Droht ein ULF-Desaster?
Tja, der ULF mit seinen Einzelrädern an den Wagenübergängen ist ja noch viel mehr als der Combino eine absolut neuartige Konstruktion, und da kann man solche Probleme scheinbar nicht ausschließen, vor allem wenn man bedenkt wie wenig Zeit heutzutage für die Entwicklung und Erprobung zur Verfügung steht... Da haben die Münchner damals schon eine gute Entscheidung mit den R2.2 und später den R3.3 getroffen, die sind zwar niederflurig, basieren aber trotzdem größtenteils auf bewährte Technik - das Funktionsprinzip ist dasselbe wie bei den P-Wagen, und die Erweiterung auf drei Wagenteile wurde jahrelang in Bremen mit einem umgebauten Kurzgelenktriebwagen ("Roland der Riese") erprobt. Kinderkrankheiten hatten die Züge glaube ich zwar auch, aber Desaster sind keine aufgetreten... zumindest bis Siemens irgendwann entschieden hat, die Züge nicht mehr herzustellen und dafür dem billigen Compostino den Vorzug gegeben hatkapitaen @ 2 May 2005, 21:01 hat geschrieben: Nach dem Combino-Desaster könnte möglicherweise auch die Wiener Niederflurwagen vom Typ "ULF" ein ähnliches Schicksal ereilen.
Vor wenigen Tagen wurden vorsorglich 34 Züge der ersten Lieferserie aus dem Verkehr gezogen, nachdem Risse im Wagenkasten festgestellt worden waren.
Gruß,
Rob
Wenn auch die Besteller nur noch den billigen Ramsch wollen, warum soll dann Siemens was anderes bauen? Wenn es den Bestellern nur auf den Preis ankommt, dann bekommen die eben auch nur billige Technik! Wenn ich als EVU zu Siemens geh' und sag', ich möchte bitte gerne bewährte zuverlässige Technik in Spitzenqualität, dann bekomme ich das, wenn ich auch entsprechend zahle...zumindest bis Siemens irgendwann entschieden hat, die Züge nicht mehr herzustellen und dafür dem billigen Compostino den Vorzug gegeben hat
Das ist wie bei den Autoherstellern: Die machen alles! Wenn man ordentlich Geld rüberschiebt, bekommt man auch eine zehnfach versiegelte Spezialkarosserie und innen speziell angepasste Sitze mit handgenähtem Mäuselederbezug und wenn nötig bekommt man auch einen Motor, der mit Salatöl oder Magerine fährt...

/edit: Sch*** Rechtschreibung... *grml*
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Mit solchen Aussagen sollte man vorsichtig sein, wer weiss, vielleicht werden in zwei Monaten ja auf einmal die R2.2 stillgelegt...vor einigen Tagen wurde ja auch der Ulf als zuverlaessig und toll hochgelobt. Warten wir lieber erst mal ab was die Untersuchungen zeigen, virelleicht isses ja nicht so schlimm wies klingt.rob74 @ 3 May 2005, 01:08 hat geschrieben: Da haben die Münchner damals schon eine gute Entscheidung mit den R2.2 und später den R3.3 getroffen, die sind zwar niederflurig, basieren aber trotzdem größtenteils auf bewährte Technik
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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*lol* *jauchz*rob74 @ 3 May 2005, 00:08 hat geschrieben:[...] Compostino [...]




MfG auch aus anderen Stromsystemen,
BR 406 - zusammen mit dem 403er z.Z. das wahrscheinlich schönste Fahrzeug der DB
[img]http://img256.echo.cx/img256/2656/signa ... rf10lw.gif[/img]
Bilder von mir hier (die mit dem Anhängsel "(Jonas)" sind meine)
BR 406 - zusammen mit dem 403er z.Z. das wahrscheinlich schönste Fahrzeug der DB
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Bilder von mir hier (die mit dem Anhängsel "(Jonas)" sind meine)
Ganz so ist es nicht... Ich glaub schon, daß z.B. Bremen oder Berlin lieber mehr von den schon vorhandenen Wagentypen bestellt hätten, statt sich nach anderen Typen umzuschauen, aber das war scheinbar nicht möglich. Wenn man mittlerweile der einzige Hersteller von Straßenbahnfahrzeugen in Deutschland ist, muß man sich wohl nicht mehr an die Regeln der Marktwirtschaft haltenAndreasZ @ 3 May 2005, 02:17 hat geschrieben: Wenn auch die Besteller nur noch den billigen Ramsch wollen, warum soll dann Siemens was anderes bauen? Wenn es den Bestellern nur auf den Preis ankommt, dann bekommen die eben auch nur billige Technik! Wenn ich als EVU zu Siemens geh' und sag', ich möchte bitte gerne bewährte zuverlässige Technik in Spitzenqualität, dann bekomme ich das, wenn ich auch entsprechend zahle...

Jedenfalls hat Bremen jetzt Stadtbahnfahrzeuge des Typs Bombardier Flexity Classic bestellt - dafür müssen sie zwar das ganze Netz umbauen, da der jetzige Gleismittenabstand nicht mehr ausreicht, aber scheinbar immer noch besser als Combinos. In München ist das keine Alternative, es sei denn man will z.B. das Maxmonument versetzen

Gruß,
Rob
Warum nicht gleich abreißen? Ne, Spaß beiseite, neben dem Maxmonument verläuft ja AFAIR noch eine Straße, die man hierfür anzwacken könnte. Wie auch immer, so ein Umbau wäre auch für München wünschenswert, um breitere Fahrzeuge verwenden zu können. Aber ich gehe einfach mal davon aus, daß das utopisch ist und Millionen Euronen kosten dürfte.rob74 @ 3 May 2005, 19:42 hat geschrieben: In München ist das keine Alternative, es sei denn man will z.B. das Maxmonument versetzen![]()

Wie groß ist das Netz von Bremen eigentlich? Kann ja nicht so groß sein, wenn die den Umbau des ganzen Netzes in Kauf nehmen. :blink:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Das Bremer Netz hat 68 km, also durchaus vergleichbar mit dem Münchner, das 71 hat. Interessanterweise haben sie aber 140 Triebwagen, während München nur ca. 100 hat, also ist das Netz wohl besser ausgelastet. Das ist auch klar, Bremen hat ja schließlich keine U-Bahn... Der Umbau wird aber nach und nach gemacht, sobald sowieso die Erneuerung der Gleise anfällt. Dann werden die neuen Fahrzeuge wohl ziemlich lange nur auf ausgewählten Linien fahren können, nehm ich an. Die sehen übrigens so aus:ET 423 @ 3 May 2005, 20:35 hat geschrieben: Wie groß ist das Netz von Bremen eigentlich? Kann ja nicht so groß sein, wenn die den Umbau des ganzen Netzes in Kauf nehmen. :blink:
http://www.bombardier.com/en/1_0/img/11121c.gif
[Quelle: Bombardier]
Also ganz klassisch mit Drehgestellen, keine Experimente

Edit: Eingebundenes Bild aus urheberrechtlichen Gruenden durch Link ersetzt
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Wieso, ein typisches Monopolisten-Verhalten ist zwar unerfreulich, gehört aber genauso zu den Regeln der Marktwirtschaft.rob74 @ 3 May 2005, 19:42 hat geschrieben: Wenn man mittlerweile der einzige Hersteller von Straßenbahnfahrzeugen in Deutschland ist, muß man sich wohl nicht mehr an die Regeln der Marktwirtschaft halten![]()
Ob Siemens das allerdings wirklich so macht, kann ich nicht beurteilen.
Beste Grüße usw....
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Christian
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Den Hochflurbereich möchte man natürlich frei von Fahrgasttüren halten, deswegen diese Türanordnung. Da hier die klassischen Drehgestelle sind, ist am Fahrzeuganfang und -ende ein Niederflurbereich nicht möglich. Aus den praktischen Erfahrungen mit der Karlsruher Straßenbahn kann ich aber sagen, dass dies kein Problem darstellt. Eher im Gegenteil. Durch die erhöhte Sitzplatzanordnung abseits vom Türbereich ergibt sich ein gewisser Abteilcharakter, was auf längeren Fahrten sehr angenehm ist. Überdies haben diese Drehgestellfahrzeuge einen super Fahrkomfort.rob74 @ 3 May 2005, 23:26 hat geschrieben:Also ganz klassisch mit Drehgestellen, keine ExperimenteWas mir aber auf dem ersten Blick unangenehm auffällt, ist wie weit die vorderste bzw. hinterste Tür vom Wagenende entfernt ist. Das liegt wohl daran, daß der Bereich zwischen dem Drehgestell und dem Wagenende hochflurig ist (ist da ne Kupplung drunter? Die Motoren? keine Ahnung...)
Dass Bremen wegen der neuen Fahrzeuge sein Netz umbaut, kann ich übrigens auch nicht stehen lassen. Die Erweiterung des Gleismittenabstandes ist im Zusammenhang mit einer Kapazitätssteigerung der Straßenbahn zu sehen, die sich aus dem Einsatz von 2,65m breiten Fahrzeugen und einer damit möglichen 2+2-Sitzplatzanordnung ergibt. Da der Bremer Straßenbahnchef ursprünglich aus Karlsruhe kam, hat er die Philosophie, die Straßenbahn mit dem geringstmöglichen Aufwand so leistungsfähig als möglich zu gestalten, einfach mitgebracht. Selbstverständlich gibt es den "Flexity Classic" auch in einem München-kompatiblen Format. Auch in Frankfurt wird dieser Wagentyp eingesetzt und kommt dort auf 2,40m Breite.
Gruß vom Wauwi
München hat 100 Straßenbahnwagen? Ich dachte es seinen weniger. Ich schaue heute abend am besten im neuen Straßenbahnatlas Deutschland nach.




Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Guckst du hier: http://www.blickpunktstrab.net/Christian aus München @ 4 May 2005, 14:12 hat geschrieben: Gibt es so ein Buch wirklich oder war das ein Scherz?
Gruß Tommy
Auch in Karlsruhe wurde das Netz für die Niederflurwagen (2,65m) umgebaut. Lediglich die Schleife an der Endhaltestelle Rintheim (Linie 5) sowie die Strecke ab Rintheimer Straße davor dürfen nur von den alten Düwag-Kisten befahren werden. Daneben gab und gibt es noch Einschränkungen an einigen anderen Stellen im Netz, z.B. im Betriebshof Tullastraße (deshalb sind dort die ganzen außer Betrieb gesetzen Altfahrzeuge abgestellt).MVG-Wauwi @ 4 May 2005, 08:23 hat geschrieben:Dass Bremen wegen der neuen Fahrzeuge sein Netz umbaut, kann ich übrigens auch nicht stehen lassen. Die Erweiterung des Gleismittenabstandes ist im Zusammenhang mit einer Kapazitätssteigerung der Straßenbahn zu sehen, die sich aus dem Einsatz von 2,65m breiten Fahrzeugen und einer damit möglichen 2+2-Sitzplatzanordnung ergibt. Da der Bremer Straßenbahnchef ursprünglich aus Karlsruhe kam, hat er die Philosophie, die Straßenbahn mit dem geringstmöglichen Aufwand so leistungsfähig als möglich zu gestalten, einfach mitgebracht.
Der Entschluss für die 2,65m breiten Fahrzeuge fiel Anfang der 80er Jahre mit den Stadtbahnwagen der Albtalbahn. Und nach 25 Jahren dürfte dann das ganze Netz für die breiten Wagen zugänglich sein.
Naja, das mit dem Abteilcharakter find ich zwar weniger, auch schweige ich mal lieber zum Design dieser Bahnen, man kann aber wirklich sagen, daß diese Wagen sehr robust sind. Ich weiß auch nicht, was dieses ganze 100%-Niederflur soll, lieber sind mir dann 70%-Niederflurwagen, die noch das Ende der Hochflurwagen überleben können.MVG-Wauwi @ 4 May 2005, 08:23 hat geschrieben:Den Hochflurbereich möchte man natürlich frei von Fahrgasttüren halten, deswegen diese Türanordnung. Da hier die klassischen Drehgestelle sind, ist am Fahrzeuganfang und -ende ein Niederflurbereich nicht möglich. Aus den praktischen Erfahrungen mit der Karlsruher Straßenbahn kann ich aber sagen, dass dies kein Problem darstellt. Eher im Gegenteil. Durch die erhöhte Sitzplatzanordnung abseits vom Türbereich ergibt sich ein gewisser Abteilcharakter, was auf längeren Fahrten sehr angenehm ist. Überdies haben diese Drehgestellfahrzeuge einen super Fahrkomfort.