transrapid MUC


Ach es gibt genug Fahrzeuge die 300 Kmh umgerechnet fahren können. Der ice3 von märklin ist so ein Fall der mir spontan einfällt...
90% meines Wagenmaterials sind in korrekter Länge ausgeführt....
Dass die Reisezugwagen nicht masstabsgetreu viel zu kurz in 1:93 statt 1:87 verkauft werden, hat dazu geführt, dass ich die Finger davon gelassen habe. Entweder komplett rightig mit entsprechendem Platz, oder gar nicht. dry.gif
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Das funktioniert schon. Die Zeit ändert sich natürlich nicht, aber die Entfernungen selbstverständlich schon. In einer H0 Welt wäre daher auch die Lichtgeschwindigkeit eine andere. Die Sekunde ist zwar immer noch eine Sekunde, aber der Meter ist 87 Mal kleiner als in der Realität. Damit ändern sich auch die Geschwindigkeiten, sogar die Lichtgeschwindigkeit. Letztere aber selbstverständlich nur theoretisch.Galaxy @ 25 Sep 2019, 07:55 hat geschrieben:Zeit ist aber unabhängig vom Maßstab, also bin ich mit nicht sicher ob die Berechnung im Eröffnungspost so funktioniert. Z.B: Lichtgeschwindigkeit ist immer 299792458 m/s auch in HO.

Wenn ein Zug also in der H0 Welt 300 km/h fährt, dann entspricht das in der realen Welt 300/87 km/h = 3,45 km/h = 0,96 m/s. Also damit ist die Rechnung im Eröffnungspost durchaus korrekt.
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@Galaxy: Es gibt hierzu sogar Normen, welche Abweichung "offiziell" okay ist. Auf die Modellgeschwindigkeit wird in den meisten Test der einschlägigen Medien oder auch teilweise seitens des Herstellers eingegangen. Da die Fahrzeuge heute oft maßstäblich sind, die Anlagen aber meistens nicht (wer hat ca. 75 cm zwischen seinen Fahrleitungsmasten, wenn er denn welche hat?) bin ich persönlich ein Freund davon, die Geschwindigkeit tatsächlich exakt maßstäblich zu wählen und bei höheren Geschwindigkeiten sogar drunter zu bleiben, damit die Geschwindigkeit optisch stimmt. Der Streckenbau ist ja immer ein Kompromiss. Selbst wenn man das mit den Radien so löst, dass man im sichtbaren Bereich der Anlage nur halbwegs vorbildliche hat, dann müssten trotzdem noch 1.000 m Bremswegabstand zwischen Vor- und Hauptsignal im Modell 11,49 m lang sein. Selbst die gern genommenen Nebenbahnmotive mit 400 m müssten hier mindestens 4,60 m zwischen Vor- und Hauptsignal haben. Ich war damals an der Strecke als die 1216 050 ihre 357 km/h zwischen Kinding und Allersberg gefahren ist. Selbst das war so spektakulär nicht. Vom Gefühl her flitzen die ICEs auf manchen Modellbahnanlagen so mit 400 km/h zwischen den eng gesetzten Masten durch, selbst wenn die tatsächliche Modellgeschwindigkeit viel geringer wäre, wenn man mitstoppt. Daher würde ich bei der Geschwindigkeit eher unter- als übertreiben, der Eindruck muss letztlich stimmig sein, egal ob HGV, Nebenbahn oder was dazwischen.mapic @ 25 Sep 2019, 14:34 hat geschrieben:Also damit ist die Rechnung im Eröffnungspost durchaus korrekt.
Eine Geschwindigkeitserhöhung würde ich persönlich nur beim Rangieren oder langsamen Zugfahrten machen, wo man sonst nie fertig würde bzw. deutlich steilere Bremskurven als beim Vorbild durch die gestauchte Landschaft und die immer noch sehr geringe Geschwindigkeit überhaupt nicht wahrnimmt. Hängt aber auch wieder davon ab, was man für Loks hat. Bewegen sich z.B. Kuppelstangen dann optisch viel zu hektisch, würde ich die Lok dennoch etwas langsamer einstellen.
Letztlich sollte trotz allem die Gesamtwirkung stimmig sein, das ist die große Kunst am Anlagenmodellbau.
Mit was für einer Geschwindigkeit fällt den ein Stein auf einer HO Bahn?
Ist eigentlich ein interessantes Thema das ich bisher nicht so betrachtet habe. Bei mir was es eher so die Diesellok fährt langsamer als die 103. Bei einer Garteneisenbahn ist das Thema Maßstabs treue sowieso ad absurdum. Die Eisenbahn fährt durch einen Wald mit 1.000m hohen Bäumen.

Ist eigentlich ein interessantes Thema das ich bisher nicht so betrachtet habe. Bei mir was es eher so die Diesellok fährt langsamer als die 103. Bei einer Garteneisenbahn ist das Thema Maßstabs treue sowieso ad absurdum. Die Eisenbahn fährt durch einen Wald mit 1.000m hohen Bäumen.

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Das ist das gleiche Problem wie bei der Lichtgeschwindigkeit. Theoretisch müsste der Stein in einer 1:87 Welt langsamer fallen. Praktisch lässt sich das aber nicht nachbilden.Galaxy @ 25 Sep 2019, 17:48 hat geschrieben:Mit was für einer Geschwindigkeit fällt den ein Stein auf einer HO Bahn?![]()
Die Geschwindigkeit der Züge lässt sich aber durchaus regeln und damit dem Maßstab anpassen. Da ist das ja kein Problem.
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Ich würde ja mal vorschlagen das Gewicht maßstabsgetreu auszuführen. So ne 86t Lok wäre bei 1:87 schon ein netter Brummermapic @ 25 Sep 2019, 19:22 hat geschrieben: Das ist das gleiche Problem wie bei der Lichtgeschwindigkeit. Theoretisch müsste der Stein in einer 1:87 Welt langsamer fallen. Praktisch lässt sich das aber nicht nachbilden.
Die Geschwindigkeit der Züge lässt sich aber durchaus regeln und damit dem Maßstab anpassen. Da ist das ja kein Problem.

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131 Gramm.Metropolenbahner @ 25 Sep 2019, 20:16 hat geschrieben:
Ich würde ja mal vorschlagen das Gewicht maßstabsgetreu auszuführen. So ne 86t Lok wäre bei 1:87 schon ein netter Brummer![]()
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Wenn ich jetzt z.B. einen 1 x 1 x 1 m großen Würfel mit somit 1 m3 = 1 t Wasser 87 mal verkleinere, bin ich bei einem 0,0115 x 0,0115 x 0,0115 m großen Würfel und somit 0,000001520875 m3 = 0,000001520875 t = ca. 1,521 g für eine "Modelltonne". Das heißt, maßstäblich wiegt die im Original 86 t schwere Lok gerade mal etwa 130 g. Da die meisten mehr wiegen, kann man sich auch leicht erklären, warum die Modelle selbst ohne Haftreifen im Verhältnis deutlich mehr ziehen, besser die 5%-Rampen raufkraxeln und lange nicht so schnell schleudern als das Original.Metropolenbahner @ 25 Sep 2019, 20:16 hat geschrieben:Ich würde ja mal vorschlagen das Gewicht maßstabsgetreu auszuführen. So ne 86t Lok wäre bei 1:87 schon ein netter Brummer

/edit: Boris hatte das Ergebnis schneller.
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Durchaus interessante Überlegungen, auch wenn es langsam etwas absurd wird...
Erinnert mich gerade an das hier: https://www.youtube.com/watch?v=J1KuYXafOAw

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:offtopic: Das Modellauto in der britischen Talkshow im Video hat Heilbronner Kennzeichen! Wie klein ist die Welt, ich lach mich weg ...mapic @ 26 Sep 2019, 04:59 hat geschrieben:Erinnert mich gerade an das hier: https://www.youtube.com/watch?v=J1KuYXafOAw