Straßenbahntunnel in Rostock undicht

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

So ärgerlich die Panne auch sein mag (in erster Linie für die Fahrgäste!), aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß auch die MVV einem allgemeinen Phänomen unterliegt: es soll qualitativ wertvoll sein, darf aber nix kosten...
Chep87
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Beitrag von Chep87 »

neudinho @ 18 Sep 2003, 02:45 hat geschrieben: So ärgerlich die Panne auch sein mag (in erster Linie für die Fahrgäste!), aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß auch die MVV einem allgemeinen Phänomen unterliegt: es soll qualitativ wertvoll sein, darf aber nix kosten...
Darum geht es doch nicht. Die Baufirma macht der MVV (oder jedem X-beliebigen unternehmen) ein Preis zu dem die das entsprechende objetkt bauen würden. Wenn sie dann den auftrag bekommen müssen sie nicht nur bei dem Preis bleiben, sondern dürfen auch nicht pfuschen. Denn dann wird es erst richtig teuer für die Baufirma. Natürlich muss es dann Vertraglich geregeld sein.
Mal ein Beispiel Sonderangebot von ALDI, für 200Euro einen 1a Laptop. Den würdest du auch zurück bringen wenn er nicht funzt. Und kaufen erst recht weil er so billig ist.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Wenn es sich wirklich nur um Pfusch handelt, dann ist es in der Tat eine Schweinerei. Sollten aber Materialien schlapp gemacht haben, so ist die MVV selber schuld. Mein Vater hatte seinerzeit beim Fliesen legen auf unserer Terrasse auch gespart wie sonst was. Fliesenkleber anstatt die Fliesen im Estrich einlegen und Fliesen verwenden, die nicht witterungsbeständig sind. Kein Wunder, daß die Terrasse nach fast 30 Jahren so aussieht, als ob eine Bombe eingeschlagen hat. ;) ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo BR 146,

doch, darum geht es sehr wohl.
Wenn ich mich nicht vollkommen täusche, werden auch Bauvorhaben öffentlich und EU-weit ausgeschrieben. In der Regel Unternehmen, die u.a vom Steuerzahler finanziert werden, angehalten das billigste Angebot anzunehmen. Dem mitunter bizarren Wetteifern (gerade im Baugewrbe) sind gerade regionale Unternehmen, die in der Regel teurer sind als z.B. portugiesische, unterlegen. Da die aber gerade die Arbeitskraft das teuerste an solchen Maßnahmen ist, muß natütrlich woanders gespart werden - u.a. am Material.
Und das könnte die Erkläörung für die Pannenseirie in HD-Handschuhsheim sein.

Gruß

neudinho
Chep87
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Beitrag von Chep87 »

neudinho @ 18 Sep 2003, 23:56 hat geschrieben: Hallo BR 146,

doch, darum geht es sehr wohl.
Wenn ich mich nicht vollkommen täusche, werden auch Bauvorhaben öffentlich und EU-weit ausgeschrieben. In der Regel Unternehmen, die u.a vom Steuerzahler finanziert werden, angehalten das billigste Angebot anzunehmen. Dem mitunter bizarren Wetteifern (gerade im Baugewrbe) sind gerade regionale Unternehmen, die in der Regel teurer sind als z.B. portugiesische, unterlegen. Da die aber gerade die Arbeitskraft das teuerste an solchen Maßnahmen ist, muß natütrlich woanders gespart werden - u.a. am Material.
Und das könnte die Erkläörung für die Pannenseirie in HD-Handschuhsheim sein.

Gruß

neudinho
Das bringt denen aber nix wennn der Bauauftragsgeber das emrkt und die für das doppelte oder gar dreifache alles wieder rausreizen müssen und neu Bauen müssen. (Es ist natürlich ein eincalculiertes risiko.....)

@ET423: Die Station ist brand neu, da kann es keine Baustoff ermüdung geben.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

BR 146 @ 19 Sep 2003, 06:07 hat geschrieben: @ET423: Die Station ist brand neu, da kann es keine Baustoff ermüdung geben.
Oooooooh doch, glaub mir. ;) Nach einem Winter sah unsere Terrasse auch schon wie eine Trümmerlandschaft aus. Wenn man mangelhafte Baustoffe hernimmt, dann kann es sehr schnell sehr übel aussehen. Das ist jetzt aber nur allgemein gesprochen. Auf die Station bezogen ist es, und da gebe ich dir 100%ig recht, sicherlich nicht so. ;) :)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Chep87
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Beitrag von Chep87 »

ET 423 @ 19 Sep 2003, 12:54 hat geschrieben: Oooooooh doch, glaub mir. ;) Nach einem Winter sah unsere Terrasse auch schon wie eine Trümmerlandschaft aus. Wenn man mangelhafte Baustoffe hernimmt, dann kann es sehr schnell sehr übel aussehen. Das ist jetzt aber nur allgemein gesprochen. Auf die Station bezogen ist es, und da gebe ich dir 100%ig recht, sicherlich nicht so. ;) :)
es gab doch noch kein winter, und sioe ist ja noch nicht mal fertig....
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Beitrag von Daniel S »

Naja, einige Teile des Bahnhofs haben schon einen Winter auf dem Buckel:
Der Umbau des Handschuhsheimer OEG-Bahnhofs ist neun Monate nach dem eigentlichen Fertigstellungs-Termin noch immer nicht fertig

Zum ursprünglich vorgesehenen Fertigstellungstermin, der bereits im Dezember 2002 lag, seien lediglich die Gleis- und Haltestellenanlagen in einem akzeptablen Zustand gewesen.
Chep87
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Beitrag von Chep87 »

"Steintor-Vorstadt Was für Tunnelbauer ein Albtraum ist, ist unter dem Rostocker Hauptbahnhof inzwischen Realität. Aus den Nähten der Außenwände der neuen Straßenbahnunterführung dringt Wasser. Ein Indiz dafür, dass die Außenabdichtung nicht dem drückenden Grundwasser standhält.

Für den zuständigen Bauleiter der bauausführenden Arge ist dies ein höchst brisantes Thema, zu dem er keine Stellung beziehen will. Für den technischen Leiter der Rostocker Straßenbahn AG, die Bauherr des Tunnels ist, ein Glück, dass das Ausmaß bislang noch so gering ist und dass Straßenbahn-Fahrgäste bisher nichts mitbekamen. „Das würde uns noch fehlen“, zeigt sich Gerhard Nitzsche bei der OZ-Anfrage nicht glücklich, „dass Fahrgäste eindringendes Wasser als Gefahr sehen.“

Nitzsche beteuert, dass es für Angst oder gar Panik auch keinen Grund gebe. „Viele Tunnel zeigen nach ihrer Fertigstellung derartige Schwachstellen.“ Und er sei optimistisch, dass die Baufirmen den Mangel beheben können. Bislang stehe das Wasser aus den Wänden nur in technischen Nebenräumen, zu denen die Fahrgäste keinen Zutritt haben. Zwischen einem und vier Zentimeter seien gemessen worden, so der RSAG-Mann.

Ein Injektionsverfahren soll die durchlässigen Stellen mit einem Gel versiegeln. Ob die Außenwände dann jedoch wirklich die langlebige Undurchlässigkeit erhalten, die zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer vereinbart wurde, lässt sich zurzeit nicht mit Gewissheit sagen.

Die RSAG, so ist aus gut informierten Kreisen zu vernehmen, habe die Zahlungsforderung aus einer längst fälligen Rechnung zunächst einbehalten. Diese mehr als eine Million Euro sollen so lange auf Eis liegen, bis ein Gutachter Gewissheit über Schaden und Konsequenzen ermittelt hat."
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

...hmmm... ist mal wieder was für Heim- und Handwerker... hier a bissl stopfen und dort :lol: wie im Straßenbau dann halt dort mit der Tunnelwand???
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Jean
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Beitrag von Jean »

Die RSAG ist ja so stolz auf ihren Tunnel, und nun ist er undicht. Was soll man dazu noch sagen. Wie währe es damit: eine oberridische Lösung währe günstiger gewesen und garantiert dicht.
Man zu München: kann es sein, dass es auf der U5 zwischen Hauptbahnhof und Ostbahnhof auch Probleme des Wassersdurchdringen gab, gibt, denn als ich mal genau hinsah, sah die Wand sehr "gerissen" aus...
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Beitrag von Chep87 »

Man kann keine oberirdische Strecke bauen, da der Bahnhof ebenerdig ist! Somit hätte die Tram unten durch (was gemacht wurde, in verbindung mit neuer Verteilerebene) oder oben drüber! Eine ausweichmöglichkeit wird bis 2004 gebaut werden, die verläuft dann auf der Straße, und unter einer bestehenden Brücke, allerdings am HBF vorbei! Das ist dann nur ein normaler linienschluss!

Gruß
BR 146 :ph34r:
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

@ Jean: Risse in der Tunnelwand kommen bei der U-Bahn in München öfters vor, sind aber in dem vorkommenden Umfang nicht weiters schlimm. Angeblich setzen sie sich durch den Kalk im Grundwasser mit der Zeit sogar von selbst wieder zu.
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Jean
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Beitrag von Jean »

Was den Tunnel betrifft so habe ich mal ein Brief im Strassenbahnmagazin gelesen. Es hätte ohne Problem eine andere nicht unterridische Lösung gebaut werden können. Diese sei sogar frei gehalten worden...
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Beitrag von Chep87 »

Jean @ 24 Oct 2003, 12:01 hat geschrieben: Was den Tunnel betrifft so habe ich mal ein Brief im Strassenbahnmagazin gelesen. Es hätte ohne Problem eine andere nicht unterridische Lösung gebaut werden können. Diese sei sogar frei gehalten worden...
Nein, tut es leider nicht. Dann gäbe es nur zwei möglichkeiten:

1) Inselbetrieb, also, schleife auf der Nordseite und Schleife auf der Südseite, und dann laufen,

2) Unter der Straßenbrücke hindurch und den HBF "links liegen lassen"

Beide sind nicht akzeptabel weil bei 2) ein zu langer fussweg entstanden wäre, und bei 1) die Tram in die Südstadt nicht gebaut werden können.

Kannst du den brief mal reinstellen??

Wo ist was freigehalten worden, dort ist nix rei, außer einem mittelstrefen beim Straßentunnel der abner zu weit weg ist und somit unaktrativ!
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Beitrag von Jean »

Und wie versprochen ein Teil des Kommentars aus dem Strassenbahnmagazin 9/2003, Seite 79 über den neuen Rostocker Tunnel:

"...Die Untertunnelung des Bahnhofs ist in jeder Beziehung unnötig gewesen und dient allein Repräsentationszwecken der Stadt und der DB. Schon als er geplant und von diesen beiden Seiten sehr nachdrücklich als alternativlos dargestellt wurde, war klar, dass es durch den Ausbau einer Strasse in Zentrumsnähe zu einer starken Entlastung des Durchgangsverkehrs im nördlichen Bahnhofsvorbereich kommen würde . Dadurch hätte die Strassenbahn über eine 250 Meter lange Strasse auf die schon seit 40 Jahren frei gehaltene Mitteltrasse zur Südstadt sowie zum Doberaner Platz geleitet werden..."
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Beitrag von Chep87 »

Jean @ 31 Oct 2003, 08:07 hat geschrieben: Und wie versprochen ein Teil des Kommentars aus dem Strassenbahnmagazin 9/2003, Seite 79 über den neuen Rostocker Tunnel:

"...Die Untertunnelung des Bahnhofs ist in jeder Beziehung unnötig gewesen und dient allein Repräsentationszwecken der Stadt und der DB. Schon als er geplant und von diesen beiden Seiten sehr nachdrücklich als alternativlos dargestellt wurde, war klar, dass es durch den Ausbau einer Strasse in Zentrumsnähe zu einer starken Entlastung des Durchgangsverkehrs im nördlichen Bahnhofsvorbereich kommen würde . Dadurch hätte die Strassenbahn über eine 250 Meter lange Strasse auf die schon seit 40 Jahren frei gehaltene Mitteltrasse zur Südstadt sowie zum Doberaner Platz geleitet werden..."
Ja, davon rede ich die ganze zeit! Und die Strecke wird SOWIESO gebaut und ist auch grad im Bau. Allerdings ergebe sich dadurch ein Fußmarsch von ca. 500metern. (Es sei denn man hätte den alten endpunkt beibehalten, der aber dringendst moderniesiert hätte werden müssen da die Straßenbahn dort ohne jegliche Ampelsteuerrung fuhr und nur mit klingeln auf sich aufmerksam machte! Ein neuer Fußgängertunnel ist auch nötig gewesen weil der alte immer überlastet war! Somit ist das eine totale fachlich falsche darstellung!

Unötig war e auf keinen Fall!
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Beitrag von Jean »

Der Autor dieses Schreibens, ein Leser hat sicher gemeint der alte Punkt am Hautpbahnhof sollte behalten werden, außerdem meinte er der Takt wurde ausgedünt und der Hauptbahnhof würde nun druch weniger Bahnen bedient...
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Beitrag von Chep87 »

Jean @ 31 Oct 2003, 17:52 hat geschrieben: Der Autor dieses Schreibens, ein Leser hat sicher gemeint der alte Punkt am Hautpbahnhof sollte behalten werden, außerdem meinte er der Takt wurde ausgedünt und der Hauptbahnhof würde nun druch weniger Bahnen bedient...
mh, also ein 2-6-2 takt ist doch nicht wenig (zur HVZ 2-3-2). Also zB.: 12:00, 1206, 1208, 1210, 1216 usw (zur HVZ 0500,0503,0505,0507,0510)

und der Takt war früher auch nicht besser. Jetzt warten die trams natürlich nicht mehr 5 minuten bis sie wieder weiterfahren. Und der alte Haltepunkt war sehr unübersichtlich für die Tramfahrer und autofahrer.

Allerdings haben sie beim alten Haltepunkt jetzt mist gebaut, denn eigentlich wären dort die busse besser aufgehoben gewesen, aber jetzt muss man weit laufen bis zum bus. Der tunnel war aber nötig!
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