[M] 2003 für die S-Bahn gut gelaufen

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Smirne

Beitrag von Smirne »

Gesamtjahr 2003 für die S-Bahn München trotz schwieriger
Bauphase gut gelaufen

Rund 400 Baustellen beeinträchtigen Pünktlichkeit

(München, 01. März 2004) Die S-Bahn München GmbH ist mit dem Betriebs- und Baujahr 2003 zufrieden. Unter den gegebenen Vorzeichen, wie der Baustellensituation auf den Außenästen und den Stammstreckenarbeiten, kann der Pünktlichkeitsgrad von 90,76 Prozent als befriedigend beurteilt werden.

Die umfangreichen Bauarbeiten im S-Bahn-Netz forderten ein hohes Engagement der S-Bahn-Mitarbeiter. Viele zusätzliche Schichten und  Überstunden waren oftmals notwendig. ?Unsere Mitarbeiter haben wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Kunden trotz der vielen Baustellen gut zurecht gefunden haben?, so Heinrich Beckmann, Geschäftsführer der S-Bahn München GmbH, zum hohen Engagement der ?S-Bahner?.

Durch die Service-Offensive hat die S-Bahn auch den Personalbestand bei den Service-Kräften deutlich erhöht. Über 120 Mitarbeiter wurden für diese Tätigkeiten ausgebildet. Dazu gehören der neuorganisierte Abfertigungsdienst an den Stationen der Stammstrecke und der Kontrolldienst. Beide Gruppen haben unmittelbaren Kundenkontakt und wurden deshalb für diese Aufgaben speziell geschult.

Mit dem neuen Service-Center am Münchner Hauptbahnhof wurde erstmals auch eine persönliche Ansprechstelle für die S-Bahn-Fahrgäste angeboten. Informationen rund um die S-Bahn, Tarifauskünfte, Fahrkarten und Veranstaltungs- bzw. Konzertkarten werden seit der Eröffnung dort von den Kunden gerne nachgefragt.

Der erstmals eingeführte Internetauftritt der S-Bahn (www.s-bahnmuenchen.
de) mit allen Informationsmöglichkeiten zur S-Bahn München wurde im vergangenen Jahr über 300 000 Mal besucht.

Baustellenkommunikation

Die Modernisierung der S-Bahn-Stammstrecke war auch für die S-Bahn eine Herausforderung in punkto Kundeninformation. Dazu wurde eine bislang einmalige Info-Kampagne für die Kunden gestartet. Maxl Maulwurf informierte dabei kompetent über die Baumaßnahmen und damit verbundenen Fahrplanänderungen. Die S-Bahn-Fahrgäste kennen heute diesen Sympathieträger und wissen, dass mit seinem Auftauchen eine Baustelle im 442 km großen S-Bahn-Netz verbunden ist. Inzwischen wurden wegen der großen Nachfrage auch Souvenirartikel mit Maxl produziert.

Info-Broschüren mit Baustellenübersichten erleichterten den Kunden den Weg in die Stadt und nach Hause. Diese Broschüre wurde in fünf Auflagen erstellt und konnte so den Veränderungen immer angepasst werden.

800 000 Euro investierte die S-Bahn in diese umfangreiche Fahrgastinformation.

Pünktlichkeit

Mit der Pünktlichkeit im vergangenen Jahr war die S-Bahn nicht zufrieden. Unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen konnten aber keine besseren Werte erzielt werden. Die 90,76 % (Jahr 2002 = 93,87 %) spiegeln die starke Bautätigkeit im S-Bahn-Netz wider. Über 400 Baustellen waren zu verzeichnen. Da die Bauarbeiten ?unter dem rollenden Rad? stattfinden müssen und Umleitungsstrecken wie bei der Straße nicht vorhanden sind, führen diese notwendigen Modernisierungsarbeiten zwangsläufig zu Behinderungen im Fahrplanablauf.

Diese Bautätigkeit führte vor allem bei der S 2, S 5 und der S 7 zu Pünktlichkeitswerten von nur 87 bis 90 Prozent. Die S 2 hatte im gesamten Streckenverlauf durch die Bauarbeiten (zweigleisiger Ausbau von Deisenhofen bis Giesing ? eigene Gleise Richtung Petershausen) die größte Beeinträchtigung in Kauf zu nehmen. Die S 7 wurde durch die Arbeiten der S 2 im südlichen Ast Richtung Deisenhofen (Kreuzungsbauwerk Giesing) in der Pünktlichkeit beeinträchtigt. Der Engpass in Berg am Laim behinderte die S 5.

Mit dem Abschluss der Bauarbeiten Richtung Deisenhofen und der Umfahrung Berg am Laim hat sich die Qualität der aufgeführten Linien deutlich gesteigert.

Die vom Baugeschehen weniger betroffenen Linien verzeichneten eine Pünktlichkeit von 91 bis 95 Prozent. ?Für unsere Kunden und für die S-Bahn war es im vergangenen Jahr nicht immer leicht. Deshalb möchten wir uns bei den Fahrgästen auch herzlich für das Verständnis und die Treue bedanken?, hebt Michael Wuth, Geschäftsführer der S-Bahn München GmbH und zuständig für den Betrieb, hervor.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2003 erfolgte eine Umstrukturierung in der Transportleitung der S-Bahn. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Zugdisponenten (disponieren bei Fahrplanabweichungen), der Lokführerdienst (zuständig für Personaleinsatz) und der Maschinendienst (steuert den Fahrzeugeinsatz) räumlich vereint. Ziel dieser Zusammenführung war, dass alle Entscheidungsträger eng zusammenarbeiten können und bei Störungen schneller reagiert werden kann. Erste Erfolge dieser Kompetenzbündelung haben sich schon gezeigt. Bei drei Notprogrammen im Januar und Februar 2004 wurde trotz dieser massiven Störungen eine Pünktlichkeit von 88,2 bis 94,8 Prozent erreicht. Vergleichbare Werte aus dem Jahr 2003 liegen zwischen 65 und 80 %. Insgesamt wurde ein Pünktlichkeitsverlauf im Januar 2004 von 95,8 Prozent und im Februar von 96,8 Prozent erreicht.

Herausforderung 10-Min.-Takt

Für die Planung des 10-Min.-Taktes auf fünf Außenästen hat die S-Bahn München eine Projektgruppe eingerichtet. Diese deutliche Angebotsverbesserung erfordert eine komplette Umstellung der bisherigen S-Bahn-Linien. Erste Ergebnisse werden dazu in der zweiten Märzhälfte erwartet. Alle Abteilungen der S-Bahn arbeiten an diesem Projekt mit. Die Mitarbeiter sind hochmotiviert. Jedem ist klar, dass mit dem Fahrplanwechsel am 12.12.2004 im S-Bahn-Verkehr in München ein neues Zeitalter beginnt.

Für die Taktverdichtung wurde die Signaltechnik entlang der Stammstrecke modernisiert. Ab Herbst 2004 fahren dann die Züge mit der neuen Linienzugbeeinflussung (LZB) auf elektronische Sicht. Über 600 Lokführer müssen auf dieses System geschult werden. Seit Herbst 2003 laufen die Schulungen und beinhalten einen theoretischen und praktischen Teil. Die Praxis wird am Simulator oder auf den Bahnstrecken Augsburg ? Donauwörth bzw. Augsburg ? München trainiert, die ebenfalls mit LZB ausgestattet sind.

Auch die Fahrzeuge müssen für den LZB-Einsatz umgerüstet werden. Die Anpassungsarbeiten an den ET 423 werden bis Herbst 2004 (234 Kurzzüge - nur noch neue Baureihe im Einsatz) durch Mitarbeiter der S-Bahn im Werk Steinhausen durchgeführt.

Die S-Bahn München bereitet sich intensiv auf dieses neue ?Zeitalter? im S-Bahn-Verkehr vor. ?Wir werden den Kunden ab dem 12.12.2004 eine deutliche Verbesserung in der Qualität und Quantität anbieten können und freuen uns darauf?, so die beiden S-Bahn-Geschäftsführer.

Horst Staimer
Pressesprecher S-Bahn München

Quelle: www.s-bahn-muenchen.de
Und wieder einmal ist bewiesen: Die S-Bahn ist besser und pünktlicher als ihr Ruf.
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