Füße auf dem Sitz....

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schwaborigine
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Beitrag von schwaborigine »

Hallo liebe BahnfreundInnen,

seit über 20 Jahren treuer Bahnfahrer im Nah- und Fernverkehr, auch im Ausland, vergeht mir neuerdings
immer mehr die Laune. Nicht genug damit, dass zunehmend rücksichtslosere Fahrgäste auch in
Spitzenverkehrszeiten es reihenweise fertigbringen, 2 bis 4 Sitze mit ihren Taschen und Krimskram
zu belegen und dann angestrengt zum Fenster rausschauen "sprich bloss *mich* nicht an" wird es
abends ab 20 Uhr immer mehr zur Selbstverständlichkeit, dass Typen aller Art, vor allem jugendliche
Synchronbettnässer, aber hie und da auch der eine oder andere Anzugträger, die Füsse auf den
Sitz legen (mit Schuhen natürlich). Die Bahn ist anscheinen nicht gewillt oder zu blöd, dieser stetigen
Verdreckung der Sitze einhalt zu gebieten.

Ich spreche zwar regelmässig diese Typen an und habe auch schon die eine oder andere Schlägerei riskiert, in manchen Fällen reagieren die auch einfach gar nicht. Wenn es darum geht, die Fahrgäste abzukassieren, da sind die Verkehrsunternehmen durchaus konsequent und auch erfinderisch, indem sie Kontrolleure in unauffälliger Kleidung in die Fahrzeuge schicken, damit kein Schwarzfahrer dran denkt, dass es jetzt losgehen kann.

Aber es gibt keine Zivilstreifen, welche die notorischen Verdrecker aufspüren und sie haftbar machen,
dabei muss man sie wirklich nicht mit der Lupe suchen, abends ab 20 Uhr findet man in jedem Bahnwaggon garantiert einen oder mehrere.

Ein dröger Verwaltungsmensch des Stuttgarter Verkehrsverbundes erklärte mir mal lang und breit, dass man da angeblich nichts machen könne und wich aber der Frage, warum keine Zivilstreifen eingesetzt werden, konsequent aus und verwies mich auf mangelnde Kapazität der Polizei.

Gerade gestern wollte ich früh morgens mit dem ersten Zug von Stuttgart aus nach Hause fahren.
Der Zug stand schon länger da, und dutzendweise lagen besoffene Typen drin, die wohl vom Volksfest kamen, und jeder zweite hatte auch da die Schuhe auf den Sitzen, teilweise auch genial mit der
Schuhsole flach auf dem Polster. Da noch Zeit war holte ich Polizeibeamte und sagte ihnen, sie
sollen mal was machen. nun wollte mir der eine noch erklären, daß, wenn der Schuh nicht ausdrücklich dreckig sei, das ja eigentlich nicht zu beanstanden sei. Ich fragte ihn dann, ob er allen ernstes bestreiten will, dass die kleine Menge Dreck, die JEDER Schuh nun mal an sich hat, nicht bald auch den Sitz wie "braun bekackt" aussehen lässt, wenn es 20 mal geschieht.... dann erklärten sie mir, der Zugbegleiter sei verantwortlich für die "Hausordnung" im Zug, und solange der nichts beanstande können sie eigentlich nichts machen. Naja, der Zugbegleiter war nirgends zu sehen, und da die DB ja eh immer mehr zarte Mädels auf die Strecken schicken, die sicher lieber Konflikten mit Mucki-Männern aus dem Weg gehen, warum sollte sie auch auf ihren Zug aufpassen... die Polizisten gingen dann einmal durch den Zug, wurden hinter ihrem Rücken höhnisch verspottet "hey, Kumpel, nimm doch mal dein Handy und mach ne Bombendrohung", und das wars dann.

Die Bahn bräuchte nur in den Beförderungsbedingungen schwarz auf weiss festlegen, dass "Schuhe auf dem Sitz" verboten ist (gerade so wie musizieren im Zug auch nicht erlaubt ist, obwohl das eigentlich harmloser wäre), und es gäbe eine klare Handhabe, diese Ferkeleien zu beenden und die Typen rauszuschmeissen anstatt sie weichzuspülen "naja, so schmutzig war der Schuh ja gar nicht".

Was für Publikum will die Bahn eigentlich haben? Sollen diejenigen, die ein Minimum Wert auf gepflegte
Kleidung und eine ästhetisch angenehme Umgebung legen, reihenweise zum Autofahren zurückgejagt werden, nur um diesem dummem Pack nicht auf die Finger klopfen zu müssen?

Gibt es noch weitere, denen das auf den Sender geht und die auch gerne etwas dagegen unternehmen würden? Ich habe derzeit ernsthaft vor, wenn ich abends in einem Zug sitze, wo einer die Füsse auf dem Sitz hat, zu verweigern, meinen Fahrausweis zu zeigen, auch falls es zu Konfrontation mit der Polizei führt. Warum soll ich für so eine versiffte Dienstleistung, wo der Anbieter sich KEINE, wirklich NULL
Mühe gibt, das in den Griff zu bekommen, auch noch bezahlen?

Bin gespannt ob es weitere gibt, die hierüber gefrustet sind und die auch gerne etwas dagegen unternehmen würden......

Gruss - Peter
schorsch
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Beitrag von schorsch »

Hhmm, also ich bei der Münchner U-Bahn sagt das Betriebspersonal bzw. die U-Bahnwache schon was, wenn jemand die Schuhe auf dem Sitz hat, ist ja auch laut Beförderungsbedingungen untersagt (§ 2 (2), 10.). Und wenn jemand die Schuhe legt, dann ist das verunreinigen, egal ob sie nun voller Schlamm sind oder "normal" dreckig sind. Schuhe sind ja immer dreckig!
Bei der S-Bahn München hab´ ich auch schon oft beobachtet, dass das Betriebspersonal was gesagt hat. Wie das im Fernverkehr ist kann ich nicht beurteilen.

Auf jeden Fall ist es eine sauerei wenn jemand seine Schuhe auf den Sitz legt!!!
schwaborigine @ 27 Sep 2004, 19:43 hat geschrieben:Ich habe derzeit ernsthaft vor, wenn ich abends in einem Zug sitze, wo einer die Füsse auf dem Sitz hat, zu verweigern, meinen Fahrausweis zu zeigen, auch falls es zu Konfrontation mit der Polizei führt. Warum soll ich für so eine versiffte Dienstleistung, wo der Anbieter sich KEINE, wirklich NULL
Mühe gibt, das in den Griff zu bekommen, auch noch bezahlen?
Naja, du übertreibst schon a bisserl. Die Bahn will garantiert nicht, dass ihre Züge so versifft durch die Gegend fahren, außerdem reinigt die Bahn ja ihre Züge.
Also an deiner Stelle würde ich mir nochmal überlegen ob ich das wirklich mache.
Schwarzfahren ist garantiert nicht besser, im Gegenteil!

Grüße, schorsch
Doofe Tram!
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Was für Publikum will die Bahn eigentlich haben? ... soll ich für so eine versiffte Dienstleistung...auch noch bezahlen?

Bei allem Ärger: Grob gesagt, möchte die Bahn zuerst einmal ein zahlendes Publikum.
Als versiffte Dienstleistung kann man das Problem nicht bezeichnen, schließlich reinigt die Bahn die Züge! Verschmutzt werden sie von den Fahrgästen.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Matthias1044 @ 27 Sep 2004, 20:02 hat geschrieben: Als versiffte Dienstleistung kann man das Problem nicht bezeichnen, schließlich reinigt die Bahn die Züge! Verschmutzt werden sie von den Fahrgästen.
Jo, das ist genau der Punkt. Die Fahrgäste, oder neuerdings Reisende genannt, führen sich in den Zügen wie die Schweinchen auf und dann wundert man sich, wenn ein Zug noch so rumfährt, bevor er ins nächste BW fahren kann. Es ist nunmal nicht pro Fahrgast ein Saubermacher verfügbar, um ihm hinterherzuwischeln. Würden sich die Fahrgäste so verhalten, wie sie es zu Hause auch machen (Einzelfälle ausgenommen), dann wären die Züge wesentlich sauberer. :angry:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
schorsch
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Beitrag von schorsch »

ET 423 @ 27 Sep 2004, 20:05 hat geschrieben: Die Fahrgäste, oder neuerdings Reisende genannt, führen sich in den Zügen wie die Schweinchen auf...
Also Schweinchen würden es nie schaffen so ein Dreck zu machen. Wenn überhaupt dann nur eine ganze Schweineherde.... :lol:
Doofe Tram!
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423176
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Beitrag von 423176 »

Moin!

Viel Aufregung um Dinge, die man nie ändern kann. Man sagt es ihnen, 5 Min später das alte Bild :angry:
Am letzten Donnerstag war ich auf der S8 unterwegs, beim Fst-Wechsel im Flughafen sah ich mehrere, die ihre Füße aufn Sitz hatten. Jeden einzeln ansprechen war mir zu dumm. Also losfahren und Leute begrüßen. Anschließend kam der Hinweis:

"Sehr geehrte Fahrgäste, aus gegebenen Anlass bitte ich nochmals um Aufmerksamkeit. Ich habe nichts dagegen, wenn jemand seine Beine hochlegt, aber bitte ohne Schuhe! Wenn die Schuhe aus welchen Gründen auch immer sein müssen, dann bitte Zeitung oder Tasche unterlegen. Ich werde weiterhin ein Auge auf diese vorher vorgefundene Situation haben".

Zwei, direkt hinter mir haben es gleich befolgt, ob die anderen es auch getan haben weiß ich nicht. Aber aus Erfahrung weiß ich, das öffentlich angesprochene Sachen mit Aufmerksamkeit anderer besser befolgt werden.
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stuttgarterbahn
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Beitrag von stuttgarterbahn »

Als ich neulich mit dem DoSto von Ulm nach Stuttgart fuhr, ich muss mal so sagen, war ich froh, dass ich meine vielen Taschen auf den Sitz gegenüber (4er) stellen konnte, denn in den blöden Dostos hat man ja keine anständigen Gepäckanlagen gebaut, so dass mir nichts anderes übrigblieb, als die Taschen auf den Sitz zu stellen. Da kommt dann ein Ehepaar daher und motzt mich an, ich habe doch bitte die Sitze freizumachen, die seien für Fahrgäste und nicht für Gepäck, so eine blöde Zicke *G*
Ja gut, ich so nett wie ich bin habe das Gepäck runtergenommen, mühsam unter den Sitz gestopft, so dass ich dann fast meine Knie im Gesicht hatte, und zu allem Überfluss, als die beiden dann wegwaren, setzte sich mir gegenüber ein so arg dickes Walroß hin, woraufhin ich fast gegen die scheibe gepresst wurde. Die DoStos als Beispiel, sind für Leute mit viel Gepäck echt unzumutbar, erst recht wenn in Ulm Richtung Stuttgart immer die Scheiß Radfahrer einsteigen und sich überall in den Weg stellen, unmöglich. Wegen denen fuhr der Zug auch noch geschlagene 20 Minuten später ab. Naja ich sag euch das nächste mal bin ich nicht mehr so freundlich, viele Fahrgäste wissen wohl nicht, dass sie mit dem Kauf eines Fahrscheins vielleicht ein Anrecht auf Beförderung, jedoch kein Anrecht auf einen Sitzplatz haben, es sei denn sie haben einen reserviert, was natürlich im Regionalverkehr nich is.... Leute gibts...
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Naja ich sag euch das nächste mal bin ich nicht mehr so freundlich,

Das heißt, beim nächsten Mal nimmst du deine Taschen nicht vom Sitz?
viele Fahrgäste wissen wohl nicht, dass sie mit dem Kauf eines Fahrscheins vielleicht ein Anrecht auf Beförderung, jedoch kein Anrecht auf einen Sitzplatz haben,

Aber dein Gepäck?
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Dave
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Beitrag von Dave »

doch, auch im normalen Regionalverkehr mussen die Schuhe unten bleiben (habe ich auch schon so manche Ermahnung beobachtet).
Zu den Dostos Friedrichshafen - Ulm - Stuttgart, das Gepäck ist zwischen den Sitzen gut zu verstauen, hab ich in diesem Zug schon öfters zusammen mit großen gruppen hinbekommen. Nur Koffer sind problematisch. Und was die radfahrer angeht, ich finde diese Hetze gegen diese unbegreiflich, warum sollten diese nicht auch ein Anrecht auf Beförderung haben? Stellen sie doch eine gute neue Kundschaft sowohl von Pendlern als auch Urlaubern dar. Ich reise oft mit Rad und Zug, dass geht viel besser als mit dem Auto und ist viel schöner.
Gruß, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Beitrag von D-Love »

schwaborigine @ 27 Sep 2004, 18:43 hat geschrieben: Hallo liebe BahnfreundInnen,

seit über 20 Jahren treuer Bahnfahrer im Nah- und Fernverkehr, auch im Ausland, vergeht mir neuerdings
immer mehr die Laune. Nicht genug damit, dass zunehmend rücksichtslosere Fahrgäste auch in
Spitzenverkehrszeiten es reihenweise fertigbringen, 2 bis 4 Sitze mit ihren Taschen und Krimskram
zu belegen und dann angestrengt zum Fenster rausschauen "sprich bloss *mich* nicht an" wird es
abends ab 20 Uhr immer mehr zur Selbstverständlichkeit, dass Typen aller Art, vor allem jugendliche
Synchronbettnässer, aber hie und da auch der eine oder andere Anzugträger, die Füsse auf den
Sitz legen (mit Schuhen natürlich). Die Bahn ist anscheinen nicht gewillt oder zu blöd, dieser stetigen
Verdreckung der Sitze einhalt zu gebieten.

Ich spreche zwar regelmässig diese Typen an und habe auch schon die eine oder andere Schlägerei riskiert, in manchen Fällen reagieren die auch einfach gar nicht. Wenn es darum geht, die Fahrgäste abzukassieren, da sind die Verkehrsunternehmen durchaus konsequent und auch erfinderisch, indem sie Kontrolleure in unauffälliger Kleidung in die Fahrzeuge schicken, damit kein Schwarzfahrer dran denkt, dass es jetzt losgehen kann.

Aber es gibt keine Zivilstreifen, welche die notorischen Verdrecker aufspüren und sie haftbar machen,
dabei muss man sie wirklich nicht mit der Lupe suchen, abends ab 20 Uhr findet man in jedem Bahnwaggon garantiert einen oder mehrere.

Ein dröger Verwaltungsmensch des Stuttgarter Verkehrsverbundes erklärte mir mal lang und breit, dass man da angeblich nichts machen könne und wich aber der Frage, warum keine Zivilstreifen eingesetzt werden, konsequent aus und verwies mich auf mangelnde Kapazität der Polizei.

Gerade gestern wollte ich früh morgens mit dem ersten Zug von Stuttgart aus nach Hause fahren.
Der Zug stand schon länger da, und dutzendweise lagen besoffene Typen drin, die wohl vom Volksfest kamen, und jeder zweite hatte auch da die Schuhe auf den Sitzen, teilweise auch genial mit der
Schuhsole flach auf dem Polster. Da noch Zeit war holte ich Polizeibeamte und sagte ihnen, sie
sollen mal was machen. nun wollte mir der eine noch erklären, daß, wenn der Schuh nicht ausdrücklich dreckig sei, das ja eigentlich nicht zu beanstanden sei. Ich fragte ihn dann, ob er allen ernstes bestreiten will, dass die kleine Menge Dreck, die JEDER Schuh nun mal an sich hat, nicht bald auch den Sitz wie "braun bekackt" aussehen lässt, wenn es 20 mal geschieht....  dann erklärten sie mir, der Zugbegleiter sei verantwortlich für die "Hausordnung" im Zug, und solange der nichts beanstande können sie eigentlich nichts machen. Naja, der Zugbegleiter war nirgends zu sehen, und da die DB ja eh immer mehr zarte Mädels auf die Strecken schicken, die sicher lieber Konflikten mit Mucki-Männern aus dem Weg gehen, warum sollte sie auch auf ihren Zug aufpassen... die Polizisten gingen dann einmal durch den Zug, wurden hinter ihrem Rücken höhnisch verspottet "hey, Kumpel, nimm doch mal dein Handy und mach ne Bombendrohung", und das wars dann.

Die Bahn bräuchte nur in den Beförderungsbedingungen schwarz auf weiss festlegen, dass "Schuhe auf dem Sitz" verboten ist (gerade so wie musizieren im Zug auch nicht erlaubt ist, obwohl das eigentlich harmloser wäre), und es gäbe eine klare Handhabe, diese Ferkeleien zu beenden und die Typen rauszuschmeissen anstatt sie weichzuspülen "naja, so schmutzig war der Schuh ja gar nicht".

Was für Publikum will die Bahn eigentlich haben? Sollen diejenigen, die ein Minimum Wert auf gepflegte
Kleidung und eine ästhetisch angenehme Umgebung legen, reihenweise zum Autofahren zurückgejagt werden, nur um diesem dummem Pack nicht auf die Finger klopfen zu müssen?

Gibt es noch weitere, denen das auf den Sender geht und die auch gerne etwas dagegen unternehmen würden? Ich habe derzeit ernsthaft vor, wenn ich abends in einem Zug sitze, wo einer die Füsse auf dem Sitz hat, zu verweigern, meinen Fahrausweis zu zeigen, auch falls es zu Konfrontation mit der Polizei führt. Warum soll ich für so eine versiffte Dienstleistung, wo der Anbieter sich KEINE, wirklich NULL
Mühe gibt, das in den Griff zu bekommen, auch noch bezahlen?

Bin gespannt ob es weitere gibt, die hierüber gefrustet sind und die auch gerne etwas dagegen unternehmen würden......

Gruss - Peter
Sorry, aber du bist in meinen Augen einfach nur krank...

Ob Füße auf den Sitzen sein muss, ok, darüber kann man streiten, wobei gegen saubere, ich betone, saubere Schuhe IMO nichts auszusetzen ist, aber ernsthaft den Einsatz von Polizei (die VERBRECHEN verhindern sollen und nicht für deine aus dem erschreckenden Schreibstil offensichtlich vorhandenen Fuß-auf-Sitz-Psychosen zuständig ist) in Zügen zu fordern, um das Ablegen von Füßen auf Zugsitzbänken zu verhindern, ist ja schon fast wieder zu lächerlich, dass es zum Lachen ist. Und am besten noch Türsteher an den Türen, um die gepflegte Kleidung und ästhetisch angenehme Umgebung sicherzustellen. Sonst hättest du ja zwei Euro fuffzich für eine versiffte S-Bahn-Dienstleistung bezahlt.

Die "Hausordnung", zu dem ist es auch überhaupt nicht untersagt, die Füße auf die Bänke zu legen, sicherzustellen, ist einzig und allein Sache der Bahn, in diesem Falle der Zugbegleiter und des Bahnschutzes, aber ganz sicher weder von der Polizei und Profilneurotikern wie dir.

Wenn ich jemand wäre, der seine Füße mal auf dem Sitz hat und ich vielleicht in dem Moment ohnehin schon genervt wäre, und jemand käme wie du würde auf mich mit diesem Tonfall und diesem Fanatismus los gehen, könnte ich nicht dafür garantieren, dass ich dir nicht sehr deutlich deine Grenzen aufzeigen würde.

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ET 474
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Beitrag von ET 474 »

schwaborigine @ 27 Sep 2004, 19:43 hat geschrieben:Wenn es darum geht, die Fahrgäste abzukassieren, da sind die Verkehrsunternehmen durchaus konsequent und auch erfinderisch, indem sie Kontrolleure in unauffälliger Kleidung in die Fahrzeuge schicken, damit kein Schwarzfahrer dran denkt, dass es jetzt losgehen kann.

Aber es gibt keine Zivilstreifen, welche die notorischen Verdrecker aufspüren und sie haftbar machen,
dabei muss man sie wirklich nicht mit der Lupe suchen, abends ab 20 Uhr findet man in jedem Bahnwaggon garantiert einen oder mehrere.

Wenn ein Kontrolleur seinen Job ernst nimmt, wird er auch Verdrecker aufspüren und haftbar machen. Ich erwarte von den Fahrausweisprüfern - ob nun in Uniform oder in Zivil - dass sie neben Fahrgeldbetrügern auch Beschmutzer und Beschädiger aufspüren und haftbar machen. Wenn ich Fahrausweisprüfer wäre, würde ich es so machen.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

D-Love @ 27 Sep 2004, 22:23 hat geschrieben: zu dem ist es auch überhaupt nicht untersagt, die Füße auf die Bänke zu legen,
Offenbar muss man zu Zeiten, wo es sowas wie Erziehung und Anstand nicht mehr allzu verbreitet gibt, wirklich alles verbieten, was zu unterlassen eigentlich selbstverständlich wäre.
Wenn ich jemand wäre, der seine Füße mal auf dem Sitz hat und ich vielleicht in dem Moment ohnehin schon genervt wäre, und jemand käme wie du würde auf mich mit diesem Tonfall und diesem Fanatismus los gehen, könnte ich nicht dafür garantieren, dass ich dir nicht sehr deutlich deine Grenzen aufzeigen würde.
Aha, sollen wir uns jetzt alle von Dir nach Deinen Vorstellungen umerziehen lassen. Wie das sehr deutliche Grenzen aufzeigen von Dir aussieht, stell ich mir jetzt mal besser nicht vor. Traurig, traurig....
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Beitrag von stuttgarterbahn »

Die Radfahrer sind ja schon gute Kunden, wenn sie sich nur nicht immer in den Weg stellen würden, gerade hier in Stuttgart in der Sbahn merke ich das ganz oft, quer vor die Tür oder mitten in den Gang, keiner kommt mehr vorbei, und einige der Radler waren sogar so frech, ihr Rad nicht bei Seite zu schieben, unverschämt, oder wenn der Zug eh schon zu voll ist, sich 25 Leute an der Tür drängen, da muss der Radler unbedingt noch rein, obwohl auch der Mehrzweckraum nicht belegt ist. Darf man da eigentlich Räder abstellen bahnrechtlich?
Naja aber es gibt auch lustige Fahrgäste, auch hier in Stuttgart beobachtet. Viele drücken kurz vorm Stillstand des Zuges den Türtaster und laufen dann die letzten Meter dieser Tür hinterher, seltsam, warum bleiben die nicht stehen und warten bis die Türen aufgehen? *G*

Ein weiteres Phänomen, wohl eher psychologischer Natur ist, ich steig z.B. immer in Nufringen ein, eine Station vor dem Endbahnhof Herrenberg, wenn ich dort morgens in die S-Bahn einsteige, sehe ich, dass durch die Bank durch in jeder 4er Sitzgruppe ein Fahrgast in Fahrtrichtung am Fenster sitzt, überall, und fast keiner der durchläuft, traut sich, irgendwo hinzusitzen, irgendwie will jeder nen Platz am Fenster haben in Fahrtrichtung, sind wohl zu verwöhnt *G*

Ich tu mir das erst garnicht an, fahr ich nur wenige Stationen stell ich mich meist gleich an die Tür, und wenns mal ned geht, setz ich mich halt mal gegen Fahrtrichtung hin, in Böblingen oder Hbf steigen eh die meisten aus, aber dort ist es auch kein Kunststück mehr, eh die neuen Fahrgäste reinstürmen, sich schnell einen der freien Fensterplätze zu schnappen *G*

Eigentlich könnten Psychologiestudenten unter uns ne ganze Doktorarbeit über Verhaltensmuster von Fahrgästen schreiben G**
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schwaborigine
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Beitrag von schwaborigine »

@schorsch

Hi Schorsch,

naja, aber wenn die U-Bahn-Wache (oder Vergleichbares) durch die Züge geht,
dann nehmen die Ferkel eben schnell die Füsse runter und hinterher sind
sie wieder oben. Die wissen nämlich genau dass, ihr Verhalten asozial ist.
Es müsste ohne Uniform kontrolliert werden, und auch mit finanziellen Konsequenzen.


Ich war vor einem Jahr in Bukarest und fuhr dort regelmässig mit der Metro.
Da hat Wachpersonal sogar Fahrgäste, die sich mit dem Rucksack hinsetzen
wollten (Plastiksitze) höflich, ja echt, ermahnt, den Rucksack abzunehmen, damit die
Sitze nicht zerkratzt werden (die Dinger haben ja immer irgendwelche Metallteile).
Das wird also aufgepasst, dass der mühsam entstehende bescheidene Wohlstand
nicht gleich wieder kaputtgemacht wird, aber in Deutschland hat man ja säckeweise
davon, und der kulturelle Input aus der Hauptstadt besteht
bei uns darin, dass in Berlin ausnahmslos JEDE Scheibe einer U- oder S-Bahn
zerkratzt ist. Dieser Brauch findet nun auch in der Provinz begeisterte
Anhängerschaft.
Schorsch @ 27 Sep 2004, 19:08 hat geschrieben:Naja, du übertreibst schon a bisserl. Die Bahn will garantiert nicht, dass ihre Züge so versifft durch die Gegend fahren, außerdem reinigt die Bahn ja ihre Züge.
Die Bahn will es natürlich nicht aktiv, aber ich sehe KEINERLEI Aktivitäten,
abschreckend gegen die Ferkel vorzugehen. Und reinigen ist bei den Sitzen eben nicht
so einfach wie wenn man halt mal mit dem Besen durchgeht, die müssten regelmässig nass gereinigt werden, oder, wie in hoffnungslosen Fällen in der S-Bahn, gleich den ganzen Sitz wegwerfen.


@ET474

Das Problem ist doch, dass wenn eine Kontrolle durch den Zug geht und anfängt,
Fahrausweise zu kontrollieren (egal ob uniformiert oder in Zivil) deren Anwesenheit
bemerkt wird, und dann nehmen die Spinner ihre Füsse vom Sitz und anscheinend ist
alles gut und die Verkehrsbetriebe können sich wieder mal dumm stellen.


@D-Love

Aha, hier haben wir also ein Statement aus der Spassgesellschaft.

Du hältst mich also für krank? Sorry, ich halte es für krank, dass Menschen sich
so verhalten, dass in Zügen, die nicht mehr ganz fabrikneu sind, sich die Farbe
der Sitze in das Design von gebrauchtem Klopapier verwandelt. Und ich halte es für
sehr krank, sich, wie Du, auch noch dummzustellen gegenüber diesem Phänomen.

Du sagtst, Du habest gegen saubere Schuhe nichts auszusetzen. Haha, sehr guter
Witz. DAS behauptet jeder! Dann tritt doch mal mit einem "sauberen" Schuh auf
ein weisses Blatt Papier, dann wirst Du schon sehen, wie viel Krümel auch an einem
"sauberen" Schuh haften. und das ganze dann multipliziert mit 100 Gesinnungsgenossen, und schon ist so viel Dreck in die Sitze einmassiert wie wenn ein einziger
wirklich dreckig draufgestanden wäre. So weit denkt Ihr "meine-Schuhe-sind-sauber"-Hirnis wohl nicht! Und ausserdem legen die meisten ihre
Füsse nicht etwa flach auf den Sitz, sondern stellen die Schuh-SOHLE auf die
Sitz-Kante. Somit wird mit hohem Druck die Schuhsohle durch den Sitz gereinigt....


Und wenn Deine Schuhe sauber sind, dann kommt ein anderer, die sind so gut wie fast
beinahe schwach verdreckt, und der Hundehaufen vorhin war ja auch nur von einem
ganz kleinen Hund, wie soll das beurteilt werden? Soll man den von Dir vorgeschlagenen
Türsteher nehmen und die Grenzwerte taxieren?

Wenn Du schreibst, es sei Job der Polizei, Verbrechen zu verhindern: Die Reinigung
von Sitzen, das kann man sich doch unschwer klar machen, ist ein Arbeitsaufwand, der
in die Größenordnung von Tausendern geht; das ist schlichtweg eine Sachbeschädigung
in kleinen Schritten. Wenn Du das für banal hältst, dann gib mir doch mal meine
Adresse, dann komme ich in Zukunft, wenn ich meinen Nasenpopel irgendwo ankleben
will, einfach zu Dir.

Naja, ein so'n Rotzbube, der vom Alter her wahrscheinlich noch keinen Euro selber
erarbeitet hat, und der es gerade für witzig hielt, in der S-Bahn im 5-Sekunden-Takt auf den Boden zu spucken, argumentierte, er sichere damit Arbeitsplätze (des
Reinigungspersonals) und ausserdem bezahle er eh genug Steuern, da könne er auch
was dafür verlangen....


>> Wenn ich jemand wäre, der seine Füße mal auf dem Sitz hat <<

Ach immer dieselben Sprüche! "mal..." ! Das ist bei vielen schon ganz automatisch
geworden - hinfläzen und Füsse hoch, damit man das Handy aufs Knie legen kann.


>> und ich vielleicht in dem Moment ohnehin schon genervt wäre,<<

Ihr seid doch eh dauernd "genervt"!

>> und jemand käme wie du würde auf mich mit diesem Tonfall und diesem Fanatismus los gehen, <<


Woher willst Du meinen Tonfall beurteilen? Und was ist an meinen Sachargumenten
fanatisch? Wenn andere nicht klar denken können, dann ist das deren Problem, nicht meines.


>>könnte ich nicht dafür garantieren, dass ich dir nicht sehr deutlich deine Grenzen aufzeigen würde<<

Das heisst im Klartext, Du würdest aufstehen und mir androhen, dass Du mir aufs
Maul haust (so wie es mir dann auch gelegentlich angedroht wird)?

Ach, tu's nur, ich hab 100 Kilo, mich haut so schnell nichts um, dann verschafft das
endlich mal klare Verhältnisse, Dir ein Strafverfahren und zeigt, dass der
Weg von kleinen zu grösseren Delikten manchmal gar nicht so lang ist.
dumsel
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Beitrag von dumsel »

Ich hab ne Idee: Wir räumen die Züge leer und jeder bringt seinen eigenen Stuhl mit... Den eigenen macht man garantiert nicht dreckig :lol:...

Wobei das stuttgarterbahn mal wieder übertreiben würde und ich ihn dann mit Leigestuhl in der S1 sehen würde :P.

Das mit den angeblich sauberen Füßen stimmt übrigens... Ich stell meine Füße immer auf meinen Rucksack und der ist anstatt schwarz jetzt braun und das DB-Logo ist irgendwo unter ner Dreckschicht verschwunden :blink:.

Gruß
Martin
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Also wenn ich Führerstandswechsel mache und jemanden sehe mit den Schuhen auf dem Sitz, dann bleibe ich vor ihnen stehen und brauche meistens die Leute nur anzusehen. Sie nehmen dann die Schuhe runter, wissen also ganz genau, was sie falsch machen.
... manchmal wünsch ich mir, eine Quittungsblock zu haben.
EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

mellertime @ 28 Sep 2004, 12:44 hat geschrieben:Also wenn ich Führerstandswechsel mache und jemanden sehe mit den Schuhen auf dem Sitz, dann bleibe ich vor ihnen stehen und brauche meistens die Leute nur anzusehen. Sie nehmen dann die Schuhe runter, wissen also ganz genau, was sie falsch machen.
... manchmal wünsch ich mir, eine Quittungsblock zu haben.
Das hab sogar ich gestern mal wieder hinbekommen... In Markt Schwaben ist ein ca. 15 jähriger eingestiegen
(ohne Rudel, von daher mit eingeschaltetem Gehirn), und hat prompt seine Latschen auf dem Sitz plaziert.
Ein böser Blick nach Links, und die Füße waren unten. Bis Ostbahnhof wo er raus ist... :rolleyes:


@schwaborigine
Bei uns werden die Sitze regelmäßig naß (oder Dampf, keine Ahnung wie genau, auf jeden Fall gründlich) gereinigt,
von daher sehe ich deine Argumentation als ein bischen übertrieben an. Geh lieber gegen die Fensterkratzer vor,
denn das ist wirklich teure Sachbeschädigung!
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
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Beitrag von ET 474 »

mellertime @ 28 Sep 2004, 12:44 hat geschrieben:Also wenn ich Führerstandswechsel mache und jemanden sehe mit den Schuhen auf dem Sitz, dann bleibe ich vor ihnen stehen und brauche meistens die Leute nur anzusehen. Sie nehmen dann die Schuhe runter, wissen also ganz genau, was sie falsch machen.
... manchmal wünsch ich mir, eine Quittungsblock zu haben.
Was machst du, wenn du Scheibenkratzer siehst? Hast du sowas schon mal gesehen?
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Beitrag von dumsel »

Wenn man DB irgendwo draufkleben hat und nen Schreibenkratzer anguggt, reicht das schon...
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Beitrag von mellertime »

ET 474 @ 28 Sep 2004, 14:15 hat geschrieben: Was machst du, wenn du Scheibenkratzer siehst? Hast du sowas schon mal gesehen?
Leider noch nicht.
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Beitrag von ET 474 »

dumsel @ 28 Sep 2004, 16:16 hat geschrieben:Wenn man DB irgendwo draufkleben hat und nen Schreibenkratzer anguggt, reicht das schon...
Wenn ich sowas sehe, ziehe ich die Notbremse und gehe zum Tf. Hab schon einige Mal damit Erfolg gehabt. Leider denken und handeln nicht alle Fahrgäste wie ich. Vor einigen Jahren hat es bei uns in U- und S-Bahnen und Bussen Plakate gegeben, dass diese Scheibe von 46 Fahrgästen zerkratzt worden ist, der Sitz von 31 Fahrgästen zerschlitzt worden ist, das Fahrzeug von 83 Fahrgästen besprayt worden ist. Der größte Teil hat dabei weggesehen. Wer nichts tut, macht mit. Aktion Tu was / Ich helfe.
oskar
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Beitrag von oskar »

Das interessanteste sind ja nicht nur die Füße-auf-den-Sitz-Leger (auch ich bin dagegen), sondern die Fahrgäste in der Umgebung: den meisten sieht man ihre Gedanken an ("Schweinerei"), aber es sagt quasi niemand etwas. Alle grummeln in sich rein und denken sich wohl ihren Teil.

Wenn ich dann mal an so einer Situation (ebenfalls als Fahrgast) vorbeikomme, sage ich meistens "Guten Tag, würden Sie bitte ihre dreckigen Schuhe von unseren sauberen Sitzen nehmen?!", neutral aber bestimmt. "Unsere Sitze" meint hier: die der kollektiven Fahrgäste, nicht die der DB. :D
In 9 von 10 Fällen gibt es keinen Protest und die Schuhe sind auf dem Boden. Bei den anderen Fahrgästen hört man dann quasi, wie die Luft rausgeht ("Puuh, der sorgt für Recht und Anstand"). Falls ich mich in der Nähe hinsetze, stelle ich fest, dass die Erfolgsquote - Füße bleiben unten - sehr hoch ist. Und falls nicht, spare ich mir eine Wiederholung - es reicht zuerst einmal, wenn die Welt merkt, dass andere Reisende "dagegen" sind.

Ironisch-witzige Anmerkungen (je nach Zielpublikum) tun's auch: "Ist Deine Mutter Putzfrau bei der Bahn, dass Du alles dreckig machen darfst?" oder "Hier ist's wohl bequemer als zuhause - da müsstest Du ja die Schuhe ausziehen". Zu Prügelei-ähnlichen Situationen ist es bei mir bisher noch nicht gekommen.

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EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

ET 474 @ 28 Sep 2004, 17:39 hat geschrieben:Wenn ich sowas sehe, ziehe ich die Notbremse und gehe zum Tf. Hab schon einige Mal damit Erfolg gehabt. Leider denken und handeln nicht alle Fahrgäste wie ich. Vor einigen Jahren hat es bei uns in U- und S-Bahnen und Bussen Plakate gegeben, dass diese Scheibe von 46 Fahrgästen zerkratzt worden ist, der Sitz von 31 Fahrgästen zerschlitzt worden ist, das Fahrzeug von 83 Fahrgästen besprayt worden ist. Der größte Teil hat dabei weggesehen. Wer nichts tut, macht mit. Aktion Tu was / Ich helfe.
Ich wäre ja schon lange dafür, eine Kampagne zu starten...
Z.B. "Hier hat einer seine Spuren hinterlassen, der der normalen Komunikation trotz eines von Papi bezahlten Handyvertrags, nicht mehr fähig ist!"
oder "Duftmarke" "Hier ist unser Revier".
"Können sie das Lesen? Nein? Ebenso wahrscheinlich nochnichtmal der, der es produziert hat. Aber damit hält er sich seine "Freunde"!"
Ach, ich hätte so viele Ideen... ;)
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schwaborigine
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Beitrag von schwaborigine »

Hallo,

ja nun, wir können uns ja ausführlich darüber austauschen, ob und was und wie erfolgreich
selber man etwas tun kann (wobei ich selber einen Scheibenkratzer noch nie gesehen habe,
die tun das wohl bevorzugt spät nachts in leeren Zügen).

Es ändert aber nichts an der Tatsache, daß die DB wahrnehmbar NICHTS unternimmt,
obwohl es nach 20 Uhr leicht ist, jede Menge dieser Spinner zu finden. Die Beförderungsbedingungen
könnten theoretisch schnellstens noch ein wenig abgeändert werden, so daß die Verhältnisse klar sind und demjenigen z.B. auch Reinigungskosten aufgebrummt werden können, die auf jeden Fall
höher liegen sollten als die Strafe für Schwarzfahrer. Ein Schwarzfahrer richtet viel geringeren
Schaden an.

Wenn ich Bahn fahre, warum soll ich mich denn bei einem Massenphänomen engagieren
(und dabei gegen Windmügelflügen anrennen)?
Wenn ich Bahn fahre, möchte ich einfach irgendwo ankommen, ansonsten mich entspannen
und mich wohlfühlen und nicht auch noch Pädagoge oder Therapeut spielen sollen.

Es ist ja ein Unterschied, ob irgendwo ein Einzelereignis auftritt (z.B. es wird jemand
bedroht), wo dann Engagement einzelner erforferlich ist, weil
schliesslich nicht an jeder Strassenecke ein Polizist stehen kann, oder ob es sich um ein
Massenphänomen handelt.

Stattdessen höre ich von allen Beteiligten (Polizei, Verkehrsverbund), dass die
Verantwortung zum Nachbarn abgeschoben wird. Angeblich soll DER was tun,
selber könne man leider nichts tun. Typisch deutsche Eigenschaft des Jahrhunderts:
Lang und breit beweisen, was alles nicht geht anstatt sich etwas auszudenken,
WIE es geht...


Gruss Peter
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Beitrag von Chep87 »

Eine zeitlang (relativ kurz aber) war an den Bussen und Straßenbahnen an den zerktratzen scheiben ein Aufkleber: "Wollten sie hier rausschauen? Dann haben sie pech gehabt, denn da hat mal wieder eine gescratscht"
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Es ändert aber nichts an der Tatsache, daß die DB wahrnehmbar NICHTS unternimmt,

Das stimmt nicht. Zugbegleitpersonal, BGS achten darauf.
Die Beförderungsbedingungen könnten theoretisch schnellstens noch ein wenig abgeändert werden, so daß die Verhältnisse klar sind

Dann könnte man auch gleich noch in den Beförderungsbestimmungen aufnehmen, dass das Essen und Trinken in den Zügen verboten ist, zum Einen wegen der Krümel und zum Anderen wegen dem oft vergessenen Abfall. Desweiteren sollte das Mitbringen und Lesen von Zeitungen und Zeitschriften in Zügen verboten werden, denn auch hier bleibt das Zeug oft genug liegen und beschäftigt die Reinigungskräfte....
Sorry, ich verstehe zwar deinen Ärger,aber man kann es mit den Reglementierungen auch übertreiben.

Ich denke, dass man zumindest das Ruhen der Füße auf den Sitzen tolerieren kann, wenn vorher die Schuhe ausgezogen wurden und keine Geruchsbelästigung besteht. Legt sich jemand eine Zeitung oder sonstiges auf den Sitz, dann kann man auch das gerade noch durchgehen lassen, wenn Schuhe mit Füßen drauf liegen.
Ansonsten hilft es in den meisten Fällen, den Flegeln mit Wortwitz und Autorität entgegenzutreten. Das funktioniert nicht nur hier im Forum, sondern auch in der Realität.
Ein Schwarzfahrer richtet viel geringeren Schaden an.

Damit6 hast du dich schon in deinem ersten Beitrag zu diesem Thema disqualifiziert.
oskar
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Beitrag von oskar »

schwaborigine @ 28 Sep 2004, 18:23 hat geschrieben: Ein Schwarzfahrer richtet viel geringeren
Schaden an.
Wohl wahr... Je mehr schwarzfahren, desto schneller verschwinden die Züge, in denen jemand die Schuhe hochlegen könnte. :angry:
schwaborigine @ 28 Sep 2004, 18:23 hat geschrieben: Wenn ich Bahn fahre, warum soll ich mich denn bei einem Massenphänomen engagieren (und dabei gegen Windmügelflügen anrennen)? 
Wenn ich Bahn fahre, möchte ich einfach irgendwo ankommen, ansonsten mich entspannen
und mich wohlfühlen und nicht auch noch Pädagoge oder Therapeut spielen sollen. 
1. Du plädierst für den typisch "deutschen Weg": es gibt ein Problem, also müssen Gesetze/Beförderungsbedingungen geändert werden und die Polizei/der BGS muss nach den Übeltätern fahnden. Das funktioniert natürlich nicht, wie wir es auch bei ähnlichen Trivial-Themen wie "Hundekot auf dem Gehweg" erleben.

Vielleicht setzt sich die einfache Einstellung durch, dass wir in dieser Gesellschaft miteinander leben sollten und dass nicht alles, was scheinbar einfach so vorhanden ist (halbwegs gepflegte Züge, saubere Sitze und vieles mehr) einen großen "Apparat" benötigt, sondern manchmal nur ein paar gutmeinende Mitmenschen.

2. Du möchtest "einfach ankommen" und keinen Pädagogen spielen. Ich auch. Nur: wenn einige Fahrgäste am Ende wegbleiben, weil sie das Benehmen anderer Menschen leid sind und dann doch wieder Auto (= das rollende Wohnzimmer) fahren, dann leidet der öffentliche Personenverkehr an einem scheinbar kleinen Problem, das plötzlich größer wird. Das Unrechtsbewußtsein der meisten Füße-Hochleger ist ja vorhanden, man wünscht sich ja nichts utopisches.

- Oliver -

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Beitrag von D-Love »

Aha, hier haben wir also ein Statement aus der Spassgesellschaft.
Gegen Spaß ist doch nichts einzuwenden.

Du hältst mich also für krank? Sorry, ich halte es für krank, dass Menschen sich
so verhalten, dass in Zügen, die nicht mehr ganz fabrikneu sind, sich die Farbe
der Sitze in das Design von gebrauchtem Klopapier verwandelt. Und ich halte es für
sehr krank, sich, wie Du, auch noch dummzustellen gegenüber diesem Phänomen.
Also ich fahre viel Bahn und ich habe noch nie Sitze gesehen, die auch nur annäherend deiner Beschreibung gleich kommen. Im übrigen ist das, was durch die Menschenmengen an Viren und Bakterien im Zug rumschwirrt, mit Sicherheit um einiges ekelhafter als das bisschen Staub und Dreck, was jeder von uns an den Füßen hat. Mich stört viel mehr, dass Leute meinen, sie müssten in Zügen essen und andere Fahrgäste noch mit dem Geruch ihrer Mahlzeit belästigen. Das empfinde ich persönlich als viel unhöflicher, aber verhindern kann ich es auch nicht.

Du sagtst, Du habest gegen saubere Schuhe nichts auszusetzen. Haha, sehr guter
Witz. DAS behauptet jeder! Dann tritt doch mal mit einem "sauberen" Schuh auf
ein weisses Blatt Papier, dann wirst Du schon sehen, wie viel Krümel auch an einem
"sauberen" Schuh haften. und das ganze dann multipliziert mit 100 Gesinnungsgenossen, und schon ist so viel Dreck in die Sitze einmassiert wie wenn ein einziger
wirklich dreckig draufgestanden wäre. So weit denkt Ihr "meine-Schuhe-sind-sauber"-Hirnis wohl nicht! Und ausserdem legen die meisten ihre
Füsse nicht etwa flach auf den Sitz, sondern stellen die Schuh-SOHLE auf die
Sitz-Kante. Somit wird mit hohem Druck die Schuhsohle durch den Sitz gereinigt....
So wissenschaftlich habe ich mich noch nicht mit der Thematik befasst. Aber wenn jeden Tag so viel Menschen auf einem Sitz sitzen, halte ich es ohnehin für angebracht, dass dieser regelmäßig gründlich gereinigt wird, ob da jemand seine Schuhe drauf hatte oder nicht.
enn Du schreibst, es sei Job der Polizei, Verbrechen zu verhindern: Die Reinigung
von Sitzen, das kann man sich doch unschwer klar machen, ist ein Arbeitsaufwand, der
in die Größenordnung von Tausendern geht; das ist schlichtweg eine Sachbeschädigung
in kleinen Schritten. Wenn Du das für banal hältst, dann gib mir doch mal meine
Adresse, dann komme ich in Zukunft, wenn ich meinen Nasenpopel irgendwo ankleben
will, einfach zu Dir.
Erstens müssen die Sitze nicht klinisch rein sein und gehören ohnehin so oder so regelmäßig gereinigt, eine Sachbeschädigung ist es definitiv nicht und mir fallen zehntausend Dinge ein, um die sich die Polizei lieber kümmern sollte als um solche Banalitäten. Mir ist schon klar, dass für einige hier Züge teilweise vielleicht sogar wichtiger als Personen oder sonst was sind (hierzu verweise ich auf Threads zu Personenschäden, in denen ernsthaft die Frage gestellt wurde, in welcher Waschanlage denn das Blut abgewaschen wurde), aber letztlich ist ein Zug ein Haufen Metall und Kunststoff und er erleidet keine Schmerzen, wenn ein böser Mensch einmal die Füße auf einen seiner Sitze legt. Das ist keine Sachbeschädigung wie Graffiti (wobei ich das auch nur an Bahnhöfen und Zügen schlimm finde, sonstige lange graue Mauern kann das nur verschönen) oder Scratching, sondern beschleunigt minimalst die ohnehin normale Abnutzung eines Gegenstandes, der stark beansprucht wird.

Zum letzten Absatz. Ich weiß nur, dass so wie im Eröffungsposting von Dir zur Schau gestellt, niemand mit mir reden dürfte, ohne dass ich zumindest aufstehen würde, um dieser Person gegenüber zu treten (von zuschlagen hat hier niemand was geschrieben). Wenn du schon meinst, dass dich das irgendetwas angeht, wenn ein anderer Fahrgast seine Füße oben hat, dann kannst du diesen höflich bitten, es nicht zu tun. Wenn der dann sagt nein, dann hast du das zu akzeptieren, schliesslich hast du niemandem zu sagen, was er zu tun oder zu lassen hat.
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Im übrigen ist das, was durch die Menschenmengen an Viren und Bakterien im Zug rumschwirrt, mit Sicherheit um einiges ekelhafter als das bisschen Staub und Dreck, was jeder von uns an den Füßen hat.

Das Problem ist nur, dass der Nächste deinen Schuhdreck an den Klamotten hat, wenn du unbedingt die Schuhe auf einem Sitz ablegen mußtest!
Mich stört viel mehr, dass Leute meinen, sie müssten in Zügen essen

Solange sie mit dem Essen nicht den Zug und die Mitreisenden einsauen, wie du mit deinen Schuhen, ist es mir persönlich ziehmlich "wurscht"!
schorsch
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Beitrag von schorsch »

schwaborigine @ 28 Sep 2004, 18:23 hat geschrieben:Ein Schwarzfahrer richtet viel geringeren
Schaden an.
Wenn du meinst... :angry:
Doofe Tram!
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