GT 6/8 N von MAN bzw. ADtranz

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Rathgeber @ 7 Jun 2004, 13:30 hat geschrieben: der Typ GT 6/8 N läuft ja mittlerweile einwandfrei. Er wurde im Vorfeld auch ausgebieg erprobt; nicht nur in München, sondern auch in Bremen.

Heisst das, das die vierteilige Niederflur-Tram, die in Bremen fährt, technisch mit der dreiteiligen Niederflur-tram aus münchen identisch ist? Eine gewisse Ähnlichkeit ist mir schon aufgefallen, aber eigentlich kommen die mir schon recht unterschiedlich vor. (Wobei ich schon seit längerem nicht mehr in einer Münchner tram gesessen bin...)
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo Cloakmaster,

Deine Frage ist mir durchgerutscht, deswegen antworte ich erst jetzt.
Ja, die Fahrzeuge sind technisch bis auf kleine Details identisch. Basis dieser Fahrzeuge sind die Münchner Prototypen 2701 - 2703 und der Bremer Prototyp 601, allesamt Dreiteiler, die mittlerweile alle in Norköpping sind. Bremen war nur schlau genug und hat sich sofort für Vierteiler entschieden...

Gruß

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luc
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Beitrag von luc »

Bremen war nur schlau genug und hat sich sofort für Vierteiler entschieden...
Wegen der engen Kurven im Tramnetz brauchte München für einen Vierteiler aber in der Mitte ein Doppelgelenk mit Knickwinkelsteuerung. Dieses mußte aber meines Wissens erst entwickelt werden und war 1994 noch nicht einsatzreif.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Rathgeber @ 11 Jun 2004, 06:03 hat geschrieben: Basis dieser Fahrzeuge sind die Münchner Prototypen 2701 - 2703 und der Bremer Prototyp 601, allesamt Dreiteiler, die mittlerweile alle in Norköpping sind.
Mein letzter - möglicherweise längst veralteter Kenntnisstand - ist, dass die zum Hersteller zurückgingen. Daher die Frage - was tun die Wägen in Dänemark (?) ? Sind die dort im Fahrgasteinsatz?
Beste Grüße usw....
Christian


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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo luc,
luc @ 11 Jun 2004, 07:10 hat geschrieben:Wegen der engen Kurven im Tramnetz brauchte München für einen Vierteiler aber in der Mitte ein Doppelgelenk mit Knickwinkelsteuerung. Dieses mußte aber meines Wissens erst entwickelt werden und war 1994 noch nicht einsatzreif.
Stimmt. Und man war froh, 1988 in München endlich ein Fahrzeugtyp gefunden zu haben, der die speziellen Eigenheiten berücksichtigt. Der Entwicklung des GT 6 N ging ein langjähriges Hick-Hack um den für München perfekten Straßenbahnzug voraus. Im Gespräch waren auch die Stadtbahnwagen M/N, von denen zwei Nürnberger Züge 1985 für einige Zeit im Münchner Netz erprobt wurden.

Gruß

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Chefanwender
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Beitrag von Chefanwender »

Hier gibt es Bilder vom Einsatz der (ex-)Prototypen in Norrköping.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo Wildwechsel,
Wildwechsel @ 11 Jun 2004, 07:45 hat geschrieben:Mein letzter - möglicherweise längst veralteter Kenntnisstand - ist, dass die zum Hersteller zurückgingen. Daher die Frage - was tun die Wägen in Dänemark (?) ? Sind die dort im Fahrgasteinsatz?
Kann auch sein. Ich weiß, daß sich Norköpping (in Schweden) für diese Prototypen ziemlich interessiert haben, totz der der unter den Prototypen differierenden Elektrik. Ich muß nochmal genau nachschauen, wo die Fahrzuge hingekommen sind.

Gruß

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/edit: Das hat sich durch den guten Link von Alexander wohl erledigt... Bremen hatte aber nur einen Prototyp und nicht zwei, wie der Link suggeriert!
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

luc @ 11 Jun 2004, 07:10 hat geschrieben:
Wegen der engen Kurven im Tramnetz brauchte München für einen Vierteiler aber in der Mitte ein Doppelgelenk mit Knickwinkelsteuerung. Dieses mußte aber meines Wissens erst entwickelt werden und war 1994 noch nicht einsatzreif.
Ein Wunder, das in Bremen auch mal eine gute entscheidung getroffen wurde...

Das Doppelgelenk in der neuen Münchener Tram hat mir fast schon Angst gemacht: wenn man im dritten Wagen sitzt, und die Tram fährt ein wenig im zickzack (zB fahrbanverschwenkung für die Autos führt zu mehreren kleinen links/rechtskurven für die Tram), dann schüttelt es dich so kräftig druch, das man meint, die tram bricht gleich in zwei teile..

gibt es den Zug eigentlich auch mit Türen auf beiden Seiten?
In Bremen will man demnächst zwei eingleisige Strecken (Tram 8 nach Stuhr und Tram 5 nach Weyhe) ins Umland eröffnen, und in der Werbung/Fotomontage haben (Tram 8 nach Stuhr und Tram 5 nach Weyhe) die Trams beidseitig Türen. Bei -nachfrage hiess es, ja, für diese Strecken werden extra Einheiten angeschafft, die beidseitig öffnen können, und auch zwei Fahrerstände haben, weil an den Endhaltestellen kein Platz für einen Wendebogen sei...
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo Cloakmaster,
Cloakmaster @ 12 Jun 2004, 16:02 hat geschrieben:Ein Wunder, das in Bremen auch mal eine gute entscheidung getroffen wurde...
Nun, Bremen war auf so eine Lösung nicht angewiesen.
Cloakmaster @ 12 Jun 2004, 16:02 hat geschrieben:Das Doppelgelenk in der neuen Münchener Tram hat mir  fast schon Angst gemacht: wenn man im dritten Wagen sitzt, und die Tram fährt ein wenig im zickzack (zB fahrbanverschwenkung für die Autos führt zu mehreren kleinen links/rechtskurven für die Tram), dann schüttelt es dich so kräftig druch, das man meint, die tram bricht gleich in zwei teile..
War aber nicht anders zu machen. Ansonten hätte man sich für ein anderes Fahrzeug entscheiden müssen. Und noch eine Serie von Dreiteilern kam nicht in Frage.
Cloakmaster @ 12 Jun 2004, 16:02 hat geschrieben:gibt es den Zug eigentlich auch mit Türen auf beiden Seiten?
ZR-GT 6 N fahren in Mainz und Jena.
Cloakmaster @ 12 Jun 2004, 16:02 hat geschrieben:In Bremen will man demnächst zwei eingleisige Strecken (Tram 8 nach Stuhr und Tram 5 nach Weyhe) ins Umland eröffnen, und in der Werbung/Fotomontage haben (Tram 8 nach Stuhr und Tram 5 nach Weyhe) die Trams beidseitig Türen. Bei -nachfrage hiess es, ja, für diese Strecken werden extra Einheiten angeschafft, die beidseitig öffnen können, und auch zwei Fahrerstände haben, weil an den Endhaltestellen kein Platz für einen Wendebogen sei...
Bremen hat sich aber für breitere Fahrzeuge (2,65m?) entschieden, da der GT 6/8 N nur 2,30 m (5 cm schmäler als die P-Züge!) breit ist.

Gruß

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andreas
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Beitrag von andreas »

in berlin fahren auch zweirichtungs gt6n
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Danke für die Ergänzung. Ich wußte doch, daß ich eine Stadt vergessen habe... Und dann gibt es noch eine japanische Stadt, die zwei(!)teilige ZR-Lizenzbauten einsetzt.
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

die japanische stadt heisst kumamoto....
ET 481

Beitrag von ET 481 »

andreas @ 12 Jun 2004, 20:02 hat geschrieben: in berlin fahren auch zweirichtungs gt6n
Nennen sich dadurch auch GT6N-Z

Übrigens gibt es 2 Serien....

GT6N-Z 98
GT6N-Z 99

Die erste Serie ähnelt noch sehr der GT6Ns, die 2. Serie GT6Z hat zusätzlich Fahrgast-Klimaanlagen und zur Abdeckung am Dach eine "Haube", die Teile sind aber wirklich absolut g-e-i-l ! :D B)
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Berlin ist auch die einzige Stadt, die GT6 in Doppeltraktion einsetzt; eine Option, die man in München leider versäumt hat, wie sich jetzt rausstellt...

@viafierretica: Danke für den Hinweis...

Gruß

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andreas
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Beitrag von andreas »

Rathgeber @ 13 Jun 2004, 02:14 hat geschrieben: Berlin ist auch die einzige Stadt, die GT6 in Doppeltraktion einsetzt; eine Option, die man in München leider versäumt hat, wie sich jetzt rausstellt...

@viafierretica: Danke für den Hinweis...

Gruß

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wären züge von gut 50m länge in münchen überhaupt einsetzbar ohne bauaufwand an den haltestellen (nicht daß es so geht wie in der schleißheimer straße, als auf der damaligen linie 18 P/p Züge eingesetzt werden sollten und die haltestelleninseln zu kurz waren und erst verlängert werden mußten)
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo andreas,

bis auf die Dachauer Straße (dort wurde vor 10 Jahren im Rahmen der Beschleunigung großzügig umgebaut) müßte man die Inseln verlängern; allerdings bräuchte man Doppeltraktionen nicht auf allen Linien...

Gruß

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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

»Wenn man uns Bremern nachsagt, wir seien ein Dorf
mit Straßenbahn, dann entgegne ich, daß wir dann aber
das Dorf mit der schönsten Straßenbahn der Welt sind.
Spaß beiseite: die Busse und Bahnen der BSAG gehören
zur Stadtbildgestaltung wie Stadthalle, Weserstadion,
Rathaus und Böttcherstraße. Das Design der Verkehrsmittel
prägt für den Besucher die Identität einer Stadt«
Dr. Henning Scherf, Bürgermeister

Typ GT 8 N
Länge 35.800 mm
Breite 2.300 mm
Höhe 3.300 mm
Quelle: www.bsag.de / Unternehmen / Fahrzeuge
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Jean
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Beitrag von Jean »

Bei einer Doppeltraktion (54 Meter, oder lieber gleich als 6 teilige Einheit?) könnte der Takt auf der Linie 20/21 ganztägig 5 Minuten betragen, was Kosten sparen würde und die Umsteigemöglichkeiten verbessern würde. Außerdem könnten die R3.3 auf z.B. der Linie 19 eingesetzt werden, die es auch dringend notwendig hat, immerhin gesitzt eine R2.2 Einheit nur 1/3 mehr Kapazität als ein Gelenkbus, und dadurch ist eigentlich die Straßenbahn eigentlich unterbewertet, denn ihr Vorteil liegt ja in der Länge... Möglich mit Doppeltraktion wäre auch der Verzicht unter der Woche der Linie 15 (also zwischen Max-Weber-Platz und Großhesselhoher Brücke), was aber sicher umstritten wäre.
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
ET 481

Beitrag von ET 481 »

@Jean

6 teilige Einheiten halte ich für unwirtschaftlich. Besonders bei der Straßenbahn. Denn diese Wagen sind dann nur auf bestimmten Kursen einsetzbar. Am Sonntag wäre es doch völlig überdeminsioniert, oder? Deswegen lieber 2x dreiteilige Fahrzeuge zu einer Doppeltraktion kuppeln und somit im Betrieb flexibler sein
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

ET 481 @ 14 Jun 2004, 14:20 hat geschrieben: 6 teilige Einheiten halte ich für unwirtschaftlich. Besonders bei der Straßenbahn. Denn diese Wagen sind dann nur auf bestimmten Kursen einsetzbar. Am Sonntag wäre es doch völlig überdeminsioniert, oder? Deswegen lieber 2x dreiteilige Fahrzeuge zu einer Doppeltraktion kuppeln und somit im Betrieb flexibler sein
Sehe ich auch so.

Gruß

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andreas
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Beitrag von andreas »

luc @ 11 Jun 2004, 07:10 hat geschrieben:
Wegen der engen Kurven im Tramnetz brauchte München für einen Vierteiler aber in der Mitte ein Doppelgelenk mit Knickwinkelsteuerung. Dieses mußte aber meines Wissens erst entwickelt werden und war 1994 noch nicht einsatzreif.
wärs nicht von prinzip günstiger, diese schwierigen kurven zu entschärfen? (um welche gehts denn genau?)
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

andreas @ 14 Jun 2004, 22:30 hat geschrieben: wärs nicht von prinzip günstiger, diese schwierigen kurven zu entschärfen? (um welche gehts denn genau?)
Vermutlich dürften da unter anderem die Kurven am Maxmonument und durch die Fußgängerzone gemeint sein, da geht's ziemlich eng durch.
Und wirklich entschärfen kann man da auch nichts, wohin sollte man denn entschärfen?
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