[Bonn] Fahrer Ohnmächtig, Fahrgäste stoppen Tram

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

SpOn Fahrer ohnmächtig - Passagiere stoppen Straßenbahn
Sie verhinderten womöglich einen Unfall: Fahrgäste einer Straßenbahn brachten die Bahn in der Nacht zu Sonntag mit Gewalt zum Stehen. Der Fahrer war bewusstlos geworden - und die Notbremse funktionierte nicht.
Respekt vor dem umsichtigen EIngreifen der Fahrgäste. Ich gehe davon aus, dass man das Thema Notbremsüberbrückung evtl noch mal neu andenken muss.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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karhu
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Beitrag von karhu »

Gibt es in Straßenbahnen nicht auch so eine Art Sifa? Oder wird die auch überbrückt wie die Notbremse im Tunnel?
Didy
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Beitrag von Didy »

Moderne Straßenbahnen haben schon einen Totmann. Wie das in Bonn ist weiß ich nicht.
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168er
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Beitrag von 168er »

Je nachdem, unter Umständen kann man den sogar unbewusst noch bedienen, alles schon vorgekommen...
Man muss sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man hat - Theodor Storm
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

karhu @ 22 Dec 2019, 14:36 hat geschrieben:Oder wird die auch überbrückt wie die Notbremse im Tunnel?
Die Notbremse wird nicht überbrückt:
Spon hat geschrieben:"Die Notbremse wird (...) nicht ausgelöst"(...). Stattdessen bekommt der Fahrer ein Signal und kann über eine Sprechanlage mit den Fahrgästen Kontakt aufnehmen und die Bahn anhalten.
So, und das halte ich für äusserst bedenklich. Eine Notbremse im eigentlichen Sinn gibt es überhaupt nicht mehr. Nur eine fake "Notbremse" die überhaupt nicht bremst sondern nur ein Signal sendet bzw. je nach Fahrzeug stattdessen auch offiziell nur eine als solche gekennzeichnete Notfall-Sprechstelle.
Das sollte dringend technisch geändert werden, sodass die Notbremse überall vorhanden ist und spätestens nach 5 Sekunden ohne wenn und aber tatsächlich die Bahn zum Sttillstand bringt, wenn der Fahrer das dann noch nicht aktiv verhindert, also überbrückt hat - egal wo sich die Bahn dann befindet. Stillstand im Tunnel ist immernoch besser, als ein runaway train!
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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karhu
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Beitrag von karhu »

Spiegel

Also es gibt einen Totmannknopf in den Bonner Straßenbahnen, nur muss man den scheinbar nur drücken und nicht wie die Sifa etwa alle 30 sec kurz loslassen.

Mit Notbremse überbrücken meinte ich das eben es nicht mehr so ist das man das Fahrzeug tatsächlich unabhängig vom Fahrer zum Stillstand bringen kann.
Notbremse ist hier meiner Meinung der falsche Begriff, man sollte es Notmelder in diesem Fall nennen wenn der Fahrer nur eine Meldung bekommt.
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S-Bahn 27
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Beitrag von S-Bahn 27 »

Geht bei den ET der ,großen Eisenbahn' aber seit längerer Zeit wieder in die andere Richtung - also die Notbremsanforderung muss innerhalb einer gewissen Zeitspanne bewusst durch den Tf quittiert werden, sonst stoppt der Zug immer automatisch, im Anfahrbereich sowieso generell.

Und was den Totmann angeht - bei Straßenbahnen/Stadtbahnen kenne ich das nach dem ,alten Prinzip', wo der Fahrer einfach einen Taster (teils auch im Fahrschalter integriert) dauerdrücken muss. So eine Ausführung hilft halt weniger wirksam - vereinzelt ließe sich so ein System sogar über den draufgestellten Rucksack überlisten.

edit: karhu war schneller und über den Spiegel Artikel hat es sich bestätigt
S27 nach Deisenhofen
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Ich bin bisher ehrlich gesagt immer davon ausgegangen, dass diese Totmann-Einrichtungen gut genug funktionieren, dass so eine führerlose Fahrt bei bewusstlosem Fahrer gar nicht möglich sein könnte. Eine Notbremse, die nur ein Signal an den Fahrer übermittelt, scheint mir für Notfälle einfach zu wenig Sicherheit zu bieten. Ich finde, es sollte immer auch für Fahrgäste die Möglichkeit geben, das Fahrzeug im Notfall zu stoppen.
Wo ist das Problem?
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

...vor allem, wenn man im Zweifelsfall nicht in die Fahrerkabine reinkommt. (Was ich übrigens für eine traurige Entwicklung halte.)
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gmg
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Beitrag von gmg »

rautatie @ 23 Dec 2019, 12:27 hat geschrieben: Ich bin bisher ehrlich gesagt immer davon ausgegangen, dass diese Totmann-Einrichtungen gut genug funktionieren, dass so eine führerlose Fahrt bei bewusstlosem Fahrer gar nicht möglich sein könnte. Eine Notbremse, die nur ein Signal an den Fahrer übermittelt, scheint mir für Notfälle einfach zu wenig Sicherheit zu bieten. Ich finde, es sollte immer auch für Fahrgäste die Möglichkeit geben, das Fahrzeug im Notfall zu stoppen.
Sind sie eigentlich auch. Es ist ja aktuell Gegenstad der Ermittlungen, warum dashier nicht so war.
Eine Notbremse, die nur ein Signal an den Fahrer übermittelt, scheint mir für Notfälle einfach zu wenig Sicherheit zu bieten. Ich finde, es sollte immer auch für Fahrgäste die Möglichkeit geben, das Fahrzeug im Notfall zu stoppen.
Bei Zügen, die im Straßenverkehr unterwegs sind, finde ich es schon diskussionswürdig, dass diese überhaupt auf "Tempomat" fahren können. Das tun Autos zwar auch. Aber die werden ja immer noch dauerhaft gelenkt, sodass bei einem Ohnmachtsanfall der baldige Unfall so oder so unvermeidbar wäre.

Nachtrag: Laut den Fernsehbildern gestern, müsste es ein DUEWAG B-Wagen gewesen sein.
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