Hamburg-Sylt für NOB frei: Bahn AG wird nicht vor Gericht ziehen
Kiel/Hamburg (dpa/lno) - Für die private Nord-Ostsee-Bahn (NOB) ist die Strecke Hamburg-Sylt ab Ende 2005 frei. Die Deutsche Bahn AG teilte am Mittwoch mit, sie verzichte auf Anrufung des Oberlandesgerichts, um die Vergabe der Strecke an die NOB durch das Land Schleswig-Holstein nachprüfen zu lassen. Die Bahn AG, die bisher die 240 Kilometer lange Strecke bedient, hatte bei der Vergabekammer des Verkehrsministeriums Einspruch erhoben. Ihr Angebot sei unzulänglich berücksichtigt worden. Der Antrag wurde zurückgewiesen.
Hamburg-Sylt für NOB frei
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Bahn frei für Hamburg-Sylt
Nordostseebahn: Mit neuen Zügen von Hamburg nach Sylt. Was der Konkurrent der Deutschen Bahn vorhat. Interview mit NOBChef Karl-Heinz Fischer.
So wie auf dieser Computeranimation könnte sie aussehen - die Nordostseebahn auf dem Hindenburgdamm nach Sylt.
Foto: Nord-Ostsee-Bahn
ABENDBLATT: Seit wenigen Tagen steht endgültig fest: Von Dezember 2005 an wird die Nordostseebahn (NOB) exklusiv mit Nahverkehrszügen zwischen Hamburg und Sylt fahren.Was erwartet die Kunden?
FISCHER: Moderne Züge, stabile Preise und eine stündliche Verbindung.
ABENDBLATT: Was für Züge und Loks setzen Sie ein?
FISCHER: Die Züge sind nagelneu, kommen aus Spanien von der Firma Talgo und sind niederflurig - was den Einstieg erleichtert. Sie fahren bereits mit großem Erfolg in Spanien. Wir werden insgesamt 13 Züge bestellen, die zwischen sieben und 13Waggons haben. Gezogen werden sie vor allem von hochmodernen, sechsachsigen Dieselloks, die das Unternehmen Vossloh in Kiel herstellt. Das hat den angenehmen Nebeneffekt, dass im strukturschwachen Schleswig-Holstein hunderte Arbeitsplätze gesichert werden.
ABENDBLATT: Stockt auch die NOB ihr Personal auf?
FISCHER: Ja. Wir werden eine Werkstatt für die Wartung der Züge bauen. Hierfür brauchen wir Personal. Zudem benötigen wir Lokführer und Kundenbetreuer. Insgesamt rechnen wir mit mehr als 200 zusätzlichen Stellen bei der NOB.
ABENDBLATT: Wo bekommen die Kunden die Fahrkarten?
FISCHER: Während der Fahrt oder am Schalter. In den Zügen werden Begleitpersonen sein, die Tickets verkaufen. Zudem wollen wir in jedem Zug mindestens einen Fahrkartenautomaten aufstellen. Desweiteren planen wir erstmals eigene Ticket-Schalter an wichtigen Bahnhöfen.
ABENDBLATT: Die Deutsche Bahn AG wirft Ihnen vor, nur über ein Dumping-Angebot den Zuschlag des Landes Schleswig-Holstein für die Strecke Hamburg-Sylt bekommen zu haben.
FISCHER: Das ist Unsinn. Wir haben einfach ein besseres Angebot als die Deutsche Bahn abgegeben. So ist der Wettbewerb.
ABENDBLATT: Sie müssen nun aber mit relativ wenig Zuschüssen des Landes auskommen. Sind Preiserhöhungen für die Kunden da nicht programmiert?
FISCHER: Wir als NOB können gar nicht wahllos die Fahrpreise erhöhen. Wir sind an den Schleswig- Holstein-Tarif, den das Land festlegt, gebunden. Im Vergleich zur Deutschen Bahn gehen wir von mehr Fahrgästen aus, die mehr Einnahmen bringen. Zudem wollen wir in den Zügen Snacks und Getränke verkaufen.
ABENDBLATT: Warum sollten in Ihre Züge mehr Menschen einsteigen?
FISCHER: Weil die Züge moderner sind und häufiger fahren als bei der Deutschen Bahn. Nehmen Sie zum Beispiel unsere sehr erfolgreiche Strecke von Kiel über Husum nach St.Peter-Ording. Hier befördern wir heute zwischen 15 und 20 Prozent mehr Passagiere als früher die Deutsche Bahn. Diesen Zuwachs peilen wir auch bei der Verbindung Hamburg- Sylt an. Zudem wollen wir das Schwarzfahren durch lückenlose Kontrollen nahezu unmöglich machen.
ABENDBLATT: Sie werden ab Ende 2005 im Nahverkehr in Schleswig- Holstein einen Marktanteil von mehr als 30 Prozent haben. Wo liegt Ihre Zielmarke?
FISCHER: Mein Ziel ist erstmal eine erfolgreiche Betriebsaufnahme zwischen Hamburg und Sylt. Danach werden wir uns an weiteren Ausschreibungen des Landes Schleswig-Holstein beteiligen.
ABENDBLATT: Auch an der Strecke Hamburg-Lübeck?
FISCHER: Mit Sicherheit. Denn dabei handelt es sich um eine äußerst lukrative Verbindung.
ABENDBLATT: Erst vor eineinhalb Wochen musste der private Bahnbetreiber Flex Insolvenz anmelden. Könnte der NOB dieses Schicksal auch ereilen?
FISCHER: Nein. Denn sollten wir tatsächlich Liquiditätsprobleme bekommen, haben wir mit der französischen Veolia einen finanzstarken Konzern im Rücken.
ABENDBLATT: Die NOB will nicht nur mit Nahverkehrszügen über den Hindenburgdamm nach Sylt fahren, sondern auch mit Autozügen. Wie stehen die Chancen, dass dies tatsächlich klappt?
FISCHER: Die Deutsche Bahn weigert sich weiter, uns ihre Laderampen bei Niebüll zur Verfügung zu stellen. Das Eisenbahnbundesamt wird demnächst entscheiden, ob dies rechtens ist. Ich bin zuversichtlich, dass die Entscheidung zu unseren Gunsten fällt. Quelle: Hamburger Abendblatt
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Wenn die NOB im Norden mal das Nahverkehrs-Monopol hat, wird es auch nicht mehr anders sein als beim jetzigen Monopol der DB Regio.mellertime @ 28 Aug 2003, 17:17 hat geschrieben: : Sie werden ab Ende 2005 im Nahverkehr in Schleswig- Holstein einen Marktanteil von mehr als 30 Prozent haben.
Auch bei den Privaten ist nicht alles besser.
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Hamburg-Sylt: Bahn entlässt nicht
Hamburg - Beruhigende Nachricht für die rund 300 Beschäftigten der Deutschen Bahn (DB), die für den Konzern als Lokführer, Fahrgastbetreuer und Werkstattmitarbeiter im Nahverkehr auf der Strecke Hamburg-Sylt arbeiten: Trotz des Verlustes dieser Verbindung an den Konkurrenten Nordostseebahn (NOB) ab Ende 2005 müssen sie nicht mit Entlassungen rechnen. "Betriebsbedingte Kündigungen wegen des Streckenverlustes wird es bei uns nicht geben", sagte der DB-Personalvorstand für den Personenverkehr, Kay Uwe Arnecke, dem Abendblatt.
Entlassungen sollen über vorgezogenen Ruhestand, Altersteilzeit und Jobangebote in anderen Regionen und DB-Unternehmen vermieden werden. Bis Ende 2004 sind im Konzern ohnehin betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Über eine Verlängerung des Beschäftigungspaktes zwischen Unternehmen und Gewerkschaft möchte Arnecke verhandeln.
Den Verlust der Strecke Hamburg-Sylt an die NOB nennt Ar-necke "einen großen Verlust". Er unterstellt dem Konkurrenten, der vom Land Schleswig-Holstein den Vorzug vor der DB bekommen hat, ein Angebot vorgelegt zu haben, das mit "erheblichen technischen und wirtschaftlichen Risiken" verbunden sei. "Ob sich das am Ende rechnet, muss sich zeigen."
Auch wenn es bei der DB zunächst keine betriebsbedingten Kündigungen geben soll, sagt Arnecke in den kommenden Jahren im Personenverkehr mit derzeit rund 70 000 Beschäftigten weitere Kostenreduzierungen im Personalbereich voraus. "Wir müssen die Produktivität steigern, um uns im Wettbewerb zu behaupten." Hamburger Abendblatt
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Wobei das auch nichts nützt, wenn der Besteller die DB schon im vorraus ablehnt und Angebote der NE-Bahnen bevorzugt. Dann nützt auch kein kostengünstiges Konzept der DB (z.B. mit ET425) etwas...mellertime @ 28 Aug 2003, 20:18 hat geschrieben: "Wir müssen die Produktivität steigern, um uns im Wettbewerb zu behaupten."