Stromkreis beim E- Zug?
Ich fürchte, ich werde hiermit wieder eine Physikdiskussion auslösen. Aber ich verstehe bis heute nicht, wie bei der Bahn der Stromkreislauf aussieht, weder bei der Stromschiene noch bei der Oberleitung. Wir haben alle in der Grundschule in HSK und später in Physik gelernt, dass ein Stromkreis eine Quelle hat zu der der Strom nachdem er den Verbraucher passiert hat, wieder zurückkehrt. Im Falle der Bahn, ist das nächstgelegene Umspannwerk die Quelle, nehme ich an. Dann fließt der Strom durch die Leitung über den Stromabnehmer in die Motoren des Triebfahrzeuges, welche die Rolle des "Verbrauchers" übernehmen.
Ja und dann? Geht der Strom danach ins Gleis? Wenn ja, wie kommt er dann wieder zum E- Werk zurück und warum bekommt man auf Bahnübergängen keinen Schlag? Wenn nein, wo geht der Strom stattdessen hin?
Ja und dann? Geht der Strom danach ins Gleis? Wenn ja, wie kommt er dann wieder zum E- Werk zurück und warum bekommt man auf Bahnübergängen keinen Schlag? Wenn nein, wo geht der Strom stattdessen hin?
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Das glaub ich nicht, das Thema ist mit zwei, drei Sätzen durch.gmg @ 21 Feb 2005, 01:43 hat geschrieben:Ich fürchte, ich werde hiermit wieder eine Physikdiskussion auslösen.
Deine Gedankengänge sind völlig richtig - die "Stromquelle" ist das Unterwerk, in dem die 110 kV-Bahnstromleitung auf 15 kV heruntertransformiert wird - anschließend Speiseleitung, Oberleitung, Lokomotive und Schiene/Erdreich zurück zum Unterwerk.Aber ich verstehe bis heute nicht, wie bei der Bahn der Stromkreislauf aussieht, weder bei der Stromschiene noch bei der Oberleitung. Wir haben alle in der Grundschule in HSK und später in Physik gelernt, dass ein Stromkreis eine Quelle hat zu der der Strom nachdem er den Verbraucher passiert hat, wieder zurückkehrt. Im Falle der Bahn, ist das nächstgelegene Umspannwerk die Quelle, nehme ich an. Dann fließt der Strom durch die Leitung über den Stromabnehmer in die Motoren des Triebfahrzeuges, welche die Rolle des "Verbrauchers" übernehmen.
Ja und dann? Geht der Strom danach ins Gleis? Wenn ja, wie kommt er dann wieder zum E- Werk zurück (...)
Solange Du nur die eine Leitung berührst, kann Dir nichts passieren - deshalb können auch die Vögel seelenruhig auf dem Fahrdraht sitzen.(...) und warum bekommt man auf Bahnübergängen keinen Schlag? Wenn nein, wo geht der Strom stattdessen hin?
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Wurde nicht mal hier im Forum geschrieben, dass die Schienen isoliert auf den Schwellen liegen?
Ich bin auch 'vom Fach' bin, da ich Energieelektroniker gelernt habe, ich konnte ich es mir nicht so richtig vorstellen, dass der Schienenstrang isoliert verlegt ist.
1. Kann man eine Isolierschicht erkennen, und der Bügel, der die Schienen auf jede Schwelle festhält, ich ja auch ein guter Leiter.
2. Reden wir ja über Wechselstrom, wo ich den Sinn nicht erkenne, dass man es isolieren sollte. Bei Gleichstromnetzen ist dies anderes, da sonst in der Nähe verlegte Rohre oder anderes Material anfangen wird zu korrosieren.
Ich bin auch 'vom Fach' bin, da ich Energieelektroniker gelernt habe, ich konnte ich es mir nicht so richtig vorstellen, dass der Schienenstrang isoliert verlegt ist.
1. Kann man eine Isolierschicht erkennen, und der Bügel, der die Schienen auf jede Schwelle festhält, ich ja auch ein guter Leiter.
2. Reden wir ja über Wechselstrom, wo ich den Sinn nicht erkenne, dass man es isolieren sollte. Bei Gleichstromnetzen ist dies anderes, da sonst in der Nähe verlegte Rohre oder anderes Material anfangen wird zu korrosieren.
Ich glaube mit den Bahnübergängen waren eher die Schienen und nicht die Oberleitung gemeint. Stehen die etwa unter Stom? Das wäre ja wirklich merkwürdig, immerhin kann man ja an Bahnübergängen oder auch auf Plätzen, wo Straßenbahnen fahren überall frei über die Schienen laufen. Und für Tiere wäre das ja auch lebensgefährlich.8. Bauserie @ 21 Feb 2005, 06:47 hat geschrieben: Solange Du nur die eine Leitung berührst, kann Dir nichts passieren - deshalb können auch die Vögel seelenruhig auf dem Fahrdraht sitzen.
Gib Triebwagen und Doppelstockwagen keine Chance! Schützt die n-Wagen!
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ist eigentlich auch nur bei Gleichstomstrecken so - in München z.B. U-Bahn und manche Strecken der Trambahn - wenn nicht inzwischenzeit sogar alle. Das ist aber auch ein Gleichstromnetz und die Isolierung soll letzt endlich die Lebensdauer der Schienen (Korrosionsschutz) erhöhen. Bei der Bahn ist nur die Schiene eines "Gleiskreises" isoliert. Sinn des ganzen ist es ja, durch die Verbindung der beiden Schienen erkennen zu können, ob ein Zug draufsteht - wenn da beide Schienen schon durch die Erde verbunden wären ein ziemlich aussichtloses Unterfangen - es sei denn der Fdl will umbedingt alle paar Stunden nach starkem Regen einen Geisterzug in seinem Stellbereich haben.Stückgut-Schnellverkehr @ 21 Feb 2005, 13:57 hat geschrieben:Wurde nicht mal hier im Forum geschrieben, dass die Schienen isoliert auf den Schwellen liegen?
Ich bin auch 'vom Fach' bin, da ich Energieelektroniker gelernt habe, ich konnte ich es mir nicht so richtig vorstellen, dass der Schienenstrang isoliert verlegt ist.
1. Kann man eine Isolierschicht erkennen, und der Bügel, der die Schienen auf jede Schwelle festhält, ich ja auch ein guter Leiter.
2. Reden wir ja über Wechselstrom, wo ich den Sinn nicht erkenne, dass man es isolieren sollte. Bei Gleichstromnetzen ist dies anderes, da sonst in der Nähe verlegte Rohre oder anderes Material anfangen wird zu korrosieren.
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Mein Gott, hattest du in der Schule eigentlich kein Physik?Ich glaube mit den Bahnübergängen waren eher die Schienen und nicht die Oberleitung gemeint. Stehen die etwa unter Stom? Das wäre ja wirklich merkwürdig, immerhin kann man ja an Bahnübergängen oder auch auf Plätzen, wo Straßenbahnen fahren überall frei über die Schienen laufen. Und für Tiere wäre das ja auch lebensgefährlich.
Es interessiert doch lediglich das elektrische Potential zwischen zwei Punkten. Dieses ist zwischen Schiene und Fahrleitung entsprechend ca. 15.000V - zwischen Schiene und Erde 0V. (Fazit: Welcher Strom kann fließen? Genau! Gar keiner!)
Zum Potential Fahrleitung - Erde: Da dieses 15kV ist und die Frequenz 16,7Hz ist, wird bei metallischen Gegenständen nahe der Fahrleitung ein Strom induziert, da sich das B-Feld um den Fahrdraht eben 33mal pro Sekunde ändert. Daher müssen z. B. Laternenmasten in der Nähe der Fahrleitungen zusätzlich geerdet sein.
Bleiben wir bei den Vögeln und reden in einfachen Worten: Wir nehmen ein Leiterstück der Länge s, dieses hat abhängig vom spezifischen Widerstand des Materials den Widerstand R, der annhähernd gleich Null ist. Der Vogel selbst hat einen viel höheren Widerstand, steht er mit beiden Beinen auf dem Leiter (parallel), so wird nach I=U/R nur ein winzig kleiner Bruchteil des Gesamtstroms über seinen Körper fließen. Warum? Ganze infach! Weil der Strom "faul" ist und den einfacheren Weg nimmt!
Einen "Pluspol" gibt es in der Steckdose nicht, auch gehen Phase und Nulleiter zur Stromquelle zurück. Theoretisch könnte man den Nulleiter auch weglassen und über die Erde laufen lassen. Das hat man im 2. Weltkrieg mit Feldtelefonen so gemacht, die nur einen Draht hatten und eine Metallspitze, die man in den Boden gerammt hat.
Grüße,
Plochinger
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Hmm, das heisst, dass dann nur eine isoliert ist, aber für meine Gedanken immer noch eine zuviel. :unsure:ropix @ 21 Feb 2005, 16:41 hat geschrieben: Bei der Bahn ist nur die Schiene eines "Gleiskreises" isoliert. Sinn des ganzen ist es ja, durch die Verbindung der beiden Schienen erkennen zu können, ob ein Zug draufsteht - wenn da beide Schienen schon durch die Erde verbunden wären ein ziemlich aussichtloses Unterfangen - es sei denn der Fdl will umbedingt alle paar Stunden nach starkem Regen einen Geisterzug in seinem Stellbereich haben.
Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass Fahrzeuge bzw deren Achsen über induktive Sensoren oder anders gezählt werden und nicht wie du beschrieben hattest, dass die Impendanz eines Gleiskreises dann geringer ist, wenn mehrere dutzend Achsen die beiden Schienen (elektrisch) verbinden.
Wie lang wäre dann ein Gleiskreis? Dann müssten ja an dessen Enden die Schienenstösse nciht geschweisst sein, geschraubt, mit ner Isolierschicht?
Findet man dies in ganz Deutschland oder nur noch auf einige alten Strecken?
Man man man, bin ich jetzt verwirrt, habe 22Jahre geglaubt, dass die Schienen und das Erdreich ein Potenzial ist, weil man ja sonst trotzdem eine gewischt bekommen kann.
Ich verstehe es immernoch nicht. Wenn ich hinter einer fahrenden Tram die Schiene betrete, verbindet die Tram ja die Oberl. mit der Schiene. Somit besteht doch indirekt der kontakt zur Oberleitung. Wenn ich bei einem Kabel von einer Stereoanlage den Draht freilegen würde, der zurück zur Steckdose führt, bekäme ich doch auch einen Schlag, oder etwa nicht?Plochinger @ 21 Feb 2005, 17:04 hat geschrieben: Es interessiert doch lediglich das elektrische Potential zwischen zwei Punkten. Dieses ist zwischen Schiene und Fahrleitung entsprechend ca. 15.000V - zwischen Schiene und Erde 0V. (Fazit: Welcher Strom kann fließen? Genau! Gar keiner!)
Bleiben wir bei den Vögeln und reden in einfachen Worten: Wir nehmen ein Leiterstück der Länge s, dieses hat abhängig vom spezifischen Widerstand des Materials den Widerstand R, der annhähernd gleich Null ist. Der Vogel selbst hat einen viel höheren Widerstand, steht er mit beiden Beinen auf dem Leiter (parallel), so wird nach I=U/R nur ein winzig kleiner Bruchteil des Gesamtstroms über seinen Körper fließen. Warum? Ganze infach! Weil der Strom "faul" ist und den einfacheren Weg nimmt!
Einen "Pluspol" gibt es in der Steckdose nicht, auch gehen Phase und Nulleiter zur Stromquelle zurück. Theoretisch könnte man den Nulleiter auch weglassen und über die Erde laufen lassen. Das hat man im 2. Weltkrieg mit Feldtelefonen so gemacht, die nur einen Draht hatten und eine Metallspitze, die man in den Boden gerammt hat.
Grüße,
Plochinger
Zu den Vögeln: Die fliegen ja weg wenn ein Zug kommt. Und solange kein Zug kommt, sind sie zwischen zwei Strommasten vom Erdboden isoliert.
Und nochmal zu meiner ursprüngl. Frage: Wie kommt der Strom vom Erdreich ins Umspannwerk zurück?
Du kannst sie auch vor einer fahrenden Tram betreten - nen Schlag bekommst trotzdem nicht. Allerdings könnte das andere bleibende Schäden mit sich bringen.Ich verstehe es immernoch nicht. Wenn ich hinter einer fahrenden Tram die Schiene betrete
Das ist richtig, nehmen wir für die Tram einen Ersatzwiderstand R[Tram] an, dieser ist natürlich ständig zwischen Fahrleitung und Schiene geschaltet, andere Trambahnen sind zu diesem Widerstand R[tram] parallel geschaltet. Sie ergeben zusammen den Widerstand R[tramgesamt] der natürlich relativ gering ist, da die Trambahnen innerhalb eines Fahrstromabschnitts natürlich eine hohe Stromaufnahme haben.Somit besteht doch indirekt der kontakt zur Oberleitung.
Du siehst, wo sich die Bahn befindet - ob vor, hinter oder über dir - das spielt keine Rolle. Da Straßenbahnen mit Gleichstrom betrieben werden, haben wir es einfach: Auf der einen Seite ist Elektronenüberschuss, auf der anderen Elektronenmangel, die Quelle trennt Ladungen, dadurch werden andere Energieformen in elektrische Energie umgesetzt. Diese elektrische Energie wird dann in der Tram in Licht, bzw. Wärme, Bewegungs- und ggf Lageenergie umgewandelt. (->Energieerhaltungssatz!)
Dabei wird es nur dann interessant, wenn du eine leitende Verbindung zwischen der Seite herstellst, auf der Elektronenüberschuss und der mit dem Elektronenmangel herstellst. Denn erst dann kann durch deinen Körper ein Strom fließen! Wenn du einfach auf der Schiene stehst, gibt es zwischen deinen Beinen keinen Potentialunterschied, außerdem sind diese sowieso geerdet.
Wenn ich "nein" sage - würdest du es dann ausprobieren?Wenn ich bei einem Kabel von einer Stereoanlage den Draht freilegen würde, der zurück zur Steckdose führt, bekäme ich doch auch einen Schlag, oder etwa nicht?

Nun, ernsthaft.
Im Haushaltsnetz haben wir 50Hz Wechselstrom, der Strom ändert also ungünstigerweise ständig seine Richtung. Im Klartext stellst du also eine leitende Verbindung zur Erde dar, was dem Strom sehr gut, dir aber wahrscheinlich weniger gut gefällt.
Ja, das tun sie. Aber das hat andere Gründe.Zu den Vögeln: Die fliegen ja weg wenn ein Zug kommt.
Wenn im entsprechenden Fahrstromabschnitt gerade ein Zug unterwegs ist (der kann noch kilomterweit weg sein) eigentlich nicht. Warum die Viecher trotzdem nicht geröstet werden, kannst du oben nachlesen. Mit dem fahrenden Zug hat das nämlich nichts zu tun.Und solange kein Zug kommt, sind sie zwischen zwei Strommasten vom Erdboden isoliert.
Was macht der Strom im Erdreich? Hat er sich verlaufen? Nein, der Strom fließt über einen Rückleiter ins Unterwerk zurück. Entsprechend kannst du dann noch den Nullleiter erden.Und nochmal zu meiner ursprüngl. Frage: Wie kommt der Strom vom Erdreich ins Umspannwerk zurück?
Grüße,
Plochinger
PS: Und nein, diese Beitragsform nennt man nicht "Beweis durch totschwafeln"

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Elektrik für Anfängergmg @ 21 Feb 2005, 20:25 hat geschrieben:Ich verstehe es immernoch nicht.

Via der Fahrmotoren, ja.Wenn ich hinter einer fahrenden Tram die Schiene betrete, verbindet die Tram ja die Oberl. mit der Schiene.
Die Formulierung ist zwar irgendwo unglücklich, aber mir fällt auch nix anderes ein. Ja.Somit besteht doch indirekt der kontakt zur Oberleitung.
Natürlich. (Alle die das Prizip verstehen, bitte wegschauen - jetzt wirds sehr vereinfachtWenn ich bei einem Kabel von einer Stereoanlage den Draht freilegen würde, der zurück zur Steckdose führt, bekäme ich doch auch einen Schlag, oder etwa nicht?

Der Strom "will" irgendwie zurück zur Quelle, also Steckdose, Umspannwerk, Kraftwerk. Nimmst du bei deiner Stereoanlage den Draht, hat der Strom mehrer Möglichkeiten um zurück zu kommen: entweder er springt durch die Luft (die normalerweise einige MegaOhm Widerstand hat) bis er beim entsprechenden "Gegendraht"/Gegenpunkt in der Steckdose ist, oder er nimmt deinen Körper, der einige KiloOhm Widerstand hat und ab da dann die Erde. Da bist du natürlich der deutlich bessere Weg, weil du einfach mal um mehr als Faktor 1000 besser leitest als die Luft.
Hinter einer Trambahn hat der Strom auch mehrere Möglichkeiten: entweder er fliesst die Schienen entlang zum Unterwerk zurück (Widerstand je nach Material und Länge wenige bis einige 100 Ohm) oder er fliesst durch deinen Körper (Widerstand - du erinnerst dich - einige Kiloohm) und die Erde ab. Hier bist du also im Gegensatz zur Schiene leider (oder, in diesem Fall glücklicherweise) nur die 2. Wahl, der Strom wird also möglichst versuchen einen bequemeren Weg zu finden als durch dich zu gehen.
Das ist auch ratsam, sonst werden sie vom Stromabnehmer auf ganz unelektrischem Weg, nämlich mechanisch, erheblich beschädigtZu den Vögeln: Die fliegen ja weg wenn ein Zug kommt.

Ja klar - so gross sind sie dann doch nicht, als dass sie die 4,5m bis nach unten überbrücken könnten. Passieren tut ihnen aus einem anderen Grund nix, nämlich aus demselben, warum dir auch nix auf den Trambahnschienen passiert: die Leitung hat einige Ohm Widerstand, zwischen den 2 Vogelbeinen auf den paar cm wahrscheinlich nicht mal 1 Ohm, der Vogel dagegen hat auch einige KiloOhm. Warum also - aus Sicht des Stromes - durch den blöden Vogel gehen, wenns parallel dazu viel einfacher geht?Und solange kein Zug kommt, sind sie zwischen zwei Strommasten vom Erdboden isoliert.
Durch eine eigene Verbindung Erde - Null(Rück)eiter im Kraftwerk. Der Strom fliesst also am Umspannwerk vorbei, letztendlich will er ja zum Kraftwerk zurück. und da existiert die entsprechende Verbindung.Und nochmal zu meiner ursprüngl. Frage: Wie kommt der Strom vom Erdreich ins Umspannwerk zurück?
Für die Sache mit Gleisfreimeldung über Isolierschienen mach lieber nen eigenen Thread auf, das ist mindestens genauso komplex

HTH&MFG, Michi
P.S.: Für alle, die sich mit Elektrik auskennen: ich weiss dass ich krass vereinfacht habe und an einigen Stellen ziemlich komische Hilfsbilder verwendet habe ("der Strom", "will zurück" usw.). Bitte nehmts mir nicht übel, ich kanns auf Wunsch und Nachfrage auch "richtig" erklären, aber hier gehts um Einsteiger und Anfänger, und mit diesen Hilfsbildern hab ichs auch mal gelernt. Danke.

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Auch das Wasser kann Strom leiten.
In Stuttgart spielte sich in sehr früher Zeit folgendes ab: An der Endhaltestelle der Straßenbahn hatte das Fahrzeug zu viel Schwung um rechtzeitig an der Endhaltestelle vor der Gleisende zum stehen zu kommen und kam erst dann auf der Straße zum stehen, Glücklicherweise hing der Stromabnehmer an die Oberleitung. Es wurde versucht mit Muskelkraft (mehrere Helfer) die Straßenbahn auf das Gleis zurückzubringen, was aber mißlang. Ein Junge brachte ein Eimer mit Wasser und goß es auf die Straße und dank Wasser konnte die Straßenbahn aus eigener Kraft wieder auf die Schiene zurückgeführt werden, daß sie die Rückfahrt wieder aufnehmen konnte.
Daüber habe ich im Buch über die Stuttgarter Straßenbahn ("Stadtbahn Stuttgart") gelesen.
In Stuttgart spielte sich in sehr früher Zeit folgendes ab: An der Endhaltestelle der Straßenbahn hatte das Fahrzeug zu viel Schwung um rechtzeitig an der Endhaltestelle vor der Gleisende zum stehen zu kommen und kam erst dann auf der Straße zum stehen, Glücklicherweise hing der Stromabnehmer an die Oberleitung. Es wurde versucht mit Muskelkraft (mehrere Helfer) die Straßenbahn auf das Gleis zurückzubringen, was aber mißlang. Ein Junge brachte ein Eimer mit Wasser und goß es auf die Straße und dank Wasser konnte die Straßenbahn aus eigener Kraft wieder auf die Schiene zurückgeführt werden, daß sie die Rückfahrt wieder aufnehmen konnte.
Daüber habe ich im Buch über die Stuttgarter Straßenbahn ("Stadtbahn Stuttgart") gelesen.
Da leuchtet mir aber die Erklärung vom Plochinger mehr ein. Denn wenn ich den Draht freilege, ist er ja immernoch die Verbindung mit dem geringsten Widerstand zwischen Anlage und Steckdose und nicht ich. Aber wenn der Strom dann die Richtung ändert, werde ich dann zum Verbraucher und nicht mehr die Anlage.Michi Greger @ 21 Feb 2005, 21:25 hat geschrieben: Natürlich. (Alle die das Prizip verstehen, bitte wegschauen - jetzt wirds sehr vereinfacht)
Der Strom "will" irgendwie zurück zur Quelle, also Steckdose, Umspannwerk, Kraftwerk. Nimmst du bei deiner Stereoanlage den Draht, hat der Strom mehrer Möglichkeiten um zurück zu kommen: entweder er springt durch die Luft (die normalerweise einige MegaOhm Widerstand hat) bis er beim entsprechenden "Gegendraht"/Gegenpunkt in der Steckdose ist, oder er nimmt deinen Körper, der einige KiloOhm Widerstand hat und ab da dann die Erde. Da bist du natürlich der deutlich bessere Weg, weil du einfach mal um mehr als Faktor 1000 besser leitest als die Luft.
Danke für die Blumen, aber zum "Verbraucher" wirst du höchstens in indirektem Sinne, indem du bei einem Stromschlag möglicherweise ziemlich hell leuchtest und sehr schnell herumzappelst und daher Energie umsetzt - allerdings keine elektrische Energie.Da leuchtet mir aber die Erklärung vom Plochinger mehr ein. Denn wenn ich den Draht freilege, ist er ja immernoch die Verbindung mit dem geringsten Widerstand zwischen Anlage und Steckdose und nicht ich. Aber wenn der Strom dann die Richtung ändert, werde ich dann zum Verbraucher und nicht mehr die Anlage.
Du wirst lediglich eine leitende Verbindung zwischen Kabel und Erde. Der Strom "sucht" sich den bequemsten Weg - nämlich den des geringsten Widerstandes - und der bist - wenn kein Leiter da ist- eben du!
Grüße,
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Beim durchstöbern bin ich zufällig auf das Thema gestoßen: http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...t=ST&f=7&t=3776
vielleicht hat das mit diesem zu tun!?
vielleicht hat das mit diesem zu tun!?
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wenn ich mich richtig erinnere ja, da gings auch darum, wie der Strom von der Schiene zurück nach Hause kommt - und warum er dabei keine Schläge austeiltDT810 @ 21 Feb 2005, 22:33 hat geschrieben: Beim durchstöbern bin ich zufällig auf das Thema gestoßen: http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...t=ST&f=7&t=3776
vielleicht hat das mit diesem zu tun!?
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Daran denken die Vögel nicht, glaube ich. Die werden eher durch die Vibrationen aufgescheucht.Michi Greger @ 21 Feb 2005, 21:25 hat geschrieben: Das ist auch ratsam, sonst werden sie vom Stromabnehmer auf ganz unelektrischem Weg, nämlich mechanisch, erheblich beschädigt![]()

Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Bei der Tram vielleicht - aber bei der großen Bahn mit ihrem Halteseil wohl doch eher durch Abwurf denn durch den Schleifer. Im Normalfall sitzen die Vögel nämlich oben auf dem Haltedraht, nicht auf dem Fahrleitungsdraht.ET 423 @ 22 Feb 2005, 00:40 hat geschrieben:Daran denken die Vögel nicht, glaube ich. Die werden eher durch die Vibrationen aufgescheucht.Michi Greger @ 21 Feb 2005, 21:25 hat geschrieben:Das ist auch ratsam, sonst werden sie vom Stromabnehmer auf ganz unelektrischem Weg, nämlich mechanisch, erheblich beschädigt![]()
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Jetzt nochmmal zu dem Radio: Wenn ich also an den freigelegten Draht greife, ist doch der einfachere Weg für den Strom trotzdem durch den Draht ins Radio und wieder zurück und nicht durch meinen Körper in den Boden. Dennoch gelangt genug Stom in meinen Körper um mir einen Schlag zu versetzen. Wenn der Vogel auf der Oberleitung sitzt, ist ebenfalls der einfachste Weg durch den widerstandsarmen Draht anstatt den Umweg durch den widerstansreichen vogel zu nehmen. Ich sehe hier in den Beispielen dieselbe Ausgangsituation aber unterschiedliche Ergebnisse.
zum Radio:
Du berührst 230Volt und stehst mit den Beinen auf dem Boden folglich es gibt eine Potentaildifferenz und es kitzelt oder schlimmer.
Zu den Völgen (ich schreibe nicht zum :ph34r: ) Der Vogel sitzt mit beiden Füssen auf der 15kV Leitung, aber keine Potentialdifferenz. Denn, er berührt keinen Boden und der Widerstand im Fahrdraht / Haltedraht ist zu vernachlässigen. Somit kein Problem für den Piepmatz.
<klugpups> bitte schreibt Neutralleiter, anstatt Nulleiter - das triftt den Sachverhalt besser </klugpups>
Du berührst 230Volt und stehst mit den Beinen auf dem Boden folglich es gibt eine Potentaildifferenz und es kitzelt oder schlimmer.
Zu den Völgen (ich schreibe nicht zum :ph34r: ) Der Vogel sitzt mit beiden Füssen auf der 15kV Leitung, aber keine Potentialdifferenz. Denn, er berührt keinen Boden und der Widerstand im Fahrdraht / Haltedraht ist zu vernachlässigen. Somit kein Problem für den Piepmatz.
<klugpups> bitte schreibt Neutralleiter, anstatt Nulleiter - das triftt den Sachverhalt besser </klugpups>
Heisst: wenn ich mit beiden Armen an der Oberleitung hänge (wie beim Reck) und den Boden nicht berühre, passiert mir nichts ? *wunder*darkstar @ 22 Feb 2005, 18:27 hat geschrieben: zum Radio:
Du berührst 230Volt und stehst mit den Beinen auf dem Boden folglich es gibt eine Potentaildifferenz und es kitzelt oder schlimmer.
Zu den Völgen (ich schreibe nicht zum :ph34r: ) Der Vogel sitzt mit beiden Füssen auf der 15kV Leitung, aber keine Potentialdifferenz. Denn, er berührt keinen Boden und der Widerstand im Fahrdraht / Haltedraht ist zu vernachlässigen. Somit kein Problem für den Piepmatz.
<klugpups> bitte schreibt Neutralleiter, anstatt Nulleiter - das triftt den Sachverhalt besser </klugpups>
Danke! Ich glaube langsam habe ich es verstanden. Dass ich mich an eine Oberleitung hängen könnte wusste ich schon als Kind. Warum das so ist, verstehe ich aber jetzt erst.Christian aus München @ 22 Feb 2005, 19:11 hat geschrieben:Heisst: wenn ich mit beiden Armen an der Oberleitung hänge (wie beim Reck) und den Boden nicht berühre, passiert mir nichts ? *wunder*darkstar @ 22 Feb 2005, 18:27 hat geschrieben: zum Radio:
Du berührst 230Volt und stehst mit den Beinen auf dem Boden folglich es gibt eine Potentaildifferenz und es kitzelt oder schlimmer.
Zu den Völgen (ich schreibe nicht zum :ph34r: ) Der Vogel sitzt mit beiden Füssen auf der 15kV Leitung, aber keine Potentialdifferenz. Denn, er berührt keinen Boden und der Widerstand im Fahrdraht / Haltedraht ist zu vernachlässigen. Somit kein Problem für den Piepmatz.
<klugpups> bitte schreibt Neutralleiter, anstatt Nulleiter - das triftt den Sachverhalt besser </klugpups>
Ein Kumpel von mir hat es einmal geschafft, sein Handy in die Rille der Tram-Schiene zu befördern, als die grade kam.
Bedingt durch die Tatsache, dass in der Rille Wasser stand, wurde das Handy kurzzeitig Leiter, als die Tram darübergerumpelt ist.
Ich hab das Teil danach gesehen... Das war nicht nur zermatscht, sondern auch noch irgendwie zu einem Klumpen verschmolzen...
Bedingt durch die Tatsache, dass in der Rille Wasser stand, wurde das Handy kurzzeitig Leiter, als die Tram darübergerumpelt ist.
Ich hab das Teil danach gesehen... Das war nicht nur zermatscht, sondern auch noch irgendwie zu einem Klumpen verschmolzen...

The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
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Zu letzterem gab es mal eine - mehr oder weniger - lustige Begebenheit im Hbf zu Leipzig:
Hinten am Prellbock stand 'ne 143er, abgebügelt hinter ihrem S-Bahn-Zügle.
Auf der Fahrleitung saß eine Taube, dummerweise an einer sehr ungünstigen Stelle *g*, kommen wir gleich dazu wieso...
Der Lokführer rüstete seine Kiste auf, Bügel hoch, die Taube etwas irritiert von den ganzen Geräuschen unter ihr wollte fliegenderweise die Flucht ergreifen und - es ging nicht. Da half kein Flattern und kein Flügelschlagen. *g* Der Stromabnehmer hatte die Gute an den Füßen festgeklemmt.
Es folgte was kommen mußte - Hauptschalter ein - ein dumpfer Knall - den Rest entzog ein Haufen fliegender Federn gnädig den Blicken.....
*g* Also setzt euch nie über einer Ellok auf die Fahrleitung.
Hinten am Prellbock stand 'ne 143er, abgebügelt hinter ihrem S-Bahn-Zügle.
Auf der Fahrleitung saß eine Taube, dummerweise an einer sehr ungünstigen Stelle *g*, kommen wir gleich dazu wieso...
Der Lokführer rüstete seine Kiste auf, Bügel hoch, die Taube etwas irritiert von den ganzen Geräuschen unter ihr wollte fliegenderweise die Flucht ergreifen und - es ging nicht. Da half kein Flattern und kein Flügelschlagen. *g* Der Stromabnehmer hatte die Gute an den Füßen festgeklemmt.
Es folgte was kommen mußte - Hauptschalter ein - ein dumpfer Knall - den Rest entzog ein Haufen fliegender Federn gnädig den Blicken.....
*g* Also setzt euch nie über einer Ellok auf die Fahrleitung.
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Also ich würde mich nicht freiwilig auf das Experiment einlassen. Der Körper wirkt ja auch ein wenig wie ein Kondensator - und da können auch die 15Kv ohne zusätzliche Erdung schon "leichte" Wirkung zeigen. Außerdem, wenn man dranlangt muss auch erst mal eine Potentialdifferenz abgebaut werden. Dürfte bei 90 Kilo doch spürbarer sein, als bei so einem 2 Kilo Federvieh.gmg @ 22 Feb 2005, 19:28 hat geschrieben:Danke! Ich glaube langsam habe ich es verstanden. Dass ich mich an eine Oberleitung hängen könnte wusste ich schon als Kind. Warum das so ist, verstehe ich aber jetzt erst.Christian aus München @ 22 Feb 2005, 19:11 hat geschrieben:
Heisst: wenn ich mit beiden Armen an der Oberleitung hänge (wie beim Reck) und den Boden nicht berühre, passiert mir nichts ? *wunder*
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Vor allem besteht bei 90 Kilo die Gefahr, dass man die Leitung herunterreißt - ich möchte nicht ausrechnen, wieviele Ampere dann durch deinen Körper fließen ...ropix @ 22 Feb 2005, 21:08 hat geschrieben:Also ich würde mich nicht freiwilig auf das Experiment einlassen. Der Körper wirkt ja auch ein wenig wie ein Kondensator - und da können auch die 15Kv ohne zusätzliche Erdung schon "leichte" Wirkung zeigen. Außerdem, wenn man dranlangt muss auch erst mal eine Potentialdifferenz abgebaut werden. Dürfte bei 90 Kilo doch spürbarer sein, als bei so einem 2 Kilo Federvieh.

Aber falls die Oberleitung hält: Ich glaube nicht dass das Hängen an ihr gefährlich ist.
Das Potenzial wechselt ja 33,4 mal in der Sekunde. Daher würde das, was du beschreibst, auch gelten, wenn man (als befugter DB-Mitarbeiter oder als Fußgänger auf dem Bahnübergang) mit beiden Beinen auf den Schienen steht. Ich hab's noch nicht ausprobiert, aber ich kann es mir nicht vorstellen, dass man dabei auch nur den Hauch eines Kribbelns spürt.
I saw which was the winning side / But still I joined the other
And I'm in love with every strange unfolding day / As the storm begins to break cover
_________________ Justin Sullivan/Robert Heaton (New Model Army)
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