Ein paar Fragen...

Rund um die Technik der Bahn
Volker
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Beitrag von Volker »

Hallo zusammen,

ich mach am Samstag die theoretische Prüfung zum Rangierbegleiter und Bremsprobeberechtigten bei einem privaten Unternehmen unweit der schwäbischen Landeshauptstadt (will ja keine Werbung machen :) )
Beim Durchlesen des Skripts zur Bremsprobe sind mir zwei Fragen in den Sinn gekommen, die ich auf die Schnelle leider nicht beantwortet bekomme, weshalb ich mich an euch wende.

1. Löst eine Bremse nicht, so ist sie durch Ziehen am Lösezug zu lösen und das Anlegen und Lösen ist von Hand zu wiederholen.
Frage: Wie ist das zu verstehen? Wie lege ich die Bremse von Hand an und löse sie wieder? Das macht doch der Triebfahrzeugführer, oder?

2. Löst eine Bremse nach wie vor nicht, ist sie auszuschalten.
Frage: Wie schalte ich die Bremse am Wagen aus?

Und kann mir mal einer in knappen und prägnanten Worten erklären, in welchen Fällen eine vereinfachte Bremsprobe gemacht werden muss? Steht zwar im Skript drinne, aber so richtig gecheckt habe ich es noch nicht.
Wenn ich mit der Lok einmal um den Zug herumfahre und hinten wieder ankopple, muss ich dann die Bremsen erneut prüfen?

Ok, sind jetzt drei Fragen geworden, aber ich hoffe ihr könnt mir trotzdem weiterhelfen.
Es soll euch auch am Kindersegen wieder rein kommen :lol:
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Volker @ 28 Jun 2004, 18:55 hat geschrieben:1. Löst eine Bremse nicht, so ist sie durch Ziehen am Lösezug zu lösen und das Anlegen und Lösen ist von Hand zu wiederholen.
Frage: Wie ist das zu verstehen? Wie lege ich die Bremse von Hand an und löse sie wieder? Das macht doch der Triebfahrzeugführer, oder?
Was die im Skript meinen, verstehe ich hier auch nicht. Wenn die Bremse nicht löst, kann sie überladen worden sein, dann würde der von dir erwähnte Lösezug Abhilfe schaffen. Dann ist der Lösezug zu ziehen und zu überprüfen, ob die Bremse dann löst. Dann ist dem Tf erneut Zp6 zu geben (vorangegangenes Zp7 vorausgesetzt) und zu prüfen, ob die Bremse anlegt. Dann nochmal Zp7, und wenn sie dann löst, ist es ok.
2. Löst eine Bremse nach wie vor nicht, ist sie auszuschalten.
Frage: Wie schalte ich die Bremse am Wagen aus?
Durch Umlegen des roten Griffs, der die Form einer Schlaufe hat (=roter Schlaufengriff). In Grundstellung steht dieser Hebel in einer senkrechten Position (=Bremse eingeschaltet). Zum Ausschalten der Bremse den Hebel um 90° im Uhrzeigersinn bewegen, so daß er waagerecht liegt (=Bremse ausgeschaltet).

Vereinfachte Bremsprobe: In kurzen Sätzen ist das schwer zu erklären, da die Regeln, wann eine vereinfachte Bremsprobe stattfinden kann, wesentlich umfangreicher sind wie bei einer vollen Bremsprobe. Also in kurzen Schlagwörtern:
  • Wenn der Tf den Führerraum wechselt (==> neues FbV), zum Beispiel in einen Steuerwagen wechselt, ist eine Wendebremsprobe durchzuführen. Dabei wird das Anlegen & Lösen nur am ersten Wagen hinter dem aktiven FbV geprüft (Zeitraum <1h).
  • Wenn die führende Lok abgehängt und eine neue Lok an derselben Stelle angehängt wird (Zeitraum <1h), so wird am ersten Wagen hinter dem aktiven FbV geprüft.
  • Wenn die führende Lok abgehängt und am anderen Ende des Zugverbandes eine (neue) Lok angekuppelt wird, so ist am letzten Wagen das Anlegen und Lösen zu prüfen.
  • Werden von einem Zugverband einzelne Wagen abgehängt, so ist keine Bremsprobe durchzuführen.
  • Wird eine vorgeprüfte Wagengruppe (=volle Bremsprobe wurde schon vorher durchgeführt; in einer Vorstellgruppe z.B.) an einen vorhandenen Verband angehängt, so ist das Anlegen und Lösen nur am letzten Wagen zu prüfen.
So, hoffe, das konnte dir ein bißchen helfen. Kann sein, daß ich ein paar Fälle vergessen habe, da es ja viele Konstellationen gibt. Aber vielleicht hilft es dir in Verbindung mit deinem Skript nicht doch ein wenig? :) Wünsche dir jedenfalls viel Glück für die Prüfung! :) :)

Liebe Grüße

Rangierbegleiter
Bremsprobeberechtigter
Wagenprüfer

:quietsch: :D

P.S.: Seit wann muß man bei der Polizei Bremsprobe -und Rangierbegleiterberechtigung haben? :blink:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
tauRus
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Beitrag von tauRus »

Wobei dieses Anlegen - und Lösen nach Entlüften nur bei der sog. 2-gängigen Bremsprobe (meist bei Reisezügen oder bei Güterzügen, die schon mit Luft aufgestellt worden sind) zulässig. Bei der normalen vollen Bremsprobe heisst es dann: Bremse ausschalten, entlüften und bezetteln :)
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Guido
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Beitrag von Guido »

Der Originalwortlaut der BreVo (DS 915) lautet:
§6 Abs. 11
Der Lösezustand der zu prüfenden Druckluftbremsen ist festzustellen. [...]  Bei der Bremsprobe ohne Zustandsgang ist - außer, wenn nach Abs. 6a der Lösezustand vorab von Hand hergestellt werden mußte - eine nicht gelöste Bremse durch Ziehen am Lösezug zu lösen und das Anlegen und Lösen zu wiederholen. [...]
Ich tippe mal, nun wird die Sache verständlicher, auch wenn das immernoch Vorschriftendeutsch ist. Die entsprechende Ausführung wurde ja bereits von ET423 erläutert.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
Volker
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Beitrag von Volker »

Dank erst mal allen für die Antworten. Die Antworten zu Frage 1 hab ich mir fast auch so gedacht, war mir halt net ganz sicher. Also wenn sie nach ziehen des Lösezugs löst, wird einfach nochmal vom Tfz-führer neu angelegt und gelöst.
Löst sie dann immer noch nicht, wird sie am roten Schlaufengriff (wo ist denn der bei einem DDm) abgeschaltet. Am I right?

Und das mit dem wann und wie bekomm ich auch noch auf die Reihe...
P.S.: Seit wann muß man bei der Polizei Bremsprobe -und Rangierbegleiterberechtigung haben? :blink:
Bei Polizeiens nicht, bin ja nicht beim BGS :lol:
Aber da mir der Dienstherr nicht genügend bezahlt und Eisenbahn nach wie vor ein großes Hobby von mir ist, hab ich einen Nebenjob auf 400 Euro Basis angenommen. Macht Spaß und bringt Geld.Und da mach ich eben u.a. demnächst die Prüfung zum Rangierbegleiter und Bremsprobeberechtigten.

Und wenn einer weiß wo ich wohn und den kleinen Hinweis hier im Text richtig deutet, weiß er auch in welchem Unternehmen ich bin...... ;)
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Volker @ 28 Jun 2004, 22:48 hat geschrieben: hab ich einen Nebenjob auf 400 Euro Basis angenommen. Macht Spaß und bringt Geld.Und da mach ich eben u.a. demnächst die Prüfung zum Rangierbegleiter und Bremsprobeberechtigten.
Toll <_< , so werden Dumpinglöhne gefördert und Vollzeit-Arbeitsplätze vernichtet.
Churfürst August

Beitrag von Churfürst August »

ET 423 @ 28 Jun 2004, 19:32 hat geschrieben: [*]Werden von einem Zugverband einzelne Wagen abgehängt, so ist keine Bremsprobe durchzuführen.
Nicht ganz richtig !
Am neuen letzten Fahrzeug ist die vereinfachte Bremsprobe durchzuführen.

Gruß, Ch.
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

ich mach am Samstag die theoretische Prüfung zum Rangierbegleiter und Bremsprobeberechtigten bei einem privaten Unternehmen

Dazu hätte ich mal eine Gegenfrage: Jeder vergisst mal etwas, aber aufgrund deiner Fragestellung läßt sich entnehmen, dass du mit einigen Grundlagen der Bremstechnik überhaupt nicht vertraut bist. Du hast am Samstag Prüfung und kennst bis heute nicht mal einen Lösezug??? Und solche Fragen stellst du in einem Hobbyforum??
Besitzt du keinerlei Vorschriften und Unterlagen bzw. hast du bisher keine Ausbildung mitgemacht?
Immer wieder erstaunlich was bei den Privaten so möglich ist. Wie Mellertime schon erwähnte, das ist Dumping!
Volker
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Beitrag von Volker »

Matthias1044 @ 28 Jun 2004, 23:16 hat geschrieben:Du hast am Samstag Prüfung und kennst bis heute nicht mal einen Lösezug??? Und solche Fragen stellst du in einem Hobbyforum??
Besitzt du keinerlei Vorschriften und Unterlagen bzw. hast du bisher keine Ausbildung mitgemacht?
Immer wieder erstaunlich was bei den Privaten so möglich ist. Wie Mellertime schon erwähnte, das ist Dumping!
Ich weiß schon was ein Lösezug ist - das war auch nicht Gegenstand der Frage.
Ich habe deshalb gefragt, weil ich den Job noch nicht sehr lange mache und die theoretische Schulung schon wieder etwas zurück liegt.
Lernunterlagen habe ich mehr als genug, nur stand ich eben gestern abend vor den o.g. Fragen, die ich auch mit Hilfe des Skriptes nicht richtig beantworten konnte.
Es wird in jedem Bereich immer wieder Themen geben, mit denen man besser oder aber auch nicht so gut zurecht kommt.
Hatte eigentlich gedacht, dass ich die Fragen in diesem Forum hier stellen kann, da hier offensichtlich fachliche Profis vorhanden sind und nicht damit, schräg angemacht zu werden, weil ich bei einem privaten Unternehmen bin und noch nicht alles weiß...
Naja, werd ich mir halt künftig andere Quellen suchen. Ich hoffe das du Matthias 1044 immer zu allem möglichst die richtige Antwort hast.

Und ich will hier ganz bestimmt auch nicht über Dumpinglöhne oder private Unternehmen politisieren. Nur soviel - die Tätigkeit die ich und ein paar andere ausüben würde nicht ausreichen, um eine Vollzeitkraft jeden Tag ausreichend zu beschäftigen.
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Ich habe deshalb gefragt, weil ich den Job noch nicht sehr lange mache und die theoretische Schulung schon wieder etwas zurück liegt.

**Da muss ich wohl meine Meinung revidieren: Wie man eine Bremse ausschaltet oder eine feste Bremse auslöst sind so hochkomplexe Dinge, die man auch nach der allerbesten Ausbildung schon mal leicht vergessen kann....**
schräg angemacht zu werden, weil ich bei einem privaten Unternehmen bin und noch nicht alles weiß.

War leider schlecht formuliert. Was private Unternehmen betrifft, sollte man sie nicht über einen Kamm scheren.
Ich hoffe das du Matthias 1044 immer zu allem möglichst die richtige Antwort hast.

Nein, habe ich nicht. Erst gestern war ich wieder sprachlos. Nach dem Lesen deines Beitrages.

Viel Spaß weiterhin bei deinem Job als Hobbybremsbeamter.
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Tigerente290
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Beitrag von Tigerente290 »

Bist denn bei den Stadtwerken Augsburg angestellt bzw bei der Augsburger Localbahn?
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Charlie.B @ 28 Jun 2004, 23:13 hat geschrieben: Nicht ganz richtig !
Am neuen letzten Fahrzeug ist die vereinfachte Bremsprobe durchzuführen.
Nein. Wenn von einem Verband Lok - 8 x Wagen zum Beispiel vier Wagen abgehängt werden, so ist bei dem neuen Verband Lok - 4 x Wagen keine vereinfachte Bremsprobe durchzuführen. So habe ich das zumindest im Februar 2004 beim DZB gelernt. Also entweder unterrichten die Blödsinn, oder du bist auf dem falschen Dampfer. ;)
Puky @ 29 Jun 2004, 14:48 hat geschrieben:Bist denn bei den Stadtwerken Augsburg angestellt bzw bei der Augsburger Localbahn?
Das würde mir jetzt auch spontan einfallen. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Tigerente290
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Beitrag von Tigerente290 »

ET423: Überleg mal, jeder Zug muss am Schluss mit einer wirkenden Bremse ausgestattet sein, was ist, wenn der 4. Wagen, der an deinem Zug dran bleibt, keine wirkende Bremse hat? Also? Vereinfachte am letzten Wagen!

Übrigens, DZB.... *ohne kommentar*
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Beitrag von ET 423 »

Puky @ 29 Jun 2004, 17:03 hat geschrieben: ET423: Überleg mal, jeder Zug muss am Schluss mit einer wirkenden Bremse ausgestattet sein, was ist, wenn der 4. Wagen, der an deinem Zug dran bleibt, keine wirkende Bremse hat? Also? Vereinfachte am letzten Wagen!
Das stimmt. Aber wenn die Bremse nicht wirkend gewesen wäre, dann wäre das bei einer vergangenen vollen Bremsprobe schon entdeckt und beanstandet worden (Bordbucheintrag, Bezettelung, neue Bremsberechnung, usw.). Eine Vereinfachte wäre hier nur nötig, wenn durch das Abkuppeln die Bremse ausfallen könnte; da sie das aber nicht tut, bleibts bei meiner Meinung. Aber ok, ich will mal nicht mit dir streiten; ich habs so gelernt und werde mal in meinen Unterlagen nachschauen. ;)
Puky @ 29 Jun 2004, 17:03 hat geschrieben:Übrigens, DZB.... *ohne kommentar*
Ganz meine Meinung. :angry:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

ET423: Überleg mal, jeder Zug muss am Schluss mit einer wirkenden Bremse ausgestattet sein, was ist, wenn der 4. Wagen, der an deinem Zug dran bleibt, keine wirkende Bremse hat? Also? Vereinfachte am letzten Wagen!
Also ich würde ET423 trotzdem zustimmen! Aus zweierlei Gründen:

Zitat 1 aus der DS 915 §7:
Bei der vereinfachten Bremsprobe ist festzustellen, dass alle Fahrzeuge an die Hauptluftleitung angeschlossen sind.... Werden nur Fahrzeuge am Zugschluss abgehängt, so ist keine Bremsprobe notwendig.
Zitat 2 aus der KoRil 408.0721
Das erste und das letzte Fahrzeug eines Zuges muss in der Regel eine wirkende Bremse haben. Bei Güterzügen und Triebfahrzeugfahrten darf ein Fahrzeug ohne wirkende Bremse am Schluss laufen, wenn das Fahrzeug wegen eines Mangels oder einer Bauartabweichung nicht an an anderer Stelle im Zug laufen kann.
tauRus
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Beitrag von tauRus »

Wenn nur Wagen abgehängt werden, sprich ein Luftabsperrhahn im Zug (also der "neue" letzte) nur geschlossen wurde, muss nix gemacht werden.
U.a. steht in den Vorschriften, dass eine Bremsprobe fällig ist, wenn ein Luftabsperrhahn geöffnet wurde (auch wenn am Zug nix geändert wurde, z.B. zum Dichtung auswechseln)

Hab aber jetzt dann anderes zu lernen, dass ich zumindest jetzt nicht nachschlagen will ...

Zum Thema DZB wurde genug gesagt ...
Die vereinfachte Bremsprobe hat ihren Namen wirklich nicht verdient, denn das ist alles wirklich umfangreich genug, um das ganze als komplizierte Bremsprobe zu bezeichnen - Sprich wer Weg sparen will, kann vieeeel lernen ;)

Zum Thema Bremse ausschalten: Eine Bremse muss man nach dem ausschalten noch entlüften und das so lange, bis keine Luft mehr ausströmt. Denn das automatische Lösen klappt nur bei Hll-Druck 0 bar, ist ja auch zum Rangieren gedacht.

Rangierbegleiter auf 400€-Basis? Nix gegen dich, aber dass es sowas gibt wusste ich nicht ... Heißläufer "heil" ... :blink:
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Volker
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Beitrag von Volker »

Ich gebs auf und entschuldige mich in aller Form dafür, dass ich als interessierter Laie dachte, hier Antworten zu bekommen, ohne dabei eine große Diskussion zu beginnen.

Werd mich künftig zurück halten.

Entschuldigung das ich keine Ahnung habe und zu fragen wagte.

ein "Hobbybremsbeamter"

@tarus: Die Wagentechnische Untersuchung ist dabei nicht enthalten...
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Flok
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Beitrag von Flok »

Hallo Volker!

Das sind keine persönlichen Angriffe auf dich... Nur als "Vollzeit-Betriebseisenbahner" bekommt man in der Ausbildung eingehämmert, dass funktionierende Bremsen und Bremsanlage das A und O der Eisenbahn sind. Um dieses prüfen zu dürfen, wird ein langer Ausbildungsabschnitt (theorie und praxis) eingelegt, mit ansschließender Prüfung.
Für uns ist das jetz etwas schockierend, wenn du daher kommst, und sagst "ich mache nebenbei den Bremsprobeberechtigten"...als Nebenjob.
Auch wenn man deine Fragen stellt, ein paar Tage vor der Prüfung ist das für uns etwas merkwürdig.
Das geht ja aber im Prinzip auch nicht gegen dich persönlich. Es wird nur mal wieder festgestellt, dass andere Eisenbahnen es mit der Sicherheit nicht so genau nehmen. Sonst hätten sie dich ja besser ausgebildet, so dass du diese grundlegenden Dinge schon gewusst hättest...
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Tigerente290
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Beitrag von Tigerente290 »

Stimmt, ihr habts alle Recht. Das war letztens auch schon mein Problem. Ich hoffe ich merk mir das endlich :-)
tauRus
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Beitrag von tauRus »

@tarus: Die Wagentechnische Untersuchung ist dabei nicht enthalten...
Was hat das mit Heissläufern zu tun? Wenn die Bremsprobe nicht richtig ausgeführt wurde oder die Bremse vom Bremsbeamten nicht richtig gelöst wurde, geht das sehr flott.

Und wie FloK schon sagte, wirklich merkwürdig das ganze. Ich vergesse auch einiges, aber diese Grundlagen weiss ich jetzt nach fast 1 1/2 Jahren noch ohne jegliche Wiederholung, für die Zwischenprüfungsbremsprobe hats für 97 von 100 Punkten gereicht.

Und außerdem: Haben wir dir nicht geholfen? Also.
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Beitrag von ET 423 »

@Volker: Was hier einige geschrieben haben, ist wirklich nicht gegen dich (ich hoffe es zumindest, ansonsten brauchts Konsequenzen), sondern gegen die Art und Weise, wie Privatbahnen (teilweise) ausbilden. Ich habe nur deswegen nix geschrieben, weils mich nicht gewundert hat, sowas zu lesen. Ich wußte schon früher, daß vor allem bei Bremsproben seitens der Privaten das Ganze eher locker gehandhabt wird (Zf einer seit letztem Fahrplanwechsel hier verkehrenden Privatgesellschaft wissen teilweise net mal, was eine Bremsprobe ist, usw.).
Ich möchte nur nochmal alle hier Beteiligten erinnern, daß es die DB auch nicht immer so genau mit den Bremsproben nimmt; ich möchte nur an Elsterwerda erinnern... :ph34r: :blink: :unsure:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Ich möchte nur nochmal alle hier Beteiligten erinnern, daß es die DB auch nicht immer so genau mit den Bremsproben nimmt; ich möchte nur an Elsterwerda erinnern...

Richtig, auch bei der DB gibt es Verfehlungen. Um so wichtiger ist es, dass in solchen sicherheitsrelevanten Bereichen keine MC Jobber am werkeln sind.
Niemand möchte hier Volker persönlich zur Ursache allen Übels machen! Aber auch niemand glaubt ernsthaft, dass er eine bremstechnische Ausbildung hinter sich hat, bei der er solches Grundwissen schon wieder vergessen hat.
Die Diskussion zur Bremsprobe zeigt doch, wie umfangreich dieses Thema sein kann. Da bedarf es eine ganze Menge mehr, als zwei Tage vor der Prüfung in einem Hobbyforum schnell ein paar Infos zu sammeln.
Aber ich bin mir fast sicher, das dies für einen Zitat Volker: "interessierten Laien" ausreicht, um bei seiner Bahn eine Betriebsprüfung zu bestehen. Und diese Entwicklung verfolgt man eben mit einem ... Entsetzen :blink: .
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Tigerente290
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Beitrag von Tigerente290 »

Elsterwerda/Osnabrück: Zumindest im letzten Fall hat es Konsequenzen gegeben.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Puky @ 29 Jun 2004, 22:17 hat geschrieben: Elsterwerda/Osnabrück: Zumindest im letzten Fall hat es Konsequenzen gegeben.
Zu Elsterwerda: Da gab es mal vor nicht allzulanger Zeit eine Reportage "Einmal nicht aufgepasst". Da wurde von den Beschuldigten genau erzählt, wie es damals gelaufen ist. Vielleicht wird es mal wiederholt.


@Volker: Du warst damit nicht persönlich gemeint. Mir fällt nur der Trend auf, mit solchen Mtteln das Lohnniveau zu senken.
Churfürst August

Beitrag von Churfürst August »

Nochmal zu Bremse und letzter Wagen:
Kann sein, daß ich was durcheinanderbringe. Bei der letzten RFU-Prüfung war jedenfalls eine Frage dabei, was nach einer Umbildung eines Zuges/Ausstellen von Wagen zu machen ist.
Da war unter anderem eine Antwort die Bremsprobe am letzten Fahrzeug.
Naja, hängt vielleicht mit dem Abhängen und wieder Anhängen zusammen. Es ging in dem Falle um das Ausstellen des vorletzten Wagens.

Gruß Ch.
Guido
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Beitrag von Guido »

Bei Umbildung von Zügen oder Ausstellen von Wagen ist eine Bremsprobe durchzuführen, wierden aber einzelne Wagen vom Schluß eines Zuges nur abegehangen, so braucht bei dem Rest, sofern dieser nicht angetastet wurde, keine weitere Bremsprobe durchgeführt werden. Wurde ein Wagen aus der Mitte ausgesetzt und anschließend der Rest am Zug wieder drangehängt, ist eine Bremsprobe unbedingt durchzuführen.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
Churfürst August

Beitrag von Churfürst August »

Genau ! :rolleyes:
tauRus
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Beitrag von tauRus »

Um solche Sachen wie Elsterwerda zu verhindern, hat man jetzt ja die Durchgangsbremsprobe unter bestimmten Vorraussetzungen eingeführt - Einerseits natürlich ein "Hohn" für die Mitarbeiter an den Bahnhöfen, wo noch nie was war, andererseits aber doch eine zusätzliche Sicherheit vor eben solchen Fällen, wo man vielleicht mal wieder dringend Leute gesucht hat und diese dann _etwas_ leichter zu ihrer Bremsprobeberechtigung gekommen sind ...
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

423-Kutscher @ 30 Jun 2004, 04:11 hat geschrieben: Bei Umbildung von Zügen oder Ausstellen von Wagen ist eine Bremsprobe durchzuführen, wierden aber einzelne Wagen vom Schluß eines Zuges nur abegehangen, so braucht bei dem Rest, sofern dieser nicht angetastet wurde, keine weitere Bremsprobe durchgeführt werden.
Genau diesen Fall hatte ich auch gemeint. ;)
Matthias1044 @ 29 Jun 2004, 22:13 hat geschrieben:Da bedarf es eine ganze Menge mehr, als zwei Tage vor der Prüfung in einem Hobbyforum schnell ein paar Infos zu sammeln.
Wir hatten seinerzeit drei Wochen ausschließlich Bremsprobeseminar(e) und zwei Wochen Wagenprüfer. Man kann jetzt darüber streiten, ob das zu viel oder zu wenig ist, aber zumindest ich sehe mich gut ausgebildet in diesem Bereich. Obs noch besser (oder auch schlechter?) gegangen wäre, weiß ich nicht und laß' das einfach mal dahingestellt. ;)

Grüße

:quietsch:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Also ich finde die Durchgangsbremsprobe völlig berechtigt, und vor allem beruhigend! Da kann man wenigstens zu 100% davon ausgehen, dass der Kollege wirklich am anderen Ende (Zugschluß) steht!
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