Heidelberg/Mannheim, OEG-Straßenbahn Linie 5R
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Im Zuge meines Kurzurlaubs in Heidelberg in den letzten Tagen bin ich unter anderem auch mit der höchst interessanten Straßenbahnlinie 5R, die von der privaten OEG betrieben wird, gefahren. Die Linie befährt zwischen den Städten Heidelberg, Weinheim und Mannheim einen Rundkurs (R wie Rundfahrt), für den sie 2 Stunden und 10 Minuten benötigt. Wer mal in die Gegend kommt, sollte sich die Fahrt unbedingt "antun", denn dort wird einiges an Kuriositäten geboten, die eher straßenbahnuntypisch sind.
Und auch ansonsten ist die Strecke recht abwechslungsreich. Die Gleise verlaufen teils - wie bei Straßenbahnen üblich - in der Fahrbahn, teils auf eigenem Gleiskörper, teils aber auch fernab von gut und böse als Überlandstrecke. Einige Bahnübergänge in diesen Bereichen sind sogar mit Automatik-HET ausgerüstet. Und natürlich haben die Bahnübergänge Bü-Signale, in einem Fall auch mit einem Hauptsignal auf einem Signalschirm vereinigt: grünes/rotes Licht, darunter gelbe Scheibe, darunter weißes Blinklicht. Und vor unbeschrankten Bahnübergängen ist ein Schallsignal zu geben. Neben Läutetafeln stehen da aber auch Pfeiftafeln, und die Straßenbahnen pfeifen auch tatsächlich (und dabei handelt es sich nicht einmal um Zweisystemfahrzeuge wie in Karlsruhe).
Neben Bereichen, wo auf Sicht gefahren wird, gibt es lange Abschnitte mit Signalisierung. Vereinzelt werden die Signale sogar durch Vorsignaltafeln angekündigt. Außerdem gibt es Sperrsignale (Sh 0 und Sh 2 als Lichtsignal) in drei Ausführungen: 1. normal wie bei der "echten" Eisenbahn - 2. auf Signalschirm, der größer ist als ein Hauptsignal bei der "echten" Eisenbahn - 3. in die Optik einer Verkehrsampel integriert. Auch Fall 3 ist brav mit einem Mastschild ausgestattet. Apropos Mastschild: Den unter stellwerke.de im Kabinett abgebildeten Fall eines Signals mit zwei Mastschildern gibt es in dem dort benannten Bahnhof nicht nur einmal.
Einige Streckenabschnitte sind eingleisig. Die Weichen am Beginn und Ende der eingleisigen Abschnitte sind teils als Rückfallweichen ausgeführt, die meisten werden aber über Stellwerke (!) gesteuert. Weichen in zweigleisigen Bereichen gibt es sowohl als zuggesteuerte (Knopf im Fahrerstand) als auch als Handweichen.
Neben den üblichen Seitenbahnsteigen gibt es - ebenfalls straßenbahnuntypisch - auch Mittelbahnsteige. Schon aus dem Grund sind beidseits Türen erforderlich, die es natürlich auch braucht, weil es Zweirichtungsfahrzeuge sind. Und auf manchen Bahnsteigen stehen (wie auch im Raum Karlsruhe) die von Fußgängerampeln her bekannten Knöpfchen. Damit kann ein Bedarfshalt angefordert werden.
So, und dann hätten wir noch ein kleines Dorf an der Strecke (Name ist mir jetzt entfallen), in dem die Strecke eingleisig auf der Straße verläuft. In einer Richtung fährt die Trambahn dort auf die richtigen Straßenseite, in die andere Richtung fährt sie aber (folgerichtig) links, wovor der Autoverkehr durch Schilder gewarnt wird bzw. auch durch eine Ampel angehalten wird.
Das waren jetzt so die Besonderheiten, die mir im Kopf geblieben sind. Sicher gibt es dort noch einiges mehr zu entdecken. Auf jeden Fall lohnen sich die 2 h 10 min, denn man kommt aus dem Grinsen kaum heraus.
Und auch ansonsten ist die Strecke recht abwechslungsreich. Die Gleise verlaufen teils - wie bei Straßenbahnen üblich - in der Fahrbahn, teils auf eigenem Gleiskörper, teils aber auch fernab von gut und böse als Überlandstrecke. Einige Bahnübergänge in diesen Bereichen sind sogar mit Automatik-HET ausgerüstet. Und natürlich haben die Bahnübergänge Bü-Signale, in einem Fall auch mit einem Hauptsignal auf einem Signalschirm vereinigt: grünes/rotes Licht, darunter gelbe Scheibe, darunter weißes Blinklicht. Und vor unbeschrankten Bahnübergängen ist ein Schallsignal zu geben. Neben Läutetafeln stehen da aber auch Pfeiftafeln, und die Straßenbahnen pfeifen auch tatsächlich (und dabei handelt es sich nicht einmal um Zweisystemfahrzeuge wie in Karlsruhe).
Neben Bereichen, wo auf Sicht gefahren wird, gibt es lange Abschnitte mit Signalisierung. Vereinzelt werden die Signale sogar durch Vorsignaltafeln angekündigt. Außerdem gibt es Sperrsignale (Sh 0 und Sh 2 als Lichtsignal) in drei Ausführungen: 1. normal wie bei der "echten" Eisenbahn - 2. auf Signalschirm, der größer ist als ein Hauptsignal bei der "echten" Eisenbahn - 3. in die Optik einer Verkehrsampel integriert. Auch Fall 3 ist brav mit einem Mastschild ausgestattet. Apropos Mastschild: Den unter stellwerke.de im Kabinett abgebildeten Fall eines Signals mit zwei Mastschildern gibt es in dem dort benannten Bahnhof nicht nur einmal.
Einige Streckenabschnitte sind eingleisig. Die Weichen am Beginn und Ende der eingleisigen Abschnitte sind teils als Rückfallweichen ausgeführt, die meisten werden aber über Stellwerke (!) gesteuert. Weichen in zweigleisigen Bereichen gibt es sowohl als zuggesteuerte (Knopf im Fahrerstand) als auch als Handweichen.
Neben den üblichen Seitenbahnsteigen gibt es - ebenfalls straßenbahnuntypisch - auch Mittelbahnsteige. Schon aus dem Grund sind beidseits Türen erforderlich, die es natürlich auch braucht, weil es Zweirichtungsfahrzeuge sind. Und auf manchen Bahnsteigen stehen (wie auch im Raum Karlsruhe) die von Fußgängerampeln her bekannten Knöpfchen. Damit kann ein Bedarfshalt angefordert werden.
So, und dann hätten wir noch ein kleines Dorf an der Strecke (Name ist mir jetzt entfallen), in dem die Strecke eingleisig auf der Straße verläuft. In einer Richtung fährt die Trambahn dort auf die richtigen Straßenseite, in die andere Richtung fährt sie aber (folgerichtig) links, wovor der Autoverkehr durch Schilder gewarnt wird bzw. auch durch eine Ampel angehalten wird.
Das waren jetzt so die Besonderheiten, die mir im Kopf geblieben sind. Sicher gibt es dort noch einiges mehr zu entdecken. Auf jeden Fall lohnen sich die 2 h 10 min, denn man kommt aus dem Grinsen kaum heraus.
Beste Grüße usw....
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
fahren die OEG die 5R nach BoStrab, oder nach beiden Regelwerken? (Hintergrund: Die Strecke wird auf der Eisenbahnstreckenkarte der DB als Eisenbahn vermerkt, aber nicht eingezeichnet)
Gruß, Dave
Gruß, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
Guten Abend,
auch ich durfte die "ÖGG", wie meine Schwiegermutter sagt, schon öfter benutzen. Nett ist auch, dass bei den alten Wagen kurz hinter dem Heidelberger HBF in Richtung MA mal das Licht ausgeht. Das ist wohl am Übergang vom Heidelberger Straßenbahnstromnetz zum OEG-eigenen.
Bei der Überlandstrecke zwischen HD und MA kommt schon fast ein Geschwindigkeitsrausch auf
Grüße
Corinna
auch ich durfte die "ÖGG", wie meine Schwiegermutter sagt, schon öfter benutzen. Nett ist auch, dass bei den alten Wagen kurz hinter dem Heidelberger HBF in Richtung MA mal das Licht ausgeht. Das ist wohl am Übergang vom Heidelberger Straßenbahnstromnetz zum OEG-eigenen.
Bei der Überlandstrecke zwischen HD und MA kommt schon fast ein Geschwindigkeitsrausch auf

Grüße
Corinna
Die Fahrt von Leutershausen, Hirschberg an der Bergstr., OEG-Bahnhof nach Heidelberg Hbf iss furchtbar. Die Bahnen kommen entweder zu spät oder zu früh. In Schriesheim OEG-Bahnhof wird dann auf den Bus gewartet, dessen Ankunfszeit zu jeder Stunde 30 und 00 ist (gleichzeitig auch die Abfahrtszeit der Straßenbahn) und wenn der Bus 20 Minuten später kommt, fährt die Bahn 20 Minuten später! Pünktlich gibt es nicht. Wenn ich auf nen Zug muss, fahr ich meistens eine "ÖGG" früher, damit es mir auch wirklich reicht...
Gruß
Martin
Gruß
Martin
Verzeiht, paßt zwar nicht ganz zum Thema, aber da hier gerade über HD-Straßenbahnen geredet wird:
Was ist das denn für eine Geister(fahrer)bahnlinie durch Eppelheim ? Auf einer normalen Straße (eine Spur pro Richtung) mit Autoverkehr in beiden Richtungen liegt nur auf einer Straßenseite ein Gleis. Auf dem verkehren Züge in BEIDEN Richtungen. Irgendwie klappt das ohne große Probleme. Als ich dort als ortsunkundiger Autofahrer unterwegs war, hab ich mich schon gewundert, warum mir auf einmal eine Straßenbahn entgegen kommt. Zum Glück war einer vor mir, dem bin ich gefolgt. Der Gegenverkehr hat rechtzeitig angehalten, damit ich und die anderen der "Geisterbahn" ausweichen konnte. Besondere Signale sowohl für Bahn als auch für Autos sind mir nicht aufgefallen.
Übrigens müssen das Zweirichtungsfahrzeuge gewesen sein, denn an der Endhaltestelle gingen die dort (zwei) Gleise einfach in Asphalt über. Ohne Prellbock oder sonstiges.... (Wenn da was war, dann war´s zu klein, um es beim vorbeifahren zu erkennen.
Was ist das denn für eine Geister(fahrer)bahnlinie durch Eppelheim ? Auf einer normalen Straße (eine Spur pro Richtung) mit Autoverkehr in beiden Richtungen liegt nur auf einer Straßenseite ein Gleis. Auf dem verkehren Züge in BEIDEN Richtungen. Irgendwie klappt das ohne große Probleme. Als ich dort als ortsunkundiger Autofahrer unterwegs war, hab ich mich schon gewundert, warum mir auf einmal eine Straßenbahn entgegen kommt. Zum Glück war einer vor mir, dem bin ich gefolgt. Der Gegenverkehr hat rechtzeitig angehalten, damit ich und die anderen der "Geisterbahn" ausweichen konnte. Besondere Signale sowohl für Bahn als auch für Autos sind mir nicht aufgefallen.
Übrigens müssen das Zweirichtungsfahrzeuge gewesen sein, denn an der Endhaltestelle gingen die dort (zwei) Gleise einfach in Asphalt über. Ohne Prellbock oder sonstiges.... (Wenn da was war, dann war´s zu klein, um es beim vorbeifahren zu erkennen.
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Hallo, das passt sogar sehr gut zum Thema. Siehe erster Beitrag, vorletzter Absatz.Step_3 @ 1 Oct 2004, 23:47 hat geschrieben: Verzeiht, paßt zwar nicht ganz zum Thema, aber ...
Beste Grüße usw....
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Christian
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1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Ne leider nicht...Hallo, das passt sogar sehr gut zum Thema. Siehe erster Beitrag, vorletzter Absatz
Hab nun auf dem Heidelberger Liniennetzplan nachgeschaut. Es kann nur die HSB-Linie 2 sein. Die 5R kommt nicht mal in die Nähe von Eppelheim.
Außerdem sah ich ja definitiv eine Endstation inkl. der plötzlich endenden Gleise. Für einen Rundkurs wäre das nicht sehr praktisch.
Fasziniert hat mich der nahezu reibungslose Ablauf. Ampeln oder Signale sind mir (wie bereits erwähnt) nicht aufgefallen. Ich bin einfach mit dem Verkehr mitgeschwommen.
Mein dort in der Nähe ansässiger Arbeitskollege kannte die Stelle, er meinte dazu nur "irgendwie klappt das immer".
/Edit:
Hab gerade noch ein Link mit Bildern gefunden.
Bahnen in Heidelberg: Eppelheim Besonders das zweite und dritte Bild beschreiben meine Ausführungen.
Das Stimmt augf Dieser Strecke gibt es nur bei der einfahrt sowohl ausfahrt ein signal in der Mitte wurde keins gebaut so klappt das aber wirklich immer ohne Probleme ein gleiches Beispiel ist in Ellerstadt die Linie RHB.Was auch ein gutes Beispiel W#äre wäre in Bad Dürkheim Die Ortsdurchfahrt genauso eingleisig
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OK, überredet, aber irgendwo nördlich von Heidelberg gibt es auf der Linie 5R auch eine Stelle, wo die Strecke eingleisig auf einer Straße verläuft und der Zug Richtung Heidelberg damit quaasi zum Geisterfahrer wird.Step_3 @ 2 Oct 2004, 20:49 hat geschrieben: Ne leider nicht...
Beste Grüße usw....
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