
Beginnen wir mit einem Grobüberblick über das Stadtbahnnetz, welches ich hoffentlich in der Zukunft noch näher untersuchen und dokumentieren kann (sofern Stadtbahnfotografieren nicht auch bald unter Corona-Embargos fällt).
http://www.stadtbahn-h.de/netz1.htm
Das 123 km lange Netz ist ein reiner Stadtbahnbetrieb, denn es werden ausschließlich Hochflurfahrzeuge eingesetzt. Unterteilt wird es in 4 Stammstrecken, welche farblich unterschieden werden. Die Strecken A, B und C haben jeweils einen eigenen Innenstadttunnel. Es wird bis auf wenige Ausnahmen linienrein gefahren - sowas wie die U7 in München gibt es in Hannover nicht. Die D-Strecke besteht de facto nur aus D-West und ist als einzige ausschließlich oberirdisch. Die zunächst etwas mysteriöse erscheinende Verbindung zwischen D Süd und der C-Strecke ist - wer hätte das gedacht - historisch bedingt.
Angeboten wird ein Grundtakt 10 mit wenigen Ausnahmen, Samstagvormittag, sonntags und abends kommt alle 15 Minuten eine Bahn. Damit gibt es in der 530.000-Einwohner-Stadt ein solides ÖPNV-Angebot.
Wer sich einen groben Überblick über die Geschichte des Netzes verschaffen möchte, dem sei der Wikipedia-Artikel nahegelegt. https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbahn_Hannover
Ich werde versuchen, die Sachverhalte mit Bildern zu untermalen und zu erläutern und dabei auch auf ein paar Besonderheiten des ÖPNV, aber auch der Stadt eingehen.
A-Nord
Der älteste Tunnel ist die A-Strecke. Auch wenn man den Bahnhöfen die Gestaltung der 70er-Jahre ansieht, ist beispielsweise die Station Sedanstraße/Lister Meile ansprechend.



6214 verlässt in der relativ engen Podbielskistraße die Haltestelle Vier Grenzen.

Immerhin konnte man sich hier auf eine annähernd gleiche Aufteilung des Verkehrsraums einigen - je ein Fahrstreifen für den MIV, einen Radfahrstreifen und einen besonderen Bahnkörper.
Interessant ist sicher die Umsteigesituation zum Bus:

Dass Hochbahnsteige gewisse städtebauliche Probleme verursachen, ist hier kaum zu übersehen. Die Ausfahrt gegen die Richtung des MIV ist so gesichert:

Die Stadt wird durch viel Grün und viel Wasser geprägt. Aus Letzterem folgen auch viele Brücken, hier die Noltemeyerbrücke

Auch im Dunklen ist sie ein nettes Motiv


Man beachte die gelben Bremsleuchten, die auch an den Tw 3000 noch verbaut wurden und auch vom Münchner P-Wagen bekannt sind.
Die Linie 9 ist vielerorts noch nicht mit Hochbahnsteigen ausgerüstet und festes Refugium der Tw 6000, welche hier in der Regel alle Kurse stellen.
6218 in der Wendeschleife Fasanenkrug

Beispielhaft sei hier für fast alle Endstationen die gute Umsteigebeziehung zum Bus hervorgehoben. Fast überall ist ein bahnsteiggleicher Umstieg zu den Bussen als Zu- und Abbringer möglich. Eine Anzeige der nächsten Bahnankunft unterstützt den Busfahrer dabei, Sichtanschlüsse zu vermeiden.