Steuerung von Zügen

Rund um die Technik der Bahn
Tobi
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Beitrag von Tobi »

Hallo,
ich suche was über die Steuerung von heutigen Zügen (Erklärung der Lampen, Hebel im Führerstand)
Kennt jemand einen Link?

Danke im Vorraus
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Dave
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Beitrag von Dave »

Tobi @ 29 Apr 2005, 21:58 hat geschrieben: Hallo,
ich suche was über die Steuerung von heutigen Zügen (Erklärung der Lampen, Hebel im Führerstand)
Kennt jemand einen Link?

Danke im Vorraus
Dazu schaue mal die Begleitschreiben der Simulationsprogramme Zusi oder Loksim an, dort steht manches.
http://www.zusi.de
http://www.loksim.de
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
elchris
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Beitrag von elchris »

Tobi @ 29 Apr 2005, 21:58 hat geschrieben: ich suche was über die Steuerung von heutigen Zügen (Erklärung der Lampen, Hebel im Führerstand)
Kennt jemand einen Link?
Ich hoffe du verstehst, wenn ich (Hobbylokführer in Zusi... :P) dir das nicht Erkläre - man hat in dem einen Fall aus Berlin (?) gesehen, wie sich jemand als Lokführer ausgab und einen Zug durch die Gegend fuhr.

Desweiteren müsstest du schon dazusagen, welche Tfz-Type du erlernen willst, die Fü sind zwar recht gleich aufgebaut, trotzdem hat jede Lok ihre eigene Bedienungsweise.

Eine kleine Einführung in die PZB90 (unerlässlich, wenn du in Zusi etwas fun haben willst) bekommst du hier: http://www.cargo-bulls.de/lokschup/pzb.htm
AndreasZ

Beitrag von AndreasZ »

Naja, jemand, der schon gezusit oder geloksimmt hat, kann wohl noch lange kein echtes Tfz bewegen, vor allem wenn's nicht aufgerüstet ist... Aber wenn einer will, kann er das, auch ohne Zusi, Loksim & Co... :(
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

AndreasZ @ 30 Apr 2005, 20:09 hat geschrieben: Naja, jemand, der schon gezusit oder geloksimmt hat, kann wohl noch lange kein echtes Tfz bewegen, vor allem wenn's nicht aufgerüstet ist... Aber wenn einer will, kann er das, auch ohne Zusi, Loksim & Co... :(
Stimmt, genauso wie Kinder teilweise schon Auto fahren können... <_<
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
AndreasZ

Beitrag von AndreasZ »

Autofahren ist ja was anderes.
Das ist erstes relativ einfach und zweitens fahren viele unter 18 jährige damit auch auf privatem Gelände. Zudem ist Autofahren ja was aus dem Alltag vieler Leute. Hier kann eigentlich jeder auf den Höfen oder so mit 14 Auto und Treckerfahren...
Um eine Lok zum Laufen zu bringen, braucht's mehr als Schlüssel rum und los... Und alle "entführten" Züge sind von Leuten bewegt worden, die entweder mal bei der Bahn waren, oder das mal wirklich gelernt haben. Ich würde es wohl nicht schaffen, eine abgerüstete Lok, die irgendwo rumsteht zum Fahren zu bekommen und ich werde das auch nicht ausprobieren... ;) Wenn so ein Teil allerdings schon "warm" dasteht, könnte man da schon etwas mehr machen, glaub' ich. Würde ich aber auch nicht machen, außer ich fahr' auf 'ner Lok mit und der Lokführer fällt raus. Dann würde ich jetzt nicht warten, bis Sifa oder Indusi das regeln, aber dieser Fall ist schon ad absurdum. :D

Allerdings frage ich mich in dem Fall, dass ein Betriebsfremder Lokführer spielt schon, wie der da hingekommen ist. Meistens ist das dann auf fehlerhaftes Verhalten von bahnmitarbneitern zurückzuführen. Ich meine, wenn ich das Auto stehen lasse, Türen offen und Schlüssel drin, muss ich mich nicht wundern, wenn's dann fehlt.

Übrigens nerven mich so Aussagen, wie "Sag' ich nicht, sonst machst du noch Blödsinn damit". Es sind nicht alle kriminell, aber das ist jetzt nicht das Problem, sondern wenn einer eine Lok entführen will, warum auch immer, dann bekomt er die Information, wie das geht garantiert wo her. Genauso die Sache mit dem Vierkannt. Leute, so ein Ding gibt's in jedem Baumarkt. Und wenn einer einen Betonklotz auf die Gleise stellen will, dann tut er das, sofern er nicht vorher geschnappt wird. Nur kann man ihn nicht schnappen, weil ja keine Tat vorliegt. Ihr habt's ja am 11. September 2001 gesehen: Die konnten auch nicht wirklich fliegen, haben aber die Türme getroffen. Denen hat sicher keiner gesagt, wie man die trifft!
VT 609

Beitrag von VT 609 »

elchris @ 30 Apr 2005, 20:04 hat geschrieben: Eine kleine Einführung in die PZB90 (unerlässlich, wenn du in Zusi etwas fun haben willst) bekommst du hier: http://www.cargo-bulls.de/lokschup/pzb.htm
Ich habe mir diese Seite gerade angeschaut und dabei festgestellt, daß die restriktive 500Hz-Überwachung falsch dargestellt ist. Bei dieser Überwachungsform leuchtet der 500Hz-Melder ständig und es gibt ein Wechselblinken der Melder mit den Aufschriften "70" und "85".
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gmg
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Beitrag von gmg »

AndreasZ @ 30 Apr 2005, 20:57 hat geschrieben: Ihr habt's ja am 11. September 2001 gesehen: Die konnten auch nicht wirklich fliegen, haben aber die Türme getroffen. Denen hat sicher keiner gesagt, wie man die trifft!
Sie haben aber etliche Flugstunden genommen. Dazu kommt, dass diese Herrschaften weder vorhatten, heile wieder aus dem Flugzeug auszusteigen, noch unerkannt zu entkommen. Außerdem mussten sie die Maschinen auch nicht starten. Sie mussten also nicht landen, nicht starten nicht bei Nacht und nicht bei schlechtem Wetter fliegen.
Mich wundert es, dass Tfz- Diebe keine Angst davor haben, dass sie den Zug nicht mehr zum Stehen bringen oder davor, dass sie ein Signal falsch lesen und dann in den Gegenverkehr oder in stehende Züge geleitet werden.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

gmg @ 1 May 2005, 01:38 hat geschrieben: dass sie ein Signal falsch lesen und dann in den Gegenverkehr oder in stehende Züge geleitet werden.
Dann müßte da schon der Fdl einen Fehler machen und ein rotes Licht (sprich' Hp0) sollte nicht so schwer zum interpretieren sein.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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gmg
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Beitrag von gmg »

Ich habe mir da jetzt auch nicht so genaue Gedanken darum gemacht. Aber könnte es nicht passieren, dass sie auf Grund von nicht beachteten Geschwindigkeitsvorgaben, Signale sehen, die gar nicht für sie bestimmt sind. Ich muss auch sagen, ich kenne mich mit der ganzen Koordination des Schienenverkehrs überhaupt nicht aus. Taucht denn ein Zug überhapt automatisch beim Fdl auf dem Bildschirm auf oder müssen da erst irgendwelche LZB- Antennen, sag ich jetzt mal eingeschaltet werden?
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Öhm, man sieht eigentlich nur die Signale, die man sehen soll. Von irgendwelchen Phantasiesignalen, die erscheinen, wenn man eine gewisse Geschwindigkeit überschreitet, ist mir jedenfalls nix bekannt. ;) :P Aber der Fdl kriegt automatisch jeden Zug in seinem Stellbereich auf dem Stelltisch angezeigt, das findet ohne Zutun des Tfs statt.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
ropix
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Beitrag von ropix »

gmg @ 1 May 2005, 02:07 hat geschrieben:Ich habe mir da jetzt auch nicht so genaue Gedanken darum gemacht. Aber könnte es nicht passieren, dass sie auf Grund von nicht beachteten Geschwindigkeitsvorgaben, Signale sehen, die gar nicht für sie bestimmt sind. Ich muss auch sagen, ich kenne mich mit der ganzen Koordination des Schienenverkehrs überhaupt nicht aus. Taucht denn ein Zug überhapt automatisch beim Fdl auf dem Bildschirm auf oder müssen da erst irgendwelche LZB- Antennen, sag ich jetzt mal eingeschaltet werden?
Ähm - das klingt interessant. Also Ein Signal lässt sich immer eindeutig einem Gleis zuordnen - das muss der Tf auch selbre machen. OK, im Falle der Strecke Moosach-Laim lässt sich das Signal nicht eindeutig zuordnen, da muss man wissen was wie gemeint ist und im zweifel raten, aber ansonsten gilt, das Signal ist klar definiert.

Sollte ein Tf ein nicht für ihn bestimmtes SIgnal sehen, so ist das entweder sein Fehler, weil aufs Nachbargleis geblickt (da gabs doch mal in NRW glaub ich die nette Stelle, wo dreimal in einer Woche sich jeweils zwei Züge angelegt haben, weil jeweils beide Tf das mittlere Signal als ihr grünes betrachtet haben), oder der Tf hat eine überholung auf Zusi geschafft und ist durch den anderen Zug hindurchgefahren.

Eine nichtbeachtete Geschwindigkeitsvorgabe fürht entweder zu einer Verfrühung oder dazu, dass man häufiger vor roten Signalen steht. Im schlimmsten Fall führt sie aber auch zu einem Einsatz des 100-Tonnen Krans von DB Notfalltechnik aus Pasing... - Nur - an seinem Vordermann kommt ein Zug - Systembedingt - nicht vorbei.

Der Fdl hat eine Anzeige - entweder in Form einer Tafel oder in Form von vielen Monitoren - wo er den Spurplan des Bahnhofes abgebildet hat (deswegen auch Spurplanstellwerk). diese Linie sind beim ESTW weiß, beim RSTW schwarz. Wenn nun ein Zug von A (z.B. Esig) nach B (z.B. ASIG) fahren soll, so drückt er Start und Zieltaste, womit sich die Fahrstraße aufbaut. Das geht nur, wenn kein Zug in diesem Bereich ist - und auch nicht, wenn ein Zug ohne weitere Sicherung in den Bereich hineinfahren könnte. Wenn der Zug nun kommt, gehtdie Strecke auf rot für belegt - und bleibt das auch eine ganze Weile, bis D-Weg usw. hinter dem Zug ein Auflösen der Fahrstraße erlauben. Damit sieht der Fdl im Normalfall, wo seine Züge sind.

Übrigens taucht ein Zug ohne das der Fdl vorher handel musste nur auf Stellwerken auf, die über Zuglenkiung verfügen. Das ist bei uns eigentlich bei den BZ-gesteuerten Stellwerken, den ESTW und z.B.Allach der Fall. Am Hauptbahnhof und Ostbahnhof (beides nicht S-Bahn) darf man jede Zugfahrt von Hand einstellen.

Die LZB wiederum sollte den Fdl eigentlich gar nicht stören - da ist München insofern schon eine Ausnahme, wie man viel klicken darf, um die ganzen virtuellen Signale auf Fahrt zu bekommen.
-
AndreasZ

Beitrag von AndreasZ »

Sie haben aber etliche Flugstunden genommen. Dazu kommt, dass diese Herrschaften weder vorhatten, heile wieder aus dem Flugzeug auszusteigen, noch unerkannt zu entkommen. Außerdem mussten sie die Maschinen auch nicht starten. Sie mussten also nicht landen, nicht starten nicht bei Nacht und nicht bei schlechtem Wetter fliegen.
Und wer garantiert, dass nicht ein Ex-Tf oder einer, der seinen Chef nicht mag mal durchdreht?
Zudem wer sagt, dass jemand der so verrückt ist, eine Lok zu entwenden, auch wieder aussteigen will? Verrückte handeln auch nicht rein logisch, die handeln einfach nur gestört, die haben quasi den Verstand überbrückt... Is' leider so... :(
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Tigerente290
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Beitrag von Tigerente290 »

OK, im Falle der Strecke Moosach-Laim lässt sich das Signal nicht eindeutig zuordnen, da muss man wissen was wie gemeint ist und im zweifel raten, aber ansonsten gilt, das Signal ist klar definiert.
Ropix, da gibt es noch sowas wie Zuordnungstafeln.
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423176
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Beitrag von 423176 »

Ich könnte mich immer amüsieren, wenn Leute schreiben das sie Lok fahren können. Wenn ich frage woher, dann sagen sie immer: "ZuSi" oder "MSTS". Darauf sage ich nur: "Klar, und ich bin Bundeskanzler und regiere ab morgen die Welt". Wenn ich so einen Mist höre, klappen sie die Zehnägel hoch. Kann ich etwa auch Autofahren, nur weil ich bei Autorennspielen gut bin? Das wäre cool, hätte man sich einiges sparen können.
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SDL-BS
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Beitrag von SDL-BS »

auf www.br143.de wäre noch eine Möglichkeit unter Technik!!
Nächsder Hald: Halladoar!
tauRus
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Beitrag von tauRus »

Naja, sind wir mal ehrlich - Lok "fahren" kann ich jedem Nicht-Eisenbahnfan in 1-2 Stunden beibringen (Also die Lok in Bewegung bringen und vielleicht als Rangierfahrt einigermaßen zielgenau Bremsen). Aber zum (eigenverantwortlichen) Führen von Zügen - insbesondere von welchen mit besonderem Bremsverhalten - gehört schon etwas mehr als in Zusi.

Außerdem habe ich in Zusi keinen Crash gebaut, wenn ich über ein Signal rutsche - In Echt fährt man da ganz anders auf Signale zu ...
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

tauRus @ 1 May 2005, 10:36 hat geschrieben: Naja, sind wir mal ehrlich - Lok "fahren" kann ich jedem Nicht-Eisenbahnfan in 1-2 Stunden beibringen (Also die Lok in Bewegung bringen und vielleicht als Rangierfahrt einigermaßen zielgenau Bremsen).
Das fahren selber ist auch nicht das schwierige, dafür genügt i.d.R. Hebel vor bei neueren Fahrzeugen.
Schwierig wird sowas immer in dem Moment, wo man irgwendwas anderes beachten muss, sei es nun, dass da ne Weiche kommt, die man nicht gerade mit 140 befahren sollte, ein Signal "plötzlich" rot zeigt, weil man das Vorsignal nicht bemerkt hat oder das Fahrzeug irgendwelche "seltsamen Signale" von sich gibt, womit man natürlich nix anfangen kann als Laie.

Ich bin auch mit 14 mal bei meiner Oma die Einfahrt rauf und runter gefahren mit nem Auto, das geht schon. Aber es darf halt nur das kleinste Problem auftreten und man ist aufgeschmissen.

Ich würde mir als Laien durchaus zutrauen, eine Lok / einen Zug in Bewegung zu setzen und auch wieder angehalten zu kriegen, aber ich würde mir nicht zutrauen, das genau so zu machen wie sich's gehört, vermutlich würde ich auch bei der ersten etwas komplizierteren Situation das nicht mehr hinkriegen. Vermutlich würd ich schon beim Aufrüsten so meine Probleme kriegen.
Es hat schon seinen guten Grund, warum eine Lokführerausbildung nicht in 1 Woche erledigt ist sondern Jahre dauert.
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

ropix @ 1 May 2005, 02:26 hat geschrieben: Übrigens taucht ein Zug ohne das der Fdl vorher handel musste nur auf Stellwerken auf, die über Zuglenkiung verfügen. Das ist bei uns eigentlich bei den BZ-gesteuerten Stellwerken, den ESTW und z.B.Allach der Fall. Am Hauptbahnhof und Ostbahnhof (beides nicht S-Bahn) darf man jede Zugfahrt von Hand einstellen.
Am Hauptbahnhof und am Ostbahnhof sind auch für den Nicht-S-Bahnbereich genügend Fdl vorhanden, so daß man da ohne automatische Zuglenkung auskommt. :) Ohne Zuglenkung könnteste jedenfalls den S-Bahnbetrieb am Ostbahnhof nicht durchführen. Das sieht man ja immer dann, wenn sie ausfällt; Stauungen und Stillstand sind die Folge. ;)
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pok

Beitrag von pok »

423176 @ 1 May 2005, 09:08 hat geschrieben: Ich könnte mich immer amüsieren, wenn Leute schreiben das sie Lok fahren können. Wenn ich frage woher, dann sagen sie immer: "ZuSi" oder "MSTS".
Na dann werd doch mal etwas konkreter anstatt dich so in der Gegend rumzuamüsieren B) .
Btw: Dein Bundeskanzler-Vergleich ist ja vollkommen danebengegriffen.
Dass (mit 2s lieber 423176 ! :-) ) eine Simulation, erst Recht auf dem PC, nur bedingt der Realität entsprechen kann, ist ja unbestritten, aber sie versucht es zumindest. Mit einer guten Simulation erlernst Du Dein Zugfahren oder Flugzeugfliegen genauso. Oder warum meinst Du sitzen Piloten erstmal in den Simulatoren?
Dass der heimische PC kein wirklich realitätsnaher Simulator ist, ist wohl allein schon deswegen offensichtlich, da ausser dem, was auf dem Bildschirm auftaucht, kaum etwas an das simulierte Stück erinnern dürfte (außer bei so Freaks, die sich ihre Wohnung umbauen :D). Somit müsste jemand, der zwar mit der Software gut zurecht kommt, sich im echten Zug erstmal orientieren. Schließlich sind da ja keine KEyboards, sondern irgendwelche Hebelchen und Schalter. Aber rauszufindenm, welcher Schalter wofür ist, sollte wohl nicht das große Problem sein, wenn man sich, z.B. in einer Simulation, schonmal grundsätzlich mit diversen Funktionen und Systemen des Fahrzeugs auseinandergesetzt hat.
Es geht hier auch nicht darum, ob man den Zug dann auf den Meter genau anhalten kann, oder weiß, was jedes einzelne Knöpfchen und Lämpchen bedeutet.. oder wie man nun das Zugziel ändern kann o.ä., sondern darum, ob jemand nur durch Recherche und Simulationen die Fähigkeit erlangen kann, so ein Fahrzeug einigermaßen kontrolliert zu bewegen. Und das halte ich durchaus für möglich. Aber als Tf wirst Du mir nun ja bestimmt konkrete Beispiele nennen können, die belegen, dass man nur durch jahrelange Ausbildung die Fähigkeit erlangen kann, einen Zug von einem Ort zu nem anderen zu bewegen.

Gruß,
pok
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

pok @ 1 May 2005, 13:30 hat geschrieben: ob jemand nur durch Recherche und Simulationen die Fähigkeit erlangen kann, so ein Fahrzeug einigermaßen kontrolliert zu bewegen. Und das halte ich durchaus für möglich.
Ich auch, bestes Beispiel bin ich. :D Ich habe fast zwei Jahre vor Fahrausbildungsbeginn begonnen, Zusi zu spielen und habe mich da auf Münchner Strecken und den 423 konzentriert. Natürlich habe ich da nicht gelernt, wie ich den Zug ordentlich vorbereite, ein FIS-Ziel oder Ähnliches eingebe, aber ich konnte schon zu Beginn der Fahrausbildung den Zug selbständig fahren und kontrollieren. Natürlich, ich hatte keine Streckenkenntnis, verbremst habe ich mich auch schon mal (die Fahr- und Bremseigenschaften sind im Zusi eindeutig nicht originalgetreu nachgebildet, auch wenn dies gerne behauptet wird), aber ich fand zurecht und habe während der ganzen Fahrausbildung nur eine Zwangsbremsung bekommen - an einem defekten Überwacher. Das bedeutet, daß ich auch die PZB 90 schon kannte (die Strecke nach MWO läßt grüßen ;)). Ergo: Mit ein bißchen Hirn, Lerneifer & Co. ist es möglich, einen Zug von A nach B zu fahren. Aber es muß nur irgendwas unvorhergesehenes passieren und schon läßt das Freak-Wissen nach und deswegen schließe ich mich 423176 auch an; fahren ja, aber wie halt...
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Beitrag von mapic »

Naja, moderne Triebwagen zu fahren (ich meine wirklich nur fahren) ist ja auch nicht besonders schwer. Außer Sifa und Fahr/Bremshebel braucht man ja nichts. Ich durfte mal 423er am Aubildungssimulator fahren, das war eigentlich kein Problem, und das war auch noch bevor ich MSTS oder Loksim kannte.
Und bei einem BOB-Praktikum durfte ich mal Integral fahren. Die Bedienung der PZB war dank Loksim eigentlich kein großes Problem mehr, trotz einiger Langsamfahrstellen und einigen Hp0 ;) Also wenn alles nach Plan verläuft ist das Fahren mit den Kenntnissen aus Loksim oder Zusi gar nicht so schwer, nur wenn die kleinste Störung im Betriebsablauf oder am Fahrzeug kommt, dann geht natürlich gar nix mehr.
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Beitrag von ET 423 »

mapic @ 1 May 2005, 14:12 hat geschrieben: Naja, moderne Triebwagen zu fahren (ich meine wirklich nur fahren) ist ja auch nicht besonders schwer.
Mit dem Fahren alleine ist es ja auch nicht getan. Du fährst ja nicht Luft durch die Gegend, sondern Menschen. Da ist fahrgastfreundliches Abbremsen und ggf. auch Beschleunigen immer sehr gerne gesehen und das ist auch mit den modernsten Fahrzeugen nicht immer so einfach. ;)
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423-Treiber
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Beitrag von 423-Treiber »

ET 423 @ 1 May 2005, 14:16 hat geschrieben: Da ist fahrgastfreundliches Abbremsen und ggf. auch Beschleunigen immer sehr gerne gesehen und das ist auch mit den modernsten Fahrzeugen nicht immer so einfach. ;)
Was??? Wo lernt man denn sowas? :lol: :D
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

423-Treiber @ 1 May 2005, 14:54 hat geschrieben: Was??? Wo lernt man denn sowas? :lol: :D
:lol: :lol: :rolleyes: :rolleyes: :D :D
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
AndreasZ

Beitrag von AndreasZ »

Auch wenn Tfs gerne was anderes behaupten, aber das Bewegen eines modernen Triebfahrzeugs ist wirklich keine echte Kunst. Ich meine Lokführer im Personenverkehr kann jeder werden, kann man auch ohne jahrelanges Studium. Fakt ist: Ein Schienenfahrzeug kann man nur vorwärts oder rückwärts auf einer vorgegebenen Route, genannt Gleis, bewegen. Alles andere wie PZB, Fahrzeugtechnik kann man relativ schnell lernen und ist eigentlich nur noch "Kosmetik". Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass Autofahren für einen "Theoretiker" schwieriger ist. Ich hab' schon lange gewusst, wo Kupplung, Bremse und Gas ist und was man mit Lenkrad und Schalthebel macht, aber das ganze womöglich gleichzeitig kooriniert einzusetzen ist schon nicht einfach, wenn man's noch nie gemacht hat. Auf der Schiene muss ich aber nicht aufpassen, ob ich die Kiste halb auf den Gehweg lenke, während ich damit beschäftigt bin, die Kiste nicht abzuwürgen... Aber gut, da gibt's wiederum Leute, die nicht wissen wo die Nebelschlussleuchte einzuschalten ist...

Um Pilot z.B. bei der Lufthansa zu werden muss man lange viel studieren und viel lernen, denn ein Flugzeug lässt sich in viele Dimensionen steuern und die komplexe Technik muss man auch erst verstehen. Da ist ein Schienenfahrzeug fast simpel dagegen.
Und ich wette, ein heutiger Tf hat keine Ahnung was er tun muss, wenn er z.B. mit 'ner 111 liegen bleibt. Der meldet dann einfach, dass er 'n Schaden an der Lok hat... Wenn ich da die alten Dampflokkolegen sehe, die dann den Werkzeugkasten öffnen und dann anfangen an der Lok rumzubasteln und die dann oft gleich wieder zum Laufen bringen, denke ich ist der Beruf Lokführer teilweise wirklich was anderes als noch vor einigen Jahren. Oder ich hab' als ich mal in Nördlingen war einen Tf von der BOB getroffen. Wagenkuppeln, so richtig mit Kette und Luft kann er nicht mehr wirklich, das haben die in der Ausbildung mal kurz gemacht und dann ist gut gewesen. Ich glaube, das ist bei der S-Bahn München nicht anders. Die lernen den 423er und der Rest ist einfach nur weil's Vorschrift ist. Dann kann man's wieder vergessen. Ich glaub' auch manchmal, dass die heutigen Tfs "ihr" nicht mehr wie die sprichwörtliche Westentasche kennen...

Aber warum sollte man einem zukünftigen S-Bahn-Tf mehr als z.B. einen Crashkurs für Fahrzeuge ohne Schaku geben... Ist ja viel zu teuer und unser Bereich hat eh nix anderes. Die Tfs, die sagen können 101, 103, 110, 111, 140, 143, 145, 146, 150, 151, 211, 212, 215, 216, 217, 218, 360, 401, 402, 420, 423, blabla fahren zu dürfen, wird's bald nicht mehr geben... Ob das die fundierte, erstklassige Ausbildung ist, von der immer geredet wird, waage ich als Außenstehender zu bezweifeln...

Und bevor einige, das wieder falsch verstehen:
Das soll eine Kritik an modernen DB sein und nicht an den Tfs...
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

AndreasZ: Weite Teile sind richtig von dem, was du geschrieben hast. Es ist einfach nicht mehr gewollt, daß ein Tf sein Fahrzeug gut kennt und Störungen beheben kann. Wenn man sich nicht in der Freizeit damit beschäftigt, würde man manchmal nur Fahrer sein. Ich habe mich beispielsweise mit dem 423 auch in der Freizeit beschäftigt um das auszugleichen, was die Ausbildung nicht vermitteln konnte. Aber die heutigen Fahrzeuge sind eben nicht mehr so aufgebaut, daß du daran selber was machen kannst. Wo du bei einer 10er so manche Störung mit einem Hammer (kein Scherz) oder einem Unterlegkeil für ein Relais beheben konntest, müßtest du beim 423 schon Schalt- und Baupläne haben, um beispielsweise ein defektes BGE wieder hinzukriegen. Das ist natürlich nicht mehr möglich, daher wird die Werkstatt gerufen. Störungen beheben in dem Sinne ist beim 423 nur noch begrenzt möglich, einzig das Überbrücken und unwirksam machen ist noch möglich (via Absperrhähne, LSS, usw.). Aber reparieren an sich ist nicht mehr drin, daher wird das in der Ausbildung natürlich auch nicht mehr vermittelt.
Das Gleiche ist aber auch bei den Autos. Wo du bei älteren Autos noch viel mit einem Schraubenschlüsselset usw. wieder flicken konntest, ist es bei einigen Autotypen nicht mal mehr möglich, eine Glühbirne zu wechseln, geschweige denn einen Ölwechsel vorzunehmen.
Ich hoffe, es kam plausibel rüber, was ich gemeint habe.

Gruß

ET 423

P.S.: Ich habe das Kuppeln mit echter Schraubenkupplung, Luftschläuchen, ZS, IS & Co. übrigens noch voll gelernt und es wird auch immer wieder gerne bei Prüfungen gefragt. ;)
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tauRus
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Beitrag von tauRus »

Und ich wette, ein heutiger Tf hat keine Ahnung was er tun muss, wenn er z.B. mit 'ner 111 liegen bleibt. Der meldet dann einfach, dass er 'n Schaden an der Lok hat...
Tja, du hast halt keine Ahnung.
Wenn du wüsstest wieviel "Tricks" man bei einer 110/111/140/151-Ausbildung lernt, um noch von der Strecke zu kommen ... Bei diesen Loks muss schon wirklich was großes kaputt gehen (Kurzschluss, Kabelbruch, Trafo "explodiert", Schaltwerk defekt) damit man liegen bleibt.
Das sind die typischen Aussagen von jemandem, der keine Ahnung hat.
Auch bei allen anderen Baureihen ist das so, lediglich bei den neueren Loks (Drehstrom) kann man einfach nichts mehr machen, da weiss aber selbst der Siemens-Techniker (fast) nichts mehr über die Lok; er schließt seinen Laptop an und lässt ggf. die Bauteile austauschen.

Und solange "alte" Lokomotiven rumfahren, werden ihre Lokführer auch die entsprechende Ahnung haben ...
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tauRus
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Beitrag von tauRus »

P.S.: Ich habe das Kuppeln mit echter Schraubenkupplung, Luftschläuchen, ZS, IS & Co. übrigens noch voll gelernt und es wird auch immer wieder gerne bei Prüfungen gefragt.
Äh was wird da gefragt? Das Märchen von den "Harten Teilen zuerst und dann die weichen Teile" ? :lol: :lol: :lol:

Theorie < - > Praxis B)
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423176
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Beitrag von 423176 »

Jaja, das habe ich mir gedacht ;)
Insgesamt sind einige Kommentare ja richtig.
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