DME-"Talente" sparen Kosten im Hönnetal
Die "Talente" der DME ersparen der Deutschen Bahn die Kosten für die Anhebung der Bahnsteige. Bild: Archiv
Fröndenberg (JAL/rw) Erst schien ihr Schicksal unabweichbar: Liquidierung. Dann erschien ein Silberstreif am Horizont. Nun wird verhandelt: Die Dortmund-Märkische Eisenbahn (DME) hat doch noch Chancen auf eine Zukunft. Als Lohnkutscher der Deutschen Bahn auf der Hönnetalbahn nämlich.
Wie jetzt der Dortmunder Stadtwerke-Verkehrsvorstand Hubert Jung - die Stadtwerke halten 74 v.H. an der DME - unserer Zeitung bestätigte, führe man Gespräche mit der DB über eine Übernahme der so genannten Hönnetalstrecke von Unna über Fröndenberg nach Neuenrade.
Die Regionalbahnstrecke war Teil jenes "Sauerland-Netz"-Paketes, um das sich seinerzeit die DME selbst beworben hatte - aber gegen die niedrigeren Preise der DB-Regio verloren hatte. Mit der Konsequenz, dass die DME auch die von ihr seit Mai 1999 erfolgreich betriebene Volmetalbahn zwischen Dortmund und Lüdenscheid Ende 2004 abgeben muss. Auch sie gehört zum Sauerlandpaket, das neben der Oberen Ruhrtalbahn auch die Strecke Dortmund-Iserlohn sowie die Hönnetalbahn umfasst.
Und ohne eigene Eisenbahnstrecke brauchen die Stadtwerke Dortmund keine Eisenbahngesellschaft als Tochter. Konsequenz: Liquidierung.
Und nun kommt ein Ereignis der DME entgegen. Für den Einsatz auf der Strecke zwischen Unna und Neuenrade müssten die Bahnsteige angehoben werden, damit sie für die neuen DB-Regio-Wagen vom Typ Coradia Lint geeignet wären. Doch die Umrüstung der Hönnetalstrecke steht auf der Investitionshitliste der Deutschen Bahn ganz weit hinten. Geeignet für die Strecke sind für diesen Bereich die "Talente" der Aachener Firma Bombardier, von denen die DME vier hat. Und mit diesen "Talenten" könnte die DME die Hönnetalstrecke im Auftrag der DB übernehmen. "Wenn der Preis stimmt", so Stadtwerke-Vorstand Hubert Jung.
Entscheidung bis Ende des Jahres
Man werde in den Verhandlungen mit der DB nicht jedem Preis zustimmen. Unternehmensziel mit der Gründung der DME sei gewesen, mit der Tochter Geld zu verdienen, so Jung. Wenn man zu einem Dumpingpreis als Lohnkutscher für die DB fahren solle, "dann machen wir das nicht". Die Liquidierung der DME wäre zwar ärgerlich - aber für die vier "Talente" gebe es einen Markt, und die Fahrer hätten eine Rückkehrgarantie in ihr altes Unternehmen.
"Die Chancen, dass wir uns einigen, stehen 50:50", so Jung. Bis Ende des Jahres soll eine Entscheidung fallen. Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Liquidierung der DME
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Tf der Münchner S-Bahn.
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Merkwürdig, das die DB Regio das günstigste Angebot abgibt, den Fahrzeugtyp auch genau kennt, und die Bahnsteighöhe ja auch kennen müßte.mellertime @ 10 Sep 2003, 15:07 hat geschrieben: Für den Einsatz auf der Strecke zwischen Unna und Neuenrade müssten die Bahnsteige angehoben werden, damit sie für die neuen DB-Regio-Wagen vom Typ Coradia Lint geeignet wären. Doch die Umrüstung der Hönnetalstrecke steht auf der Investitionshitliste der Deutschen Bahn ganz weit hinten. Geeignet für die Strecke sind für diesen Bereich die "Talente" der Aachener Firma Bombardier, von denen die DME vier hat. Und mit diesen "Talenten" könnte die DME die Hönnetalstrecke im Auftrag der DB übernehmen.
Und dann passt die Bahnsteighöhe "plötzlich" nicht für die neuen (im Angebot angegebenen) Fahrzeuge?
Welch ein Zufall.
Die DB möchte bestimmt die Personalkosten klein halten und nicht eigene Tf dort einsetzen (von Zugbegleitern rede ich mal erst gar nicht. Die waren zwar im Angebot enthalten, werden aber später bestimmt wieder meist fehlen).
Die Tf der DME haben eine Rückkehr-Garantie zu Bus-/Straßenbahnfahrertätigkeiten bei den DSW. Dann sollen sie diese auch nutzen und die DB soll endlich auch selbst Leistungen fahren, die sie gewinnt (verlieren tut DB Regio eh genug!).