Das Ausmaß, in dem die Stadt den Wohnungsbau fördert, grenzt schon an Abartigkeit. Dass hier nichts getan würde, kann man also nicht behaupten. Wenn Du willst, kann ich Dir ja mal die einschlägigen Stadtratsbeschlüsse besorgen. (Warnung: Ist tödlich zum lesen, sehr dick und von den Ausführungen her sehr trocken...)Smirne @ 28 Feb 2004, 17:13 hat geschrieben: Weshalb jammert die Stadt, dass sie im Verkehr erstickt, und fördert nicht den Wohnungsbau
Wohnungsbau in München
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Beste Grüße usw....
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Ich stütze mich auf diverse Zeitungsberichte. Wenn das nicht stimmen sollte, dann schicke doch bitte diese Beschlüsse an die Münchner Tageszeitungen, in denen das alles immer so berichtet wird.
Gruß,
Marcus
PS: Von Stadtratsbeschlüssen bis zur Ausführung ist es noch ein verdammt weiter Weg. Ich kann Dir ja auch mal eine ganze Litanei von Beschlüssen zusammenstellen, die nie umgesetzt wurden. Da brauch ich mich nur mal an meinem Arbeitsplatz umschauen, wieviele Beschlüsse dort nicht umgesetzt wurden.
Gruß,
Marcus
PS: Von Stadtratsbeschlüssen bis zur Ausführung ist es noch ein verdammt weiter Weg. Ich kann Dir ja auch mal eine ganze Litanei von Beschlüssen zusammenstellen, die nie umgesetzt wurden. Da brauch ich mich nur mal an meinem Arbeitsplatz umschauen, wieviele Beschlüsse dort nicht umgesetzt wurden.
Also da muß ich Marcus schon recht geben. Ich kann mich zwar nicht auf glaubwürdige (?) Zeitungsartikel, Stadtratsbeschlüsse oder sonstige Dokumente stützen, aber ich glaube meinen eigenen Augen. Und wenn ich durch München fahre (und die Hauptschlagadern kenn' ich alle; die Ampelallee Dachauerstraße ist mein Liebling
), dann sehe ich zwar viele Baustellen, aber überall sind es nur Bürogebäude. Nur im Bereich der Messestadt deutet sich ein bißchen Wohnviertel an, alles andere sind Büros. Und selbst wenn die Stadt den Wohnungsbau mal fördern würde, müßten die Mieten unterm Strich mal billiger werden. Die Preise z.B. für eine kleine 2-Zimmer-Wohnung grenzen schon an Unverschämtheit (was das betrifft, weiß ich Bescheid, weil ich auch lange nach einer Wohnmöglichkeit in M gesucht habe). Und wie Marcus sagte; der ÖPNV ist in der HVZ in München jetzt schon über- oder zumindest sehr sehr gut ausgelastet. Wenn ich mir ausmale, wie die ganzen Berufspendler auf den MVV ausweichen, na Prost Mahlzeit. :blink: :ph34r: Die S-Bahn ist jetzt schon fast an ihrer Kapazitätsgrenze (was die Auslastung der Züge betrifft), die Stationen sind überlastet (v.a. die Zugänge). Die U-Bahn ist meiner Meinung nach in der HVZ jetzt schon überlastet, zumindest war das meine Beobachtung, als ich noch studiert habe und jeden Morgen zur Uni gefahren bin; brechend volle Züge, wo man schon stark sein mußte, um die Menschenmassen wieder reinzudrücken. Jetzt bin ich zum Glück nicht mehr auf die U-Bahn angewiesen, dafür aber auf die Straßenbahn. Und daß die Straßenbahn in München ein Witz ist, dürfte jedem klar sein, der versucht, überhaupt in einen dieser zu kurz und klein geratenen Viehtransporter zu gelangen. Diese dreiteiligen Straßenbahnen (R. ?) sind für München ein Witz, wer sich das ausgedacht hat, gehört in so ne Kiste eingesperrt, in der HVZ! 
==> Wie sich die das vorstellen, ist mir ein Rätsel. Ich denke aber mal, es geht nur ums Abzocken. Wenns soweit ist, frage ich mich, wie das von statten gehen soll mit der City-Maut. Bei all den Zufahrten, die München hat, dürfte es schwer werden, da so etwas wie flächendeckende Maut-Stationen zu bauen. Vielleicht sowas wie Vignetten in Österreich? Sollte sich aber Toll-Collect einschalten, na dann freuen uns wir schonmal; es wird keine City-Maut geben.


==> Wie sich die das vorstellen, ist mir ein Rätsel. Ich denke aber mal, es geht nur ums Abzocken. Wenns soweit ist, frage ich mich, wie das von statten gehen soll mit der City-Maut. Bei all den Zufahrten, die München hat, dürfte es schwer werden, da so etwas wie flächendeckende Maut-Stationen zu bauen. Vielleicht sowas wie Vignetten in Österreich? Sollte sich aber Toll-Collect einschalten, na dann freuen uns wir schonmal; es wird keine City-Maut geben.


Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Ich möchte hier kurz einen Auszug aus einem Artikel des Münchner Merkurs einstellen:
Damit will ich aber nicht weitere Diskussionen über Wohnungsbau oder hohe Mieten anregen, darum gehts hier schliesslich nicht und wir sind schon längst wieder :offtopic:
Gruß,
:oiseasy: Marcus
Der Artikel erschien am 25.02.2004 im Wirtschaftsteil, eine Onlineversion habe ich nicht gefunden und kann daher nicht dahin verlinken. Wenn Interesse besteht, kann ich ihn jedoch einscannen.München vom Umland abgehängt
(...)
Münchens Einwohnerzahl schrumpft, das Umland wächst. Münchens Bruttoinlandsprodukt stieg binnen zehn Jahren um 37%, das im Umland um bis zu 127%. Die Region droht laut mehrerer Studien im internationalen Vergleich zurückzufallen.
Gründe dafür sind unter anderem hohe Mieten und knapper Wohnraum. Wiesheu macht der Stadtspitze schwere Vorwürfe. "Wo München in der Kommunalpolitik gefordert ist, passiert nichts. 7000 neue Wohnungen wollten sie pro Jahr bauen lassen, nur 3000 sind es geworden."
(...)
Damit will ich aber nicht weitere Diskussionen über Wohnungsbau oder hohe Mieten anregen, darum gehts hier schliesslich nicht und wir sind schon längst wieder :offtopic:
Gruß,
:oiseasy: Marcus
Die Konzentration der Wirtschaftskraft auf einige Metropolen beobachtet man vielerorts, auf der ganzen Welt - mit der CSU hat es wirklich nichts zu tun.Liegt es wirklich am Wohnungsbau? Oder vielmehr daran, daß die im "Freistaat" grassierende Partei in ihrem Größenwahn alle Wirtschaftskraft im Raum München konzentriert hat...
Bundesoberstvertreter der Bahnaktivisten (selbstern.) 

Schon richtig. Aber nirgends geht es mit einem derart kriminellen Mietwucher einher. Da wären höchstens noch Berlin und allenfalls noch Frankfurt zu nennen; international noch London.Die Konzentration der Wirtschaftskraft auf einige Metropolen beobachtet man vielerorts, auf der ganzen Welt - mit der CSU hat es wirklich nichts zu tun.
Und dieser Mietwucher, oder besser: diese Erpressung zwingt die Leute, weit weg zu ziehen und ruft ein hohes Verkehrsaufkommen hervor
Es ist nicht "kriminell", sondern marktwirtschaftlich: Angebot und Nachfrage... Man könnte natürlich nachdenken, wie man mehr Wohnfläche in den Münchner Stadtgrenzen bzw. an den S-Bahn-Linien schaffen könnte - und zwar so, daß diese eher attraktiv und anziehend (wie die unglaubliche Dichte der Pariser Innenstadt) als abschreckend (wie einige berüchtigten Großsiedlungen) wirken wird. Dies tangiert bereits die Bereiche der Stadtplanung und der Stadtgestaltung...Aber nirgends geht es mit einem derart kriminellen Mietwucher einher. Da wären höchstens noch Berlin und allenfalls noch Frankfurt zu nennen; international noch London.

Bundesoberstvertreter der Bahnaktivisten (selbstern.) 

@Yopohari:
Man muß das im gesellschaftlichen Kontext sehen.
Wenn für eine familiengerechte Wohnung + etwas Leben das Geld reichen soll, müssen zwei Leute dafür arbeiten. Kinder in die Kinderkrippe, dann Kindergarten, dann in die Schule (wenn sie Lust haben, Kontrolle entfällt ja). Was dabei herauskommt, ist ja im täglichen Polizeibericht zu lesen oder hier im Forum unter:
"Gefahr am Gleis: Welche Mittel bieten Schutz? "
Wenn DAS freie Marktwirtschaft ist: Nein danke!
Aber damit wirds wohl off topic.
Man muß das im gesellschaftlichen Kontext sehen.
Wenn für eine familiengerechte Wohnung + etwas Leben das Geld reichen soll, müssen zwei Leute dafür arbeiten. Kinder in die Kinderkrippe, dann Kindergarten, dann in die Schule (wenn sie Lust haben, Kontrolle entfällt ja). Was dabei herauskommt, ist ja im täglichen Polizeibericht zu lesen oder hier im Forum unter:
"Gefahr am Gleis: Welche Mittel bieten Schutz? "
Wenn DAS freie Marktwirtschaft ist: Nein danke!
Aber damit wirds wohl off topic.
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Der Stadt Muenchen kann man wirklich nciht vorwerfen, nichts gegen das Wohnproblem zu tun. Nahezu alle Wohnungsneubauten sind mit amssiver staedtischer finanzieller Unterstuetzung entstanden, manche sogar von der Stadt selber gebaut. Was soll die Stadt denn noch mehr machen? Im Mietermagazin des Mitervereins Muenchen war ein Artikel zum THema Wohnhaus/Buerohausbau. Das Problem ist offenbar, dass buerohaeuser offenbar selbst mit der Gefahr des Leerstandes aus steuerlichen gruenden rentabler sind als Mietshaeuser und fuer Investoren Wohnhaeuser relativ uninteressant sind. Und die Stadt kann auch nicht am laufenden Band selbst Wohnhaeuser bauen, von welchem Geld soll sie das denn machen?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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- Wildwechsel
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@ smirne:
Dass in den Zeitungen viel Unsinn verzapft wird, da muss ich Dir rechtgeben.
Zum Punkt "Angebot und Nachfrage": Seitens der Wohnungskäufer und -mieter gäbe es schon eine Nachfrage, wegen der wirtschaftlichen Unsicherheiten am Wohnungsmarkt traut sich das aber derzeit kein Bauträger zu, alleine deshalb wurden die ehrgeizigen Ziele (3000 statt 7000 Wohnungen) nicht erreicht. Selbst, wenn die Stadt derzeit Grundstücke mit der Auflage anbietet, die darauf zu errichtenden Wohnungen zu reduzierten Mieten an sozial benachteiligte am Wohnungsmarkt zu vermieten, und den Preis im Gegenzug von üblichen 970,-- EUR pro m² Geschossfläche auf 150,-- EUR/m² GF reduziert (!!!!), dann sind sich die großen Bauträger in München und Umgebung derzeit für sowas zu schade! (Traurig, aber leider wahr.)
An Grundstücken, Baurecht und Fördergeldern mangelt es jedenfalls nicht!
@ Boris Merath:
Von der Stadt selber gebaut, da meinst Du wohl die privaten städtischen Wohnungsbaugesellschaften (GWG, Gewofag, Heimag, in geringem Rahmen MGS und Wohnforum). Die Stadt selbst hat bislang nur 1x selbst ein Wohngebäude gebaut (Fallmerayer-/Ecke Hohenzollernstraße). Dass die Stadt nicht selbst Wohnhäuser baut, liegt aber nicht am Geld, sondern daran, dass sie einfach anders organisiert ist als ein Bauträger und damit zwangsläufig dazu nicht in der Lage ist (zumindest nicht wirtschaftlich - ok - damit sind wir dann doch wieder beim Geld).
So, damit sind wir jetzt zwar reichlich OFF TOPIC, aber da die Thematik meine tägliche Arbeit betrifft, wollte ich dann doch einfach mal ein paar Dinge richtigstellen, die von den Medien regelmäßig verzerrt an die Öffentlichkeit transportiert werden.
Dass in den Zeitungen viel Unsinn verzapft wird, da muss ich Dir rechtgeben.
Zum Punkt "Angebot und Nachfrage": Seitens der Wohnungskäufer und -mieter gäbe es schon eine Nachfrage, wegen der wirtschaftlichen Unsicherheiten am Wohnungsmarkt traut sich das aber derzeit kein Bauträger zu, alleine deshalb wurden die ehrgeizigen Ziele (3000 statt 7000 Wohnungen) nicht erreicht. Selbst, wenn die Stadt derzeit Grundstücke mit der Auflage anbietet, die darauf zu errichtenden Wohnungen zu reduzierten Mieten an sozial benachteiligte am Wohnungsmarkt zu vermieten, und den Preis im Gegenzug von üblichen 970,-- EUR pro m² Geschossfläche auf 150,-- EUR/m² GF reduziert (!!!!), dann sind sich die großen Bauträger in München und Umgebung derzeit für sowas zu schade! (Traurig, aber leider wahr.)
An Grundstücken, Baurecht und Fördergeldern mangelt es jedenfalls nicht!
@ Boris Merath:
Von der Stadt selber gebaut, da meinst Du wohl die privaten städtischen Wohnungsbaugesellschaften (GWG, Gewofag, Heimag, in geringem Rahmen MGS und Wohnforum). Die Stadt selbst hat bislang nur 1x selbst ein Wohngebäude gebaut (Fallmerayer-/Ecke Hohenzollernstraße). Dass die Stadt nicht selbst Wohnhäuser baut, liegt aber nicht am Geld, sondern daran, dass sie einfach anders organisiert ist als ein Bauträger und damit zwangsläufig dazu nicht in der Lage ist (zumindest nicht wirtschaftlich - ok - damit sind wir dann doch wieder beim Geld).
So, damit sind wir jetzt zwar reichlich OFF TOPIC, aber da die Thematik meine tägliche Arbeit betrifft, wollte ich dann doch einfach mal ein paar Dinge richtigstellen, die von den Medien regelmäßig verzerrt an die Öffentlichkeit transportiert werden.
Beste Grüße usw....
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Christian
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1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Zum Thema "Angebot und Nachfrage":
Das alles funktioniert wunderbar, solange sich die beiden Faktoren frei bewegen können. Öffnet z.B. ein Kaufhaus, das für das exakt gleiche Angebot en doppelten Preis verlangt, macht es bald Konkurs. Verlangt ein Privatbahnunternehmen für die exakt gleiche Verbindung den doppelten Fahrpreis, fährt es leere Züge spazieren. Verlangt ein Vermieter für eine exakt gleiche Wohnung die doppelte Miete, nur weil ein "M" auf dem Autokennzeichen steht. stehen die Leute trotzdem Schlange.
Nicht wegen des besseren Angebots, sondern weil sie auf Grund strukturpolitischer Vorgaben, d.h. arbeitsmarktbedingt, gezwungen sind, hier zu leben. Das ist es, was ich mit Erpressung meinte.
Und da sollte gelten, was für alle anderen Erpresser, Entführer und dergleichen gilt: Ab in den Knast!
Um wieder "on topic" zu kommen: Wieviel Zeit (=Arbeitszeit, Freizeit) geht jeden Tag verloren, wenn die Leute mit einem wie gut auch immer funktionierenden Verkehrsmittel 2, 3 ..... Stunden unterwegs sind? Nehmen wir an, 500 000 Leute sind nur eine Stunde am Tag länger unterwegs. Und setzen wir die Stunde mit lächerlichen 10 Euro an- Das gibt schon 5 Millionen Euro. Jeden Tag!
Es gibt kein Verkehrsmittel, das dies wettmachen kann. Hier ist eine andere Strukturpolitik gefragt.
Das alles funktioniert wunderbar, solange sich die beiden Faktoren frei bewegen können. Öffnet z.B. ein Kaufhaus, das für das exakt gleiche Angebot en doppelten Preis verlangt, macht es bald Konkurs. Verlangt ein Privatbahnunternehmen für die exakt gleiche Verbindung den doppelten Fahrpreis, fährt es leere Züge spazieren. Verlangt ein Vermieter für eine exakt gleiche Wohnung die doppelte Miete, nur weil ein "M" auf dem Autokennzeichen steht. stehen die Leute trotzdem Schlange.
Nicht wegen des besseren Angebots, sondern weil sie auf Grund strukturpolitischer Vorgaben, d.h. arbeitsmarktbedingt, gezwungen sind, hier zu leben. Das ist es, was ich mit Erpressung meinte.
Und da sollte gelten, was für alle anderen Erpresser, Entführer und dergleichen gilt: Ab in den Knast!
Um wieder "on topic" zu kommen: Wieviel Zeit (=Arbeitszeit, Freizeit) geht jeden Tag verloren, wenn die Leute mit einem wie gut auch immer funktionierenden Verkehrsmittel 2, 3 ..... Stunden unterwegs sind? Nehmen wir an, 500 000 Leute sind nur eine Stunde am Tag länger unterwegs. Und setzen wir die Stunde mit lächerlichen 10 Euro an- Das gibt schon 5 Millionen Euro. Jeden Tag!
Es gibt kein Verkehrsmittel, das dies wettmachen kann. Hier ist eine andere Strukturpolitik gefragt.
Sind wir jetzt nicht... etwas extrem?Nicht wegen des besseren Angebots, sondern weil sie auf Grund strukturpolitischer Vorgaben, d.h. arbeitsmarktbedingt, gezwungen sind, hier zu leben. Das ist es, was ich mit Erpressung meinte.
Und da sollte gelten, was für alle anderen Erpresser, Entführer und dergleichen gilt: Ab in den Knast!


Bei entsprechendem Städtebau (Siedlungsverdichtung an den ÖPNV-Linien, Bürobau an den ÖPNV-Knoten) kann mann diese Zeit stark minimieren. B)Wieviel Zeit (=Arbeitszeit, Freizeit) geht jeden Tag verloren, wenn die Leute mit einem wie gut auch immer funktionierenden Verkehrsmittel 2, 3 ..... Stunden unterwegs sind? Nehmen wir an, 500 000 Leute sind nur eine Stunde am Tag länger unterwegs.
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Hallo Stellwerk,
Es gibt im übrigen auch genügend Menschen, die freiwillig nach München ziehen.
Und ob's Dir passt oder nicht: die Vermieter verhalten sich vollkommen rechtmäßig. Also ist Deine Forderung ein Schlag ins Wasser und stellt letztlich nichts anderes als eine Aufforderung zum Rechtsbruch dar!
Und die Zeiten, wo man direkt am Arbeitsplatz wohnt, sind vorbei. Das, was Du hier auuführst, ist eine logische Konsequenz von Mobilität. Wo man früher eine Stunde laufen musste, fährt man eben heute eine Stunde.
Gruß
Rathgeber
Das ist sehr schwarz-weiß, was Du hier in den Raum stellst.Stellwerk @ 1 Mar 2004, 06:44 hat geschrieben:Verlangt ein Vermieter für eine exakt gleiche Wohnung die doppelte Miete, nur weil ein "M" auf dem Autokennzeichen steht. stehen die Leute trotzdem Schlange.
Nicht wegen des besseren Angebots, sondern weil sie auf Grund strukturpolitischer Vorgaben, d.h. arbeitsmarktbedingt, gezwungen sind, hier zu leben. Das ist es, was ich mit Erpressung meinte.
Und da sollte gelten, was für alle anderen Erpresser, Entführer und dergleichen gilt: Ab in den Knast!
Es gibt im übrigen auch genügend Menschen, die freiwillig nach München ziehen.
Und ob's Dir passt oder nicht: die Vermieter verhalten sich vollkommen rechtmäßig. Also ist Deine Forderung ein Schlag ins Wasser und stellt letztlich nichts anderes als eine Aufforderung zum Rechtsbruch dar!
Und die Zeiten, wo man direkt am Arbeitsplatz wohnt, sind vorbei. Das, was Du hier auuführst, ist eine logische Konsequenz von Mobilität. Wo man früher eine Stunde laufen musste, fährt man eben heute eine Stunde.
Gruß
Rathgeber
Nein, eine Aufforderung zur Gesetzesänderung.Und ob's Dir passt oder nicht: die Vermieter verhalten sich vollkommen rechtmäßig. Also ist Deine Forderung ein Schlag ins Wasser und stellt letztlich nichts anderes als eine Aufforderung zum Rechtsbruch dar!
Die wissen ja, worauf sie sich einlassenEs gibt im übrigen auch genügend Menschen, die freiwillig nach München ziehen.
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Ich glaube, daß ein weiterer grundsätzlicher Unterscheid zwischen einem Gewerbegebäude und einem Wohngebäude für den Vermieter in der unterscheidlichen rechtlichen Stellung des Mieters liegt:
Wenn man eine Gewerbeimmobilie vermietet, kann man bedenkenlos freie Preise vereinbaren, frei seine Mietdauer und Kündigungsfristen vertraglich regeln und, für den Fall der Nichtzahlung der Miete, problemlos kündigen bzw. eine Räumungsklage durchführen und durchsetzen.
Im Wohnimmobilienbereich sieht das ganz anders aus, d.h. man hat idR mit der Vermietung einen erheblich höheren Aufwand (Zeit, Kosten, Ärger), weswegen es für einen Investor immer sicherlich interessanter ist, Gewerbe- als Wohnimmobilien zu vermieten, sofern der Markt für die Gewerbeimmobilien vorhanden ist.
Ein Bekannter von mir hat eine Firma, die gemischt beides vermietet, und eben aus diesen Gründen verschiebt er seinen Schwerpunkt langsam, aber sicher auf die Gewerbeimmobilien...
Für mich bedeutet das: es nützt das mieterfreundlichste Mietrecht keinem Mieter, wenn dadurch behindert wird, daß überhaupt Mietobjekte erstellt / angeboten werden...
Gruß Flo
Wenn man eine Gewerbeimmobilie vermietet, kann man bedenkenlos freie Preise vereinbaren, frei seine Mietdauer und Kündigungsfristen vertraglich regeln und, für den Fall der Nichtzahlung der Miete, problemlos kündigen bzw. eine Räumungsklage durchführen und durchsetzen.
Im Wohnimmobilienbereich sieht das ganz anders aus, d.h. man hat idR mit der Vermietung einen erheblich höheren Aufwand (Zeit, Kosten, Ärger), weswegen es für einen Investor immer sicherlich interessanter ist, Gewerbe- als Wohnimmobilien zu vermieten, sofern der Markt für die Gewerbeimmobilien vorhanden ist.
Ein Bekannter von mir hat eine Firma, die gemischt beides vermietet, und eben aus diesen Gründen verschiebt er seinen Schwerpunkt langsam, aber sicher auf die Gewerbeimmobilien...
Für mich bedeutet das: es nützt das mieterfreundlichste Mietrecht keinem Mieter, wenn dadurch behindert wird, daß überhaupt Mietobjekte erstellt / angeboten werden...
Gruß Flo
Of Course I'm for Monogamy: I'm Also for Everlasting Peace and an End to Taxes
Vom Mietrecht und von der "allgemeinen Kapitalismuskritik" mal abgesehen - vielleicht darf ich den Artikel "Stadtstruktur und Verkehrsentwicklung" von Dieter Apel in der "Deutschen Bauzeitung" 2/1999 empfehlen (er hat mich sehr beeindruckt). Dort wird eine Konzentration des Wohnungsbaus an den ÖPNV-Linien (vor allem Schienenverkehr) und des Bürobaus an den SPNV-Knoten empfohlen.
Der Mann ist ein wissenschaftlicher Berater des VCD - und ich wäre neugierig, wie viele User hier beim VCD oder bei ProBahn sind und sich u.a. für den ÖPNV-orientierten Städtebau der eigenen Gegend engagieren?
B)
Noch so ein Link:
-> "Ursachen für Flächenverbrauch"
Und darunter u.a.:
"(...) Das "Eigenheim im Grünen" ist immer noch die von vielen gewünschte Wohnform, sie ist zugleich aber auch die flächenaufwendigste und benötigt mindestens die dreifache Baulandfläche (Straßen einbezogen) gegenüber einer städtischen Alternative (Eigentumswohnungen oder "Stadthäuser" mit zugeordnetem kleinen Garten oder Terrasse). Die massenhafte Umsetzung dieses Wunsches zerstört aber das, was man gerade gewinnen möchte: die Nähe zur freien Natur. Je mehr das Stadtumland mit Einfamilienhäusern bebaut wird, desto mehr breitet sich die Stadt aus (Suburbanisierung) und umso weiter muss man fahren, um freie Landschaft erleben zu können. (...)"
Der Mann ist ein wissenschaftlicher Berater des VCD - und ich wäre neugierig, wie viele User hier beim VCD oder bei ProBahn sind und sich u.a. für den ÖPNV-orientierten Städtebau der eigenen Gegend engagieren?

Noch so ein Link:
-> "Ursachen für Flächenverbrauch"
Und darunter u.a.:
"(...) Das "Eigenheim im Grünen" ist immer noch die von vielen gewünschte Wohnform, sie ist zugleich aber auch die flächenaufwendigste und benötigt mindestens die dreifache Baulandfläche (Straßen einbezogen) gegenüber einer städtischen Alternative (Eigentumswohnungen oder "Stadthäuser" mit zugeordnetem kleinen Garten oder Terrasse). Die massenhafte Umsetzung dieses Wunsches zerstört aber das, was man gerade gewinnen möchte: die Nähe zur freien Natur. Je mehr das Stadtumland mit Einfamilienhäusern bebaut wird, desto mehr breitet sich die Stadt aus (Suburbanisierung) und umso weiter muss man fahren, um freie Landschaft erleben zu können. (...)"
Bundesoberstvertreter der Bahnaktivisten (selbstern.) 

Das ist alles richtig, Yopohari.
Aber schließlich beklagen die Autoren im link ja selbst die Preisstrukturen.
Vielleicht siehst Du das Problem etwas weniger krass, weil bei Euch (ich nehme an Raum Ruhrgebiet) die Mieten nicht so extrem hoch sind. Aber treibe mal mit dem Schrecken ein Spiel und suche im Raum M per Internet eine Wohnung!
Ich wohne hier in einem Haus mit 15 Wohnungen. In einer einzigen sind auch Kinder. Und in den anderen 14 Wohnungen leben keine Egoisten, denen es Angst um Zweitwagen und Dritturlaub ist. Sie wollen nur nicht den alltäglichen Wahnsinn mitmachen, Kinder im Säuglingsalter wegzugeben und dafür auch noch über die Hälfte des Zweiteinkommens zu investieren. Und es geht vielen so. Der Traum von einem flächenfressenden "Häuschen im Grünen" ist für die meisten ohnehin aus einer anderen Welt. Und der Traum, daß man (Stichwort Alterspyramide) so weiterwursteln kann, gehört wohl mit dazu!
Wie lange wollen/können /dürfen wir uns diese Perversion noch leisten?
Ist es legitim (jetzt mal nicht im Sinne der gemachten [- vom Volk: Haha] Gesetze), daß ein Ladendieb wegen 10 Euro gestraft wird (ist richtig so!), während ein Vermieter, der für eine Wohnung statt 600 Euro 1200 verlangt, ungeschoren davonkommt?
Ich bin kein Paragrafenheini, aber lies (& lest ) mal das:
StGB § 253 Erpressung
--------------------------------------------------------------------------------
(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt und dadurch dem Vermögen des Genötigten oder eines anderen Nachteil zufügt, um sich oder einen Dritten zu Unrecht zu bereichern, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Rechtswidrig ist die Tat, wenn die Anwendung der Gewalt oder die Androhung des Übels zu dem angestrebten Zweck als verwerflich anzusehen ist.
(3) Der Versuch ist strafbar.
(4) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung einer Erpressung verbunden hat.
--------------------------------------------------------------------------
(Hervorhebungen von mir)
Na also, das Gesetz ist doch da. Es muß nur angewendet werden, z.B. auch im folgenden Fall, der einer Kollegin von mir passiert ist:
Die Wohnung, für die sie sich interessierte, stand wegen überzogener Miete 3 Monate leer. Als sie sich zähneknirschend doch entschloß, sah sie sich mit der Forderung konfrontiert, die Miete für die Leerstandszeit zu übernehmen, und obendrein noch 2 Monatsmieten "Provision" (ohne Makler!) zu zahlen.
Ich denke, mein Standpunkt ist für Nicht-Villenbesitzer jetzt etwas klarer geworden.
Aber schließlich beklagen die Autoren im link ja selbst die Preisstrukturen.
Vielleicht siehst Du das Problem etwas weniger krass, weil bei Euch (ich nehme an Raum Ruhrgebiet) die Mieten nicht so extrem hoch sind. Aber treibe mal mit dem Schrecken ein Spiel und suche im Raum M per Internet eine Wohnung!
Ich wohne hier in einem Haus mit 15 Wohnungen. In einer einzigen sind auch Kinder. Und in den anderen 14 Wohnungen leben keine Egoisten, denen es Angst um Zweitwagen und Dritturlaub ist. Sie wollen nur nicht den alltäglichen Wahnsinn mitmachen, Kinder im Säuglingsalter wegzugeben und dafür auch noch über die Hälfte des Zweiteinkommens zu investieren. Und es geht vielen so. Der Traum von einem flächenfressenden "Häuschen im Grünen" ist für die meisten ohnehin aus einer anderen Welt. Und der Traum, daß man (Stichwort Alterspyramide) so weiterwursteln kann, gehört wohl mit dazu!
Wie lange wollen/können /dürfen wir uns diese Perversion noch leisten?
Ist es legitim (jetzt mal nicht im Sinne der gemachten [- vom Volk: Haha] Gesetze), daß ein Ladendieb wegen 10 Euro gestraft wird (ist richtig so!), während ein Vermieter, der für eine Wohnung statt 600 Euro 1200 verlangt, ungeschoren davonkommt?
Ich bin kein Paragrafenheini, aber lies (& lest ) mal das:
StGB § 253 Erpressung
--------------------------------------------------------------------------------
(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt und dadurch dem Vermögen des Genötigten oder eines anderen Nachteil zufügt, um sich oder einen Dritten zu Unrecht zu bereichern, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Rechtswidrig ist die Tat, wenn die Anwendung der Gewalt oder die Androhung des Übels zu dem angestrebten Zweck als verwerflich anzusehen ist.
(3) Der Versuch ist strafbar.
(4) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung einer Erpressung verbunden hat.
--------------------------------------------------------------------------
(Hervorhebungen von mir)
Na also, das Gesetz ist doch da. Es muß nur angewendet werden, z.B. auch im folgenden Fall, der einer Kollegin von mir passiert ist:
Die Wohnung, für die sie sich interessierte, stand wegen überzogener Miete 3 Monate leer. Als sie sich zähneknirschend doch entschloß, sah sie sich mit der Forderung konfrontiert, die Miete für die Leerstandszeit zu übernehmen, und obendrein noch 2 Monatsmieten "Provision" (ohne Makler!) zu zahlen.
Ich denke, mein Standpunkt ist für Nicht-Villenbesitzer jetzt etwas klarer geworden.
Apropos Stadtflucht und Zersiedelung - in der heutigen WAZ kann man erfahren, daß die Stadtflucht vom/im Ruhrgebiet gebremst wurde:
-> "Ruhrgebiet: Die Stadtflucht gebremst"
-> "Ruhrgebiet: Die Stadtflucht gebremst"
Bundesoberstvertreter der Bahnaktivisten (selbstern.) 

Da niemand mehr was zu München schreibt, dieselbe Thematik im Ruhrgebiet:
Gefunden in der -> WAZ/Dortmund vom 12.04.2004:
"Individuelle Wohnformen sollen gefördert werden
(...)
Dem Trend zu individuellen Wohnformen, weg vom Geschosswohnungsbau, kann Dortmund allerdings noch kein ausreichendes Angebot entgegenstellen. Erstmals wurden in Dortmund 26 Mietwohnungen in der Bauform "Doppel- oder Reihenhaus" gefördert - wie "warme Semmeln" konnten sie vermittelt werden.
Um das Angebot des Dortmunder Wohnungsmarktes gegenüber dem Umland weiter zu verbessern, sollen in den nächsten Jahren weitere Projekte dieser Art gefördert werden. Immerhin werden 17 v.H. der Haushalte, die Dortmund verlassen, Mieter eines Einfamilien- oder Reihenhauses im Umland.
(...)"
17% sind doch kein "Trend" - lächerlich, mit welchen Vorwänden zersiedelte, nicht ÖPNV-Konforme Strukturen geschaffen werden - und dies obwohl die Planer des Ruhrgebiets im Januar beschlossen haben, genau dies nicht zu tun!
http://www.startwelt.de/hosting/foren/F_92...rum=12&thread=7
Auch dicht bebaute Wohnviertel können attraktiv sein individuell durch die Gestaltung - s. unter:
Frankfurt-Höchst:
http://www.startwelt.de/hosting/foren/F_92...rum=7&thread=10
Beispiele aus München, Leipzig, Görlitz:
http://www.startwelt.de/hosting/foren/F_92...um=12&thread=11
Gefunden in der -> WAZ/Dortmund vom 12.04.2004:
"Individuelle Wohnformen sollen gefördert werden
(...)
Dem Trend zu individuellen Wohnformen, weg vom Geschosswohnungsbau, kann Dortmund allerdings noch kein ausreichendes Angebot entgegenstellen. Erstmals wurden in Dortmund 26 Mietwohnungen in der Bauform "Doppel- oder Reihenhaus" gefördert - wie "warme Semmeln" konnten sie vermittelt werden.
Um das Angebot des Dortmunder Wohnungsmarktes gegenüber dem Umland weiter zu verbessern, sollen in den nächsten Jahren weitere Projekte dieser Art gefördert werden. Immerhin werden 17 v.H. der Haushalte, die Dortmund verlassen, Mieter eines Einfamilien- oder Reihenhauses im Umland.
(...)"
17% sind doch kein "Trend" - lächerlich, mit welchen Vorwänden zersiedelte, nicht ÖPNV-Konforme Strukturen geschaffen werden - und dies obwohl die Planer des Ruhrgebiets im Januar beschlossen haben, genau dies nicht zu tun!
http://www.startwelt.de/hosting/foren/F_92...rum=12&thread=7
Auch dicht bebaute Wohnviertel können attraktiv sein individuell durch die Gestaltung - s. unter:
Frankfurt-Höchst:
http://www.startwelt.de/hosting/foren/F_92...rum=7&thread=10
Beispiele aus München, Leipzig, Görlitz:
http://www.startwelt.de/hosting/foren/F_92...um=12&thread=11
Bundesoberstvertreter der Bahnaktivisten (selbstern.) 

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Das Ganze mag sehr wünschenswert sein, aber um den Bogen doch nochmal kurz nach München zurückzuspannen: Auf die hiesigen Verhältnisse ist das leider nur sehr bedingt anwendbar. Bei einem hohen Bedarf an Wohnraum kommt man mit Reihenhäusern halt nun mal nicht sehr weit, da hilft leider nur der Geschosswohnungsbau - auch wenn Wohnblocks weniger attraktiv sind.Yopohari @ 13 Apr 2004, 14:44 hat geschrieben: "Individuelle Wohnformen sollen gefördert werden
(...)
Dem Trend zu individuellen Wohnformen, weg vom Geschosswohnungsbau, kann Dortmund allerdings noch kein ausreichendes Angebot entgegenstellen. Erstmals wurden in Dortmund 26 Mietwohnungen in der Bauform "Doppel- oder Reihenhaus" gefördert - wie "warme Semmeln" konnten sie vermittelt werden.
Um das Angebot des Dortmunder Wohnungsmarktes gegenüber dem Umland weiter zu verbessern, sollen in den nächsten Jahren weitere Projekte dieser Art gefördert werden. Immerhin werden 17 v.H. der Haushalte, die Dortmund verlassen, Mieter eines Einfamilien- oder Reihenhauses im Umland.
(...)"
Was nicht heißt, dass derartige Modellvorhaben nicht auch schon in München verwirklicht worden wären. Es gibt durchaus auch in München Reihenhäuser und nicht nur Wohnblocks, die im sogenannten München-Modell öffentlich gefördert sind. Konkret fällt mir jetzt spontan dieses auch im Internet präsentierte Projekt in München-Waldperlach ein: In die zwei Doppelhäuser sind vier Großfamilien eingezogen. Zusätzlich konnten die Gebäude trotz einzusparender Kosten im Passivhausstandard errichtet werden, d.h. aufgrund der Wärmedämmung und der kontrollierten Lüftung ist keine Heizing erforderlich.
Beste Grüße usw....
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Und was sollte daran wünschenswert sein, daß man (1) jedes Fleckchen zubaut und zupflastert und (2) mangels Einwohnerdichte kein ÖPNV mehr organisiert werden kann - wie in Los Angeles?Das Ganze mag sehr wünschenswert sein
-> Im Forum von ProBahn-NRW
"(...) In Los Angeles an der amerikanischen Pazifikküste sind Millionen von Berufspendler/innen durchschnittlich gut eine Stunde pro Weg auf den Freeways unterwegs. Immense Verkehrsprobleme sind die Folge, deren Ursache Stefan Bratzel, promovierter Verkehrswissenschafter, in der Siedlungsstruktur sieht. «Die Leute wollen ein Haus im Grünen. In die Innenstädte mit ihren sozialen Problemen wollen sie nicht ziehen.» Er weist darauf hin, dass die kalifornische Metropole in den Zwanzigerjahren das weltweit grösste Schienennetz für den Nahverkehr besass. Bereits damals wurde aber nicht so kompakt gesiedelt wie hierzulande.
Nach und nach wurde die Bahn durch das Auto ersetzt. Um die Staus zu mildern, baute man die Freeways in den Fünfziger- und Sechzigerjahren bis auf fünfzehn Spuren aus. Seit den Achtzigerjahren investiert die Stadt zig Milliarden Dollar in die Erneuerung des Schienennetzes - mit mässigem Erfolg, wie Bratzel berichtet. Denn mittlerweile sei die Zersiedelung so weit fortgeschritten, dass Bahnhöfe zu Fuss kaum noch erreichbar sind. (...)"
Eben! B)... Auf die hiesigen Verhältnisse ist das leider nur sehr bedingt anwendbar. Bei einem hohen Bedarf an Wohnraum kommt man mit Reihenhäusern halt nun mal nicht sehr weit, da hilft leider nur der Geschosswohnungsbau ...
Wie gesagt, es kommt auf die Gestaltung an. Die Plattenbauten-Wohnblocks oder ständige Nachbauten dieser im kästchenartigen Bauhaus-(un)Stil sind in der Tat unattraktiv - wo die Stadtteile kleinteilig und Menschlich wirken (s. Beispiele unter den Links darüber, auch aus München!), sind auch die dicht bebauten Quartiere sehr begehrt.... auch wenn Wohnblocks weniger attraktiv sind.
Leider bleiben die Herren Architekturdogmatiker bei den üblichen Marotten. Schlimmer noch - in der besonders dogmatischen (aber viel gelesenen) "Deutschen Bauzeitung" wird oft die sog. "Zwischenstadt" gepriesen - amorphe Gebilde ohne klare Zentralität und Identität, nur durch Stadtautobahnen zusammengeschweißte - von den Modellen der "autogerechten Städte" aus den 20-er Jahren (die "Charta von Athen") haben sich die Herrschaften kaum entfernt...
Bundesoberstvertreter der Bahnaktivisten (selbstern.) 

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"Es geht längst nicht mehr nur um DDR-Platten, die einem egal sein können, wenn man tief im Westen wohnt, sondern um den gesamtdeutschen Traditionsbestand aus den Jahrhunderten vorher: In Altenburg in Thüringen sind schon Häuser aus der Renaissance und dem Barock abgerissen worden, und wenn Görlitz auf der Kippe steht, dann trifft es ein östliches Heidelberg, mit Westgeld saniert, wunderschön, gähnend leer."
Wenn Häuser aus der Renaissance und dem Barock abgerissen werden dann meist bloß weil jemand an derselben Stelle ein ödes Kästchen hinstellen will - oft meinen manche provinziellen Kommunalpolitiker, durch ein Glaskästchen könnten sie ins Fernsehen kommen (sog. "Leuchttürme") - als ob es nicht genügend davon gäbe!
Was die Görlitzer Altstadt angeht, kann man doch unter:
http://www.startwelt.de/hosting/foren/F_92...um=12&thread=11
nachlesen, daß sie sogar einen Einwohnerzahlzuwachs aufweist - während die Plattenbauten rundum unbeliebt sind.
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BTW: Ein Nachtrag zum Thema der Glaskästchen - in Hamburg haben sogar die Architekten festgestellt, daß es zuviel davon gibt:
http://www.sueddeutsche.de/app/service/for...sb=5&o=&fpart=1
In München, Rhein-Ruhr und Berlin gibt es ja ebenso eine Inflation der uniformen Kästchen. Wenn die Menschen sowas ertragen müssen, wen wundert's, daß sie am liebsten weit wech flüchten - in ein Häuschen mit Gärtchen (weitab des ÖPNV-Netzes) zum Beispiel?
Wenn Häuser aus der Renaissance und dem Barock abgerissen werden dann meist bloß weil jemand an derselben Stelle ein ödes Kästchen hinstellen will - oft meinen manche provinziellen Kommunalpolitiker, durch ein Glaskästchen könnten sie ins Fernsehen kommen (sog. "Leuchttürme") - als ob es nicht genügend davon gäbe!
Was die Görlitzer Altstadt angeht, kann man doch unter:
http://www.startwelt.de/hosting/foren/F_92...um=12&thread=11
nachlesen, daß sie sogar einen Einwohnerzahlzuwachs aufweist - während die Plattenbauten rundum unbeliebt sind.
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BTW: Ein Nachtrag zum Thema der Glaskästchen - in Hamburg haben sogar die Architekten festgestellt, daß es zuviel davon gibt:
http://www.sueddeutsche.de/app/service/for...sb=5&o=&fpart=1
In München, Rhein-Ruhr und Berlin gibt es ja ebenso eine Inflation der uniformen Kästchen. Wenn die Menschen sowas ertragen müssen, wen wundert's, daß sie am liebsten weit wech flüchten - in ein Häuschen mit Gärtchen (weitab des ÖPNV-Netzes) zum Beispiel?
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