Die S-Bahn trennt sich nicht von den Aufsichten, führt aber das Prinzip der Stammbahnhöfe ein. Schafft die S-Bahn ihr Aufsichtspersonal ab?
Günter Ruppert, Sprecher der Geschäftsführung:
"Nein. Bisher erfolgt auf ca. 17 Prozent der Bahnhöfe eine Fernabfertigung, beispielsweise auf der östlichen S 7. Das wird ausgebaut. Allerdings erteilen sich die Triebfahrzeugführer dann selbst den Abfahrauftrag, nachdem sie sich vom Ende des Fahrgastwechsels und Türenschluss überzeugt haben. Die Aufsichten werden auf Stammbahnhöfe zurückgezogen. Darunter verstehen wir ständig besetzte Bahnhöfe, die eine bestimmte Anzahl unbesetzter Bahnhöfe betreuen und dorthin im Bedarfsfall Mitarbeiter entsenden. In Außenbezirken werden sie größere Bereiche umfassen, in der Innenstadt kleinere." Quelle: Berliner S-Bahn
Selbstabfertigung wird eingeführt
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Tf der Münchner S-Bahn.
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Berliner Zeitung hat geschrieben: Geisterbahnhöfe bei der S-Bahn
Das Aufsichtspersonal verschwindet von den meisten Stationen / Fahrer fertigen Züge selbst ab
Noch genießen die Berliner S-Bahn-Fahrgäste einen Vorteil, von dem S-Bahn-Fahrgäste anderswo nur träumen können: Auf den meisten Bahnsteigen steht ihnen Aufsichtspersonal mit Rat und Hilfe zur Verfügung. Doch das wird sich in wenigen Monaten ändern. Denn die S-Bahn Berlin spart diese Arbeitsplätze auf dem Großteil ihrer 164 Bahnhöfe ein. Nur auf 23 Stationen werden die Bahnsteige weiterhin durchgehend mit Aufsichtspersonal besetzt sein. Was seit zwei Jahren erprobt worden ist, wird dann Wirklichkeit: Die Triebfahrzeugführer schicken ihre Züge selbst auf die Reise. Nicht mehr das Personal auf dem Bahnhof, sondern eine Automatenstimme sagt also künftig: "Zurückbleiben bitte!"
Bereits Mitte des Jahres wird auf einer Reihe von Bahnsteigen das Personal abgezogen - anfangs vor allem zur "Schwachlastzeit", also unter anderem am Abend. Mit Hilfe von Spiegeln überblicken Fahrer von kürzeren Zügen den Bahnsteig und fertigen ihre Bahn selbst ab. Dies gilt aber nur als Zwischenlösung, um möglichst zügig Personal einzusparen, sagte S-Bahn-Sprecher Ingo Priegnitz gestern. Der angekündigte Verkehrsvertrag, der eine Kürzung des Jahreszuschusses um 48 Millionen Euro vorsieht, erzwinge rasche Einschnitte.
Doch die neue Technik, die künftig im gesamten S-Bahn-Netz eingeführt wird, sieht anders aus. Videokameras nehmen die Gleise und Bahnsteige ins Visier. Mit Infrarotsignalen werden die Aufnahmen in die Führerstände gesandt, wo sie auf einem in vier Einzelbilder unterteilten Flachbildschirm erscheinen. So kann das Fahrpersonal überblicken, was am Zug geschieht."Wir haben uns für diese Lösung entschieden, weil sie am kostengünstigsten ist und der Mensch weiterhin gefordert ist", sagte S-Bahn-Betriebsleiter Eberhard Lorenz. In München und Frankfurt schließen die S-Bahn-Türen dagegen in der Regel automatisch - ohne Zutun der Fahrer.
Die drei bisherigen Test-Züge werden die ersten S-Bahnen sein, in denen die neue Technik angewandt wird. Fünf Bahnhöfe entlang der Linie S 1 sind dafür geeignet: Borgsdorf, Schönholz, Nordbahnhof, Botanischer Garten und Sundgauer Straße. "Im kommenden Jahr werden dann alle Nord-Süd-Strecken ausgestattet, also die Linien S 1, S 2 und S 25", kündigte Lorenz an. Bis 2008 wird das übrige S-Bahn-Netz umgestellt. Pro Bahnsteiggleis kostet dies 20 000 Euro, pro S-Bahn-Zug 15 000 Euro.
"Auch künftig wird unser Personal den Fahrgästen als Dienstleister zur Verfügung stehen", versprach Priegnitz. Die 85 Fahrkartenausgaben und Kundenzentren bleiben weiterhin besetzt. Auf 23 Bahnhöfen mit hohem Fahrgastaufkommen wie Ostkreuz und Friedrichstraße wird es auch künftig Bahnsteigpersonal geben. Entlassungen sind nicht geplant. "Frei werdende Stellen werden nicht neu besetzt", sagte der Sprecher.
Wird es auf den personalfreien Bahnsteigen zu mehr Sachbeschädigungen und Straftaten kommen? "Es gibt so eine Theorie, doch die Praxis sieht anders aus", berichtete der Betriebsleiter. Schließlich gebe es seit langem auf 40 S-Bahnhöfen Bahnsteige ohne Personal - dort werden die Züge über "Fernbeobachtungsanlagen" per Kamera von anderen Orten aus abgefertigt. Lorenz: "Wir hatten große Befürchtungen, doch der Vandalismus hat dort nicht überhand genommen."
"An der Sicherheit der Fahrgäste soll sich nichts ändern", ergänzte Priegnitz. "Wir werden genau beobachten, was auf den Bahnhöfen geschieht und unser Sicherheitskonzept notfalls anpassen."
Sparzwang // 56 000 Zugabfahrten verzeichnet die S-Bahn pro Tag. Meist schickt das Aufsichtspersonal auf dem Bahnsteig die Züge auf die Reise.
2008 sollen alle Triebfahrzeugführer ihre Züge selbst abfertigen. Um zu sparen, führt die S-Bahn eine neue Technik ein. Weil der Zuschuss sinkt, wird die Einführung forciert.
Fahrgäste können sich an Sprecheinrichtungen auf den Bahnsteigen Infos einholen oder Notfälle melden.
Bei der U-Bahn gibt es seit 1998 keine Zugabfertiger auf den Bahnsteigen mehr. Fahrgäste beklagten, dass Graffiti und Vandalismus zunahmen. Von den als Ersatz für die Aufsichten versprochenen Fahrgastbetreuer gebe es zu wenige. Doch die BVG zieht eine positive Bilanz.
Tf der Münchner S-Bahn.
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