(M) Oberleitung in der U-Bahn möglich?

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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ma-frey
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Beitrag von ma-frey »

Der Tunnelquerschnitt der Münchner U-Bahn wurde zumindest anfangs so bemessen, das eines Tages auch Fahren mit Oberleitung möglich wäre. Es wurden also um 55cm höhere Tunnel gebaut. Dadurch verteuerten sich die Kosten um 0,6%, obwohl ja gerade der Sinn der Stromschienen sein soll, den Tunnelquerschnitt zu minimieren um Kosten zu sparen. Meine Frage ist, ob heute immer noch mit diesem größeren Querschnitt gebaut wird, oder ob dies inzwischen aufgegeben wurde? Ein Übergang auf die S-Bahn ist ja wohl in absehbarer Zukunft nicht vorgesehen.

Gruß Matthias
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Also so weit ich das mit meinem ungeschulten Blick erkennen kann ist der Tunnelquerschnitt immer noch sehr großzügig, was vielleicht auch daran liegen könnte, dass die mvg den Fahrgästen einen halben Orkan ersparen möchte, wenn die U-Bahn einfaährt.

Aber interessant wär es schon mal zu wissen, ob da Pläne zu einem Oberleitungsbetrieb in der Schublade liegen. Ich fänds schrecklich. Es würde einfach die Architektur von vielen Bahnhöfen zerstören.
ropix
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Beitrag von ropix »

Also Pläne für eine Tunneloberleitung dürften schon sehr stark von dem Belag bedeckt sein, der auch die zugehörigen Bahnhöfe ziert - ziemlich verstaubt sozusagen.
Der zweite Vorteil von der erhöhten Tunneldecke ist es, mit einem Zug mit Pantho durch den Tunnel fahren zu können - ohne das der Stromabnehmer versenkt oder sonstwie eingebaut werden müsste. Ist z.B. im Falle der Cityspange schon ein großer Vorteil.
-
tramfan

Beitrag von tramfan »

Ob in München mal eine Oberleitung geplant ist entzieht sich meiner Erkenntnis. Ich weiss bloß dass in Nürnberg Oberleitungen gibt, und das in der U-Bahn.
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profimaulwurf
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Beitrag von profimaulwurf »

Oberleitung war mal geplant. Da hieß das Ganze aber noch nicht U-Bahn sondern S-Bahn.
Die Zargen für die Masten sind ja zwischen SE und GO immer noch sichtbar. Dort ist der Tunnel aber auch entsprechend hoch.

Man ist aber auf Stromschiene gegangen, weil die U so wesentlich kompakter gebaut werden kann. Und bei einer U-Bahn kostet jeder Meter schon sehr viel Kohle. Also weiter zumindest im alten Bereich der U-Bahn wird man sowas wohl nicht mehr bauen.

Aber es war schon mal im Zusammenhang mit dem neuen Stadion in Fröttmaning im Gespräch. So währe der C-Wagen dann als Zwei-System-Fahrzeug gebaut worden, mit Dachstromabnehmer.
Er währe dann von Fröttmaning kommend in Freimann rausgebogen zur Deutschen Bahn und dann weiter über Moosach zum Hauptbahnhof oberirdisch. Dies ist aber seitens der Bahn abgesagt worden, weil sie auf dieser Strecke keine Kapazitäten mehr frei hat.

Übrigens: Die B80, die in vielen Städten als Stadtbahnwagen genommen werden, sind auch für Stromschiene vorbereitet. Für den Fall, daß sich die Städte mal für eine komplette U-Bahn entscheiden, dann könnte man die Züge entsprechend ohne viel Aufwand umrüsten
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Tilletappen
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Beitrag von Tilletappen »

profimaulwurf @ 28 Jan 2005, 22:26 hat geschrieben: Oberleitung war mal geplant. Da hieß das Ganze aber noch nicht U-Bahn sondern S-Bahn.
Die Zargen für die Masten sind ja zwischen SE und GO immer noch sichtbar. Dort ist der Tunnel aber auch entsprechend hoch.
Das liegt aber daran das dieser Tunnel schon vor dem WWII gebaut wurde. Und damals war dieser Tunnel ja noch für die S-Bahn vorgesehen.

Die großen Querschnitte der U3/6 rühren daher das früher mal ein Mischbetrieb mit der S-Bahn geplant war. Allerdings wurden die Tunnel zwar breit genug gebaut, nicht aber hoch genug.

Der zweite Grund für die komfortablen Tunnelabmessungen liegt daran, das zur Unterhaltung des Oberbaus etc. DB Fahrzeuge eingesetzt werden.

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ma-frey
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Beitrag von ma-frey »

Es war schon so, dass die Tunnel höher gebaut wurden und vielleicht noch werden, um für die ferne Zukunft einen Betriebsverbund mit der S-Bahn nicht zu verbauen. Dies war jedoch damals nicht konkret vorgesehen, sondern es handelte sich um eine Art Vorratsbau, um diese Möglichkeit nicht für alle Zukunft auszuschließen. Ein Zeitung sah damals (1969) einen Skandal darin, dass deshalb für die erste U-Bahnstrecke Mehrkosten in Höhe von 13 Millionen Mark in Kauf genommen wurden, doch wurde dieser Mehraufwand vom damaligen Rechnungshofpräsidenten als vertretbar eingestuft und die Stadt zudem für ihre "Weitsichtigkeit" gelobt. Nachlesen kann man das alles in dem Buch "Eine Stadt geht in den Untergrund" von Klaus Zimniok auf den Seiten 95 und 96.
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Beitrag von schorsch »

profimaulwurf @ 28 Jan 2005, 22:26 hat geschrieben:Oberleitung war mal geplant. Da hieß das Ganze aber noch nicht U-Bahn sondern S-Bahn.
Besser gesagt V-Bahn bzw. später dann U-Strab ;)
profimaulwurf @ 28 Jan 2005, 22:26 hat geschrieben:Aber es war schon mal im Zusammenhang mit dem neuen Stadion in Fröttmaning im Gespräch. So währe der C-Wagen dann als Zwei-System-Fahrzeug gebaut worden, mit Dachstromabnehmer.
Also soweit ich weiß, war seitens den SWM bzw. der MVG nichts dergleichen geplant, dass der C-Wagen einen Dachstromabnehmer bekommen soll. Es existiert ja auch so ein komisches Bild von einem C1.9 mit Stromabnehmer, dieses hat aber so ein Fahrgastverband zusammen gebastelt. Die MVG hat sowas nie in Erwägung gezogen...


Und Dachstromabnehmer könnte man insgesamt bei der Münchner U-Bahn nicht nützen (außer eben auf bestimmten Abschnitten wie zwischen SE & GO).
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gmg
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Beitrag von gmg »

Wo sollen denn diese Strewckenabschnitte sein, auf denen der Platz für einen OL- Betrieb vorhanden wäre? Also ich fahre meistens zwischen Marienplatz und Münchner Freiheit. Das war ja meines Wissens nach die erste U- Bahnstrecke in München. Und mir kommt die Decke über den Gleisen dort deutlich niedriger vor als im S- Bahnschacht, dabei fahren die S- Bahnen dort ja schon mit weit eingezogenem Stromabnehmer.
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Beitrag von schorsch »

gmg @ 29 Jan 2005, 01:50 hat geschrieben: Wo sollen denn diese Strewckenabschnitte sein, auf denen der Platz für einen OL- Betrieb vorhanden wäre? Also ich fahre meistens zwischen Marienplatz und Münchner Freiheit. Das war ja meines Wissens nach die erste U- Bahnstrecke in München. Und mir kommt die Decke über den Gleisen dort deutlich niedriger vor als im S- Bahnschacht, dabei fahren die S- Bahnen dort ja schon mit weit eingezogenem Stromabnehmer.
Mir fällt da spontan eben SE-GO ein...und vielleicht noch zwischen GB und OE...aber Ausfahrt OE wird die Decke dann auch kurzzeitig niedriger...also dort auch nicht...also eigentlich nur SE-GO...
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profimaulwurf
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Beitrag von profimaulwurf »

Besser gesagt V-Bahn bzw. später dann U-Strab  ;)


Also soweit ich weiß, war seitens den SWM bzw. der MVG nichts dergleichen geplant, dass der C-Wagen einen Dachstromabnehmer bekommen soll. Es existiert ja auch so ein komisches Bild von einem C1.9 mit Stromabnehmer, dieses hat aber so ein Fahrgastverband zusammen gebastelt. Die MVG hat sowas nie in Erwägung gezogen...


Und Dachstromabnehmer könnte man insgesamt bei der Münchner U-Bahn nicht nützen (außer eben auf bestimmten Abschnitten wie zwischen SE & GO).
Doch, die Idee gabe es. Hatte mir mal der CL Tram/U gesagt. Und auch als wir am C-Wagen ausgebildet wurden sind wir unter den C-Wagen geklettert und da wurde uns gesagt, daß Bombadier nur noch Baukastenprinzip einbaut. Man kann also nachrüsten, was man will. Und der 601-604 hätten Stromabnehmer bekommen sollen.

Das war als grad die Planungen zum Stadion anfingen. Zwei Wochen später hieß es dann aber die Pläne lägen auf Eis. Aber es wird ja immer wieder darüber diskutiert, wie das Stadion noch Nahverkehrstechnisch angebunden werden könnte.

Dann hatten die für die U5 nach Pasing mal eine Variante vorgeschlagen, die U ab Knie oberirdisch zum Bf Pasing zu führen. Stand mit Bildmontage in allen Zeitungen. Und ne Woche drauf konnte man dann noch mal lesen, daß Herr König eine Studie für U-Bahnzüge auf Hybridbasis in Auftrag gegeben hätte.

Was daraus geworden ist, keine Ahnung ... würde sehr gerne mal wieder was in Sachen Zukunftplanung erfahren. Das Letzte war ja das MVG - Konzept von Herrn König.
Na ja die zweite S-Bahnröhre könnte durchaus in 30 Jahren auch wieder überlastet sein, also muß man sich schon darüber Gedanken machen, wie es in München weitergeht.
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profimaulwurf
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Beitrag von profimaulwurf »

Wo sollen denn diese Strewckenabschnitte sein, auf denen der Platz für einen OL- Betrieb vorhanden wäre? Also ich fahre meistens zwischen Marienplatz und Münchner Freiheit. Das war ja meines Wissens nach die erste  U- Bahnstrecke in München. Und mir kommt die Decke über den Gleisen dort deutlich niedriger vor als im S- Bahnschacht, dabei fahren die S- Bahnen dort ja schon mit weit eingezogenem  Stromabnehmer.
Die Decke ist eigentlich überwiegend niedriger bei der U-Bahn. Das meinte ich mit kompakter Bauweise.
Ursprünglich hatten die Leute im dritten Reich vor eine Nord - Süd S-Bahn vor.
Das erste Stück Tunnel was hier gebaut wurde, geht vom Bahnsteig Goetheplatz bis ungefähr zum Einfahrtssignal Sendlinger Tor Gleis 1(Ja hier gibt es noch so ein Signal).
Doch dann kam der Krieg dazwischen, da wurde das Stück als Bunker verwendet, man sieht jetzt noch an den Wänden die Raumnummern und später wurde es dann von den Münchnern zur Pilzezucht genommen, weil es immer schön Feucht war(Vielleicht ne Zusatzfunktion für die Poccistr.) dann geriet es in Vergessenheit, solange bis man die Planungen für eine U-Bahn wieder in Angriff nahm - und dort wurd der Tunnel dann in den Bau integriert. Und heute fahren wir dort immer lang und schwitzen Blut und Wasser, in der Hoffnung, daß das Signal nach dem Knick doch bitte grün sei - und wenn nicht wird es für die Leute hinten etwas unbequem B)
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

schorsch @ 29 Jan 2005, 01:35 hat geschrieben: Besser gesagt V-Bahn ....
Das verwechselst Du jetzt. V-Bahn war die ursprüngliche Bezeichnung für den Stammstreckentunnel der S-Bahn zwischen Hackerbrücke und Ostbahnhof.
Beste Grüße usw....
Christian


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